so langsam Faxen dicke - Rückfall

  • Wer hat gesagt, dass der Hund unsicher ist? Ist per Ferndiagnose bekanntlich schwierig.

    Aber dennoch, ein Hund kann eben durch die Bewegungseinschränkung verunsichert sein. Muss nicht, kann aber. Deswegen finde ich es wichtig, dass Hunde lernen Kontakt an der Leine aufzunehmen.

  • Zitat

    Ich glaube nicht, dass du ihm scheißegal bist, das hat auch nichts mit Respekt zu tun, er macht das auch sicher nicht um dich zu ärgern.

    Leinenpöbler sind anerzogen, deswegen würde ich mir erstmal gründlich Gedanken drum machen, wieso, weshalb und wodurch dieses Verhalten entstanden ist.

    Zitat

    Ja, obwohl das nicht immer einfach ist. Hier wird ja, mal wieder, davon ausgegangen, dass der Hund unsicher
    gegenüber anderen Hunden ist. Das ist aber unwahrscheinlich, wenn er sich zu 90 % im Freilauf mit anderen
    Hunden versteht. Wahrscheinlicher richtet sich die Pöbelei gegen die Bewegungseinschränkung durch die
    Leine.

    Das würde auch exakt meine Vermutung und wenn ich im Nachhinein über seine ersten Monate nachdenke, bestätigen.

    Denn als Welpe habe ich ihm sehr viel Freilauf mit Spaß und Spiel gewährt, er durfte gucken und tun, und auch Hallo sagen |) Ich weiß erst durch dieses Forum so richtig, dass es verpönt ist, seinen Hund zu jedem hinzulassen(irgendwie hab ich auch nie HH getroffen, die sagten, das is ja kacke oder macht man nicht o.Ä.). Dadurch hab ich einen gewissen Druck bekommen, den Hund auch so zu händeln, dass er nicht zu jedem hinschießt und mal Hallo sagen geht. Fortan gings also an die Leine und der Knackpunkt ist wohl der, dass er sich in seiner Freiheit beraubt gefühlt hat.

    WARUM er pöbelt, ist mir klar, er will hin, denn es gab 1-2 Situationen früher, wo ich nicht richtig aufgepasst habe und mir die Leine aus der Hand geschwuppt ist und er zischte windhundmäßig zum anderen Hund - 1m davor bremst er ab, versucht vorsichtig zu schnüffeln, wenn der andere es erwidert, wedelt er zudem noch mit der Rute(ja, ich weiß das muss nicht immer freudig sein, aber meist beginnt dann ein Spiel zwischen den beiden).

    Hab ich ihn dann wieder eingesammelt, kann ich problemlos mit ihm an der Leine weitergehen, er pöbelt gar nicht mehr und motzt auch nicht, dass es an der Leine weitergeht. Er hat ja sein "Hallo-Sagen" bekommen.

    Bei zu kurzem Abstand zum anderen Hund an der Leine ohne vorheriges "Hallo" sagen, ist er richtig angepisst und will seinen Frust auch an anderem Hund auslassen(siehe auch Ausgangssituation im ersten Post).

    Zitat


    Blicke zu dir belohnen find ich auch ne gute Idee. Das steigert grundsätzlich die Aufmerksamkeit und schadet sowieso nie.

    Das haben wir schon seit den ersten Welpenmonaten drinne, und "Touch" (Nase an die Handfläche bis zur Auflösung) kann er auch, sofern die Distanz es zulässt.

    Es ist mir bewusst, dass man die Distanz nach und nach verringern sollte, solange der Hund noch ansprechbar ist. Was mich nervt, ist das Gefühl, dass der Abstand einfach nicht weniger wird.

    Zitat


    Exakt! Dein Hund hat null Respekt vor dir in dieser Situation und ich vermute stark auch in anderen Situationen. Wenn er dich ernst nimmt, macht das eure Beziehung nicht kaputt, sondern stärkt sie, weil er weiß, dass er sich auf dich verlassen kann und du das regelst.

    In diesen Situationen bin ich ihm auch wirklich egal, das stimmt natürlich.

    Für die anderen Situationen kann ich das so nicht bestätigen.
    Ist auch immer irritierend für mich, wenn kein anderer Hund in der Nähe ist und Jogger/Spaziergänger vorbeigehen und mir sagen "ooh, der ist aber gut erzogen"...ja hm...nicht ganz |)

    Hundetrainer habe ich bereits und diese sagte auch "egal, was passiert, selbst wenn du in deinen Augen einen Fehlentscheidung triffst, mach ihm klar, dass das gemacht wird und zieh durch".

    Zitat

    Du hast ja jetzt Tips in viele Richtungen bekommen. Ich habe auch einen, aber mehr für Dich und Deine begreifliche Frustration:

    Du bist nicht allein! ;)

    Ui, schau ich mal rein. :)

  • Zitat

    ich kanns dir nachfühlen, hab auch sowas zuhause. wird auch trotz viel üben uns allem nicht besser. wir könnten einen verein gründen!



    Der Verein der "ich-hab-doch-schon-alles-versucht-über-monate" HH, denen es vielleicht einfach an Präsenz mangelt? :ugly: Bin ich dabei ;)

    Übrigens hier eine Palette, was er kann und versteht(können heißt nicht dass es zu 100% sitzt, bevor jetzt jemand sagt "wenn ers nicht immer macht, kann ers eben nicht/hatter nich verstanden"), weil Empfehlungen kamen:

    Hier (sogar extrem schnell ohne Ablenkung - ich brauch nur HII..sagen, schon zuckt er und schießt zu mir - auch bei Hundesichtungen mit groooßem Abstand)

    SitzPlatzStehTunnelDrehHoppRunter (sind halt so nur Tricks)

    Schau, Touch

    Aus(alles fallen lassen was gerade im Maul is)

    und ab - Freigabekommando

    Den Clicker hat er positiv verknüpft (nachdem 1 Woche lang mit Superbelohnung gleichzeitig zum Clickergeräusch gefüttert wurd), Hundepfeife wird momentan genauso konditioniert.

  • Ich hatte mit Lino ähnliche probleme...wir haben auf Rat meiner Trainerin so geübt
    Wir haben die Distanz zum anderen Hund nur solange verkleinert sprich sind auf ihn zugelaufen solange ich noch problemlos "schau" abrufen konnte, war er zu sehr auf den anderen Hund fixiert habe ich abgedreht, nur für ein paar Schritte, dann wieder in Richtung Hund, das klappt inzwischen so gut, dass wir bis auf ca 2-3 meter auf andere Hunde ran können. Wenn der Weg zu schmal ist setze ich Lino hin und stelle mich zwischjen ihn und den anderen Hund und lasse den dann vorbei gehen. Klappt bei uns besser als vorbei laufen, das artet eher in Gezerre aus.

  • Zitat


    Es ist mir bewusst, dass man die Distanz nach und nach verringern sollte, solange der Hund noch ansprechbar ist. Was mich nervt, ist das Gefühl, dass der Abstand einfach nicht weniger wird.

    ...

    In diesen Situationen bin ich ihm auch wirklich egal, das stimmt natürlich.

    Für die anderen Situationen kann ich das so nicht bestätigen.
    Ist auch immer irritierend für mich, wenn kein anderer Hund in der Nähe ist und Jogger/Spaziergänger vorbeigehen und mir sagen "ooh, der ist aber gut erzogen"...ja hm...nicht ganz |)


    Zum Einen: Wenn du dir sicher bist, dass das Ganze vom Frust kommt, weil er unbedingt Hallo sagen will, dann ist das doch deine beste Belohnung.
    Dann kommt es darauf an, mit ausreichend Abstand zuerst die Aufmerksamkeit zu verlangen und wenn er ruhig bleibt, wird er abgeleint und kann zum anderen Hund. Mit der Zeit muss er dann länger aushalten, bzw. wird der Abstand verkürzt.
    Die Gegend muss es natürlich zulassen und der andere Halter ebenfalls einverstanden sein.

    Zum Anderen: Man sollte nicht immer so viel darauf geben, was hier im Forum als "Norm" ausgegeben wird. Natürlich ist es toll, wenn Hund alles macht, was Herrchen/Frauchen will, aber wenn du in einer Gegend wohnst, wo sich sowieso niemand daran gestört hat, dass dein Hund zum anderen Hund hinjagt.... warum dann ändern? Bzw. man hätte sich ja dann auch vieeeel vieeel Zeit lassen können. :)
    Ist doch je nach Wohnsituation immer anders, was der Hund können muss oder nicht können muss. Ich wohne mitten in der Großstadt. Mein Hund soll Dinge können, die ich von ihm in der Pampa niemals verlangen würde. ;)

    Zum Weiteren: Dieses "der Abstand wird nicht geringer"... Man kann bei einem solchen Problem nicht nur vom Abstand ausgehen. Das sind für den Hund in dem Moment so viele Faktoren:

    -welcher Hund? welche Größe? welches Fell? welcher Charakter? interessiert/desinteressiert?...
    -wie viel Ablenkung? gar nichts? raschelnde Büsche? fahrende Autos? Menschen? Vögel?...
    -in welchem Moment hat Hund den anderen Hund gesehen? wie viel Abstand war dann? wie schnell wurde der Abstand geringer?
    -was ist vorher schon passiert? wie hoch war der Stresspegel zum Zeitpunkt der Hundebegegnung?

    Das sind soooo viele Dinge, da kann man halt nicht sagen: "Gestern hat er 10m geschafft, also müssen es heute ja 8m werden."


    Ich hatte selbst gerade 3-4 grandiose Tage, sowohl was Hunde als auch Kaninchen angeht. Hermann war richtiger Musterschüler, musste sogar in einer sehr engen Passage an einem Hund vorbei. Hat in dem Moment, in dem wir auf gleicher Höhe waren, seinen Kopf in die abgewandte Richtung gedreht. Alles super.
    Heute morgen klappte dann auf einmal "gar nichts". Wir mussten direkt am Anfang durch eine doofe Situation, die er zwar wunderbar gemeistert hat, aber dadurch war der Stress (wenn auch eher unauffällig) höher... darauf folgte ein weghoppelndes Kaninchen, dann ein (zu) interessierter Dackel und gekrönt wurde das von einem Radfahrer, der seinen Hund !mit! Leine durch den gesamten Park zu Hermann hinschickte.
    Die Situation konnte ich natürlich dann gleich vergessen.


    ---

    Und Präsenz ist so einfach furchtbar schlecht gebrauchtes Wort finde ich.
    Du musst DEINE Präsenz finden. Eine Präsenz, die zu dir und zu deinem Hund passt. Hier (also in der Wohngegend, nicht im Forum) waren auch viele der Meinung (inkl. nem Trainer) ich müsse an "meiner Präsenz" arbeiten... letztlich sollte dabei so eine lächerliche "Offizierstänzelei" draus werden.
    Das bin ich nicht, das mach ich nicht! Vollkommen unsouverän meinem Hund gegenüber, wenn ich so tun würde, als ob.

    Ich werde ziemlich oft schief angeguckt, - wenn es doch mal eine Situation gibt, in der mein Hund in Stress verfällt und mal wieder die "Löwen"-Platte auflegt - und bei mir nur ein Griff ans Geschirr geht und eine Hand vor seine Brust... und warte. Mal 10 Sekunden mal 15 Sekunden und dann meinen Hund im fröhlichsten, aber ruhigen Ton anspreche und umlenke.
    Da bekam ich schon häufiger zu hören, ich solle meinem Hund "endlich mal zeigen, wo der Hammer hängt... Sowas geht ja gaaaar nicht!"

    Meine Präsenz ist quasi Ruhe. Ich zeige meinem Hund nicht "wo's langgeht" (also nicht im Klischee-Sinn) und der wird auch nicht gegängelt. Er hat von alleine begriffen, dass es in spukigen Situationen angenehmer hinter mir ist, ohne dass ich mich vor ihm aufbauen musste. Dieses "mein Hund muss immer neben/hinter mir laufen" hatte ich auch zuerst versucht... das ist SO viel Arbeit für meinen Hund, so viel Konzentration... da war gar keine Konzentration mehr übrig, um dann auch noch andere Hunde auszuhalten.
    Natürlich ist das auf seine größten Baustellen noch nicht immer übertragbar (eben an ihm interessierte Hunde), da geht er manchmal immer noch nach vorn, aber wenn ich bedenke, wo vor er am Anfang überall Angst hat, wo er aggressiv drauf gestürzt ist (inkl. Menschen).... jetzt fällt er automatisch zurück, guckt mich an, weil er weiß: Unangenehme Situation + brav sein und Schutz suchen = Belohnung.


    PS: Der Radfahrer von heute morgen kam dann auch irgendwann mal angeradelt. Sein Hund war ein echt ruhiger Riese (Hermann hat die Situation trotzdem nicht "bestanden") und meinte nur, "Aber der Calimero tut doch nichts". Der stand auch einfach neben uns. Als ich dann meinte, dass meiner gerade erst angegriffen wurde und operiert werden musste, kam nur "oh ja... dann braucht der jetzt aber gaaaanz viele positive Erlebnisse." Einen Kommentar dazu habe ich mir dann mal verkniffen ;)

  • Ich glaube du stehst einfach zu sehr unter stress, wenn ich das hier von dir lese -dann lese ich nur stress heraus und das überträgt sich auf deinen hund, der dann auch verkrampft. Wie du das am besten zu händeln bekommst -da haben dir hier schon einige per ferndiagnose was zu geschrieben- aber letztlich musst du entscheiden, was für euch beide am besten ist.

    Nochmal wegen der Sache mit der Menschentraube und dem anderen Hund, wäre da nicht die Möglichkeit gewesen, das du mit deinem Hund eben wartest und der Sitz macht? So dass du dich da nicht durch quetschen musst?

    Ich drücke die Daumen, dass es besser wird, aber ich fürchte, dass du erstmal von deinem Stresspegel runterkommen musst...

    Eine Frage noch, wenn dein Hund mit jemanden anderes (Freund? Hundetrainer) spazieren geht, macht er das da auch?

    Liebe Grüße

  • Danke, HermannDS, das ist aufmunternd. =)


    Zitat


    Nochmal wegen der Sache mit der Menschentraube und dem anderen Hund, wäre da nicht die Möglichkeit gewesen, das du mit deinem Hund eben wartest und der Sitz macht? So dass du dich da nicht durch quetschen musst?

    Ich drücke die Daumen, dass es besser wird, aber ich fürchte, dass du erstmal von deinem Stresspegel runterkommen musst...

    Eine Frage noch, wenn dein Hund mit jemanden anderes (Freund? Hundetrainer) spazieren geht, macht er das da auch?

    Liebe Grüße

    Er ist bei jedem komplett gleich. Egal, ob ein bulliger, optisch eindrucksvoller Typ mit ihm geht, obs ne schlanke kleine ist, mein Freund oder meine Mutter..selbst bei Trainern(hab ja nicht nur einen gehabt) immer gleich.

    (Ja, die verschiedenen Typen wollt ich selbst mal durchprobieren, um zu gucken obs an meiner Erscheinung liegt :roll:).

    Nee, ruhig sitzen bleiben am Rand macht er definitiv nicht. Da ist mir das schnell vorbeigehen schon angenehmer. Das Sitzenbleiben impliziert ihm anscheinend "setz dich hin, JETZT passiert was!" und er schießt natürlich erst recht in die Leine und wird zum Berserker. Die Bewegung holt ihn da eher raus.

  • Zitat


    Nee, ruhig sitzen bleiben am Rand macht er definitiv nicht. Da ist mir das schnell vorbeigehen schon angenehmer. Das Sitzenbleiben impliziert ihm anscheinend "setz dich hin, JETZT passiert was!" und er schießt natürlich erst recht in die Leine und wird zum Berserker. Die Bewegung holt ihn da eher raus.

    Dazu nur ein Einwurf, dann lese ich wieder leise mit ;)

    Und ihn ablegen und auf die Leine steigen ? Geht das ? Also richtig nah am Geschirr/Halsband, grad so, dass du es nicht weg ziehst, vielleicht 10cm Leine nach dem Karabiner.
    Der Hund kommt da nicht aus dem Platz raus, kann nicht in die Leine springen.

  • Zitat

    Dazu nur ein Einwurf, dann lese ich wieder leise mit ;)

    Und ihn ablegen und auf die Leine steigen ? Geht das ?
    Der Hund kommt da nicht aus dem Platz raus, kann nicht in die Leine springen.

    Auch schon probiert und klappt auch(also klappen im Sinne von, er kommt nicht da ran und kann mich auch nicht zwacken), fördert aber Mmn nur weiter die Aggression durch Zwangsunterdrückung ohne wirkliche Bearbeitung des Problems...das weiße tritt dann vor Wut schon fast aus den Augenhöhlen und selbst warten bis er ruhig ist, klappt nicht....teils stand ich über eine stunde rum und er hat sich immer noch nicht beruhigt, selbst als weit und breit nichts war.

    Ich finde diese Methode einfach nur beschissen(sorry, zumindest für uns klappts nicht), das war das erste was ich in der Huschu vom Tierheim beigebracht bekommen habe - auf die Leine steigen bis er sich beruhigt, irgendwann wird das schon. Nein, er hat kein Ende gekannt und Schleimhäute waren danach so feuerrot und dieser **** meinte "ja, hatter denn ne Allergie und erzieh den mal".......da lag definitiv einer der Anfänge der Leinenaggro drin.

    Edit: in dieser Huschu war ich btw nur 4-5 mal und dann bin ich einfach nicht mehr dahingegangen, weils für uns von vorn bis hinten nicht gepasst hatte, ich ein dummes Gefühl hatte und er von Mal zu Mal, schon nachdem er aus dem Auto gestiegen ist, aggressiver wurde(und das mit 6 Monaten!) und gar nichts mehr ging...ich bereue es, dorthin gegangen zu sein, aber ändern kann ichs jetzt auch nicht mehr.

    Ich wäre auch nie dahingegangen, meine Mutter hat mir dieses TH halt empfohlen, und trotz unguten Bauchgefühls jedesmal, hab ich einfach zu spät eine andere Huschu aufgesucht. Ich hätte einfach bei der ersten Huschu bleiben sollen :muede: - ich weiß, Muttern meinte es ja nur gut.

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