Der Mehrhundehalter- Laberthread.

  • Da ist das Stichwort wohl einfach Timing.
    vielleicht kann man so eine Situation ein bisschen provozieren, wenn man ihn etwas aufpusht und dann muss man aber den perfekten Zeitpunkt treffen, in dem er ansetzt den kleinen Hund zu ärgern.

    Ist zwar dann auch eine stressige Situation für den kleinen Hund, aber dann da lieber noch einmal durch und einen ziemlich deutlichen Schlussstrich ziehen, als immer wieder in die Situation zu kommen und im schlimmsten Fall einen Unfall zu haben.

  • sag ihm ein strenges Nein und nehm ihn am Halsband weg.

    Uff... Das ist nett, ja. Aber deutlich?

    Ich nutze gerne meine Stimme. Bei so Situationen gäbs ein "Wags dir!" in sehr laut, gepaart mit aufspringen. Lässt er ab kommt ein "Gut so" in normalem Ton und ich setz mich wieder oder tu was immer ich vorher getan hab.
    Wobei es bei euch ja schon etwas heftiger zugeht, ich würd ihn da echt mit Schmackes abpflücken, gepaart mit "Spinnst du?" und ab mit dem Hund, weg von der Kleinen. Danach würd ich konsequent den Weg zur Kleinen versperren, jedes Fixieren ahnden.
    Er macht das ja weil er weiß das da nichts kommt. Wäre die Kleine wehrhafter würd er kleine Brötchen backen, so aber mobbt er sie ohne Ende. Das ist nicht ungefährlich, besonders wenn er sich irgendwann steigert. Sie hat ihm körperlich und seelisch nichts entgegenzusetzen und er benimmt sich wie ein Tyrann.

  • Ich würde da auch weit über ein strenges Nein hinaus gehen - auf jeden Fall, stimmlich.
    Je nach dem wie sensibel der Hund generell ist, würde ich einen zügigen Schritt auf ihn zu gehen, in die Hände klatschen und wenn da nix ankommt, dann zur Not einfach mal am Halsband packen zur Begrenzung. Dann zu dir ran nehmen, eine Hand am Halsband, andere auf die Schulter und an dein eigenes Bein anlehnen und zu Körperkontakt zwingen. Oft ist sowas auch ein Problem, weil der Hund es nicht kennt begrenzt zu werden.

    Ist ja keinem geholfen, wenn man da ewig rumerzieht, nein sagt, Alternativen anbietet, positiv aufbaut etc. und wenns sich ergibt, bekommt der kleine Hund trotzdem wieder einen drauf oder wird sogar verletzt.

  • Nimmt dein Hund dich denn ernst, wenn du "Nein" sagst? Ich persönlich will, dass der Hund dann nicht "ablässt", um dann rumzukaspern, sich schüttelt und zur Tagesordnung übergeht. Ich will, dass der Hund völlig zur Ruhe kommt und seine Aufmerksamkeit ganz in Ruhe bei mir ist. Dann gibt es ein Ok von mir und gut ist. Ich mache das körpersprachlich (bei Frustverhalten oder Impulskontrollproblemen gegebenfalls auch über Kommandos). Wobei Smilla das vielleicht 2x hatte und dann war sie eh ansprechbar und ganz bei mir, wenn ich sie anspreche. Ich sitze es zur Not auch aus, wenn Hundsi überdreht (wenn man selbst hochfährt, darf man vom Hund keine Ruhe erwarten). Da muss man schauen, wie man wieder Zugang bekommt, alles was ich will, ist Ansprechbarkeit. Da kommt Hund halt mit allem anderen nicht zu irgendwas "spaßigem"

    Wobei, meine Hunde sind halt eh extrem ansprechbar, so rassebedingt und ohne "doofe" Vorgeschichte oder so. Ich will keine "Hilfsmittel", erst recht keine Schreckreize, ich will, dass meine Hunde sich auf mich konzentrieren, wenn ich sie anspreche. Ein Hilfshalsband käme hier gar nicht in Frage. Ganz wichtig finde ich dazu auch, jedes Alternativangebot, jede Winzigkeit eines Ansatzes von sich-zurücknehmen zu bestätigen. Und wirklich immer selbst die Ruhe bewahren.

    Also in deinem Beispiel: ich hätte z.B. Smilla und nun so einen hau-drauf-Junghund. Ich würde sehr deutlich körperlich abdrängen und dann einfach nur Position halten, bis der Hund ruhig vor mir steht und wirklich Kommunikationsbereitschaft signalisiert. Erst wenn der Hund sich aktiv zurück nimmt und einfach nur ruhig steht, gehen wir weiter, einfach nur ruhig weiter. Ist blöd zu beschreiben, merke ich gerade selber... Dazu den Ansatz erkennen, wenn der Hund "blöd" werden könnte. in dem Moment ein Angebot machen, bzw. jedes Alternativverhalten, auch jeden Blick zu mir, bestätigen. Bestätigen find ich den wesentlich wichtigeren Punkt, wenn der Hund erst mal grundsätzlich bereit ist, dir zuzuhören. Also an eigenem Timing arbeiten

  • Ja, er nimmt ein nein ernst. Im Normalfall reicht es leise und bestimmt, auf Körpersprache reagiert er auch gut. Wenn ich mich dabei zum Beispiel ein bisschen nach vorne in seine Richtung beuge wird er ganz ruhig und ordnet sich hinter mich.
    Wenn er gehen darf schick ich ihn in die andere Richtung weg.
    Eigentlich das was ich mir wünsche, aber irgendwann passiert es dann doch wieder, als wär er ein Goldfisch und es wär etwas ganz neues. :verzweifelt:

  • Ja, er nimmt ein nein ernst.

    Aber nicht wenns um die Kleine geht.
    Und je nachdem wieviel zierlicher sie ist kann das wirklich böse enden, da würd ich nicht mehr lange warten ehe ich was tue.

    Gut, ich bin viorgeschädigt. Ich hab gesehen was passieren kann wenn ein Großer einen Kleinhund nur mal aufn Boden tackert und festhält. Mit dem Wissen im Hinterkopf würd dein Großer bei mir bei der nächsten Aktion wirklich fliegen.

  • @Meckerzwerg
    Achtung, Wattebauschfraktion meldet sich zu Wort xD

    Ich habe hier das Problem, dass Rhydian sich auch oft auf Rusty stürzt. Da wird in Ohr, Schwanz und Nacken gebissen bis der Pudel quietscht.

    Was ich aber eben dämlich finde ist ein Anschiss und den Hund danach im Regen stehen lassen (Achtung: Das ist meine persönliche Meinung!)
    Klar gabs das bei uns auch schon, weil irgendwas muss man ja einfach tun.

    Inzwischen bleibe ich aber sehr ruhig, rufe Rhydian zu mir und behalte beide so lange bei mir bis eben vor allem Rhydian nochmal ein wenig runtergefahren ist. Wenn ich merke, dass es bei ihm gerade gar nicht geht, biete ich ihm ein Spielzeug an an dem er sich auslassen kann oder werfe ihm etwas.

    Parallel dazu bestätige ich jedes gute Verhalten von Rhydian gegenüber Rusty.
    Ab und an gabs immer mal die Situation, dass der Toller zwar wie tollwütig auf den Pudel zugerast ist, ihn aber nicht überfallen hat sondern vorher abgebremst hat. Da gabs dann von mir ein großes Lob bzw. ich arbeite eben mit einem Marker. Außerdem habe ich beobachtet was er oft tut bevor er auf Rusty zurast, bei Rhydian zB flach auf den Boden legen. Das habe ich auch gemarkert und versuche gerade das Kommando "Kinn auf Boden" herauszushapen.
    Wichtig war, dass ich dann auch mit Action bestätigt habe. Rhydian nimmt zwar auch immer einen Keks, aber in dem Moment wollte er ja spielen.

    Jetzt ist es schon viel besser geworden hier, Rhydian ist nicht mehr ganz so radikal und überfällt Rusty wirklich immer weniger.
    UND -für alle, die jetzt Panik haben, dass man ein Leben lang diesen "Aufwand" betreiben muss - ich markere nicht mehr jedes gute Verhalten, lasse mich nicht immer auf ein Spiel ein usw. Also auch ohne mein Eingreifen und Lenken der Situation läuft es gut.

  • Ich bin kein Wattebauschwerfer und finde Hund im Regen stehen lassen trotzdem falsch. Ich korrigiere (ja!) das falsche, aber dann lass ich den Hund sofort wieder hin - neu probieren - findet er das richtige Maß, lass ich es laufen. Wird er zu doll: Korrektur, kurz runterfahren lassen, weiter probieren. Ich bin der festen Überzeugung: Ohne "machen" kann Hund sowas nicht lernen.

  • Ich bin der festen Überzeugung: Ohne "machen" kann Hund sowas nicht lernen.

    Das sehe ich auch so.
    Er muss die Möglichkeit haben sich richtig zu verhalten, sonst weiß er ja nie was von man von einem will. Deswegen habe ich es auch immer wieder laufen lassen, nur eben gutes Verhalten auch sofort bestätigt - zu Anfang auch mal bevor es wieder zu viel wurde, damit der Zwerg auch mal die Chance hat was richtig zu machen.

    Mein "Problem" war auch, dass die zwei ja auch oft miteinander spielen. Und manchmal ließ sich der Pudel drauf ein, manchmal wollte er nicht. Aber das konnte ich zwecks Mangel an Hellseherfähigkeiten ja leider nicht im Voraus wissen.

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