Grübeln über "Worst-Case-Szenarien"

  • Hallo ihr Lieben,

    nach etwas längerer Zeit habe ich mal wieder eine Frage an Euch.
    Und zwar geht es eben um die geschriebenen "Worst-Case-Szenarien".

    Wie viele Gedanken bzw. wie oft denkt ihr an Situationnen, wo Murphy euch eine Runde mobbt?
    Oder habt es getan, bevor ihr euch für einen Hund entschieden habt. Aber eben auch danach.

    Damit meine ich so Gedankenspiele a la "Was wäre wenn....
    .... ich kein Einkommen mehr habe?" (Jobsicherheit hat heutzutage wohl fast niemand mehr)
    .... ich gesundheitliche Probleme bekomme?"
    .... meine 1./2./.../x. Notfallbetreuung nicht kann (wie viele habt ihr da so?)?"
    .... ich meinen Hund aus anderen Gründen nicht mehr halten könnte?"

    Macht ihr euch darüber Gedanken?

    Ich frage das natürlich aus bestimmten Gründen, aber bin echt gespannt.

    - Habt ihr euch vor dem Hundekauf mit diesen Fragen auseinander gesetzt? Wie seid ihr damit umgegangen? Habt ihr Lösungen gefunden oder eher auf die "Ich löse Probleme, wenn sie da sind"-weise?
    - Habt ihr die Gedanken mit Hund immer noch oder habt ihr euren "Frieden" jetzt erstmal damit?

    Freue mich auf Eure Antworten :)

  • Ja, hab darüber nachgedacht. Ergebnis: es gibt keine Sicherheit im Leben. Meine Entscheidungen kann ich nur mit dem aktuellen Wissensstand treffen. Unvorhersehbare Ereignisse sind unvorhersehbar, nur weil ich nicht garantieren kann, dass ich nicht vielleicht Krebs kriegt oder kein Einkommen mehr hab, werd ich a) heut mir trotzdem den Welpen nehmen (wenn aus heutiger Sicht alles passt) und b) ich mir den Kopf über konkrete Lösungen für konkrete Probleme zerbrechen, wenn ich sie hab.

    Sollte ich sterben, werden meine Hunde in der Familie oder im Freundeskreis ihren Lebensabend verbringen und nicht im Tierheim landen - da vertrau ich den Leuten, denen ich wichtig bin.

  • Ich finde es ist wichtig, sich über gewisse Dinge vorher Gedanken zu machen, allerdings habe ich in meinem Leben bisher auch gelernt, das es immer etwas gibt, auf das man sich nicht vorbereiten kann. Nicht nur auf die Hundehaltung bezogen, aber auch.

    Paco kam recht spontan zu mir, ich habe mir mit meinem damaligen Freund nur wenige Wochen Gedanken darüber gemacht. Kurz darauf war der Freund ein Ex-Freund und damit waren auch so ziemlich alle meine Notfallpläne über den Haufen geworfen. Geschafft haben wir bisher trotzdem alles, Arbeitslosigkeit, medizinische Probleme von mir sowie des Hundes.

    Ich für mich habe mittlerweile die Einstellung "Das wird schon irgend wie", was aber nicht heißt, das ich mir keine Gedanken mache. Mein großer Vorteil ist, das ich eine tolle Familie habe, die mir im Notfall den Rücken stärkt.

  • als ich den Titel gelese habe, dachte ich "definitiv ja", ich dachte aber dann mehr an sowas wie: "was, wenn der Hund da drüben nicht hört und total aggro ist?"


    Aber speziell auf deine Frage bezogen:


    Unsere Hunde sind richtige Familiehunde, wir sind 3 Leute die sich drum kümmern (ich und meine Eltern), im aaaller größen Notfall passt mein Bruder auch mal auf sie auf (geht aber z.B nicht Gassi).

    Also sind wir schonmal 4 Leute die im Notfall Zeit haben, ich denke unsere Nachbarin und/oder unsere Putzfrau würde auch mal kurz einspringen, ist in den letzten 5 Jahren einmal vorgekommen, weil Roonie zum Tierarzt musste, da hat die Nachbarin Rider beaufsichtig. Natürlich hätte er aber auch mitkommen könne, wäre aber stressiger gewesen.

    Also was das angeht sind wir gut abgedeckt denke ich =)

  • Zitat

    "Ich löse Probleme, wenn sie da sind"-weise?


    Freue mich auf Eure Antworten :)


    Genau so!
    Was soll ich mir ein Magengeschwür einhandeln, in dem ich über Probleme grübel, die vielleicht nie eintreten?
    Ich habe tolle Freunde, die sich kümmern, sollte ich mal einen Unfall haben, das war es dann auch. Um sonstige Fälle kann ich mich dann ja selber kümmern.

  • Danke für eure Antworten, das ist wirklich lieb von euch! =)

    Ich habe mir natürlich auch so meine Gedanken gemacht, aber komme immer wieder an den Punkt, wo ich auf kritische Nachfragen zu XYZ sagen muss "weiß ich nicht, aber das seh ich dann". So bin ich bislang durchs Leben gegangen und irgendwie ging's sozusagen immer.
    Manchmal - ich mag mich täuschen - habe ich das Gefühl, dass die besonders kritischen Nachfragen auf Grund meiner Besonderen Situation (aka Schwerbehinderung) kommen.
    Sicher muss ich mir dadurch über einiges mehr Gedanken machen, ich kann schon eventuell mal eher für 1-2 Tage wegen "Rücken" ausfallen oder so, aber manches verstehe ich dann auch nicht.

    Ich habe das Gefühl, dass ich es einigen nicht "recht machen" kann und bin daher etwas verunsichert, ob ich das nur naiv und blind fälschlicherweise abtu, oder ob ich mich gar nicht so verrückt machen lassen sollte. :ops:

  • Ich mache mir verdammt viele Gedanken und versuche mir sämtliche Worst Case Szenarien auszumalen und eine Lösung zu finden.
    Das liegt aber daran, dass ich sowas allgemein immer mache, wenn ich größere Entscheidungen treffen muss :ops:
    Außerdem dauert es noch ein Weilchen, bis hier endlich mein Traumhund einziehen kann und da habe ich sehr viel Zeit, mir alle möglichen Situationen auszudenken. Für die meisten Szenarien habe ich mittlerweile mehrere gute Lösungen gefunden. Allerdings muss ich auch bei manchen Nachfragen antworten, dass ich es einfach auf mich zukommen lassen muss und kann damit gut leben :smile:
    Ich geh nicht blauäugig an dieses Abenteuer heran und habe eine tolle Familie, auf die ich mich absolut verlassen kann - Der Rest wird sich dann ergeben und ich werde die Probleme, die dann kommen werden, lösen wenn es soweit ist :smile:

  • Zitat


    Ich habe das Gefühl, dass ich es einigen nicht "recht machen" kann und bin daher etwas verunsichert, ob ich das nur naiv und blind fälschlicherweise abtu, oder ob ich mich gar nicht so verrückt machen lassen sollte. :ops:

    Wem willst du es denn recht machen? Du musst doch mit dir selber und deinen Entscheidungen leben.

    Ich hab schnell damit aufgehört mir über die Meinung anderer Gedanken zu machen und mir geht es damit einfach besser. Vor 5,5 Jahren haben sich alle das Maul zerrissen, dass meine Beziehung ja nichts werden würde und das das keine Zukunft hat. Komisch, wird sind noch zusammen, leben nun auch zusammen, haben unser Hundekind, stehen beide in Lohn und Brot... hätte ich mich von den anderen verrückt machen lassen, würde ich immernoch zu Hause bei meinen Eltern hocken ;)

    Ja, ich mache mir auch Gedanken über die ''Was wäre wenn'' Geschichten, aber im Endeffekt läufts darauf hinaus, nach einer geeigneten Lösung zu suchen, wenns soweit ist. Wie wir wissen kommt es ja immer anders, als man denkt und daher kann man sich diese ganzen Sachen gar nicht im Vorfeld so genau szenieren, dass man nur eine Karteikarte ziehen muss und die optimale Lösung hat.

    Ich muss aber auch sagen, dass wir innerhalb der Familie (damit meine ich wirklich die ganze Familie bis hin zu großgroßgroßgroßgroß Cousinen und Cousins) ein super Verhältnis haben und jeder sein möglichstes geben würde, um einem anderen zu helfen. Das beruhigt einen schon sehr, wenn man die Gewissheit hat, dass es da immernoch ein paar Leute gibt, die hinter einem stehen, komme was wolle.

    Nun zum Fazit: das Leben ist zu kurz und schön um zu grübeln :) Ich nutze diese Zeit lieber für einen langen Spaziergang durch Wald und Flur. Das pustet einem den Kopf frei und ist Balsam für die Seele.

  • Zitat


    Genau so!
    Was soll ich mir ein Magengeschwür einhandeln, in dem ich über Probleme grübel, die vielleicht nie eintreten?
    Ich habe tolle Freunde, die sich kümmern, sollte ich mal einen Unfall haben, das war es dann auch. Um sonstige Fälle kann ich mich dann ja selber kümmern.

    :gut:

    So seh ich das auch. Bei "Worst-Case-Szenario" dacht ich nun eher an Dinge, die den Hund selbst betreffen - wird schwer verletzt durch anderen Hund, Auto, etc....
    Ich hab Freunde und Familie in der Nähe, die im Notfall einspringen, darüber mach ich mich nicht fertig. Es wird laufen, ich kann alles irgendwann abzahlen/mich revanchieren/was auch immer.

    So einen Fall gab es sogar schon. Ich war vollkommen abgebrannt, wusste nicht, was ich essen soll, und eins meiner Tiere wurde massiv krank, lag im Sterben. Ich hatte keine Möglichkeit, irgendwohin zu fahren, irgendwas zu bezahlen, nada, niente, gar nichts. Ich hatte das massive Glück, einen Freund in der Nähe zu haben, der mich in die TK gefahren und die pervers hohen Rechnungen bezahlt hat (die Klinik sieht mich nie wieder), um meinem Straßenstreuner das Leben zu retten. Meine Familie hat die Schulden bei meinem Freund beglichen und ich hab langsam alles an meine Familie abbezahlt.

    Meine Familie war urlaubstechnisch nicht verfügbar, aber wären sie dagewesen, hätten sie alles Menschenmögliche getan, um mir zu helfen. Und davon kann ich auch in Zukunft ausgehen.

  • Zitat

    Danke für eure Antworten, das ist wirklich lieb von euch! =)

    Ich habe mir natürlich auch so meine Gedanken gemacht, aber komme immer wieder an den Punkt, wo ich auf kritische Nachfragen zu XYZ sagen muss "weiß ich nicht, aber das seh ich dann". So bin ich bislang durchs Leben gegangen und irgendwie ging's sozusagen immer.
    Manchmal - ich mag mich täuschen - habe ich das Gefühl, dass die besonders kritischen Nachfragen auf Grund meiner Besonderen Situation (aka Schwerbehinderung) kommen.
    Sicher muss ich mir dadurch über einiges mehr Gedanken machen, ich kann schon eventuell mal eher für 1-2 Tage wegen "Rücken" ausfallen oder so, aber manches verstehe ich dann auch nicht.

    Ich habe das Gefühl, dass ich es einigen nicht "recht machen" kann und bin daher etwas verunsichert, ob ich das nur naiv und blind fälschlicherweise abtu, oder ob ich mich gar nicht so verrückt machen lassen sollte. :ops:

    Ich kann dir empfehlen, lass dich gar nicht so verrückt machen! Du allein weißt am Besten, was du leisten kannst!

    Ich kenne die "kritischen" Fragen selbst zur Genüge, bin selbst schwerbehindert und Rollifahrerin. Als es damals um die "Anschaffung" meines Hundes ging, habe ich offen gestanden niemandem etwas gesagt vorher. Ich konnte mir nämlich schon denken, mit welchen Kommentaren ich zu rechnen hatte. So standen die Leutchen aus meinem Umfeld eben vor vollendeten Tatsachen! :D

    Die Kommentare bzw. Fragen blieben natürlich trotzdem nicht ganz aus. Wenn ich mich allerdings so an das erinnere, was teilweise gefragt wurde, geht mir heut noch fast die Hutschnur hoch, weil diese Fragen teilweise echt respektlos waren und einem Menschen ohne Handicap nie gestellt worden wären. Entsprechend habe ich dann auch reagiert und diese Menschen auf ihr grenzüberschreitendes Verhalten hingewiesen... und mir über deren Kommentare auch keinen Kopf mehr zerbrochen.

    Natürlich habe ich mir grundlegende Gedanken gemacht, bevor Apollo bei mir einzog. Da ich schon voll erwerbsunfähig war, konnte das Einkommen nicht mehr weniger werden. Leute im Umfeld zur Unterstützung waren mir auch sicher, einen Plan B braucht allerdings auch jeder "Fußgänger", da macht mein Handicap keinen besonderen Unterschied. Alles andere, wie evtl. gesundheitliche Verschlechterungen oder wenn ich dem Hund unter Umständen nicht mehr gerecht werden kann, darüber habe ich mir keine großen Gedanken gemacht. Warum auch? Ich kann die Zukunft nicht vorhersehen und sage mir dann, kommt Zeit, kommt Rat! Sollte es wirklich so weit kommen, kann ich mir zu gegebener Zeit immer noch Gedanken machen.

    Und wenn du wirklich mal wegen "Rücken" zwei Tage ausfällst... ich denke, dein Hund wird damit klar kommen. Ich hab bedingt durch eine kaputte Hüfte auch ab und an eins, zwei Tage, wo es nicht so klappt. Apollo kennt das und ist dann auch zufrieden mit stundenlangem Kuscheln auf der Couch... ich würde sogar behaupten, er liebt diese Faulenzertage! ;)

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