Hundetrainer, bin ich zu sensibel?

  • Hallo,


    da ich mit Nepomuk noch ein paar Baustellen hab (Leinenführigkeit und das er sobald wir an der Leine raus gehen, komplett dicht macht und auf gar nichts mehr reagiert) Durch viel üben, ist es schon deutlich besser geworden, aber wenn andere Hunde im Spiel sind, wird es wieder schwieriger!


    Also hab ich nach einem neuen Hundetrainer gesucht, der mal mit drauf schaut und mir ggf ein paar tipps gibt, bzw mir sagt, was ich falsch mache...


    Wir haben auch eine Trainingsgruppe bei uns in der Nähe gefunden und waren dann gestern dort. es waren 10 Hunde mit Besitzern dort, auch kleine Kinder rannten zwischen drin mit rum. Der Trainer und seine "Gehilfin" stellten sich vor, Neopmuk war schon wieder auf 180 vor Aufregung. Dann sollten wir alle eine Runde gehen. Nepomuk hat sich wieder ganz schon aufgeregt und in die Leine gehangen.
    Die "Helferin" kam dann zu uns und meinte, dass mein Halsband und leine ganz ungeeignet wär und ich soll die Leine knapp hinter die Ohren ganz eng anlegen, also ohne Halsband (hoffe ihr wisst wie ich das meine) .
    Und dann fragte sie, ob ich schon mal die "Kick-Methode" ausprobiert habe und als ich nicht genau wusste, was sie meinte nahm sie Nepomuk und hat ihn dann mehrmal mit dem Fuß an die Seite, Hüfte "getreten"! Was ihn zwar nicht beeindruckt hat, aber mir hat es einen Riesen schreck eingejagt hat! Ich meine, kann man da nicht auch gesundheitlich was anrichten?? So Tritte gegen die Hüfte sind bestimmt nicht wirklich gut,oder seh ich das einfach viel zu verbissen? Auch fing Nepomuk dann wieder an zu brummeln (Als Welpe wurde er von so einem Super Trainer ziemlich derb mehrfach auf den Boden gedrückt, weil er keine 10 Minuten am Stück im sitz bleib! Darauf hin hat er nach dem Trainer geschnappt und wie haben sehr lange gebraucht, bis wir das wieder raus hatten. Aber seit dem mag er es nicht, wenn ihn andere menschen bedrängen)


    Nach einer Weile kam dann der Trainer zu uns und versuchte uns zu zeigen, wie wir mit Nepomuk umzugehen haben... Er hat dann ein paar mal mit der Leine an ihm rum gezogen und ihn ne runde angebrüllt (was bei ihm dazu führ, dass er Sicht macht, wenn man ruhig und leise mit ihm redet, reagiert er viel besser)dann meinte er, dass ich ihn dann überschwänglich loben soll. darauf sagte ich ihm, wenn ich zu sehr Party mache, dreht er sehr schnell wieder hoch und beißt in die Leine. Er wollte es mir nicht glauben und Sekunden später hatte er ihn an der Leine hängen. Nach 5 Minuten hatte er dann glaub ich auch keinen Lösungsvorschlag mehr und ich sollte Nepomuk ins Auto bringen...


    Die anderen haben dann noch ein paar Übungen gemacht und durften dann Spielen und ich konnte nur zuschauen.


    Ich bin dann zum auto und habe abseits mit Nepomuk zugeschaut und er wurde auch wieder ruhiger. Danach sollten wir wieder eine Runde laufen und diesmal hab ich es so gemacht wie immer, also normal mit Halsband und ruhigen loben und er ist prima gelaufen...


    So, jetzt hab ich so viel geschrieben, aber ich mag einfach mal eure Meinung hören! Übertreibe ich, wenn ich es nicht gut finde, dass andere Menschen meinen Hund in die Seite "treten" Oder sind das wirklich sinnvolle erziehungs Methoden?


    Wir waren jetzt schon in so vielen Hundeschulen, aber keine hat mich zu 100% überzeugt? Bin ich zu anspruchsvoll?


    Danke euch schon mal für eure Meinung...


    Viele Grüße

  • Nein, du bist nicht zu anspruchsvoll. Hör auf deinen Bauch. Es gibt Trainer, die wissen was sie tun und die einen guten Mittleweg finden zwischen Wattebausch und Starkzwang.
    Ich finde es nicht schlimm, einen Hund körperlich zu maßregeln, ihn z.B abzudrengen oder anzustubsen, von mir aus auch mal vehementer, wenn der Hund sehr unhöflich dem Menschen gegenüber ist.
    Aber das, was du da beschrieben hast, klingt nach einem bekannten amerikanischen Hundetrainer und was der so tut, finde ich doch mehr als grenzwertig.


    Vielleicht magst du mal sagen, in welchem Umkreis du nach einem Trainer suchst, hier gibt es so viel Erfahrungsschatz, da kommen ja vielleicht Tipps.


    LG Nele

  • Zum Treten: Natürlich kann man den Hund dort verletzen. Da sind ja auch einige lebenswichtige Weichteile.


    Ansonsten: Du scheinst bei einer gelandet zu sein, in der die Trainer wohl nur Strafen als Lösungsweg kennen und Dein Hund in das Schema wohl nicht passte.


    Mein Tipp: Schau Dir lieber eine Hundeschule ohne Deinen Hund an um ihn vor solchen Misshandlungen zu schützen. Außerdem kannst Du so viel klarer sehen wie dort gearbeitet wird und Du kannst in Ruhe drüber nachdenken, ob Du das so möchtest ;)

  • Hm, da hat wohl jemand zu viel "Der Hundebrüller" geguckt.


    Einen guten Hundetrainer zu finden, ist ähnlich schwierig wie einen guten Friseur und Arzt zu finden. Ich hatte das Glück, schon beim zweiten zufrieden zu sein.


    Du musst dich damit wohlfühlen!

  • Was soll das für ne Methode sein. :headbash: Eher tierschutzrelevant als zielführend oder sinnvoll. Ich habe auch nichts, körpersprachlich zu arbeiten, tu ich selbst, aber das ist niemals (!!) mit Treten oder überhaupt Schmerzen verbunden. I.d.R. heißt das Blocken, abdrängen oder max. eine Berührung. Was soll der Hund aus dem Treten lernen, außer, dass du sch**** bist?


    Ich finde, bei Leinenführigkeit kann man eigentlich nicht zu anspruchsvoll sein. Ein Hund sollte nicht ziehen, ordentlich nebenher laufen und das in jeder Situation.

  • Ich komme aus weißenfels, was halt ziemlich ländlich gelegen ist und hier gibt es halt noch viel Schäferhundplätze mit altertümlichen erziehungsmethoden :(


    Ich meine, wenn Nepomuk oder Diesel Mist machen (Anspringen, pöbeln was auch immer) werf ich bestimmt auch nicht mit wattebällchen und dränge sie auch mal zu Seite oder fasse mal ins Halsband, aber treten geht meiner Meinung gar nicht...


    ich bin nur froh, dass ich dort nicht mit Diesel war! Zum einen hätte es unsere ganze Arbeit kaputt gemacht und zum anderen hätte sich diesel mit Sicherheit nicht mehrfach treten lassen oder halb an der leine erhängen lassen!

  • Hallo,


    also mir würde dieser Trainer niemals wieder sehen und ich hätte den auch ziemlich deutlich gesagt, dass er so mit MEINEM Hund gefälligst nicht umzugehen hat. Das Verhalten des "Trainers" ist meiner Meinung nach nicht nur unverantwortlich sondern wirklich tierschutzrelevant.


    Das einzige was der Trainer hier erreicht, ist das dein Hund vielleicht nicht mehr an der Leine zieht, aber das nur aus Angst. Ich persönlich möchte nicht das mein Hund Angst vor mir hat.


    Such dir lieber einen Trainer der die Einzelstunden gibt. Da könnt ihr dann erst mal entspannt üben das es unter "normalen" Bedingungen klappt an der Leine und dann die Schwierigkeit langsam steigern.


    LG und viel Erfolg beim Training.

  • für mich wär sowas auch nichts. meine hunde hat defnitiv niemand zu treten oder rumzuzerren.


    ich meine, was ist denn dein ziel? ausser, dass dein hund einigermaßen entspannt an der leine läuft?


    mein ziel wäre, dass ICH lerne, wie ICH ohne aus dem hemd zu hüpfen, meinen hund dazu bringe, mit mir zusammen zu arbeiten. (egal obs da jetzt um leinenführigekeit geht, um nen akzeptablen rückruf oder um irgendwelche anderen sachen).


    also möchte ich, dass ein gscheiter trainer MIR zeigt, was ich mit meinem hund tun soll - und nicht, dass der trainer mir den hund quasi aus der hand nimmt und dann auch noch mit übertriebener körperlicher einwirkung was erzwingt.


    das könnt ich selber schliesslich auch....

  • Also für mich als Trainer ist es ein no-go Gewalt anzuwenden. Man kann den Hund auch anders dazu bringen neben einen zu gehen, nicht hochzuspringen,etc... u. zwar freiwillig u. mit viiiiiiel Freude :-).


    Außerdem sehe ich immer wenig Sinn dahinter wenn ein Trainer den Hund nimmt u. mit ihm arbeitet. Der Besitzer soll ja mit dem Hund "zurechtkommen" u. nicht der Trainer! Aus diesem Grund soll dem Besitzer gezeigt werden wie es geht u. dieser soll es dann umsetzen.
    Sicher dauert es zeitweise bissi bis man das dann wirklich richtig umsetzt, aber dafür ist ne Huschu u. ein guter Trainer ja da: um zu zeigen wie es geht, aufzuzeigen wenn man Fehler macht u. wie man diese (positiv!) korrigieren kann.


    Wichtig ist dem Trainer (u. ev. der Huschu wo der Trainer arbeitet) zu sagen was das Ziel ist (naja, eigentlich sollte ein Trainer auch danach fragen): eine BGH, andere Prüfungen/Sport,... od. einfach nur ein "Alltagshund" den man überall hin mitnehmen kann, der die Grundlagen (sitz, platz, bleiben) kann, niemanden raufspringt, anderen Hunden & Menschen gegenüber "höflich" ist,...

  • Irgendwie kommt mir das ziemlich bekannt vor...
    Meine Hündin dreht auch hoch, wenn ich sie so überschwänglich lobe. Und auch, dass sie draußen dicht macht und total wenig auf mich achtet, ist der Fall. Von Ziehen an der Leine ganz zu Schweigen... wobei wir da auch zwischenzeitlich Besserung hatten. Nun ja, wie ich es mir dachte, ist das eben eine längere Geschichte mit der Leinenfühigkeit und man muss wirklich durchhalten. ^^


    Wir waren bisher in zwei Hundeschulen und beide haben ähnliche Trainingsmethoden gehabt, wie von dir beschrieben.


    Dann habe ich mich umgehört bei anderen Hundehaltern hier im Ort, aber niemand konnte mir eine "bessere" Hundeschule empfehlen - wobei die meisten Leute hier genau solche Methoden gut finden und mich eher belächeln... vor allem, da ich ja einen Hund an der Leine habe, der "mich dominiert" und bei dem ich mal "härter durchgreifen" muss. (Haben die 'ne Ahnung...)


    Und ich frage mich auch immer, ob ich nicht zu anspruchsvoll bin. Aber ist es denn wirklich so schwer, an vernünftige Trainer zu kommen?


    Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand eine gute Hundeschule empfehlen könnte. Ich wohne in Nordhessen (Kreis Waldeck- Frankenberg). ;)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!