Hund beißt wegen Knochen

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    Na das ist doch etwas weit hergeholt. Nur weil ein Hund sein Futter verteidigt, will der nicht die Weltherrschaft. Auch rangniedere Hunde verteidigen ihr Futter. Das ist auch grundsätzlich ok. Es ist ein total natürliches Verhalten, welches erstmal gar nichts mit dem "Rang" eines Hundes zu tun hat.


    Damit der Hund nun das Futter nicht vor uns verteidigt, braucht es Vertrauen. Vertrauen, dass wir keine Bedrohung sind. Das erreiche ich aber nicht, indem ich ihm das Futter wegnehme und ihn nötige, mich dicht bei sich zu ertragen. Sowas ergibt sich von ganz alleine, wenn der Hund mir vertraut.



    :gut: genauso sehe ich das auch!

  • Zitat


    Na das ist doch etwas weit hergeholt. Nur weil ein Hund sein Futter verteidigt, will der nicht die Weltherrschaft. Auch rangniedere Hunde verteidigen ihr Futter. Das ist auch grundsätzlich ok. Es ist ein total natürliches Verhalten, welches erstmal gar nichts mit dem "Rang" eines Hundes zu tun hat.


    Damit der Hund nun das Futter nicht vor uns verteidigt, braucht es Vertrauen. Vertrauen, dass wir keine Bedrohung sind. Das erreiche ich aber nicht, indem ich ihm das Futter wegnehme und ihn nötige, mich dicht bei sich zu ertragen. Sowas ergibt sich von ganz alleine, wenn der Hund mir vertraut.


    Wer hat denn was von Weltherrschaft gesagt? Es ist doch wohl natürlich, dass ein Hund ein Verhalten, das Erfolg erzielt, weiter ausbaut. Diese Eigenschaft machen wir uns bei jeder anderen Übung schließlich zu Nutze.
    Natürlich muss Vertrauen aufgebaut werden. Stimme ich dir vollkommen zu. Habe ich selber schon geschrieben.
    Auch das dicht am Napf sein während dem Fressen muss geübt werden, am besten schon als Welpe.
    Beim erwachsenen Hund, der solche Probleme hat, fange ich ja auch erstmal mit seiner Wohlfühldistanz an.
    Und dass ich von Futter wegnehmen gar nichts halte, habe ich jetzt schon mehrfach gesagt.

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    Es ist doch wohl natürlich, dass ein Hund ein Verhalten, das Erfolg erzielt, weiter ausbaut.


    Ich habe die Ressourcenverteidigung meiner Hündin akzeptiert und ihr den Freiraum gegeben den sie brauchte um nicht stocksteif über ihrem Fleisch zu hängen und eine Einmischung zu erwarten. Heute kann ich ihr in den Napf greifen (wenn ich wollte) ohne das sie mit der Wimper zuckt.


    Irgendwas ist bei uns falsch gelaufen wie es scheint.


    Nicht ihr Futter zu verteidigen hat was mit Vertrauen zu tun. Das Wissen, dass es dem Hund keinen Nachteil bringt, wenn er auch mal das tollste Futter hergeben muss. Und das Wissen, dass der Besitzer sich nicht um solche Ressourcen "prügeln" muss, weil er es nämlich nicht nötig hat.



    Oh und die Couch interessiert sie weiterhin die Bohne (es sei denn sie wird drauf eingeladen). Menschenfutter kann auch auf dem Couchtisch stehen während Mensch im anderen Raum ist und es wird stehen gelassen.


    Ich habe es grundsätzlich falsch gemacht, wie es scheint. ;)



  • Schön, wenn es bei euch alleine durch Ignorieren und positive Übungen geklappt hat. Freut mich wirklich.
    Aber das muss nicht so sein. Ignoranz in den falschen Situationen kann eben auch ganz schnell nach hinten los gehen. Darauf möchte ich nur aufmerksam machen.
    Das mit dem Hund positiv geübt werden muss und Vertrauen sowieso immer dazu gehört, darüber sind wir uns doch alle einig. Weiß gar nicht, warum hier so getan wird, als würde ich das negieren. Ich füge lediglich noch eine Komponente hinzu. Wenn du die nicht gebraucht hast, dann freu dich.

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    Ach daher kommen also die ganzen antiautoritär erzogenen Kinder. Die Folgen dieser Art von Erziehung kann ich jeden Tag beobachten. Danke nein, DAS wäre bestimmt nicht mein Weg.


    Na das ist aber wieder ein ganz anderer Schuh. Beschäftige die mal mit Bindungsverhalten von kleinen Kindern. Eigentlich ist es ein Wunder, dass die meisten nicht in der Klapse gelandet sind, bei der Erziehung die sie teilweise genossen haben.


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    Ich wurde als Kind für falsches Verhalten auch bestraft.


    Es ist aber kein falsches Verhalten. Wenn du in ein Restaurant gehst, wärst du dann einverstanden, dass der Kellner die dein Essen einfach so wieder wegnimmt? Wärst du begeistert, wenn der hinter dir steht und dich beim Essen anglotzt, oder dir dabei den Kopf tätschelt? Ich wette du würdest auch ungehalten reagieren.


    Ich bin bei weitem nicht gegen Strafe, aber sie gehört dahin, wohin sie auch passt.


    Zitat

    Wie, an den falschen Hund geraten? Was soll denn bei einem Hund passieren, dem ich ein Abbruchkommando gebe und ihn aus dem Raum führe? Ja ich weiß, furchtbar grausam. Er wird mich sofort zerfleischen. ;)


    Ja genau wie der Hund plötzlich alles verteidigt, nur weil ich ihn in Ruhe essen lasse. :fear:


    Zitat

    Auch das dicht am Napf sein während dem Fressen muss geübt werden, am besten schon als Welpe.


    Eigentlich nicht. Ich habe das mit meinen Hunden nie geübt und beide waren schon älter. Das einzige was ich gemacht habe, war mal noch etwas dazu zu tun. Aber auch das nicht zu Trainingszwecken, sondern wenn es sich ergeben hat. Keiner meiner Hunde hat ein Problem damit, wenn ich ihm beim Fressen zu nahe komme.


    Zitat

    Menschenfutter kann auch auf dem Couchtisch stehen während Mensch im anderen Raum ist und es wird stehen gelassen.


    Oh das wäre hier ein Traum, Gerade vorhin hat Jules, als ich mir die Butter aus dem Kühlschrank geholt habe, meine zwei Scheiben Brot von der Arbeitsplatte geholt. Die waren allerdings schneller wieder weg, als sie gucken konnte. :ugly:

  • lightning88,


    du schreibst widersprüchlich.


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    Wenn er droht, nicht zurück weichen. Einfach da bleiben und nichts tun.


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    Wenn er merkt, dass er euch damit erschrecken kann und damit Erfolg hat, wird er das Verhalten auch auf andere Sachen ausweiten. Das wäre nur natürlich.


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    Klar darf man einen Hund zurecht weisen, wenn er einem Menschen droht und schon drei Mal, wenn er Anstalten macht zu beißen. Dann muss er meiner Meinung nach sogar scharf zurecht gewiesen werden.


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    Wenn man immer wieder zurück weicht, sobald der Hund droht, wird er dieses Verhalten sehr wohl als Erfolgskonzept begreifen und wie gesagt, er wird dieses Verhalten dann ausweiten.


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    In der Situation hätte dein Freund aber lieber zurück weichen sollen als sich beißen zu lassen. Bzw. hätte er gar nicht versuchen sollen, den Knochen abzunehmen nach dem Vorkommnis bei dir.


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    Ja, wenn mein Hund mich anknurrt, dann wird er scharf verbal zurecht gewiesen. Trotzdem nehme ich ihm das Kauteil dann nicht einfach ab, sondern bringe ihn zum Beispiel aus dem Raum als Konsequenz. Kurze Auszeit auf dem Flur ist dann angesagt.


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    Ob er das Teil dann mitnimmt oder fallen lässt ist erstmal zweitrangig. Er soll nur mitbekommen, dass seine Problemlösung mir grade so gar nicht zusagt. Wenn du Angst hast, dass dein Hund zubeißt, mach eine Hausleine ran vorher. Dann kannst du ihn an der Leine raus bringen.


    Zitat

    Sie hat es ja alleine durch scharfes Zurechtweisen versucht. Die Konsequenz war, dass der Hund beim nächsten Mal ihren Freund gebissen hat. Grenzen aufzeigen ja, aber an den Ursachen muss genauso gearbeitet werden.


    usw. usf.


    Auf der einen Seite gibst du mehrfach den Rat, das Drohen des Hundes zu ignorieren und zu bestrafen, teilweise lese ich auch gefährliche Tipps, dann meinst du wiederum, es sei besser gewesen, wenn der Freund aus der Situation gegangen wäre. :???:
    Nur in einem Punkt sind wir uns einig, dass man am Vertrauen arbeiten muss, aber genau dort beginnt man, anstatt das Knurren oder das Lefzen hochheben des Hundes zu ignorieren und den begehrten Knochen einfach wegzunehmen.
    Wie das Ganze endete, haben wir doch im Eingangspost gelesen!


  • Es scheint sich offensichtlihc noch nicht wirklich herumgesprochen zu haben, daß das, was wir als Aggressionsverhalten beim Hund bezeichnen zur ganz normalen Kommunikation beim Hund gehört. Der Mensch ist es, der da Aggression reininterpretiert, da er meistens die ersten subtilen Signale übersieht und dann entsetzt ist wenn mal scheppert.
    Häufig ist es schon im täglichen Umgang mit dem Hund so, daß Mensch ständig Grenzen verletzt bzw Signale des Hundes übersieht.
    Manchmal wundert man sich, daß es nicht häufiger zu solchen Vorfällen kommt, wenn man mal beobachtet wie sorglos viele Menschen mit ihrem Hund umgehen.

  • Ok, ich muss jetzt nochmal auf mein Problem zurückkommen. Ich bin leider ein Mensch der konkrete Ansagen braucht, mit "Bestärkung"; "Vertrauen" und "Kommunikation" kann ich konkret oft nicht viel anfangen.


    Also, wie stärke ich das Vertrauen genau, also mal abgesehen vom Tauschen, mit welchen konkreten Übungen?



  • Ne, wenn man die Sätze nicht aus dem Zusammenhang reißt, sind sie auch nicht widersprüchlich.


    Der Freund hätte zurück weichen sollen, weil das keine Übung war und er gar nicht wusste, wie er reagieren sollte. So hätte er den Biss vermeiden können.


    Den Hund ignorien und nicht zurück weichen, sondern gar nichts tun, bezog sich darauf, dass ich mich einige Meter zu dem Hund entfernt setze, also in seine direkte Nähe, ihn gar nicht weiter beachte und er merkt, dass der Knochen ihm gar nicht entwendet werden soll. Einfach warten, bis er sich entspannt und weiter frisst. Man kann ja ein Buch oder so lesen währenddessen. Dann entspannt man auch selbst.
    Ich fange diese Übung aber in der Wohlfühldistanz an, in der der Hund noch gar nicht knurren sollte. War vllt unklar geschrieben.


    Wenn ich das Ausgeben üben möchte, dann biete ich dem Hund von Anfang an eine gleichwertige Alternative. Wenn er dann knurrt, weise ich ihn zurecht, heißt Abbruchkommando und führe ihn weg wie beschrieben. Dann versuche ich es erneut.


    Und ich habe mehrfach geschrieben, dass der Knochen in keiner Situation einfach weg genommen werden sollte. So provoziert man natürlich einen Biss.


    Ich hoffe, jetzt ist es ein bisschen klarer.

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