Ist mein Hund unterfordert/unausgelastet?
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Hallo liebe DF Gemeinde!
Ich hatte heute auf meinem abendlichen Rundgang eine längere Unterhaltung mit 2 anderen Hundehaltern mit 2 kleinen Hunden.
Und diese Unterhaltung hat mir so ziemlich die Augen geöffnet, dass ich einiges falsch interprediert und auch schon einiges falsch gemacht habe mit meinem Hund Minosch.Minosch juckt sich seit etlichen Tagen. Ich war die ganze Zeit der Meinung, dies liegt an einer Futterunverträglichkeit. Eine Fachverkäuferin hat dieses Juckverhalten auch mitbekommen, und hat meine Vermutung da auch bestätigt, dass er möglicherweise das Futter nicht so gut verträgt (anfangs Bozita, was er gaaar nicht mehr anrührt und später auch Happy Dog, was er auch nicht mehr nimmt) Ich hatte dazwischen dann auch die Hausmarken von Penny Markt und Aldi probiert, was aber aus meiner Sicht das Jucken nur noch verschlimmert hat.
Die Verkäuferin hat mir dann zu Natur Plus Junior Trockenfutter geraten, was wohl Getreidefrei ist.
Auch damit hört das Jucken nicht auf.So, soviel erstmal zum Thema Futter.
Nun noch was anderes: Minosch ist ein unglaubliches Energiebündel. Er könnte pausenlos sprinten, rennen und Ballspielen. Darüber hinaus könnte man stuuuundenlang mit ihm spazieren gehen ohne dass er davon auch mal kaputt wird.
Ich weiß, dass für Minosch der Besuch einer Hundeschule/Junghundetraining das Beste wäre. Aber ein solcher Kurs würde bei uns 150 Euro kosten (10 Stunden). Und ich bin ganz ehrlich: eine solche Summe kann ich mir einfach nicht leisten. Wenn dies ein Jahresbeitrag wäre, wo man sich 2 mal die Woche trifft zum Training und etl. Hundesport, dann wäre es preislich sicherlich sinnvoll, aber für grade mal 10 Stunden (10 Wochen, da 1 mal die Woche), ist das für mich einfach zu teuer!Ich habe auch nicht sooo viel Kontakt zu anderen Hundehaltern. Wenn wir unterwegs welche treffen dann dreht Minosch immer voll auf, will spielen und an ihnen hochspringen und ist immer ganz außer sich vor Freude.
Auf jeden Fall meinten die Leute grade, dass mein Kleiner hochgradig unterfordert ist, und es ihm ganz offensichtlich an Auslastung fehle.
Ich gehe mit ihm 2 mal jeweils 1 Std. spazieren. Zusätzlich manchmal noch kurz 20 Minuten (kleinere strecke). Ansonsten gehts zum Lösen nur kurz vor die Tür.
Die beiden Frauen fragten mich, bzgl. des Juckens ob er sich denn auch zu Hause so derart Jucken würde. Sie fanden es merkwürdig, dass es sich bei ihm sprichwörtlich abwechselte zwischen in die Leine legen, Hochspringen, toben und plötzlich hinsetzen und jucken. "Übersprungshandlung" Nannten sie dieses Aufgedrehtsein.Ich weiß, das Minosch die Bewegung liebt. Er sprintet gerne. Am liebsten um den fliegenden Ball zurückzuholen oder wenn er mal Gelegenheit hat mit nen anderen Hund zu toben.
Auch Leinenführig ist er noch überhaupt gar nicht. Das habe ich wohl verbockt mit der Flexileine. Ich werde auch morgen eine vernünftige Leine besorgen, denn die Flexi ist wohl für Leinenführigkeit absolut ungeeignet.
Da er auch alles um sich herum vergisst, sobald andere Hunde in Sichtweite sind, kann ich ihn auch nie ableinen, denn er sprintet auf sie zu und springt an ihnen hoch. Und das mögen freilich nur wenige Hunde und deren Halter.So lange Rede kurzer Sinn: Habt ihr Tipps für mich, wie ich Minosch sinnvoll auslasten und Fordern kann?
Wie gesagt, eine Hundeschule ist nicht drin, und Kontakt zu anderen habe ich nur selten bzw. sind eher Zufällige begegnungen.
Wie sollte ich einen Tagesablauf aufbauen, damit es kontinuierlich ist und eine gewisse Regelmäßigkeit besitzt? -
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Vielleicht hilft ihm kopfmässige Auslastung. Lino erarbeitet sich bei uns regelmäßig einen Teil seines Abendessens durch Tricks.
Zusätzlich verstecke ich seinen Futterbeutel sodass er seine Nase benutzen muss. Das suchen ist nicht zu unterschätzen es ist sehr anstrengend.Vllt gibt es bei euch noch andere Hundeschulen? Wir machen auch einmal pro Woche eine Stunde Grundkurs mit. Kostet bei uns 50 Euro für 8 Stunden.
Zusätzlich darf er noch einmal pro Woche zur kontrollierten Spielstunde. -
Wenn ich mir das hier so durchlese, würde ich eher behaupten das du deinem Hund zu viel statt zu wenig zumutest.
ZitatNun noch was anderes: Minosch ist ein unglaubliches Energiebündel. Er könnte pausenlos sprinten, rennen und Ballspielen. Darüber hinaus könnte man stuuuundenlang mit ihm spazieren gehen ohne dass er davon auch mal kaputt wird.
Du musst dir vor Augen halten, dass es nicht Quantität macht, sondern die Qualität der Beschäftigung. Wenn du ihm stundenlang stupide nur das Bällchen wirfst und er genauso stupide die ganze Zeit nur nachläuft, hat der Hund dadurch keinerlei vernünftige Beschäftigung. Besser ist es, wenn er in einer halben Stunde mal sein Hirn einschalten muss und nachdenken muss, statt nur zu Rennen. Gerade wenn er auf den Ball steht, kann man den Ball dazu nutzen gewisse Kommandos zu trainieren und den Hund dann mit dem Ball zu belohnen.ZitatDie beiden Frauen fragten mich, bzgl. des Juckens ob er sich denn auch zu Hause so derart Jucken würde. Sie fanden es merkwürdig, dass es sich bei ihm sprichwörtlich abwechselte zwischen in die Leine legen, Hochspringen, toben und plötzlich hinsetzen und jucken. "Übersprungshandlung" Nannten sie dieses Aufgedrehtsein.
Parasitenbefall ist ausgeschlossen? Andere Erkrankungen auch? Dann ist Kratzen als Übersprung durchaus möglich. -
Ich gehe mit Lino zum Beispiel selten stundenlang spazieren. Wir gehen kürzer meistens zweimal 45-60 Minuten am Tag und dafür arbeiten wir auf verschiedene Arten während dem Gassi. Ich frage Kommandos wie Sitz, Platz usw ab. Rufe ihn ab, lasse ihn warten usw. Ich werfe oder verstecke den Futterbeutel und er darf ihn erst nach Aufforderung holen.
Aber natürlich nicht alles immer und immer nur kurzzeitig, den größten Teil des Gassi läuft er schnüffelnd umher.Mein Hund ist so ruhiger und zufriedener als wenn ich ihn stundenlang hochgepusht habe mit Bällchen usw.
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Hallöchen,
Ich kann mich meiner Vorrednerin voll und ganz anschließen. Bei uns läuft es ganz ähnlich ab. Sie bekommt eine große Runde am Tag, im Durchschnitt ca. 1,5 Stunden, gespickt mit Suchspiel, Impulskontrolltraining, Grundkomandos, als Belohnung dann auch Toben mit Stöckchen und Artgenossen. Dann gibts am Tag noch zwei kleine Runden und der Hund ist voll und ganz ausgeglichen. Ach, und demnächst gehts los mit dem running egg. Hat zufällig jemand Erfahrung damit? Wenn ja, erzählt mal.
Liebe Grüße,
irre36
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Faht eure sportliche Betätigung und Gassigänge auf ein Minimum runter und arbeitet möglichst konsequent an der Erziehung. Gerade bei so aufgedrehten Hunden kann das Wunder wirken. Ich hatte früher auch viel mit meinem Junghund gemacht. Bällchen, Longieren, viel Gassi, mal hier eine Hürde und da einen Tunnel. Mir wurden auch die Augen geöffnet und ab dem Zeitpunkt gab es ein Minimum an Programm - wenig Gassi, wenig sportliche Aktivitäten bzw. anfangs sogar gar keine, aber: Wir haben in der wenigen Zeit gearbeitet. Danach war mein Hund so müde wie noch nie und man hat auch schnell die ersten Ergebnisse gesehen. Natürlich nur Kleinigkeiten, aber die wurden über Monate und Jahre immer mehr.
Seit ich meinen Hund nicht zwei Stunden am Tag durch die Gegend scheuche und unser Terminplan mit zwei mal die Woche Trailen und mal hier und mal da ein wenig Gassi gefüllt ist, ist er wahnsinnig ausgeglichen. Nein, wir müssen nicht jeden Tag unsere zwei Stunden laufen. Ihm tut es einfach am besten wenn wir ein flexibles Programm haben. Heute mal mehr, morgen mal weniger und übermorgen auch mal nix außer Lösemöglichkeiten. Einfach völlig frei und nicht verkrampft von dem heutigen "ich muss mindestens so und so viele Stunden Gassi gehen".
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Sehr gut geschrieben, Nici.
Bei meinen ist das auch immer so ein Hin und her. Auch wenns Chis sind.
Wenn sie überfordert sind, gehts ganz nach dem Motto "nach müde kommt blöd". Sie sind sehr reizempfindlich, aufgedreht, kläffen mehr. Das hatten wir mal, als wir uns fast jeden Tag für große Gassitouren von 2-3h getroffen haben. Aufgefallen ust mir das später.
Lieber wenig Zeit qualitativ nutzen, als viel Zeit mit Bällchenwerfen etc vollpacken.von unterwegs..
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Zitat
Auf jeden Fall meinten die Leute grade, dass mein Kleiner hochgradig unterfordert ist, und es ihm ganz offensichtlich an Auslastung fehle.Ich würde wirklich mehr der Aussage von Hundehaltern vertrauen, die Dich live mit Deinem Hund erleben. Ein Forum kann Dich nur anhand Deiner Beiträge beraten.
Zitat
Da er auch alles um sich herum vergisst, sobald andere Hunde in Sichtweite sind, kann ich ihn auch nie ableinen,Dein Hund ist jetzt 6 Monate jung? Wenn er nur in der Wohnung lebt und 2 mal am Tag für eine Stunde an der Leine läuft, dann ist er unterfordert, ja.
Für die geistige und körperliche Entwicklung ist Spiel und Bewegung enorm wichtig.
Dein Hund muss auch die Natur erkunden können. Das kann er nicht, wenn er immer nur an der Leine läuft.In einem Beitrag hast Du mal glücklich beschrieben, wie Dein Hund auf dem Feld geflitzt ist und mit anderen Hunden ohne Leine gespielt hat.
Das würde ich einfach öfter machen.Zu dem Futter: Du hast das Thema bereits in einem anderen Thread angesprochen.
Die von Dir aufgezählten Futtersorten sind alle nicht besonders gut. Ich würde wirklich mal von dem Trockenfutter wegkommen, wenn Dein Hund schlecht frisst und sich juckt.Gerade jetzt in der Wachstumszeit braucht er eine hochwertige Ernährung, damit wird der Grundstein für eine gute Gesundheit gelegt.
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Hab ich jwtzt richtig verstanden, dass der Hund 6 Monate alt ist?
Falls ja dann find 2 mal am Tag 1h laufen zu viel.
von unterwegs..
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Vor allem zwei Stunden an der Leine laufen ist irre anstrengend. Lieber zwei mal ne halbe Stunde, dabei ein wenig Leine, 20 Minuten toben oder hier und da mal ein kleines Apportel und dann ab nach Hause. Das ganze ein wenig flexibler gestalten wie man eben gerade lustig ist. Ich finde dass der Hund einfach anhand der Erzählungen völlig falsch gefordert wird.
Kratzen u. ä. kommt übrigens nicht zwingend aus Unterforderung. Meiner macht das heute noch vor Aufregung vor dem Trail oder auch bei Reizüberflutung. Unterfordert ist er allerdings nicht.
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