Junghund hat immer Angst und pinkelt

  • hallo ich habe folgendes problem. habe mir ein beardiemädchen geholt sie war schon 7 monate. es war beim vdh züchter. ich sag nur eins die vdh züchter sollten sich schàmen solche verstörten hunde zu verkaufen. also wir waren dort haben uns das hundchen angeschaut , alles ok, ganz lieber hund. sie ist bald in jich reingekrochen. nun hab ich sie 2 monate und ich weiß nicht mehr weiter. von anfang an ist es so, wenn man sie anspricht oder streichelt pinkelt sie unter sich. es ist echt extrem nervig. sie kennt kein spielen hat angst vorm ball oder anderen Spielzeug. wenn wir im garten sind versteckt sie sich direkt und wenn man sie ruft pinkelt sie. so ist das auch drin. wie kann ihr das denn abgewöhnen? mit dem hund muss doch irgendwas passiert sein sie guckt auch immer so verstört. sie hst vorallem panische angst. ich weiß nicht wie ich ihr i.welche kommandos beibringen soll. habe züchter gefrsgt ob der hund schon woanders war angeblich nein. :/ was ich nicht glaube. habe im Nachhinein erfahren das mehrere welpen zurück gegeben wurden. also wie gewöhnevich dem hund diese ständige unter sich pinkeln ab ? :roll: :roll: :roll: ach noch was, sie ist auch bei allen hunden so unterwürfig, sogar bei kleinen.

  • ich glaube da würde ich mir professionelle Hilfe suchen und jemand Erfahrenen holen, der sich das mal vor Ort anschauen kann.
    Ich kann mir nicht vorstellen, das man das Problem rein mit Tipps aus nem Forum in den Griff bekommt

  • Der Hund ist total ver/gestört. Ob man diese Angst jemals ganz rausbekommt, glaube ich nicht. Hat er bei dem
    Züchter im Haus gelebt, oder irgendwo im Verschlag?
    Anscheinend hat dieser Hund nichts kennengelernt und wenn doch, dann nur Negatives. Wenn du den Hund
    behalten willst, ist es wichtig gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. Keine Strafen, keine lauten Worte, kein
    bedrohliches Gebaren.


  • Wichtig ist, dass Du mit ruhiger und geduldiger Stimmer reagierst. Lass Streicheleinheiten nur dann zu, wenn der Hund das möchte und schau Dir dabei die Körperhaltung des Hundes an. So bald nur die geringsten Anzeichen von Unterwürfigkeit da sind, höre sofort auf, wende Dich vom Hund ab.


    Wenn Du weißt, dass sie in bestimmten Situationen einpinkelt, vermeide diese, oder schwäche sie ab. Schimpf nicht mit ihr, das würde alles nur noch verstärken. Ignoriere das eingepinkel. Solche Hunde mögen nicht bedrängt werden, sie mögen nicht, wenn der Mensch sich über sie beugt und sie lassen Streicheleinheiten nur bedingt zu. Nehm Dich einfach mal in allen Dingen stark zurück und lass den Hund kommen. Gib ihm dann das, was er möchte, aber auch nicht sofort zu viel davon. Denn das könnte ihn wiederum erschrecken.


    Du bekommst den Hund schon hin, brauchst aber viel Geduld und Zeit. Du musst jetzt einfach zurück stecken und den Hund kommen lassen. Annäherungsversuche bereits im Ansatz mit "fein" oder sonstwas unterstützen und Dich aber wieder zurücknehmen, wenn Du die geringste Spur der Unterwürfigkeitsgeste siehst.

  • Hallo,


    ich hab hier auch einen kleinen Schisser. Wichtig ist jetzt nicht Kommandos beibringen, sondern ihm die Welt zu zeigen und dass diese nicht zum fürchten ist. Einfach alles langsam angehen, der Hund bestimmt das Tempo, sei geduldig und gib ihm Sicherheit.


    Ich denke auch, dass euch ein Trainer helfen wird! Achte bei der auswahl darauf, dass er mit ängstlichen Tieren gut kann.


    grüße,
    Steffi

  • Mich würde interessieren, ob der Züchter mit dem Hund was gemacht hat?
    Wenn mal ein Hund aus einem Wurf länger sitzen bleibt oder erst behalten werden soll zur Zucht und dann nach dem Zahnwechsel vielleicht doch nicht in Frage kommt, ist das an sich ja kein Problem.
    Aber der Züchter sollte die Verantwortung für SEINEN Hund übernehmen und ihm die Welt zeigen. Viele Züchter allerdings haben ihre Hunde bis zur Abgabe nur im eigenen Haus, im eigenen Garten und die Hunde sehen oft auch nur die eigene Rasse. Alles kein Problem, wenn der Hund mit 8 Wochen verkauft wird, bleibt er länger beim Züchter, MUSS er sich drum kümmern, dass der Hund entsprechend an neue Reize heran geführt wird und das wichtige Zeitfenster der Synapsenverknüpfungen bis zu 16. Woche bestmöglich genutzt wird.


    Passiert das alles nicht, hat der Hund zu wenig Synapsenverknüpfungen im Gehirn angelegt, reagiert stressanfälliger auf neue Situationen, kann Konklikte schlechter lösen, hat nicht gelernt, zu lernen, Erfahrungen zu machen, Entscheidungen zu treffen.
    Schlechte Erfahrungen sind manchmal nicht so schlimm wie keine Erfahrungen.
    Schlechte Erfahrungen können durch viele gute Erfahrungen gelöscht werden.
    Keine Erfahrungen - da kann man langfristig nicht mehr machen, da die Gehirnentwicklung zum größten Teil schon abgeschlossen ist. Man kann nur noch ran gehen, und den Hund managen und kontrollieren, ihm Sicherheit geben und nach und nach langsam auf neue Reize desensibilisieren.
    Dazu kommt noch, dass der Hund wahrscheinlich zur Pubertät abgegeben wurde, da sind einige Unsicherheitsphasen eh noch mal drin. In dieser sensiblen Phase kann ein Umzug in ein neues Leben sehr großen Stress für das Tier bedeuten.


    Vorbeugen kann man nur, indem man beim Züchterbesuch genau erfragt, was er mit dem Hund bis dato gemacht hat. Kennt er Auto fahren, Stadt, andere Hunde, fremde Menschen, welche Reize hat er kennen gelernt, ist er stubenrein, hat er schon Erziehung genossen oder ist er einfach nur so mit gelaufen.


    Sehen kann man das Verhalten am besten, wenn man den Züchter bittet, dass er mit dem Interessenten und den Hund alleine mal eine Runde spazieren geht. Kennt der Hund das nicht, wird er dann schon in sich zusammen fallen und man kann überlegen, ob man sich zutraut, einen solchen Hund zu übernehmen.


    Fakt ist, dass der Hund ein Leben lang unter den Deprivationsschäden zu leiden hat und diese irreversibel sind.


    Gerade bei einer Rasse wie dem Bearded Collie, der allgemein schon zur Unsicherheit, tendenzieller Ängstlichkeit und Empfindlichkeit sowie Geräuschempfindlichkeit neigt, wäre eine optimale Vorbereitung auf das Leben "nach dem Züchter" dringend nötig gewesen.


    Und ja, natürlich gibt es diese Züchter auch beim VDH.
    Der VDH kontrolliert ja auch nicht, wie der Züchter seine Hunde sozialisiert, sondern schaut hauptsächlich auf das Umfeld und die Gesundheit der Hunde. Nach Abnahme des Wurfs ist der VDH erst mal wieder raus.


    Jetzt ist es leider so, Du hast einen Hund, den Du als schwierig empfindet. Wenn Du es Dir zutraust, ein Leben lang für den Hund da zu sein, würde ich Dir raten, Dir einen guten Hundetrainer nach Hause zu holen und mit dem Hund zu arbeiten.


    Wenn nicht, kannst Du den Hund jederzeit wieder zum Züchter zurückbringen, denn dieser ist für seinen Hund verantwortlich und entsprechendes wird auch in Deinem Kaufvertrag stehen.

  • Da kann ich meiner Vorrednerin nur beipflichten. Der Hund bestimmt das Tempo. So war es bei uns auch und das heute nach 1,5 Jahren noch. Wenn ich ihr etwas neues beibringen will, dann alles in kleinen, einzelnen Schritten, sonst steigt sie mir aus und äußert sich durch Vermeidungshaltung.
    Dein Hundi scheint wirklich großen Stress zu haben. Ich würde an deiner Stelle erstmal immer die gleichen Routen laufen und sie lange schnuppern lassen, das entstresst den Hund. Mit Kommandos würde ich an ganz langweiligen, reizlosen Stellen anfangen, vielleicht im Haus, da wird sie nicht abgelenkt. Und dann langsam den Schwierigkeitsgrad steigern. Ein weiterer Tipp könnte auch ein K9 Geschirr sein. Da ist das Tier ein bisschen wie eingepackt. Viele Angsthunde fühlen sich dann sicherer, weil es wie ein Art Umarmung wirken kann. Das hört sich vielleicht etwas blöd an, aber ein Versuch wäre es wert.


    Alles Gute für euch,


    irre36

  • Sprich mal mit deinem TA vielleicht wäre das DAP/Adaptil Halsband was für euch.


    Und lass ihr vorallem Zeit, und aufkeinen Fall mit ihr schimpfen, wenn sie Pipi macht. Auch wenn es für dich nervig ist.


    Vielleicht kämen auch Bachblüten in Frage.


    Wie sieht denn euer Tagesablauf aus?

  • Hui, da werde ich doch sehr an unsere verstorbene Rica erinnert. Die kam mit 9 Monaten zu uns, hatte bis dahin auch nichts kennengelernt und war voller Panik. Mit harter Arbeit wurde sie nach ungefähr einem Jahr zum besten Hund der Welt. Es war so schön anzusehen, wie aus diesem Panikbündel ein Kasperkopf wurde.


    Als erstes geben Rituale Sicherheit. Also immer gleicher Tagesablauf.
    Dann geben Regeln Sicherheit, auch und gerade ängstlichen Hunden. Also nicht alles durchgehen lassen, weil es ja der "arme Hund" ist. Gewisse Regeln sollten schon sein. Aber bitte nicht mit Härte oder so verwechseln!


    An Situationen / Dinge gewöhnt habe ich sie so: Immer sehen, daß keine Überforderung stattfindet, aber bei Fortschritt muß schon eine neue Herausforderung kommen. Das hieß z.B. an der Straße: Erst an wenig befahrenen Straßen stehen; Hundi zwischen die Beine geklemmt (gibt Sicherheit); ganz wichtig: ruhig dabei bleiben; du bist das Vorbild. Erst ganz kurz, damit man wieder gehen kann, BEVOR doch noch Angst kommt. Dann langsam zeitlich ausdehnen. Immer sehen, daß man VOR der Angst geht.
    Dann kam eine etwas stärker befahrene Straße dran. Erst wieder ganz kurz dort stehen, dann langsam aufbauen, wie beschrieben.
    So habe ich das bei allem gemacht. Fordern aber nicht überfordern, immer Vorbild sein. Beim Laufen immer darauf achten, daß man selbstbewußt auftritt, um Sicherheit zu vermitteln. Es kann vorkommen, daß man auch mit Hund durch eine nicht gewollte Situation muß. Dann muß man sich zusammenreißen und mit guten Beispiel (gerade gehen) vorangehen.
    Ganz wichtig sind auch deine Gedanken. Wenn man schon "Oh Gott, oh Gott!" denkt, dann strahlt man das irgendwie aus und Hund übernimmt das.


    Dann habe ich Rica auch mal einige "Abenteuer" erleben lassen. Über einen Baumstamm laufen, über einen Bach springen oder so, kann das Selbstbewußtsein stärken (aber bitte nicht zwingen).


    Ich war so oft am Verzweifeln und mit den Nerven fertig, aber ich wurde belohnt. Rica und ich verstanden und auch ohne Worte; sie machte Agility; liebte Tricks und war einfach nur toll. Die harte Arbeit hat uns richtig zusammengeschweißt.
    Über ihre Geschichte kann man hier nachlesen (da steht alles nochmal drin)
    http://cailin-rica.jimdo.com/u…/meine-geschichte-teil-1/


    Natürlich ist nicht jeder Hund gleich, manche brauchen die eine, manche die andere Therapie. Du solltest dir jemanden holen, der sich mit Beardies auskennt. Denn nicht jeder kennt sich mit der Rasse aus. Es kann sein, daß du ein Doppelproblem hast: Einen Hund mit Deprivationsschaden durch mangelnde Sozialisation, gepaart mit Genen, die die Ängstlichkeit vererben. Denn bei Beardies hat man öfter das Problem, daß sie - selbst mit super Prägung beim Züchter und auch zu Hause - völlig panisch sind oder werden. Das ist schon so ein großes Problem bei der Rasse, daß viele heute schon meinen, Ängstlichkeit wäre beim Beardie typisch, was es aber nicht ist.
    Ach ja: Die Schilddrüse sollte auch mal untersucht werden.


    Ich wünsche dir alles Gute!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!