Hundeführerschein vor Freilauf - würde euer Hund das bestehe

  • Zitat

    Nein, eine Engl. Bulldogge und einen Mops.
    Für die Bulldogge habe ich mal so ein Drahtmaulkorbmonster gekauft. Als ich es Coco angelegt hab, hat sie sich 3 Stunden lang nicht vom Fleck bewegt. Ich habe meinen Hund nie vorher und nie wieder nachher so unglücklich gesehen. Sie war total verstört. DAS würde ich nicht mehr wollen für sie.
    Für Möpse gibt es solche Teile zwar auch. Aber meiner Meinung nach sind sie eine Zumutung für einen Hund, und nicht mit einem normalen Maulkorb zu vergleichen.

    Maulkörbe für kurzschnäuzige Rassen sind zwar keine Schönheiten, aber keine Zumutung, MMn. Wichtig ist wie bei jedem anderen Hund ein anständiges, positiv aufgebautes MK-Taining. Wenn ich einem langschnäuzigen Hund eine Maulkorb draufziehe, ohne dass er daran gewöhnt ist, sitzt der evtl. auch 3 Stunden lang herum wie geprügelt und wirkt vollkommen geschunden. Mit ordentlichem Training akzeptiert jeder Hund seinen Maulkorb. Ich kenn einen Rottweiler, der begeistert in seinen MK hüpft (wörtlich! und einem den vor Begeisterung aus den Händen reisst), weil er einfach positiv aufgebaut wurde. Mit Training tragen sicher auch deine Hunde den MK mit Gelassenheit.

  • Maulkorb finde ich nicht ganz unwichtig. Wir haben beim spazieren gehen auch immer ne Schlaufe dabei. Es kann durchaus mal sein, das ein Hund sich so schwer verletzt, das er vor Schmerz auch den eigenen Mensch schnappt. Daher kennt Mia das anlegen eines Maulkorbs/Maulschlaufe


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  • Für einen sicheren Freilauf braucht ein Hund doch strengenommen ein evtl. auch zwei Kommamdos. Das erste wäre der sichere Abruf und das zweite ein "bei mir bleiben" (ich löse das zur Zeit durch anleinen, in den meisten Situationen in denen ich das bräuchte, da Lina das noch noch sicher genug beherrscht.

    Sitz, Platz, Steh, Bleib etc. kann Lina auch. Und ich möchte nicht drauf verzichten, aber für einen sicheren Freilauf bräuchten wir das eigentlich nicht.
    Aus dem Stehgreif würde Lina auch nicht bestehen. Gerade innerstädtischer Bereich wäre bei uns ein Problem... Ich wohne in einen kleinen Dorf, die paar mal die Lina mit in der (größeren) Stadt waren, kann ich quasi an einer Hand abzählen. Das ist etwas, dass ich im Alltag nicht brauche.
    Da müssten ich also mit ihr üben, danach bin ich sicher würde sie bestehen ohne Einschränkung. Ich würde sogar freiwillig einen machen, einfach aus Spaß an der Freude und weil ich das Zertifikat gut gebrauchen kann.

    Mir ist übrigens vor kurzem ein sehr hübscher und unglaubliche netter Flat Coated Retriever zu gelaufen. Als ich endlich seinen Besitzer gefunden hatte (bzw. hat er schließlich uns gefunden) sagte er: "Ich war ja mit ihm in der Hundeschule und wir haben sogar den Hundeführerschein bestanden (nach bhv- Richtlinien wird dort geprüft, wie ich zufällig weiß) aber der Hund haut trotzdem ständig ab."
    Ob's real was ändern würde, wenn so ein Führerschein Pflicht wäre?
    Sagt er wirklich was über das Mensch- Hunde-Team aus?

  • Wir würden den Test wohl bestehen, aber ich sehe ehrlich gesagt keinen Sinn darin alles so über Zwang zu machen.

    Klar, es gibt Menschen, die man lieber ohne Hund sehen würde, aber es gibt auch Menschen, deren Hunde hören vielleicht nicht perfekt, sind aber trotzdem unauffällig und nerven niemanden.

    Warum soll mein Hund Sitz, Platz, Steh können und Aufzug fahren, wenn ich ihn eh nur mit beim Stall habe - nur als Beispiel.


    Und wenn es darum geht, wann ein Hund freilaufen darf: Will man wirklich, dass der Hund erst alles beherrscht, bevor er von der Leine gelassen werden darf? Das würde bedeuten, dass der Hund, wenn mans normal angehen lässt, fast 2 Jahre an der Leine laufen muss. Find ich doof.

  • Vorweg: Wir würden nicht bestehen, sobald Kinder ins Spiel kommen.

    An und für sich finde ich einen "Hundeführerschein" gar nicht übel, auch wenn ich die getesteten Situationen nicht alle alltagstauglich finde. Der Umgang zwischen Halter & Hund als individuelles Gespann im Rahmen eines "Führerscheins" zu testen bzw. zuvor zu üben, finde ich gut.

    Allerdings nicht, als einstudierte Zirkusnummer, sondern als wirkliche Lehrstunde in Sachen Hundeindividuum und Menschenindividuum. Nicht jeder Hund hat Probleme mit anderen Hunden und nicht jeder findet fremde Menschen toll, mit den Eigenschaften des eigenen Hundes umgehen lernen (zum Beispiel mit angemessener Aggression umgehen lernen) - DAS finde ich sinnvoll. Und nur so kann ein gefahrloser Umgang in der Gesellschaft und Gemeinschaft erreicht werden.

    Ein Hund, der in der Stadt nicht zurecht kommt, wird diese Stadt nicht betreten müssen und stattdessen das "Alleine-Bleiben" trainieren. Ein Hund, der niemals Bahn fährt, wird stattdessen manierlich aus dem Auto ein- und aussteigen. Ein Hund, der stark jagt, wird nur in wildarmen bzw. wildfreien Gebieten frei laufen. Also auch nicht dort, wo bekanntermaßen Stadtkaninchen herumspringen. Ein Hund, der keine Kinder kennt/mag, wird nicht in deren Nähe freilaufen bzw. ausgeführt, so es sich vermeiden lässt.

    Wir würden die üblichen Forderungen gut meistern:
    Sitz, Platz, Bleib und sogar Steh. Anbinden mit Sichtkontakt. Abrufen. Auch Bahnfahren und Aufzugfahren. Durch eine Menschenmenge hindurch gehen. Sogar anfassen lässt sie sich von Wildfremden, wenn sie nicht ausweichen kann. Sobald aber Kinder ins Spiel kommen (unkontrollierte, laute Kinder in kleinen Horden), bekommt sie Angst. Also weichen wir Kindern großräumig aus, insb. an der Leine. Im Freilauf macht sie selbstständig einen Bogen (nicht, dass sie jemals wirklich frei wäre, wenn Kinder da sind (oder wir vorsätzlich irgendwohin gehen, wo viele Kinder sind), dann ist sie an der Schlepp und soweit entfernt, dass sie diese auch mit Schlepp nicht erreichen kann bzw. sie wird abgerufen - ehe hier jemand glaubt, wir testen ihre Toleranzgrenze an fremden Kindern).

    Fremde Kinder fassen meinen Hund nicht an und das Madam keine Lust auf diese hat, macht sie auch sehr deutlich. Das haben sich Kinder selbst verscherzt, die sich hinter Autos anschleichen und bellend meinen Hund anspringen, kreischend auf sie zustürmen und sie erschrecken wollen ... hat alles super geklappt: Sie hat richtig Schiss vor Kindern. Wie trainiere ich denn das wieder ab, ohne eigene Kinder oder solche im Bekanntenkreis, die Hundeerfahren und standfest sind? Gar nicht. Da kann ich nur mit umgehen lernen. Und dieses "Umgehen lernen" ist doch das, was HH können / lernen müssen.

    Und mal ehrlich ... ein neutraler Hund, der vorbei geht? Bei uns sind 99% aller Hunde absolut nicht neutral, sondern in die eine oder andere Richtung extrem kommunikativ. Das ist doch fern jeden Alltags!

    Zumal, wie hier ja schon einige Male gesagt wurde, die Bewertung extrem subjektiv ist. Soviel Zufall bei den Begegnungen - so zufällig wäre auch das bestehen oder nicht-bestehen.

    Ohne Kinder, stattdessen mit Betrunkenden, Rollstuhlfahrern o.ä. - Bestanden.
    Mit Kindern? - Keine Chance.

    Und so wird es mit jagenden Hunden doch auch aussehen ... wer dann besteht ist situationsabhängig. Und das kann es bei einem "Führerschein", der etwas so elementares wie womöglich Freilauf regelt, absolut nicht sein.

    Also prinzipiell finde ich einen Nachweis des Sachverstandes im Bezug auf den eigenen, individuellen Hund sinnvoll, aber ein standardisierter Nachweis, der individuelle Veranlagungen und Notwendigkeiten nicht beachtet, würde ich ungerne sehen. ;)

  • Wir würden nicht bestehen. Der kleine Terrier vielleicht, die Schäfermaus nicht - die lässt sich nur sehr ungern bedrängen und hat ein großes Problem mit anderen ("Kontakt mit freilaufenden Hunden"?!) Hunden.

    Im Alltag dürften sie weit weniger auffallen, als ein Großteil der "immer netten Familienhunde" ... :hust:

  • Zitat

    Für einen sicheren Freilauf braucht ein Hund doch strengenommen ein evtl. auch zwei Kommamdos. Das erste wäre der sichere Abruf und das zweite ein "bei mir bleiben"

    Genau wie Natschi und Angel_yul seh ich das auch. Dieser Test hat nicht im Geringsten was mit dem Freilauf zu tun. Wozu soll mein Hund Zirkusnummern aufführen, sich von anderen Leuten bedrängen lassen und aus dem Auto steigen können, wenn ich mit ihm eh immer zu Fuß in Richtung Wald unterwegs bin. Ich verlange nur zurückkommen, anhalten und seinlassen auf Kommando, mehr ist meiner Meinung nach nicht nötig. WIE der Hund anhält, ist mir auch ziemlich wurscht. Von mir aus kann er sich auf den Kopf stellen, Hauptsache, er rührt sich nicht. :lol:

    Wir bewegen uns unauffällig und unaufdringlich durch unsere Umwelt, obwohl wir diesen Führerschein nicht bestehen würden.

  • Wir würden das nicht bestehen.
    Und ehrlich gesagt denke ich das Arren das niemals packen würde, es war schon schwer genug ein mehr oder weniger sicheres "Sitz" hinzubekommen. Am Steh üben wir seit 1 Jahr... Und sitzenbleiben bis ich das auflöse? Never...

    Aber all das brauchen wir im Alltag auch garnicht. Wozu denn? Ich lasse meine Hunde nie irgendwo angeleint alleine!
    Die Handlingübungen hingegen würde Arren mit Bravour bestehen. Hamilton nicht so, der wird nicht gerne von Fremden angefasst. (Was machen die Leute denn mit den Hunden die eben rassetypisch zurückhaltend sind?)

    Und was meinen die mit Stufe 1 und 2?

    Den Teil B und C kann ich mit Arren auch vergessen. Menschen sind viel zu toll als das er es schafft zuverlässig Sitz zu machen... Von lockeren Leinen mal ganz zu schweigen.

    Dennoch habe ich Hunde mit denen ich gut durch den Alltag komme. Wozu das ganze? :???:

  • Ich finde das Wort Hundeführerschein auch totaler Quatsch...Als ob ein Hund wie ein Auto immer gleich reagiert oder so :???:

    Das einzige was die beiden Dinge gemein haben, ist, dass man für die Prüfung übt und hinterher macht mans eh wie man will...

  • Stufe 1 ist angeleint, Stufe 2 ohne Leine.
    Und zum Korrekturwort... wenn ich da brüllen kann, lassen die alles liegen, aber das ist ja irgendwie nicht Sinn der Sache. Maulkorb ist auch so ein Punkt, wo Lucky durchfallen würde bzw. wird dem kein Maulkorb mehr angelegt, maximal ne Stoffschlaufe fürs Bahnfahren, die ich bisher ein einziges Mal gebraucht habe.
    Also gut, dass ich aufm Land wohne und so nen Kram nicht brauche.

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