Darf man als Berufstätiger einen Hund halten?

  • Nee. Man muss es sich erst mal leisten können. Bei 10 Euro/Stunde Durchschnitt hier in der Umgebung wären das bei einer Vollzeitbeschäftigung 200 Euro im Monat, wenn man den Hundesitter für eine Stunde am Tag rechnet.

    Bei mir kommen allerdings noch andere Gründe hinzu. Aber da ich ja eh schon augenscheinlich ein schlechter Hundehalter bin und meinen Hund durch meine Abwesenheit misshandel, gehe ich da nicht weiter drauf ein =)

  • Zitat

    Puh schwierig da noch einigermaßen freundlich und sachlich zu bleiben :verzweifelt: .

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht was schlimmer ist: deine dumme und naive Aussage oder der Umkehrschluss das man Zuhause bleiben sollte um den Hund zu bespaßen :???: .

    Mein Hund ist extrem aktiv und braucht eine hohe Auslastung um klar im Kopf zu sein. Doch auch sie wäre ein nervliches Frack wenn ich sie dauerbespaßen würde.

    Denn zwischen diesen Extremhaltungen (zu lange alleine und Dauerbespaßung) liegen Weeeeeelten.

    Aber jemand wie du will doch einfach nur blöd rumstänkern ohne Sinn und Verstand, daher ist es wohl eher müßig zu antworten.

    Ok, cruzado..du hast also einen Hund der nicht "abbaut", wenn man ihn zb. dauerhaft drei bis fünf tage a 9-10 stunden Vollzeit alleine in eine wohnung packt. Respekt!

    Und jetze erzähl mir , das du das ja überhaupt nicht machst.. :lol:

  • Ich gehöre auch zu den Vollzeitberufstätigen, die auch noch Schichtdienst haben :D

    Für Milow (er ist jetzt 4) hatte ich von Anfang an Hundesitter (inzwischen um die 10 verschiedene). Damit wären wir nämlich schon beim Problem. Ich habe bisher keinen Hundesitter gefunden, der dazu in der Lage ist meine Hunde nicht nur zu verhätscheln, sondern ordentlich zu erziehen (also nicht alles durchgehen lassen) und vor allem zuverlässig sind.
    Leider gab es da welche, die sagten dann so "ach ürbigens ab morgen kann ich nicht mehr" für diesen Fall hatte ich zu dem Zeitpunkt gleichzeitig drei Hundesitter, aber die anderen beiden konnten so spontan auch nicht!

    Da war der Tag gekommen, wo mir nichts anderes übrig blieb und Milow um die 8 Std. alleine bleiben musste.
    Ich habe mich den ganzen Tag verrückt gemacht (oh mein Gott, hoffentlich macht er nicht in die Wohnung, hoffentlich hält er das aus). Ja was soll ich sagen, ich habe mich umsonst verrückt gemacht.

    Um Milow dann diesen abrupten Wechsel von Betreuer zu kein Betreuer zu ersparen, haben wir es dann ohne Hundesitter probiert und Milow hat sich sehr schnell an die Situation gewöhnt und kam schon bald verschlafen an die Tür, wenn ich mal früher nach Hause kam =)

    Dann kam im Januar 2013 Claire zu uns. Sie ist nach einer Woche zu Freunden von mir in die Hundepension.
    Milow ging dann zu Beginn mit, weil ich ihn dann nicht allein lassen wollte.
    In der Pension zeigte sich dann aber Milows Rüdenaggression und er hatte einfach nur noch Stress dort. Also blieb er dann wieder alleine und Claire war in der Pension.
    Dann habe ich eine tolle Hundesitterin gefunden, die die zwei mehrere Stunden auch mit zu sich nach Hause genommen hat. Aber leider mussten wir jetzt umziehen.
    In der neuen Wohnung ist meine Mitbewohnerin jetzt am Anfang mit beiden spazieren gegangen.
    Jetzt seit einer Woche versuchen wir es, dass meine Mitbewohnerin nur noch im Spätdienst die beiden zum Pippimachen rauslässt.
    Nachtdienst schaffen die zwei inzwischen ganz gut und mit dem Frühdienst schaue ich jetzt, wie es klappt. Bis jetzt klappt es.

    Mit dem Pippimachen ist bei mir auch so ein Gedanke, aber ich kenne es von meinen so, wenn ich mit denen gegen Nachmittag eine große Runde gehe und ich sie abends nicht zwingen würde nochmal Pippi zu machen, würden die auch bis morgens aushalten :D
    Von daher habe ich da auch kein schlechtes Gewissen.

    Ich sage für mich immer, sie haben es besser als im Tierheim. Es kann eben nicht jeder seinen Hund mit zur Arbeit nehmen oder gar nicht arbeiten gehen. Meine Hunde fühlen sich bei mir wohl und das ist die Hauptsache.
    Lieber beschäftigt und ausgeglichen und dafür eben was länger allein, als ein "typischer" Familienhund, der ist zwar wenig allein, aber wird oft nicht besonders bespaßt.

    Für eine HUTA müsste ich um die 500 Euro für beide bezahlen! Abgesehen davon, dass Milow sich dort nicht wohl fühlen würde und Claire völlig überdrehen würde, kann ich das mir nicht leisten.

    Da gehen wir lieber zusammen mit dem Pferd gassi.

  • Ich lasse Henry nicht länger als 6h alleine und möchte das auch nicht verlängern. Zum einen drückts' ihm dann arg auf die Blase und er langweilt sich schlichtweg. Könnte er blasentechnisch 7-8h alleine bleiben, dann würde ich schauen ob er mit einem Zweithund so lange ohne Langeweile oder Frust alleine bleiben könnte. Wobei dann auch wieder die individuellen Bedürfnisse des Zweithundes berücksichtigt werden müssen. Ich gehe also nicht davon aus, dass mein Hund mal dauerhaft länger als 6h am Stück alleine bleiben muss. Im Moment ist das gut machbar, später wird dann entweder Herr Hund mit auf die Arbeit dürfen, mein Partner und ich gehen eine Stunde versetzt arbeiten, einer kommt zur Mittagspause heim oder im Notfall eben ein Gassigänger. Irgendeine Lösung findet sich auf jeden Fall. Finde man kann das nicht pauschalisieren.

  • Zitat

    Ich sage für mich immer, sie haben es besser als im Tierheim.

    Bei Deinen Hunden mag das sein.
    Dennoch finde ich das Argument traurig.

  • Zitat

    Danke @ Gaby!

    Ich denke für viele ist es ein Unding weil es Geld kostet. Schließlich ist es doch viel einfacher den Hund 8-10 Stunden alleine zu lassen, solange er in der Zeit nicht die Nachbarn stört oder die Wohnung zerlegt spart man doch viel Geld. Und man kann dann sagen "meinem Hund macht das überhaupt nichts aus so lange alleine zu bleiben".

    wieso soll ich für etwas geld ausgeben, was ich nicht brauche?

  • Klar darf und kann man das. Auch ohne dass der Hund Psychosen davonträgt. Wie es dann im einzelnen am besten funktioniert, ob mit Gassi-Pause oder ohne, durch einen selbst oder Dritte, ist doch letztlich Einzelfall abhängig und oft auch eine Frage der Möglichkeiten.

    Das Optimum ist die Kombination Vollzeittätigkeit und Hund in den allermeisten Fällen nicht, das ist hier glaube ich auch der Konsens.
    Das finde ich persönlich übrigens sowohl bzgl. Hunde- als auch "Kinderhaltung" :D

  • Zitat

    Bei Deinen Hunden mag das sein.
    Dennoch finde ich das Argument traurig.


    Ich kann es auch anders forulieren: Ich kenne nur sehr, sehr wenige Leute, denen ich es zutrauen würde meine Hunde zu halten (oder anders gesagt, wenn man mir sagen würde, deine Hunde haben es bei anderen besser, so würde ich antworten, dann zeige mir die Leute erstmal). Denn meine beiden sind leider beide "nicht einfach". Ich habe sie im Griff, auch wenn wir noch hier und da ein Problem haben (an dem wir arbeiten), so glaube ich dennoch, dass es sehr wenige Leute gibt, die mit den beiden zurecht kommen würden und bevor sie dann im Tierheim landen, bleiben sie lieber bei mir "wo sie es <<nicht so gut>> haben" (<= aus der Sicht von anderen Leuten).

  • Zitat

    Klar darf und kann man das. Auch ohne dass der Hund Psychosen davonträgt. Wie es dann im einzelnen am besten funktioniert, ob mit Gassi-Pause oder ohne, durch einen selbst oder Dritte, ist doch letztlich Einzelfall abhängig und oft auch eine Frage der Möglichkeiten.

    Genau das vergessen hier viele. Nur weil ihr Hund es nicht kann oder damit nicht klar kommt, muss es anscheinend grunsätzlich schlecht,böse und gemein sein.
    Mein Hund muss durch mein Studium sehr flexibel sein. Mal bin ich tagelang Zuhause und mal muss er eben auch 8h alleine auskommen. Er verkümmert dabei nicht und er verdummt auch nicht (Ab und an wäre etwas weniger Cleverness ganz nett :tropf:). Solche Anschuldigungen finde ich ziemlich hart. Kennen die Leute die soetwas raushauen, denn wirklich mehrere Hunde, die tagsüber (entspannt) allein sind, nachmittags ausreichend bespaßt werden und tatsächlich "verdummen".
    Das Rausgehen selbst fordert Barry lediglich morgens. Pinkeln könnte er immer, er ist ja auch ein Rüde, aber wirklich nötig muss er selten. Wenn ich nach Hause komme, wird Frauchen erstmal begrüßt und dann muss ich erstmal betteln, dass er mit raus kommt, statt seinen Pansenrest o.ä. durch die Gegend zu tragen.

    Es gibt übrigens auch Leute die auf dem Dorf wohnen und für die Hundesitter nicht unbedingt machbar sind. Einen Hundesitter (nicht Bekannte oder Freunde) finde ich hier nur in der ca. 15km entfernten Stadt und der wird wohl kaum "für die paar Piepen" zu mir in die Pampa kommen.

  • Mein Mann und ich sind beide Vollzeit berufstätig (40h), ich dazu noch im Dreischichtsystem, oft mit 7 oder 10 Diensten hintereinander, aber dafür dann auch entsprechend lang frei.

    Wir haben eigentlich alles gut durchorganisiert, sodass unser Hund nie länger als 3-4 Stunden allein ist. Diese paar Stunden verkraftet er gut und ihm gehört auch unsere/meine gesamte Freizeit nach der Arbeit. Termine werden so gelegt, dass sie im Urlaub sind oder wenn das nicht möglich ist, geht unser Hund zu meinen Eltern zum sitten. Oft ist er auch den kompletten Arbeitstag bei meinem Vater, sodass er gar nicht allein ist.

    Ich denke es ist immer einer Sache der Organisation...wenn ich jemanden habe, der mittags mal eine Runde mit dem Hund dreht, ihn zum lösen lässt oder sich mal mit ihm beschäftigt, finde ich es absolut nicht verwerflich sich einen Hund ins Haus zu holen obwohl mal berufstätig ist.

    Ich sehe es hier bei uns immer wieder....viele HH, die den ganzen Tag daheim sind, machen weitaus weniger mit ihren Hunden, als ich, die vollzeit arbeiten geht. Die meisten laufen früh und abends eine Runde um die Siedlung, das wars. Ich laufe vor der Frühschicht, gegen 4.30Uhr schon die erste Runde mit dem Hund bei JEDEM Wetter. Auch wenn ich nach der 7. Nachtschicht nach Hause komme, wird erst mit dem Hund gelaufen, ehe ich mich ins Bett lege. Zusätzlich gibts hier viel Kopfarbeit, damit der Hund einfach ausgelastet ist. Einfach nur spazieren gehen und den Hund rumlatschen lassen gibts hier nicht.
    Ich richte meine komplette freie Zeit nach dem Hund aus, sodaß wird jeden Tag auf mindestens 2-3 Stunden kommen, die nur dem Hund gehören. Sachen wie einkaufen, mit Bekannten treffen usw. werden mit Hund erledigt. Wenn ich im Haus meine Arbeiten verrichte, liegt der Wuff meist im Korb und schläft.

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