Es läuft aus dem Ruder,Hundetrainer gesucht Ruhrgebiet DO/UN

  • Hallo, so langsam fällt das Kind in den Brunnen, denn es zeigt sich, dass (chem.) Kastration an dieser bestimmten Verhaltensweise nichts ändert - es wird immer schlimmer:


    Unser 3-jähriger Rüde kann extrem aggressiv werden. Gegen jedermann, auch Besitzer. Es geht um Situationen, in denen man an ihm herumhantiert. Da verliert er scheinbar das Vertrauen. Wenn ich beispielsweise anfange, ihn abzutrocknen. Da kann er au einer positiven Situation heraus plötzlich große Augen bekommen, fängt an zu knurren und zack, greift er auch schon an. Das kannten wir vorher nur vom Tierarzt. Da sind dann ja auch mehrere Leute, und er ist dann skeptisch und auf Abwehr. Das ging sowieso nur mit Maulkorb.


    Jetzt passiert es immer leichter. Ich habe ihm eben aus einer positiven Situation heraus den Maulkorb angelegt - musste doch nochmal nachjustieren. Wenn dieser Punkt zur Skepsis überschritten ist, gibt es nichts mehr zu retten. Setze ich mich durch, was ich gemacht habe, will er beissen, ging halt nur nicht wg. Maulkorb. Das ist alles kein schönes Bild. Ich kann nur sagen, dass er sich wehrt. Tut mir leid, ich aber auch. Ich war so sauer, dass ich ihn ein Stück an den Ohren rausgezogen habe. Das habe ich noch nie gemacht. Bei allem anderen merkt er nichts. Sorry, wenn ich so massiv bedroht werde, geht es auch um mein Überleben, da hört der Frieden einfach auf. Nicht verwechseln: Ich bin nicht nachtragend oder ungerecht.


    Alternative: Würde ich, sobald er knurrt, nichts tun, meinetwegen gleichgültig schauen und mich abwenden (ich muss gelegentlich an meine Gesundheit denken), wäre danach schnell alles in Ordnung, da kann es gut sein, dass er schwanzwedelnd wieder ankommt.


    Lange Rede kurzer Sinn: hier stimmt etwas massiv nicht und ich bräuchte einen Hundetrainer, der schwierige Fälle spezielisiert ist, wo halt auch MK und Eigensicherung ein Thema ist.


    Ruhrgebiet DO/UN

  • Also, MEINE Meinung oder Tipp/Ratschlag.


    1. Warum ziehst du dann keine Kastration in Erwägung?
    2. ist das mit dem Maulkorb schon mal richtig, aber da finde ich persönlich das verkehrt ihn den in einer positiven Situation aufzusetzen - na klar, du willst dich schützen, dagegen habe ich auch nichts - aber er könnte es falsch verknüpfen und sieht selber nicht mehr wann er den Fehler begeht.
    3. bin ich der Meinung, wenn ein Hund auf seine "Führung" los geht (in dem Fall du), solltest du ihn einschränken und klar machen, dass er dich nicht angreifen kann und braucht.
    4. ist natürlich die wichtigste Frage, warum macht er das? Hat er vllt. Schmerzen an einer bestimmten Stelle?


    Zu 3.
    Entweder auf den Rücken und den Hund beruhigen lassen (Unterwürfigkeit), könnte aber natürlich körperlich anstrengend sein. Oder versuchen, was ich mir schwer vorstellen, wenn es so aus ahtet, ihn nach diesem negativen Vorfall sofort den Maulkorb zu verpassen, damit er verknüpfen kann, WARUM er jetzt eingeschränkt wird.


    Hat er dich denn schon mal richtig gebissen? Oder einfach nur in die Luft geschnappt oder gegnabst ?

  • Die 2. gravierende, schwierige Situation: Hund liegt Abends und döst vor sich hin. Es kann passieren, dass ich oder meine Frau irgendein Geräusch machen, das ihn weckt und er dann zähnefletschend vor uns steht; wie ein Hund, der irgendwie existenziell bedroht wurde. Löst man die Situation dadurch, dass man das völlig ignoriert, kann er nach 15 Sekunden ganz plötzlich wieder so umschalten, dass er freundlich ist. Aber in der Situation erkennt er Freund und Feind nicht mehr.


    Und der Spaß hört echt auf, wenn es zuhause um Gefahren geht und man in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher ist.

  • Chemische Kastration um noch einmal zu sehen, wie sich das auswirkt. Denn er ist auch ängstlich veranlagt. Knaller draußen, überhaupt die Abendstunden, da zieht er sich zurück und ist nicht zu gebrauchen. D.h., wenn Angriff die Folge aus extremer Unsicherheit ist, dann will ich die Unsicherheit nicht künstlich vergrößern (durch Kastration). Ob dieser Zusammenhang besteht, wird sich zeigen.


    Gebissen? Klar. Eine Auseinandersetzung hatten wir schon wie heute, da hatte ich dann ein Loch in der Hand und verbrachte meine Freizeit im Krankenhaus.

  • Ich denke du brauchst wirklich jemanden der sich das ganze anschaut. Ist es wirklich
    Unsicherheit? Oder maßregelt euer Hund euch grob. Wenn ihr euch dann devot verhaltet
    und beschwichtigt, dann hats geklappt in seinen Augen. Sonst wird er deutlicher. Auch das wäre denkbar.
    Auch wenn sich der Gedanke es passiert aus Unsicherheit besser anfühlt hört es sich nicht so
    richtig danach an.

  • Ich möchte den Maulkorb halt zu einem freudigen Ereignis bekommen. Wenn der auch seine Skepsis erntet, und wir stehen kurz davor, dann kann ich mich nie mehr schützen. Und dann geht es nicht mehr. Ich kann ihn schon nicht abtrocknen. Was aber macht man dann mit einem total ingesauten Hund?


    Das mit dem "auf den Rücken schmeissen" gilt ja immer als total Böse. Vielleicht gilt das nur in Friedenszeiten. Ich verstehe sowieso langsam keinen Spaß mehr mit dem Hund. Insofern... Ich weiß, wie das geht und werde das auch bei 40kg hinbekommen.

  • Zitat

    Ich denke du brauchst wirklich jemanden der sich das ganze anschaut. Ist es wirklich
    Unsicherheit? Oder maßregelt euer Hund euch grob. Wenn ihr euch dann devot verhaltet
    und beschwichtigt, dann hats geklappt in seinen Augen. Sonst wird er deutlicher. Auch das wäre denkbar.


    Glaub mir, den Gedanken haben wir auch, unter vielen anderen. Das Problem ist, es gibt keine Toleranzschwelle. Wenn dieser Punkt überschritten ist, in der er knurrt, dann ist er nicht mehr zu maßregeln oder einzuschränken. Im Moment sehe ich nur "unter Wahrung des Gesichts/beiläufig aus der Situation gehen (vermeiden)" - oder dritter Weltkrieg. Das ist das Problem.


    Ich habe kein Problem damit festzustellen, dass Hundchen sich überlegen fühlt. Man kennt das ja auch und sagt, es sind die vielen kleinen Situationen. So ein ständiger, fragender Blick zum Hund, diese kleinen Dinge. Das Ding ist, mir ist das bewusst. Ich mache das was ich mache, brauche keine Erlaubnis vom Hund, muss ihn auch nicht immer anquatschen (meine Frau macht das bei jeder Begegnung) - wir sind da verschieden; angegangen werden wir beide immer mehr.

  • Moin,


    das klingt nicht gut.....


    Aber vorerst, es ist ein Ammenmärchen, das sich Aggressionen durch eine Kastra auflösen und wilde Hunde zu braven Hunden werden. Aggression hat nicht viel mit Geschlechtshormonen zu tun (die bei der Kastra verschwinden) und sie hat andere Gründe. Ich weiß, TÄ empfehlen das immer gern, aber sie sind auch diejenigen, die daran nicht wenig verdienen.


    Zum Anderen, woher kommt Euer Hund? Und was wisst Ihr darüber, wie er aufgewachsen ist? Das sind existenzielle Fragen die vorab entscheiden - in welche Richtung man handeln muss.


    Sundri

  • Von seinen 3 Lebensjahren haben wir ihn 2,5. Er kommt als wilder Hund aus Griechenland. Wurde eingesammelt. Nichts schlimmes bekannt.


    Es gibt starke Aggressionen gegen beinahe jeden Rüden (und da will er dann auch mich beiseite räumen). Rüdenbegegnungen gehen nur mit Absatnd und Absitzen.
    Die Kastration sollte vor allem das regeln. Mir ist das mittlerweile nicht mehr so wichtig. Kann ich alles hinnehmen. Ebenso, dass Leute icht mehr zu uns zu Besuch kommen. Aber wenn es gegen mich geht, ist Schluß.

  • Unsicherheit würde ich auch nicht sagen.
    Ich würde auch sagen, dass ihr nach seinen Regeln leben solltet.


    Als Außenstehender ist sowas immer schwer und aus ein paar Zeilen kann man nicht urteilen.


    Gesundheitlich ist er aber ok ?!

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