Mein Hund hat Nachbar gebissen?
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Wir sind gerade am Umziehen. Das neue Haus liegt in einer Art Privatstraße, die auf einer Anhöhe parallel zur eigentlichen Straße verläuft, und in der sich 5 Häuser befinden. Unseres ist das zweite von rechts. Links von uns gibt es noch einmal 3 Häuser und am Ende der schmalen Straße gibt es eine Treppe, die zur Hauptstraße führt. Autos kommen nur rückwärts wieder zurück.
Daher läuft quasi nur äußerst selten jemand vor unserem neuen Haus.Nun hat es sich vor ein paar Tagen ereignet, dass wir dabei waren, Möbel aus dem Auto auszuladen. Das Gartentor war deshalb kurz offen, und der (fast volljährige) Sohn der Nachbarn lief an unserem Haus vorbei, in Richtung Treppe, um an die Bushaltestelle zu gehen. In dem Moment schießt meine Bulldogge, die schon immer einen starken Wach- und Schutztrieb hatte, aus dem Tor heraus, bellt laut, springt an dem jungen Mann hoch, und - so haben wir das beobachtet - schnappt in die Luft. Der junge Mann geht ungerührt weiter, ignoriert den Hund, ich rufe Coco zurück und schimpfe vor mich hin und entschuldige mich bei dem jungen Mann.
Gestern kam nun die neue Nachbarin, die Mutter des jungen Mannes, auf mich zu und sagt mir, mein Hund hätte ihren Sohn gebissen. Ich war erst einmal verdutzt, weil ich die Szene ja beobachtet hatte. Ich habe keinen Biss gesehen, nur das schnappen in die Luft. Der junge Mann hat weder geschrien, noch ist er zusammengezuckt, noch hat er irgendwie reagiert.
Die Nachbarin meinte nun, die Jeans ihres Sohnes sei kaputt, und sie hätten leider erst am nächsten Tag zum Arzt gehen können, und ihr Sohn hätte einen Bluterguss am Bein.
Ich habe gleich gesagt, dass ich das natürlich meiner Versicherung melde usw.Aber etwas später kamen mir dann doch Zweifel, ob die kaputte Hose und der Bluterguss wirklich von Coco stammen ...
Was meint ihr? Hinterlässt ein Biss einer Engl. Bulldogge nur einen Blutgerguss? Oder hätte nicht mehr passieren müssen?
Oder kann es sein, dass Coco in die Luft geschnappt hat und dadurch den jungen Mann versehentlich gestreift hat, weil dieser weiter gegangen ist?So wie ich Coco kenne, pöbelt sie schon gern mal Leute an, die am Haus vorbei gehen, aber sie hat bislang noch nie gebissen. Daher weiss ich nun nicht, wie ich den Vorfall einordnen soll.
Und was kann ich tun, um Coco das abzugewöhnen, dass sie auf diese Weise auf Leute los geht, die sich dem Grundstück nähern, ohne ihr ihren Wachtrieb komplett abzutrainieren?
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Mensch, das ist ja mal ein guter Start in der neuen Nachbarschaft...
Ich will der Guten ja kein Unrecht tun, aber mein erster Gedanke war: Die will Kohle sehen.Bei einem Biss, auch wenns "nur" einen Bluterguss gibt, gehste nich ohne mit der Wimper zu zucken weiter. Ich wurde vor ein paar Monaten selber gebissen, auch Bein (Ober- und Unterschenkel) - viel mehr als ein sauberer Bluterguss wars auch nicht. Aber ich sag dir, im ersten Moment hat ganz schön weh getan, ich hab mich erst mal aufn Boden gesetzt und nachgeschaut.
Hast du denn Beweise gesehen? Ohne die würd ich mal gar nix glauben...
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Mein eigener Hund hat mich früher öfters erwischt, nicht zugebissen aber beim Leinenpöbeln eben auch mal nach hinten geschnappt und dabei das Bein gestreift. Sowas kann schon einen Bluterguss geben. Das muss nicht mal besonders weh tun dabei sondern erst wenn der Bluterguss entstanden ist. Wenn der junge Mann so cool drauf war wie du schreibst kann es sein dass der HUnd ihn schon touchiert hat aber er es halt nicht als schlimm empfunden hat (ich finde seine Reaktion übrigens erstaunlich, bei mir sind schon Leute ausgerastet weil der Hund beim vorbeilaufen einen Tropfen Wasser auf deren Hosenbein gespritzt hat). Ansonsten würd ich mir die Hose zeigen lassen und das Gespräch mit dem Sohn suchen. Die Mutter scheint mir streitsüchtig zu sein, da würd ich mich gar nicht drauf einlassen, sondern darauf bestehen mit dem Sohn zu sprechen, schließlich ist er ja anscheinend gebissen worden und nicht die Mutter. Und wenn du meinst es kann von deinem Hund sein das Loch würd ich ihm ne neue Jeans spendieren und damit müsste es ja gut sein...
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Schwer zu sagen.
Aber immerhin hast Du gesehen, dass etwas vorgefallen ist. Das ist schon einmal nicht von der Hand zu weisen. Der Hund ist auch nach Deinen Beobachtungen an dem jungen Mann hochgesprungen. Von daher würde ich, denke ich, kein Fass aufmachen und die Nachbarin der Falschaussage bezichtigen. Auch Schmerzempfinden ist sehr individuell unterschiedlich...
Ansonsten: über die Versicherung laufen lassen, in der Regel haben die auch ein Interesse, unberechtigte Forderungen abzuweisen.
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Wenn ein Hund nur kneift kann das schon einen blauen Fleck geben, wenner richtig beißt blutet es.
Mich hat mal eine Schäferhündin angesprungen und in den Oberschenkel gezwickt, ich hatte zehn
Tage lang einen riesigen blauen Fleck.
Ich würde um des lieben Friedens willen die Rechnung der kaputten Hose bezahlen, und in Zukunft
darauf achten, daß die Gartenpforte geschlossen ist. -
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Ich würde hier auch - zähneknirschend zwar - den Forderungen nachkommen, mich nochmals höflich entschuldigen und das Ganze einfach der Versicherung melden.
Gerade wenn ihr da neu eingezogen seid, ist es wahrscheinlich das Sinnvollste. Eine schlechte Nachbarschaft kann das Leben unerträglich machen.
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Warum zweifelst du?
Wenn der junge Mann am folgenden Tag beim Arzt war, ist annehmen, daß dein Hund ihn tatsächlich erwischt hat.
An deiner Stelle würde ich den Vorfall zügig deiner Versicherung melden. Auch Blutergüsse sind nicht immer Bagatellen.
Mein Hund hat vor Jahren eine Nachbarin in die Hand gezwickt - da war zunächst nur ein winziger blauer Fleck zu sehen. Am nächsten Tag mußte der Arm wegen Lymphproblemen mit einem Gips ruhiggestellt werden und die Nachbarin wurde für eine oder zwei Wochen krankgeschrieben. Und das war keine aufgebauschte Geschichte ihrerseits, sondern die tatsächliche Folge des Zwickens meines Hundes. -
Ob es so war, oder nicht, ist ja leider egal, wenn ihr in Zukunft friedlich nebeneinander leben wollt
Ich würde an deiner Stelle mit ´ner Schokolade rüber gehen, "nochmal entschuldigung und das dir das echt peinlich ist, gerade, weil ihr ja neu eingezogen,...." sagen und das du die Jeans ersetzt. Damit sollte das ja erledigt sein.Und zum Wachtrieb: Ich glaube nicht, dass der sich wirklich aberziehen lässt. So würde ich den Hund sehr streng zurückrufen und zurechtweisen, wenn er das am Tor macht. Deswegen wird er nachts trotzdem keinen Einbrecher hereinlassen.
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Ein Freund meiner Tochter wurde von einem Rottweiler gebissen und hatte einen gigantischen Bluterguss. Natürlich kann deine Bulldogge das auch.
Für mich liest sich dein Bericht, als würdest du dir den Vorfall schön reden. Du hast einen Fehler gemacht, nicht der Nachbar. -
Danke für eure Antworten.
Nein, ich möchte mir nichts schön reden, sondern nur ergründen, was genau vorgefallen ist.
Außerdem haben wir ja zu Zweit den Vorfall beobachtet, wir standen ca. 2-3 Meter entfernt, und wir haben Coco in die Luft schnappen sehen. Ich habe keinen Biss gesehen, sonst hätte ich ja direkt in der Situation ganz anders reagiert, und mich auch am nächsten Tag bei den Nachbarn erkundigt, wie es dem jungen Mann geht.
Für mich ist es einfach wichtig, zu verstehen, was da passiert ist. Ob Coco wirklich die Absicht hatte zu beißen, oder ob sie nur gepöbelt und in die Luft geschnappt, und dabei den jungen Mann erwischt hat. (Ich habe auch schon mal die eine oder andere Blessur, vom Spielen mit Coco, im Gerangel passiert das ja schon einmal, dass ein Hundezahl einen irgendwo erwischt.)
Oder ob vielleicht gar nichts dran ist, und die Nachbarn einfach gern eine neue Jeans hätten.Letzteres glaube ich eigentlich trotzdem nicht, weil die Nachbarn meine Familie/ Verwandtschaft von früher her kennen. Also nicht eng, aber man weiß doch, wer der andere ist.
Die Nachbarin äußerte auch Angst um ihre Katze, die sonst immer im großen Garten unseres Hauses herum gestreunt ist, und meinte, der Zaun sei ja nicht hoch genug etc.Für mich ist es auch wichtig, den Vorfall einzuordnen, falls irgendjemand auf die Idee kommt, eine Anzeige beim Ordnungsamt zu machen. Da wäre es dann schon hilfreich zu wissen, ob Coco ein "bissiger und gefährlicher" Hund ist, oder ob es "nur" ein Warnschnappen war, und der Nachbar dabei versehentlich erwischt wurde.
Und nicht zuletzt ist es natürlich auch für mich selbst und für meine Arbeit mit/ an Coco wichtig zu wissen, ob sie sich zum "Beißer" entwickelt, oder einfach nur auf dicke Hose gemacht und den Nachbar versehentlich erwischt hat. Klar ist das auch nicht in Ordnung, aber deshalb frage ich ja hier auch nach.
Klar bleibt das Gartentor zukünftig zu, aber ich würde Coco dieses übereifrige Sheriff-Spielen doch gerne abgewöhnen.
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