Reicht meine Zeit und wird der neue Hund glücklich?

  • Hi,
    mein Name ist Jens und ich bin 23 Jahre alt.


    Wir hatten, als wir noch als Familie zusammen gewohnt haben, mal einen Pudel und später einen Shitzu. Diese sind aber leider beide nicht mehr.


    Nun hatten wir für rund 13 Jahre keine Vierbeiner mehr bei uns und ich möchte wieder einen zu uns ins Haus holen.


    Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob die Rahmenbedingungen alle stimmen und der Hund glücklich sein kann und ich wollte euch das hier mal schildern und nachfragen, was ihr so davon denkt.


    Geplant ist die Anschaffung eines Labradors.


    Die Rahmenbedingungen sind wie folgt:
    Wir wohnen mit 2 Personen in einem Zweifamilienhaus mit recht großem anhängenden Grundstück. Der Hund würde mit mir in meiner 5 Zimmer-Wohnung wohnen. Wald ist mit dem Auto in 2, zu Fuß in 10 Minuten erreicht. Felder mit großem See mit Auto in 5min, zu Fuß in 20-25min.


    Ich bin von ca 5.30 Uhr bis 14.30 Uhr nicht zu Hause ( wegen Arbeit ).


    An zwei Abenden in der Woche 3-4 Stunden weg, wo ich an einem Termin den Hund vllt. mitnehmen könnte.


    Ansonsten habe ich in der Regel frei. Immer mal am Wochenende einen halben Tag nicht zu Hause.


    Ich plante, morgens vor der Arbeit 30-45 Minuten mit dem Hund rauszugehen (nur normales spazieren gehen im Wald/Feld), dann nach der Arbeit 2 Stunden, wo ich Ballspiel, Dummysuchen und solche Sachen machen wollte. See haben wir auch hier, wo ich dann mit dem Labrador hingehen würde, weil die mögen ja Wasser so gerne.
    Dann würde ich abends so um 20 Uhr nochmal 30-45 mins raus und dann so um Mitternacht nochmal auf unser Grundstück lassen.


    Samstags und Sonntags würde sich dann zu dem langen Mittagsspaziergang noch ein längerer am Vormittag anbieten.


    In der Summe würde ich also von Mo-Fr rund 4 Stunden mit dem Hund rausgehen. Samstag und Sonntag ginge mehr.


    Immer, wenn ich arbeiten bin, würde entweder mein Vater den Hund auf unser Grundstück lassen können oder eine Freundin würde als Sitterin einspringen. Sie hat auch einen Labrador und hat sich dafür angeboten.


    Außerdem wäre die Möglichkeit, unter der Woche auch mal in einer Gruppe von 3 Labradoren zusammen spazieren zu gehen.


    Ich habe monatlich für den Hund so 120 Euro eingeplant. Stets eine Rücklage von 1000 Euro für etwaige Arztkosten.
    Bei Versicherung und Anmeldung rechne ich mit bei der Anschaffung einmalig 100-150 Euro. Für die Erstanschaffung von allen benötigten Dingen ( Körbchen, Fressnapf, Leine, Halsband, Hundekäfig fürs Auto etc) rechne ich mit rund 500 Euro.


    Holen würde ich mir den Hund gerne im April. Dort habe ich Urlaub und wäre in der Anfangszeit dann auch viel bei dem Hund und müsste nicht arbeiten. Ich würde gerne einen 1-3 Jahre alten Labrador holen, keinen Welpe.


    Je nachdem, ob der Hund schon ein paar Befehle kann oder nicht würde ich den Mittagsspaziergang eben flexibel an eine etwaige Teilnahme bei der Hundeschule anpassen.


    Ich persönlich schätze es so ein, dass der Hund es hier gut haben wird.


    Wie seht ihr das?


    Bitte seid ehrlich oder sagt, was ich evtl nicht bedacht habe.


    lG

  • Da du einen Sitter hast, sehe ich da kein Problem.


    Nur mal kurz: du fängst jetzt schon um 06:00Uhran zu arbeiten? 5Uhr aufstehen? Und noch mal 45Minuten früher aufstehen wär ok für dich? Im Dunkeln bei Regen und 4 Grad spazieren gehen? Ich frag nur, da ich bei 8Uhr Arbeitsbeginn um 05:15Uhr aufstehen muss (inkl 1 Stunde Hundespaziergang, nach den Schafen sehen, Duschen, kurzes Frühstück... ist erstaunlich, wie schnell Zeit trotz kurzem Arbeitsweg weg ist :roll: ). Ich brauch die frühe Hunderunde mittlerweile :hust: , aber je nach Jahreszeit und Wetter ist es nicht nur "schön".


    Einen Labrador mit 1-3 Jahren bekommen, woher? Klar kann man die finden, aber nicht grad in Massen. Und ich glaub, ich würd mich da bei einem erwachsenen Hund nicht so sehr auf eine Rasse festlegen.

  • Warum willst du eigentlich einen Hund? Ist nicht böse gemeint, aber du bist 9 h am Tag weg, bist noch regelmäßig abends weg und auch immer mal wieder am Wochenende? Klar geht das mit einem zuverlässigen Sitter (und nicht nur allein aufs Grundstück lassen), aber was hast du denn vom Hund?


    Ich fürchte auch, dass dein Zeitplan arg positiv geschätzt ist. Ich stehe morgens um 6 auf, da ist eine Stunde Gassi drin, aber ich kann zur Arbeit erscheinen, wann ich will. Wenn du schon halb sechs aus dem Haus musst, morgens noch mit dem Hund zu gehen, wird auf Dauer wirklich hart. Und oft auch nach 9 h arbeiten, da sind 2 h wirklich arg optimistisch. Nicht, dass ein Hund das braucht, meiner würde bei dem Programm am Rad drehen, aber ich würde das nicht schaffen.

  • Ich finde, es klingt alles recht gut.
    Die "frühe Hunderunde" wäre bei meiner unnötig, die pennt morgens und der würde es auch reichen, wenns dann um halb drei richtig losginge. Aber das ist schließlich von Hund zu Hund unterschiedlich. Bei Regen will sie auch nicht raus und das wird vermutlich bei einem Labbi auch eher anders sein.
    Obs dann ein Labbi wird oder ein anderer Hund kannst du dann ja immer noch sehen. Viel Erfolg bei einer glücklichen Hundewahl :smile:

  • Hallo,


    finde erstmal vernünftig, dass du bei dem Zeitplan keinen Welpen zu dir holen willst.
    Ich würde an deiner Stelle mich auch noch nach einem anderen Sitter umschauen. Die Freundin hat dann evtl doch keine Lust mehr, wenn es Problemchen oder so gibt... Aber wenn der Hund nicht die 9 Stunden alleine ist, dann wird das kein Problem. Evtl kann der Sitter ja auch schon morgens/vormittags, dass du in der früh nicht so lange musst.
    Ich denke, dass kannst du schon hinbekommen. Solltest dir halt bewusst sein, dass die Bindung deines Hundes zu dir sehr leidet, wenn ihr euch nur so selten seht.


    Warum soll es denn ein Labrador werden?


    Liebe Grüße,
    Steffi

  • Wenn ich deine Gassizeiten zusammenrechne komme ich zwar nicht auf 4 Stunden, aber auch 3-3,5 finde ich völlig ausreichend. Aber...hm...wann willst du denn eigentlich schlafen? Zwischen Mitternacht und 4 Uhr morgens?


    Wenn der Hund 9 Stunden quasi alleine ist finde ich es nicht gut abends auch noch ohne den Hund wegzugehen. Würde mich da wegen dem Hundesitten auf jeden Fall gut absichern. Dann am WE auch wieder ohne den Hund losziehen...naja, wenns nicht jede Woche vorkommt. Ansonsten denke ich wird das schon passen, wenn du dem Hund genug Raum in deinem Leben einräumst.


    Finanziell die 120 Euro sind realistisch. Ob du genau zum April den passenden Hund findest ist wieder ne andere Frage =)

  • Schließe mich Camillo09 an. Ich würde das alles auch noch mal bedenken, denn deine Tage sind ja offensichtlich bereits gut gefüllt...ich frage mich wo da noch Platz für einen Hund sein soll.


    Für einen Hundesitter, der sich unter der Woche jeden Tag um deinen Hund kümmert, solltest du zusätzlich zu den normalen Kosten nochmal 350-500 € monatlich einplanen.

  • Hallo Jens,


    meiner Meinung nach klingt das alles schon ganz gut - vor allem, wenn man bedenkt, dass erwachsene Hunde in der Regel ein Ruhebedürfnis von ca. 17-20 Stunden am Tag haben. Dementsprechend finde ich deinen Zeitplan für eine lockere Gassirunde vor der Arbeit und die Zeit für ein ausgedehnteres Training oder andere Aktionen nach der Arbeit auch völlig in Ordnung. Zumal der Hund ja durch deinen Vater vormittags noch Ansprache hätte, richtig? Man sollte auch nicht vergessen, dass auch schon die Mitnahme des Hundes in die Stadt, ins Restaurant oder zu Freunden (fremde Wohnung, viele Menschen) etc. für die Hund genug Action bedeutet. Es muss nicht jeden Tag alles stattfinden, was die Palette an Auslastungsmöglichkeiten hergibt. Viele Dinge werden auch einfach überbewertet, wo bleit denn dabei dann der Spaßfaktor? Ein ausgeglichenes Verhältnis von Ruhe und Aktivität ist sehr wichtig, denn sonst hast du hinterher einen Hund, der entweder völlig überdreht und unkonzentriert, oder total nervös sowie schnell reizbar ist. Weniger ist hier tatsächlich manchmal mehr!


    Auch die Kostenplanung finde ich ganz in Ordnung - nur wie sich das finanziell jetzt genau verteilt, müsstest du noch einmal feststellen: Wie oft im Jahr und in welcher Höhe wird die Hundesteuer erhoben? Willst du eine Krankenversicherung für deinen Hund abschließen? Wie hoch sind pro Monat die Futterkosten? Und was bleibt dann übrig für die Rücklage in puncto eventuelle Tierarztkosten? Auf den eresten Blick escheint mir deinen Zahlen nach zur Verfügung stehende Geld aber völlig ausreichend.


    Die Frage nach der Anschaffung ist vielleicht die schwierigste - ich persönlich tendiere ja immer zum Tierheim, evt. auch andere Nothilfen (auf Seriösität achten!). Einfach hinfahren und umschauen! Manchmal muss man länger suchen, manchmal trifft es einen mitten ins Herz!


    Ich wünsche dir viel Erfolg und weiterhin viel Spaß beim Sammeln von Informationen rund um das Thema Hund. Lass dich nicht verunsichern, sondern behalte selbst einen klaren Kopf, dann wirst du schon die richtigen Entscheidungen treffen -

  • Und für weiterführende Gedanken hier noch ein paar Anregungen:


    Wie sehen zuküftige Urlaubsplanungen aus? Urlaub mit Hund oder ohne? Wo wird der Hund untergebracht werden können?


    Wie verhält es sich im eigenen Krankheitsfall? Gibt es jemanden, der den Hund (auch für längere Zeit) gut versorgen könnte?


    :smile:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!