mein Hund hat sich zu sehr an Mitbewohnerin gewöhnt
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Liebe alle,
Ich bin neu und möchte mich auch hier noch kurz vorstellen. Mein Name ist Lina, ich bin knapp 40 und Weggefährtin von Bodhi, einem dreijährigem Lhasa Apso.
Das Thema beschäftigt mich sehr, und ich hätte sehr gerne dazu Eure Rückmeldungen, auch wenn schon manches geschehen und nicht mehr rückgängig zu machen ist.
Also, ich musste letztes Jahr für zwei Monate ins Spital und dankenswerterweise hat eine Freundin Bodhi in dieser Zeit zu sich genommen.
Nach meinem Spitalsaufenthalt bin ich auch zu ihr gezogen, sie hat einen eigenen Hund, einen Tibetterrier-Mix und Bodhi und er verstehen sich prächtig.
Bodhi hat also die Wohnung bereits vor mir gekannt. (Ich denke, das erklärt ein bisschen wie es zu dem Problem kam).
Jedenfalls hat er von Anfang an, als ich dort einzog, weiter bei meiner Mitbewohnerin im Bett übernachtet und war überhaupt sehr sehr stark an sie gebunden. Ich habe es zugelassen, da ich ihr sehr dankbar war. Sehr dankbar, dass sie so gut auf ihn schaute, während ich im Spital war und sehr dankbar, weil ich bei ihr einziehen konnte.
Ich habe es auch immer wieder bewundert, wie sie es schaffte, Bodhi so stark an sich zu binden.Dazu sagen möchte ich auch, dass sie in Berlin und Wien lebt, sie ist also 4 Wochen in Berlin und dann wieder zwei Wochen in Wien. In den zwei Wochen, in denen sie dann da ist, ist Bodhi völlig von ihr eingenommen, begrüßte mich auch deutlich weniger und ging gleich zu ihr.
Ich habe es mehrmals versucht anzusprechen, dass es mich stört/traurig macht, etc., dass Bodhi so an ihr hängt bzw. sie ihn so an sich bindet und eine Loyalität zu mir nicht unterstützt, aber da kam dann immer nur Kritik an mir von ihr.
Jetzt habe ich vor einer Woche - als sie nach Wien kam, gesagt, dass ich möchte, dass Bodhi ab sofort in der Nacht bei mir ist, und sie ihn am Tag eh haben darf..... sie schläft auch immer länger, kann also mit ihm aufwachen.
Ich habe ihr auch gesagt, dass ich mir wünschen würde, wenn sie mich dabei unterstützt.
Das hat sie abgelehnt.
Sie hat mir vorgeworfen, nicht mehr schlafen zu können, weil Bodhi in der Nacht so weine, und ich hätte meine Entscheidung "gewalttätig" durchgesetzt.Bodhi hat vor allem abends ein bisschen geweint, sich dann aber auch beruhigt und war mir gegenüber bereits nach zwei Tagen deutlich zugewandter. Ich möchte auch wieder Zeit mit ihm verbringen, und ich möchte, dass er gerne mit mir Gassi geht.
Was denkt Ihr dazu?lG Lina
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- Neu
Hi
hast du hier mein Hund hat sich zu sehr an Mitbewohnerin gewöhnt schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!*
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Ich würde eher mal überlegen, was sie hat, was sie für den Hund so anziehend macht.
Meistens binden sich die Hunde an Menschen , die eine natürliche Autorität ausstrahlen, ruhig und souverän sind.
Dagegen kann man nicht viel machen, außer zu versuchen, sich selber solche Eigenschaften anzueignen.
In der Beziehung dann "Eifersucht" zu zeigen, begünstigt das nicht gerade. -
Ich würde sagen, dass in Deinem Text sehr viel Eifersucht zu Tage tritt. Verständlich, wenn der "bekannte Besuch" kommt und Du abgesägt bist.
Dein Hund freut sich, weil er bei Deiner Freundin eine schöne Zeit hatte und dort Bindung aufgebaut hat. Was ist denn da verwerflich, wenn er sich ihr zuwendet, wenn sie denn mal da ist. Freue Dich doch darüber, dass im Fall aller Fälle Du weißt, dass Dein Hund dort jederzeit gut untergebracht ist.
Wenn die Freundin da ist, lass doch die beiden Ihre Freundschaft ausleben; stets in der Gewissheit, wenn die nicht mehr da ist, ist Dir die Liebe Deines Hundes sicher.
Außerdem kannst Du ja daran arbeiten, Dich interessant zu machen - ein lockeres Spiel aufbauen, vielleicht zu Dritt -um die Situation zu mildern.
Mein Hund freut sich auch wie Bolle, wenn er auf "Bekannte" trifft und da muss auch ich zurück stecken. Tue ich gerne, weil ich weiß, mein Hund liebt mich trotzdem!
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Liebe alle,
danke für Eure Rückmeldungen. Sie decken sich mit der Wahrnehmung meiner Mitbewohnerin.
Ich habe die Loyalität von Bodhi zu ihr immer gefördert, aber ich fühle mich auch jetzt nicht wirklich verstanden.
Ihr könnt es Eifersucht nennen, das ist in Ordnung, ich fühle mich einfach sehr traurig.
Und es ist auch so, das ich diese Traurigkeit nicht mehr aushalten möchte, daher werde ich auch ausziehen.
Es ist schade, aber ich kann auch nicht immer zurückstecken und weiterhin so traurig bleiben.
Wie geschrieben, ich bewundere sie sehr für ihre Fähigkeit mit Hunden umzugehen. Das habe ich ihr auch immer wieder gesagt und sie ganz offen bewundert. Ich bin auch nicht laut, sondern liebevoll, aber ich bin nicht dominant oder eine natürliche Autorität.
Ich kann es nicht mehr akzeptieren, dass mein Hund sich mir immer mehr entfremdet.
Es mag auch mit meiner Kindheit zusammen hängen, weil mir als Kind immer viel weggenommen wurde, ich nichts Eigenes hatte.
Ich brauche das Gefühl, etwas Eigenes zu haben, und da handelt es sich nicht "nur" um einen Hund, sondern auch um Wohnraum. Einfach etwas, das mir gehört.
Ich habe auch lange Therapie gemacht und es geht darum, dass ich mich durchsetzen lernen soll und meine Grenzen verteidigen.
Und in Bezug auf Bodhi habe ich jetzt zuallererst Verständnis für mich.Ich bin bei dem Thema einfach schon sehr empfindlich, weil auch meine Mitbewohnerin mich immer nur kritisiert, aber es war mal wichtig, auch von Euch noch Rückmeldungen zu bekommen.
Danke, lG Lina
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Zitat
Ich brauche das Gefühl, etwas Eigenes zu haben, und da handelt es sich nicht "nur" um einen Hund, sondern auch um Wohnraum. Einfach etwas, das mir gehört.
Diesen Gedankenganz von Dir finde ich ganz fürchterlich. Auf den Hund bezogen.
Glaubst Du wirklich, dass Dein Gefühl besser werden wird, wenn Du eine eigene Wohnung nimmst und den Hund somit zwingst, mehr Bindung zu Dir zu haben? Ich denke nicht.
Deine Unzufriedenheit sitzt meiner Meinung nach viel tiefer und ich finde es schade, dass Du so viel Druck aufbaust, den Dein Hund natürlich spürt.Meine Hündin liebt meinen Mann sehr. Und ich bin darüber unheimlich froh. Ich fände es schrecklich, wenn sie sich so an mich binden würde, dass sie leiden würde, wenn ich nicht da wäre.
Andererseits frage ich mich auch, was tust Du eigentlich für eine gute (was für mich nicht gleichbedeutend mit eng ist) Bindung zu Deinem Hund? So wie es für mich klingt, stellst Du lediglich Ansprüche. Aber wo bleibt die Gegenleistung und wie sieht sie aus?
Nimm es mir nicht krumm, aber als ich Deinen Text las, dachte ich an ein trotziges Kind.
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Hallo Bodhi,
Ich verstehe hier beide Seiten.
Einerseits verstehe ich sehr gut, dass es Dich ärgert, wenn Deine Freundin sich nicht darum bemüht, die Bindung zwischen Dir und Deinem Hund wieder zu verbessern. Gerade die Sache mit dem Nachts bei ihr anstatt bei Dir im Bett schlafen kann ich gut verstehen. Es ist Dein Hund und so lieb sie ihn haben mag, es ist immer noch Deine Entscheidung wo er schläft. Und ich verstehe, dass die Beziehung zwischen Dir und Bodhi für Dich an erster Stelle steht. Da finde ich es schon reichlich egoistisch von ihr zu sagen, nein, der Hund schläft weiterhin bei mir weil er sonst unglücklich ist. Ich denke, hier wird der Hund zum Spielball eines ganz anderen, zwischenmenschlichen Konflikts. Einerseits bist Du eifersüchtig, andererseits ist sie auch nicht bereit etwas dafür beizutragen, dass die Beziehung zwischen Dir und Deine Hund sich wieder verbessert. Dass diese aufgrund Deiner Krankheit gelitten hat ist ja nachvollziehbar.
Die Beziehung zum Hund kannst Du dadurch verbessern indem Du viel mit ihm unternimmst was besonders auch ihm Spass macht - Clickern wirkt hier manchmal wahre Wunder.
Da Bodhi ja für Dich schon fast eine Art Therapie darstellt - und das ist weder verwerflich oder negativ gemeint, schliesslich haben wir alle irgendwo unsere Gründe einen Hund zu halten - finde ich es gut, wenn Du durch ihn auf Deine eigenen Bedürfnisse Rücksicht nehmen lernst. Mach aber bitte nicht den Fehler nun wegen dieser Geschichte Bodhi nun völlig an Dich zu binden und niemals je wieder Freunde an den Hund heranzulassen. Das wäre dem Hund gegenüber nicht fair. Dass es aber mit dieser Freundin im Moment so nicht weiter gehen kann, das verstehe ich.Alles Gute!
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Ich finde es sehr schade, dass Du der Konstellation Freundin /Deinem eigenen Hund keine Chance einräumst.
Du kannst vieles dafür tun um die Situation für Dich zu ändern. Das kostet aber Energie, Kraft und ein Durchsetzungsvermögen.
Irgendwann brauchst Du wieder die Hilfe Deiner WG-Genossin, Dein Hund fühlt sich dort sehr wohl, warum nicht Kompromisse eingehen? Natürlich ist es nicht schön, wenn Deine Freundin wenig einsichtig ist und "Deine" Gefühle nicht wahr nimmt, ignoriert; Dich wenig unterstützt. Es ist auch nicht in Ordnung, dass sie es erlaubt den Hund bei sich schlafen zu lassen, wenn Du anwesend bist.
Vielleicht fehlt es Dir einfach am Durchsetzungsvermögen: Dein Hund - Deine Entscheidungen!
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Zitat
Liebe alle,
danke für Eure Rückmeldungen. Sie decken sich mit der Wahrnehmung meiner Mitbewohnerin.
Ich habe die Loyalität von Bodhi zu ihr immer gefördert, aber ich fühle mich auch jetzt nicht wirklich verstanden.
Ihr könnt es Eifersucht nennen, das ist in Ordnung, ich fühle mich einfach sehr traurig.
Und es ist auch so, das ich diese Traurigkeit nicht mehr aushalten möchte, daher werde ich auch ausziehen.
Es ist schade, aber ich kann auch nicht immer zurückstecken und weiterhin so traurig bleiben.
Wie geschrieben, ich bewundere sie sehr für ihre Fähigkeit mit Hunden umzugehen. Das habe ich ihr auch immer wieder gesagt und sie ganz offen bewundert. Ich bin auch nicht laut, sondern liebevoll, aber ich bin nicht dominant oder eine natürliche Autorität.
Ich kann es nicht mehr akzeptieren, dass mein Hund sich mir immer mehr entfremdet.
Es mag auch mit meiner Kindheit zusammen hängen, weil mir als Kind immer viel weggenommen wurde, ich nichts Eigenes hatte.
Ich brauche das Gefühl, etwas Eigenes zu haben, und da handelt es sich nicht "nur" um einen Hund, sondern auch um Wohnraum. Einfach etwas, das mir gehört.
Ich habe auch lange Therapie gemacht und es geht darum, dass ich mich durchsetzen lernen soll und meine Grenzen verteidigen.
Und in Bezug auf Bodhi habe ich jetzt zuallererst Verständnis für mich.Ich bin bei dem Thema einfach schon sehr empfindlich, weil auch meine Mitbewohnerin mich immer nur kritisiert, aber es war mal wichtig, auch von Euch noch Rückmeldungen zu bekommen.
Danke, lG Lina
Dieses "Grenzen verteidigen" klingt für mich einfach nur nach purem Egoismus.
Wenn dein Hund besser mit deiner Freundin klar kommt, dann ist das so. Nur weil du ihn jetzt an dich zwängst wird das nicht aufhören. Du kannst dich nur besser selbst veräppeln, da es dir nicht jeden Tag auffallen wird.
Welche Eigenschaften hast du denn deiner Meinung nach, dass der Hund sich dich als Bezugsperson "aussucht"? Das mein ich jetzt garnicht böse oder abwertend, aber ein Hund bindet sich nunmal nicht automatisch an die Person die den Kaufvertrag unterschrieben hat...
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Hallo auch von mir,
ich kann mir vorstellen, dass es dich traurig macht und frustriert, wenn du im täglichen Umgang mit deiner Mitbewohnerin und deinem Hund merkst, dass dein Hund sich an diese Person stärker gebunden fühlt als an dich. Es tut mir auch Leid zu lesen, dass deine Freundin und du keinen produktiven Weg zu finden scheinen, damit umzugehen, sondern dass da ein Wettstreit um die Zuneigung des Hundes entstanden ist, welcher jetzt das gemeinsame Wohnen und vermutlich auch die Freundschaft gefährdet.
Deinem Hund ist es egal, wer ihn gekauft hat oder wem er auf dem Papier "gehört". Er hat deine Freundin und dich gleichermaßen als Bezugspersonen kennen gelernt und wendet sich dahin, wo er sich besser fühlt. Das kann daran liegen, dass deine Freundin klarer kommuniziert oder dass sie sich ihm gegenüber als verlässlichere Führungskraft etablieren konnte, das kann aber auch zu einem großen Teil an dem anderen Hund liegen! Bei deiner Freundin hat er immer einen Kumpel, bei dir hat er eben nur dich.
Das ist jetzt vermutlich hart zu lesen, aber auch mit meinen zarten 25 Jahren wage ich die Prognose, dass dir dieser Bruch (denn so liest sich das für mich, was du nun vorhast) eines Tages bitter Leid tun wird. Freundschaften sind etwas sehr Kostbares und wenn man einer Freundin darüber hinaus bedingungslos den eigenen Hund anvertrauen kann, dann ist das mit Gold nicht aufzuwiegen. Sieh es dochmal so: deinem Hund geht es gut in der momentanen Wohnsituation, deine Freundin ist nicht mal durchgehend vor Ort. Du fühlst dich gekränkt von einem Umstand, den du durch eigene Initiative vermutlich sogar verändern könntest, denn Bindung entsteht ja täglich und wächst.
Wenn ich dann in der Argumentation sowas lese wie "ich hatte als Kind nie was eigenes", dann kann ich nur sagen: Du bist jetzt 40, du bist lange kein Kind mehr, du lebst in der Gegenwart und kannst dein Leben selber gestalten. -
Liebe alle,
Die Freundschaft zu meiner Mitbewohnerin hat eine gute Basis, sie ist nur im Ungleichgewicht.
Und dass für Bodhi Pauli sehr anziehend ist, das stimmt natürlich, an das habe ich noch gar nicht gedacht, bzw. wir. Pauli ist ihr Hund.
Ich habe eine Hundesitterin unter der Woche, zu der ich Bodhi am Morgen bringe und am Abend wieder hole. Meine Mitbewohnerin arbeitet von zu Hause aus und kann daher auch gut ihren eigenen Hund bei sich behalten. Sie wollte dann auch immer, dass Bodhi bei ihr bleibt, wenn sie da ist. Das habe ich ihr und Bodhi zuliebe getan, weil ich es sehr schön fand, wie gut die zwei miteinander können. Und das werden sie auch weiterhin, denn die Freundschaft zwischen mir und ihr bleibt bestehen, (das haben wir uns auch beide zugesichert) und ich würde nie den Kontakt zwischen ihr und Bodhi unterbinden.
Ich hätte gerne gehabt, dass sie mich in meiner Beziehung zu Bodhi auch so unterstützt, wie ich jene zu Bodhi und zu ihrem Hund. Ich hätte gar nicht versucht, ihren Hund so an mich zu binden.
Jedenfalls habe ich Bodhi, wenn sie da war, auf ihren Wunsch bei ihr gelassen und bin dann am Abend mit ihm alleine hinaus, um mit ihm zu üben, denn er lernt sehr gerne alles Mögliche. Clickern habe ich noch nicht probiert :) - das werden wir uns mal vornehmen :)
Nur, das hat sie dann auch unterbunden, indem sie mit beiden Hunden erst sehr spät nach Hause gekommen ist...Im Übrigen versuche ich nicht zu argumentieren, dass ich als Kind nichts Eigenes hatte, um das gehts überhaupt nicht, das ist einfach nur ein Punkt, bei dem ich sehr sensibel bin und auf den sich vielleicht auch manches begründet.
Ja, das was meine Therapeutin und auch die Hundetrainerin sagen, mit denen ich schon länger über das Thema gesprochen habe, ist nicht Egoismus oder so, sondern Durchsetzungsvermögen. Und das hätte ich einfach richtig gerne im Einklang mit meiner Freundin gemacht.
Aber es ist für mich ein Problem, dass sie mir meinen Hund aktiv entzieht......lieben Gruß Lina
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