An alle Besitzer von Rüden


  • Da ich nicht dabei war, kann ich es nicht beurteilen. Aber dass es ein Mittel war, um sozialen Status zu erlangen, nö, der Gedanke käme mir absolut nicht. Vielleicht ging es ursprünglich um den Stock, nur dann war es einem nicht mehr wichtig. Und dann kam die nächste Situation. Hatten Lust sich wie die Schulbuben mal auszutesten. Vielleicht hat einer auch fixiert oder den Eckzahn gezogen. Aber sozialer Status? Wozu? Warum? Wofür? Die leben doch nicht zusammen.


    Dass Hunde und Tiere zu mehr fähig sind, als man lange gedacht hat, da stimme ich dir uneingeschränkt zu. Du hast Rüde und Hündin? War die Hündin dabei? Dann kann es auch durchaus sein, dass der eine gesagt hat "mein Mädel". Ich weiß es nicht, ich müsste es sehen. Ich weiß nicht, was die Hunde sich zugefunkt haben.

  • Nee, das Mädel war nicht dabei. Ich habe das eingeschätzt wie eine spielerische Rivalität.


    Also so, wie wenn einer mit der Lichthupe auf der Autobahn mit seinem Porsche hinter einem anderen dicht herfährt und ihn wegdrängt. Die machen das auch nicht, weil sie gaaanz dringend wo hin müssen ;) .


    Wobei nicht ganz stimmig der Vergleich, da die beiden Rüden eben beste Kumpels sind, aber nicht zusammenwohnen.

  • Hey Schopenhauer & Falbala



    Mal vorweg:


    Macht es Sinn gegen Windmühlen zu kämpfen?


    Alles, was mit dem Leben zu tun hat, ergibt nur Sinn, wenn man es im Lichte der Evolution betrachtet.


    Oder anders Zitat:


    Dass verbreitete Annahmen nicht unbedingt wahr sind und dass das ultimative Kriterium für Wahrheit ein empirischer Nachweis ist und nicht die Beliebtheit der Meinung (J. P. J. Pinel Biopsychologe).


    Hier noch einmal einen Beleg/Beweis von dem von mir schon erwähnten Wolfsforscher Creel aus dem Yellowstone-Nationalpark.


    Zudem wird die Unterdrückung der Fortpflanzungsaktivitäten durch Dominante bei Arten mit kooperativer Jungenaufzucht nicht durch Stress vermittelt, da die Glukokordikoid-Werte bei den Dominanten häufig höher sind (Creel 2001).
    Bei Wölfen (Canis lupus) haben die dominanten Männchen und Weibchen die höchsten Stresswerte; erhöhte Glukokortikoid-Konzentrationen können also als Kosten der Dominanz betrachtet werden (Sand u. Creel 2004).


    Creel zeigt sehr klar und deutlich die Zusammenhänge von Stress und Dominanz auf, die sich objektiv, also intersubjektiv überprüfen lassen (empirischer Nachweis), in dem die relevanten Stresswerte, des Glukokortikoids über Jahre von ihm gemessen und bestimmt wurden.


    Diese wissenschaftlichen Belege (empirischer Nachweise) von Crell lassen sich nun mal nicht durch geglaubt Spekulationen und wahllos angenommen Behauptungen widerlegen.


    Dominanz ist somit nicht nur ein Beziehungsmerkmal, sondern darüber hinaus auch eine Tatsache dafür, dass es überdauernd „dominante“ Wölfe, in einem Rudel, nämlich in aller Regel die beiden Leittiere/Alphas, gibt.


    Wenn das empirisch nachweislich bei Wölfen so ist, das ja schon bestritten wird, was glaubt ihr, bedeutet das für unsere Hunde?



    Beweise haben nicht wirklich die Aufgabe, jemanden davon zu überzeugen, dass etwas wahr ist. Sie dienen nur dazu, um zu zeigen, warum etwas wahr ist. (Andrew Gleason)

  • Zitat

    Was ist der Unterschied, die Dinge zu beschreiben, indem man einfach sagt, die Alte (ich nenn sie jetzt mal so wie Du) ist die Dominantere, ...



    Ich ziehe nicht den Schluss, die Hündin ist "die Dominantere", sondern mutmasse, dass sie dem jüngeren Hund Einhalt gebietet, weil dieser bei Beute den Hang hat agressiv zu werden, würde sie ihn lassen.


    An anderer Stelle kann der Rüde viel "dominanter" sein....


    Das ist einfach nur eine Momentaufnahme. Und es geht um eine Ressource.


    Der Unterschied zu: "man sagt, die ist dominant" ist imens. Denn mit DOMINANZ verbinden und unterstellen wir Hunden sehr schnell etwas und so verwischt ein subjektiver Blick. Ob positiv oder negativ ist wurscht.


    Der Hund, der vom Stock (das Beispiel mit deinem Falko) weggeht, kann viel DOMINANTER sein, als der Schnösel mit den Rasierklingen unterm Arm und dem Goldkettchen um. Das ist letztlich eher mobben als "Dominanz".
    Jeder Hund kann aus Erfahrung lernen, andere zu erschrecken. Meine verstorbene Hündin war Meisterin darin. Absolut erlerntes Verhalten, wie bekomme ich etwas.

  • hansgeorg


    Und was soll der Vergleich mit dem Wolf? Der Hund ist älter als wir denken und man geht inzw von mind. 30000 Jahren aus. Den Urwolf kennen wir nicht, von dem der Hund abstammt. Der Wolf, von dem der Hund ursprünglich abstammt, wurde in Europa ausgerottet.


    Mit dem amerikanischen Wolf, oder Timberwolf, kann man den Hund nur bedingt vergleichen. Auch wenn es viele genetische Gemeinsamkeiten gibt. Wir vergleichen ja auch nicht uns mit Bonobos oder Schimpansen. Genauso wenig kann man Bonobos und Schimpansen vergleichen, auch wenn sie sich genetisch sehr gleichen.


    Und genau deswegen schau mir den Hund an, so wie er heute ist und werde ihn nicht viel mit dem Verhalten von Wölfen vergleichen. Es ist und bleibt ein Hund, es ist kein Wolf!

  • Zitat


    Der Hund, der vom Stock (das Beispiel mit deinem Falko) weggeht, kann viel DOMINANTER sein, als der Schnösel mit den Rasierklingen unterm Arm und dem Goldkettchen um. Das ist letztlich eher mobben als "Dominanz".
    Jeder Hund kann aus Erfahrung lernen, andere zu erschrecken. Meine verstorbene Hündin war Meisterin darin. Absolut erlerntes Verhalten, wie bekomme ich etwas.


    Du sagst es. Er KANN viel dominanter sein. Mobben kann auch Dominanz sein, ist es auch meistens, hat aber nichts zu tun, mit der Stocksituation, denn die Zwei sind nahezu gleichauf und mal gewinnt der, mal der.


    In diesem Fall war mein RasierklingenunterdenAchselnSchnösel der Gewinner, was er nicht immer ist, bei seinem Kumpel. Aber darum ging es ja gar nicht, sondern darum, dass der Stock keine Ressource war, sondern ein Zepter, um zu gewinnen. DAS war das Entscheidende, weil hier behauptet wurde, dass es nur um Ressourcen geht. Und ich aber der Ansicht bin, dass es solchen Machos sehr wohl um den Status geht - über die Ressource hinaus.

  • Zitat

    Mobben kann auch Dominanz sein, ist es auch meistens,


    Hast du nicht vor ein paar Seiten noch erklärt, Dominanz sei weder gut noch schlecht?! :???: Mobben ist per se schlecht, also kann es keine Dominanz sein.


    Ich hab immer mehr das Gefühl, du verwechselt unterbuttern und draufhauen mit Dominanz :???:

  • Zitat

    Hast du nicht vor ein paar Seiten noch erklärt, Dominanz sei weder gut noch schlecht?! :???: Mobben ist per se schlecht, also kann es keine Dominanz sein.


    Ich hab immer mehr das Gefühl, du verwechselt unterbuttern und draufhauen mit Dominanz :???:


    Nein, das hast Du falsch verstanden. ich habe geschrieben, dass Dominanz per se nicht gut oder schlecht ist, es nur das Gefälle in einer Beziehung beschreibt. Wie dieses Gefälle entsteht, darüber sagt das Wort nichts.


    Es beschreibt nicht, wie Dominanz ausgeübt wird: ob souverän, ob ruhig, ob temperamentvoll, ob mobben, ob friedlich, ob draufhauen. Dominanz kann gut oder schecht ausgeübt werden. Das Beispiel des Schäfers, der direkt auf die 2 Jungspunde zukam, um sie am gemeinsamen Prollen zu hindern, ohne einzugreifen, war ein positives Beispiel von Dominanz von mir. Kannst Du auf paar Seiten vorher nachlesen.


    Das Beispiel mit dem Stock ist übrigens auch positiv, das war eine zwar temperamentvolle, aber durchaus friedliche Aktion von beiden Seiten.

  • Zitat

    Du sagst es. Er KANN viel dominanter sein. Mobben kann auch Dominanz sein, ist es auch meistens, hat aber nichts zu tun, mit der Stocksituation, denn die Zwei sind nahezu gleichauf und mal gewinnt der, mal der.


    In diesem Fall war mein RasierklingenunterdenAchselnSchnösel der Gewinner, was er nicht immer ist, bei seinem Kumpel. Aber darum ging es ja gar nicht, sondern darum, dass der Stock keine Ressource war, sondern ein Zepter, um zu gewinnen. DAS war das Entscheidende, weil hier behauptet wurde, dass es nur um Ressourcen geht. Und ich aber der Ansicht bin, dass es solchen Machos sehr wohl um den Status geht - über die Ressource hinaus.


    Ich finde deine Erklärungen sehr durchdacht und wirklich inspirierend. Ich lese deine beiträge sehr genau und auch gerne.


    Ich bin nur anderer Meinung. Ich komme anscheinend zu anderen Schlüssen. Ich bin sehr gespannt, wie es mit Falkos Männerfreundschaft weitergeht. Solche "Freundschaften" gingen oft mit Beissereien zuende (die, die ich beobachtete), wo solche "Spielchen" liefen, wenn die Hunde erwachsen wurden. (Wenn die Menschen nicht irgendwann erkennen, was da läuft.)
    Die Hunde sind in Einzelhaltung "Prinzen" und duellieren sich anscheinend und messen Kräfte im Buddelkasten/bzw Disco...
    Wir schreiben ja hier "nur" ich sehe deinen Hund nicht. Ich habe nur ein Bild von ihm, was natürlich von deinen Berichten, er sei DOMINANT geprägt ist. Und schon habe ich einen Lederjackenrocker vor Augen, der mobbt, wo er darf...


    Nichts für ungut....ich mag komplett falsch liegen...

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