Artgerecht Reiten lernen, nur mit eigenem Pferd?

  • Genau wegen diesem ganzen Gerede stehen unsere Pferde jetzt privat. Vier Pferde, zwei Leute, alles perfekt, keiner nervt, keiner verurteilt uns für das, was wir machen und die Pferde sind seit dem auch viel glücklicher und noch entspannter, weil ich selbst mit noch mehr Freude hinfahre.
    Ich weiß, warum Menschen NICHT meine Lieblingstiere sind.

  • Zitat

    bei einem anderen Stall haben die Pferde beim Reitunterricht alle total gesabbert


    Und abkauen mit Schaumbildung ist per se schlecht weil.... :???:


    Zitat

    Zudem sehen die Tiere dort drinnen kein Tageslicht und habe keine frische Luft.
    Meine Vorstellungen sind die: Die Pferde leben in der Gruppe, aber mindestens zu zweit und das ganze Jahr draussen mit aussreichend Platz, eventuell mit Stall wo die Pferde freiwillig rein gehen können. Und geritten werden sie ohne Metallteile im Maul.


    Sorry aber das ist doch Unsinn.
    Boxen und Stallungen sind doch keine Deprivationskammern, da gibt es Tageslicht, Fenster...
    Und das böse Metallteil im Mund heißt Trense und nur weil eine Reitschule gebisslos arbeitet, heißt es nicht, dass alles gut ist. Wenn du mal ein Pferd gesehen hast, dem man mit dem Hackamore die Nase gebrochen hat beim Ausreiten, dann wirst du diese naiven Vorstellungen vermutlich bisserl abändern.


    Nicht alles was für den Laien von außen friedlich, harmonisch aussieht, ist es auch immer fürs Pferd.

  • Ich finde es erstmal löblich dass die TE so auf eine gute Haltung achtet. Das ist ja eher ungewöhnlich, leider.
    Tagsüber Wiese und abends rein ist für mich auch ein Kompromiss mit dem ich leben könnte im Notfall, aber wir sollten uns schon klar darüber sein, dass auch das absolut nicht optimal ist. Daher erstmal ein dickes Lob das du so engagiert suchst.


    Meine stehen z.B. im Offenstall und ich hole sie nur bei Unwetter in die Boxen rein. Das finden die erstmal total klasse und sie wälzen sich dann ausgiebig, pennen eine Runde, sind fröhlich - wollen aber nach ein paar Stunden dann aber auch bitte schnellstens wieder raus. Sie bevorzugen es dann doch draußen zu sein.

  • Leider findet man nicht überall so tolle Offenställe :/


    Hätte ich Eigentum sähe das auch anders aus :) Aber hier in der Gegend ist nichts an Offenstall, wo ich Sky reinstellen würde.

  • Vor allem, wenn es keine befestigten Paddocks gibt. Dann stehen die Pferde zwar draußen, aber schön "huffreundlich" im Matsch.


    Luca steht auch in einer Box mit kleinem Paddock. Tageslicht hat der genug. Tags kommen sie in passenden Gruppen auf die Koppeln. Auch hier geht nämlich nicht einfach mal alle Pferde zusammen raus. Da muss man schon schauen, wer versteht sich mit wem und wer ist z.B. beschlagen. Geritten wird er Dressur, longiert meist frei, nach Parelli. Mein Freund nimmt von allen das, was für beide am besten passt. Er ist mit Pferden aufgewachsen, seine Mutter hat gezüchtet, aber auch er holt sich immer wieder Hilfe und nimmt noch einmal die Woche eine Reitstunde. Ok, wir haben auch nicht das einfachste Pferd, aber ehrlich, bei den Voraussetzungen sehe ich das Vorhaben "ich wollte schon immer mal ein Pferd" recht kritisch.

  • Schon klar, dass der Offenstall dann vernünftig sein soll. Ganz wichtig die Gruppen müssen harmonieren.


    Aber das Schlammargument, das kann ich wirklich nicht mehr hören :/ .
    Meine Pferde haben ein befestigtes Teil und Matsche und was ist? Sie stehen die wenigste Zeit auf dem befestigten Boden. Die bevorzugen den Schlamm, selbst pennen wollen sie in der matschigsten Ecke.
    Da kann ich denen auch nicht mehr helfen.


    Aber soll ich euch was sagen? Meine Pferde hatten einmal in ihrem Leben Probleme mit Mauke, und das war komischweise genau zu der Zeit wo sie Übergangsmäßig in einem Reitstall in der Box standen (natürlich mit täglichem Weidegang). Seit sie wieder im Offenstall stehen ist das Geschichte.

  • Zitat

    Ich finde es erstmal löblich dass die TE so auf eine gute Haltung achtet.


    Ich denke man muss da aber zwischen wirklich guter Haltung und romantisierter Vorstellung mit wenig Realitätsbezug unterscheiden.
    Und für mich klingt einfach vieles nach Wendy-Teenietraum-Ideen.

  • Jup das kann ich nicht abstreiten, aber löblich finde ich es trotzdem :gut: .

  • Ganz ehrlich, wenn die Pferde jeden Tag Weidegang haben, ist es jetzt nicht so tragisch, wenn die mal für ein paar Stunden in der Box stehen. Ist natürlich nur meine Meinung.
    Sicher wäre es für die meisten Pferde ideal, immer auf 20ha Weideland zu stehen, es wäre auch im Sinne der Pferde, wenn sie ganz in Ruhe gelassen würden.
    Offenställe sind schön und gut aber es lässt sich nicht immer verwirklichen, seine Pferde dort zu halten.
    Ich wäre ehrlich gesagt bei Reitunterricht von privat sehr vorsichtig, weil ich glaube, dass nur wenige Pferdebesitzer (unabhängig davon, wie gut sie reiten können) auch gut darin sind, ihr Wissen zu vermitteln - ich könnte es nicht. Das wird noch mehr zur Suche nach der Nadel im Heuhaufen, als die Suche nach einem guten Reitlehrer.


    Übrigens glaube ich schon, dass man auch mit Knotenhalfter dem Pferd schaden kann, gerade mit dem schweren Karabiner, und Führstrick, der ständig in Bewegung ist, um das Pferd zu maßregeln (wie bei Parelli).
    Es gibt auch durchaus Reiter, die keine Gebisse nutzen und es für das Pferd trotzdem gefährlich und sehr unangenehm werden kann. Letztens erst gesehen: 14 Jahre altes Mädel mit angerittenem Vierjährigen im Gelände - mit Mechanischer Hackamore.
    Man kann einem Lebewesen, das einem in einer Weise ausgesetzt ist, wie das Pferd mit so gut wie allen Hilfsmitteln schaden.
    Wenn ich ein Pferd mit Halsring verreiten will, schaffe ich es auch. Wenn ich es mit Wassertrense quälen will, schaffe ich das genauso gut.

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