Der Mehrhundehalter- Laberthread.

  • Ich glaube das ist allgemein alles immer ein sehr subjektives Wahrnehmen. Schließlich stört sich ja auch jeder an was anderem.
    Was für den einen noch total okay oder vielleicht sogar toll ist, das treibt den anderen schon in den Wahnsinn. Und so empfindet jeder einen Hundetyp ja einfach auch anders.

    Hier ist grundsätzlich der Großpudel der ernsthafte Hund. Der kann sich schon auch hüpfen beim Arbeiten, der kann auch ausflippen vor Freude, wenn wir jemand Bekanntes treffen, aber so im Alltag ist er halt doch mehr der ernsthafte Hund.
    Rhydian dagegen wäre gerne mit der ganzen Hundewelt befreundet und es fällt ihm echt schwer Ruhe zu geben, wenn jemand einfach keinen Bock auf ihn hat.

    Grundsätzlich macht mich aber Rustys Jagdtrieb und seine Angewohnheit, wie ein aufgezogenes Duracell-Häschen beim Gassigehen zu laufen wesentlich wahnsinniger als wenn ich Rhydian bei anderen Hunden mal zurücknehmen muss :ugly:

    Ich bin dann mal dem Pudel die Pfoten in Beton gießen ... :pfeif:

  • Darf ich mal mit einer Frage in die Diskussion sprengen? Falls es hier nicht passt sagt einfach Bescheid.

    Ich bin ernsthaft am Überlegen, ob hier nächstes Jahr ein dritter Hund einziehen soll. Die Rasse steht fest: Es soll, wenn dann ein Collie werden.

    Kurz zu unserer Situation. HIer wohnen meine 9-jährige Mischlingshündin und mein 7-jähriger Schäfirüde. Beide Hunde tolerieren sich, leben aber im Prinzip lediglich nebeneinander her. Jetzt aber zu meinen Bedenken: Mein Rüde hätte mit dem Einzug eines neuen Hundes wohl kein Problem. Ich bin mir sicher, dass er sich freuen würde, einen neuen Hundekumpel zu haben.
    Bei meiner Hündin bin ich mir da nicht sicher. Meine Hündin ist ein Hund, der total auf mich bezogen ist. Draußen versteht sie sich mit anderen Hunden bzw. geht diesen einfach aus dem Weg. Aber hier im Haus wäre sie wohl zumindest am Anfang nicht glücklich, mich teilen zu müssen.

    Im Prinzip würde hier ein dritter Hund somit rein aus meinem Egoismus einziehen. Meine beiden liegen altersmäßig ja leider nahe beeinander und ich hätte einfach gerne einen "Nachfolger". (Irgendwie ein schlimmes Wort :( )
    Ich habe im Moment irgendwie das Gefühl, meine Hündin zu "verraten", bzw. sie unglücklich zu machen, wenn hier ein weiterer Hund einzieht.

    War vielleicht jemand schon einmal in der gleichen Situation? Wie habt ihr euch entschieden?

  • Bei mir war die Situation ähnlich.
    Balou war ca. 11 Jahre alt als Rusty einzog und ca. 13 Jahre bei Rhydians Einzug.

    Balou hätte defintiv keinen weiteren Hund hier gebraucht. Bei Rhydian hat er sich in den ersten Wochen sogar etwas zurückgezogen, was mir wirklich im Herzen wehtat. Zeitgleich war Rhydian komischer Weise dann aber auch der erste Hund, mit dem Balou zum Schluss tatsächlich mal noch Laufspiele veranstaltete; bereits als Rhydian noch ein Welpe war.

    Ich wünschte mir schon lange einen Hund, mit dem ich auch arbeiten kann, der meine Erwartungen quasi erfüllt. Es war also eine rein egoistische Entscheidung, Balou hat davon nicht wirklich profitiert. Er fand die anderen zwei jetzt nicht grundsätzlich scheiße, aber er hätte eben auch den Rest seines Lebens noch gut ohne sie verbringen können.

    Mir war eben einfach wichtig, dass Balou seine Einzelrunden kriegt. Dass der halt nicht total hinten ansteht.
    Leider änderte sich zu Rhydians Einzug meine Arbeitssituation, so dass es wirklich anstrengend war, sich zweizuteilen. Und dann gabs einfach auch wirklich Zeiten, in denen blieb Balou auf der Strecke und das ist das einzige, was ich wirklich bereue.

    Ich würde es also an sich schon noch einmal so machen, aber ich wäre mir diesmal viel bewusster was es bedeutet, sich dann gegebenenfalls über mehrere Jahre hinweg zu teilen. Balou hatte es geliebt, wenn wir nur zu zweit losgezogen sind. Ganz egal, ob wir nur durch die Gegend getrödelt sind oder ein bisschen was gearbeitet haben.
    Balou war ein sehr unsicherer Hund mit quasi gar keinem Sozialverhalten. Durch die zwei anderen hat er dann wirklich auf seine alten Tage noch gelernt, dass man auch mal nur knurren kann und nicht gleich zubeißen muss, er hat noch ein bisschen mit ihnen gespielt und draußen gaben sie ihm ein wenig Sicherheit.

    Ich denke also, wenn du es leisten kannst, dass jeder Hund noch seine Qualitätszeit mit dir haben kann - und das eben auch regelmäßig -, dann ist so eine egoistische Entscheidung auch in Ordnung.

    Immerhin, sind wir mal ehrlich, glaube ich, dass die wenigsten Hunde unbedingt einen Zweit- oder Dritthund gebraucht hätten. Die hätten auch alleine gut mit ihrem Besitzer weitergelebt, in aller Regel ist die Anschaffung eines weiteren Hundes ja fast immer egoistisch.

  • Hudson braucht hier keinen der anderen Hunde und auf den border hätte Reeba sehr gut verzichten können. Als dann der Dackel im Dezember auch noch kam, ist ree richtig garstig geworden.
    Mittlerweile liebt sie ihren border und den Dackel findet sie völlig ok. Hat allerdings Wochen gedauert. Sie hat sich total zurück gezogen die ersten Wochen. Hat praktisch nur noch draußen gelebt und kam überhaupt nicht mehr her zu mir.

    Nach drei Wochen habe ich ihr dann erklärt, dass das für mich so nicht akzeptable ist. Daraufhin hat sie ihre "ich mag nicht" Haltung aufgegeben und sich gefügt.

    Sie ist wieder ganz die alte und den border findet sie klasse.

    Lg

  • Ich habe ihr nicht mehr erlaubt sich abzusondern und zu entziehen. Sie musste sich mit dem border auseinander setzen und durfte ihn nicht verhauen dabei.
    Ich habe sie gezwungen, zu mir zu kommen, habe Türe und gartentor zu gemacht und ihr einfach keine Wahl gelassen, als sich im gleichen Raum wie der border und ich aufzuhalten. Zwei Wochen war Reeba dann noch unleidig, dann hat sie sich wieder einbekommen und hat von sich aus, nicht mehr ihr Heil in der Flucht gesucht.

    Lg

  • Mein Großer liebte den Kleinen sofort, als er einzog.
    Zurückgezogen hat er sich die ersten Wochen aber trotzdem und das tat mir sehr Leid.

    Ich weiß nicht, vielleicht ist das ganz normal. Für die Hunde verändert sich etwas und sie müssen erst mal schauen, wie das nun alles so geht.
    Jetzt im Nachhinein denke ich, ich habe da zu viele menschliche Emotionen reininterpretiert, bzw. habe Dinge vermutet, die manchmal gar nicht da waren.

    Grundsätzlich würde ich, wenn ein junger Hund zu einem Alten ziehen soll, das tun solang der Alte noch fit ist. Ins ruhige zuhause eines wackeligen Athrose-Opas würde ich keinen Welpen mehr setzen.

  • Bei uns war es ähnlich wie bei einigen hier. Mia (meine Rumänin) kann auf fremde Hunde sehr gut verzichten und Welpen sind überhaupt nur doooof. Als ich also mit dem kleinen Bordertierchen nach Hause kam, war ihre erste Reaktion „Frauchen, ich erledige das Problem gerne für dich. Für immer.“ :ugly:
    Nachdem ich das nicht erlaubt habe (so was fieses aber auch...) hat sie ihm die ersten Tage deutlich gemacht, was sie von ihm hält. Nämlich nix. Und das er in ihrer Nähe nur atmen darf. Sonst nix. Und das hat sich dann mit der Zeit eben gebessert, heute verstehen sie sich sehr gut. (Der kleine ist inzwischen fast 10 Monate alt.) Trotzdem habe ich mir echt Gedanken gemacht, was ich der Prinzessin angetan habe.
    Gina (Beauceron) hatte vor dem Welpe erst mal etwas Angst (Hilfe, es spielt mich an, was nun???), hat aber schnell beschlossen, dass das Ding doch harmlos ist und nach ein paar Tagen waren die beiden beste Freunde.
    Alle drei genießen aber auch „Einzelzeiten“. Egal ob bei Spaziergängen, beim Training auf dem Hundeplatz oder bei Joggingrunden mit Herrchen.
    Und danach wird wieder fröhlich zu dritt durch die Gegend getobt.

  • Kleinere Hunde werden idR deutlich früher erwachsen bzw. reifen schneller. Während ich beim Schnauzer oder Golden 3-4 Jahre warte, ist mein Havaneser mit einem Jahr oder zwei Jahren wirklich ausgereift und erwachsen.

    Kann man auch nicht verallgemeinern. Ich habe mit Emil hier einen wahnsinnig verspielten, unreifen Hund sitzen. Alle anderen in seinem Alter haben das Spielen weitgehend aufgegeben gerade die größeren, Emil nicht. Mein alter Rüde (mittelgroß) war auch so, aber der kam schon halbjährig kastriert aus dem TH. Da dachte ich, dass er wegen der frühen Kastration so infanitl geblieben ist. Und das wirklich bis zu seinem Tod. Emil ist aber intakt.
    Meine Hündin kam hier mit etwa einem Jahr an, war Straßenhund und hatte auch schon Welpen gehabt. Die war so erwachsen, das war schon unheimlich. Der habe ich das Spielen beigebracht, noch immer holt sie gerne mal einen Ball, aber auch nur zweimal, dann hat sie keinen Bock mehr. Und Ball holen ist auch das einzige, was sie macht.

    Genau das meinte ich übrigens, mit dem Vorteil kleinerer Hunde in der Mehrhundehaltung. =) Viele kleinere Hunde werden deutlich früher reif (wie ernst sei dahin gestellt), als große und größere Hunde, die dafür im Schnitt länger brauchen. Das erleichtert, meiner Meinun nach, die Haltung mehrerer Kleinhunde durchaus, denn die Chance, dass sie nicht vier Jahre Junghundallüren mit sich bringen - oder ihnen schlicht die notwendige Reife fehlt bzw. sie noch einige Entwicklungsschübe durchmachen - ist groß. Das bedeutet, denke ich, weniger Stress und Anstrengung über einen längeren Zeitraum im Alltag.

    Na, wie gesagt auf Emil trifft das nicht zu. Und er ist ein Sheltie, wie Smilla. Dennoch scheinen sie sowas von verschieden zu sein, was das angeht (glaube laut sind sie beide gerne :D )

    Diese Freuhunde, die alles und jeden lieben, mag ich auch nicht unbedingt, vor allem will ich die nicht zu Hause haben.Gott sei Dank gibt es ja noch was zwischen absolutem Freuhund und totaler Ignoranz - Finya zum Beispiel. Die ist was sowas angeht perfekt finde ich. Die mag übrigens weder Freuhunde, noch Hütis. Ich glaub die mag nur sich selbst :lol:
    Wobei Frodo bei ihm bekannten Leuten schon ein extremer Freuhund ist. Bei Fremden dafür freundlich reserviert bis uninteressiert. Find ich völlig okay, da er sich stoppen lässt.

    Chica mag evtl noch Hütis, aber NIEMALS Labbis, oder ähnliche Freuhunde.
    Emil ist quasi ein selektiver Freuhund. Freut sich mit mir und über mich und mit zu ihm netten Hunden. Fremde Menschen werden ignoriert, unfreundliche Hunde gemieden, er hat feine Antennen für soziale Spannungen und würde er in eine Gruppe kommen, wie evtl bei @Gammur, die sein "juhu, ich liebe Dich du bist ein Hund" -Anfälle nicht mögen, würde er es sofort lassen. Macht er bei Chica auch nicht, weil dann gibt’s eben auf die Mütze.

  • wie macht ihr das mit Zeckenschutz? Ich hatte bei Chilly ein Spot On, das geht jetzt aber nicht mehr, weil die beiden sehr viel miteinander spielen und sich am Fell nehmen und Chilly Bonnie am Kopf putzt.
    Wie macht ihr das?

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