Kranke Hunde von Tierheimen vermittelt

  • Ich habe (im Abstand von ein paar Jahren) zwei Kater aus dem Tierheim bekommen.Einer davon hatte einen heftigen Giardien Befall und der andere einen Chronischen Katzenschnupfen , Ohrmilben und starken Zahnstein.Beide wurden als komplett durchuntersucht und gesund verkauft.
    Meine Eltern hatten eine Tibetterriermix :???: Hündin aus dem Tierheim die inkontinent war und zum Zeitpunkt der Übernahme eine Pyometra ect. hatte.Der komplette Urogenitaltrakt war entzündet und das laut sofort aufgesuchtem Tierarzt auch schon länger.
    Sie hatten im Tierheim schon gefragt ob die Hündin o.k.sei (wegen des Geruchs :dead: ) und die Antwort war:
    ''Die müssen sie Zuhause nur mal gut waschen,die is halt etwas ungepflegt.''
    Der Hund war aber eine ständige Baustelle,ist inkontinent geblieben und musste noch mehrfach operiert werden.

    Später haben sie dann noch eine Pinschermixhündin aus einem Tierheim gehabt,diese hat eine Pilzinfektion und eine chronische Gastritis :kotz2: mitgebracht.
    Seitdem bin ich etwas geschädigt was Tiere aus dem Tierheim betrifft :escape:

  • Bettina: Das scheint ja wirklich ein ätzendes Tierheim zu sein. Aber sieh´s doch mal so: So hatte die Hündin wenigstens das Glück, dass sich jemand vernünftig um sie gekümmert hat.

    Zitat

    Ich denke Fusselnase dass es mittlerweile einfach viel zu viele Tierschutzorgas gibt, man verliert langsam völlig den Überblick und kann keinen Unterschied mehr erkennen (schon gar nicht als Hundeanfänger) zwischen "Gut und Böse", ich denke hier liegt das Problem, Familie xy möchte einen Hund, man will helfen also aus dem Tierschutz, dann wird ins Internet geschaut, die portale quellen förmlich über, dann findet man einen Hund der optisch und charakterlich passt, Hund wird genommen, keine großartigen Fragen mehr gestellt, Hund kommt, Hund ist krank, Hund stirbt (im Worst Case). So, nun hat diese Familie eine schlechte Orga erwischt, eine schlechte Erfahrung gemacht, verteufelt in Zukunft die Auslandshunde womöglich und erzählt allen Freunden und Bekannten davon die dass dann ebenso sehen werden..... Und alles nur wegen einer unseriösen Vermittlung.

    Ja, das glaube ich auch. Eine Freundin von mir sagt immer, irgendwann gibt es für jeden Hund einen Verein, der dann seinen Namen trägt. "Bello in Not e. V." oder so.

    Aber: Es wird ja immer wieder von Vereinen gesprochen, die einerseits von den Interessenten wer weiß was wissen wollen und andererseits wichtige Informationen vorenthalten. Und mein Eindruck ist einfach, dass das nicht ein und dieselben Vereine sind.
    Also die, die sich viel Mühe geben, herauszufinden, ob ein Hund in eine bestimmte Umgebung passt oder nicht, sind in der Regel die, die sich auch später noch kümmern und wirklich am Wohl aller Beteiligten interessiert sind. Denn sowas gibt es tatsächlich! ;)

    Und wenn jemand so vorgeht wie du es oben beschrieben hast - nunja, dann ist es für mich nicht viel anders, als wenn man blauäugig einen süßen Welpen aus liebevoller Familienaufzucht nimmt, aber nichtmal die Eltern zu Gesicht bekommt.

    Ich finde es am besten, wenn Hunde eine Pflegestelle durchlaufen. Wenn die nicht völlig unfähig ist, dann sollten ihr gesundheitliche Probleme schon auffallen. Oder eben ein Tierheim, das anständig hinschaut.
    Aus dem Ausland würde ich Hunde nur nehmen, wenn ich a) entweder bereit bin, das volle Risiko zu übernehmen oder b) die Hunde dort erstmal in einem Shelter/Tierheim/was auch immer untergebracht werden, so dass man überhaupt etwas zu ihnen sagen kann.
    Beispiel: Tino http://zergportal.de/baseportal/tie…&Id=446280.html

    Er kommt aus einem nicht so schönen Canile und hat (noch) undefinierbare Probleme mit der Hinterhand. Röntgenbilder haben bisher nichts ergeben. Er wurde nun vor zwei Tagen in ein sehr gutes Tierheim in Norditalien gebracht. Dort lässt man ihn erstmal ein paar Tage in Ruhe und schaut sich das dann nochmal genauer an. MMK-Tests etc. werden dort natürlich auch gemacht. So, und dann kann man weitersehen. Natürlich kann man nicht alles testen, ob er in einem halben Jahr Krebs bekommt oder nicht, kann kein Mensch sagen. Oder wie Berta damals Blasensteine mitbrachte.
    Wenn man nun sieht, dass ein Verein so arbeitet, kann man davon ausgehen, dass da nicht irgendwelche Sachen verheimlich werden.

  • Trotzdem kann man Pech haben und ist durchaus auf eine Portion Glück angewiesen.

    Der erste und letzte Tierheimhund meiner Eltern war angeblich gesund.
    Er zeigte bei der Übernahme eine Lahmheit, die lt. Tierärztin des Tierheimes auf eine starke Prellung zurückzuführen sei. Ansonsten sei er kerngesund und außer einigen Tagen Leinenzwang und Bewegungseinschränkung sei nichts nötig.
    Ok, HD D plus Knochenhautentzündung und ein akuter Zwingerhusten, dazu eine Ohrenentzündung, ein starker Befall mit Haken- und Spulwürmern und eine alte Hornhautverletzung am Auge, die zu einem Glaukom geführt hatte, scheinen keine Krankheiten zu sein. Die diagnostizierte der Haus-TA meiner Eltern ziemlich genau 18 Stunden nach der Übernahme.
    Dazu wurde der Abgabehund mit Vorgeschichte als Fundhund deklariert und sein Alter mal eben um 5 Jahre frisiert.

  • Wenn man davon ausgeht, dass das alles erwachsene Menschen sind, die sich einen Tierschutzhund anschaffen, frage ich mich, wo bleibt denn da die Eigenverantwortlichkeit? Muss einem denn alles mundfertig serviert werden und man braucht nur noch zu konsumieren?

    Man übernimmt die Verantwortung für ein Lebewesen! Da informiert man sich doch vorher, was im worst case auf einen zukommen kann. Wie kann es sein, dass jemand einen Hund aus dem Süden adoptiert und sich nicht mal über Mittelmeerkrankheiten informiert hat?

    Besonders heikel finde ich, dass viele neue Besitzer bei gesundheitlichen Problemen angeblich nicht in der Lage sind, die Behandlungskosten zu tragen. Egal ob ich einen Tierschutzhund oder einen anderen Hund übernehme, muss mir doch bewußt sein, dass derartige Kosten auf mich zukommen können, auch wenn das Tier bei der Übernahme gesund war. Wenn man selbst am Existenzminimum lebt, muss man sich dann unbedingt einen Hund anschaffen? Da gibt es doch genügend Möglichkeiten, sich um ein Tier zu kümmern, ohne finanziell dafür verantwortlich zu sein.

    Natürlich gilt das alles nicht für Betrug. Wenn in der Orga mehr zu dem Hund bekannt ist, dies aber verschwiegen wird bzw. wider besseres Wissen versichert wird, der Hund sei gesund, charakterlich unkompliziert, was auch immer, dann ist das kriminelles Handeln. Ich denke jedoch, dass dies eher die Ausnahme ist und falsche Angaben meist eher aus Unwissenheit gemacht werden.

  • Zitat

    Wenn man davon ausgeht, dass das alles erwachsene Menschen sind, die sich einen Tierschutzhund anschaffen, frage ich mich, wo bleibt denn da die Eigenverantwortlichkeit? Muss einem denn alles mundfertig serviert werden und man braucht nur noch zu konsumieren?

    Ich denke, die Orga, die in entsprechenden Ländern operiert, sollte der kompetente Ansprechpartner und Spezialist sein. Ist sie das nicht, hat sie irgendetwas nicht ganz begriffen.
    Dazu gehört auch Aufklärung, denn ja, auch die Orga WILL etwas von ihren Adoptanten, nämlich einen sicheren Endplatz.
    Es kann nicht jeder für das Land, aus dem er adoptiert Spezialist sein.
    Nehmen wir das Sticker Sarkom als Beispiel: man findet diese Krankheit nicht gleich auf Anhieb, wenn man sich über Hunde in Russland informiert. Und es kann wohl nicht jeder mal eben Russisch lernen, weil er einen Hund von dort aufnehmen möchte.
    Da sind die Orgas absolut in der Pflicht. Und ein paar allgemeine Informationen zusammenzustellen ist nun auch bestimmt kein Ding, was nicht zu bewältigen wäre. Offensichtlich schaffen es ja etliche Orgas, ihre Adoptanten nicht im Dunkeln tappen zu lassen.

  • Natürlich hast Du Recht. Krankheiten wie das Sticker Sarkom müssen erwähnt werden, wenn sie denn bekannt sind. Die Frage ist, ob die Erkrankung bekannt war. Dann wäre es tatsächlich kriminell, sie nicht zu erwähnen.

    Gefährlich bleibt diese Krankheit eben aber auch, wenn keiner davon wußte :sad2: . Eben leider nicht nur für den erkrankten Hund sondern wegen der Ansteckungsgefahr auch für andere Hunde. Die Frage ist, wie könnte man das verhindern?

  • Zitat


    Man übernimmt die Verantwortung für ein Lebewesen!

    Das sehe ich auch so. Ich finde es schrecklich, dass Hunde immer funktionieren müssen und nur da sind um unsere Wünsche zu erfüllen. Es geht einfach wirklich um ein Lebewesen...

    Es kommt auch noch dazu, dass ein Hund durch die viele Umstellungen krank wird/werden kann. Gerade Giardien haben leichtes Spiel, bei einem geschwächten Körper.
    Klar gibt es auch "Tierschutzorgas/Tierheime" die betrügen aber es gibt auch "Züchter" die Wühltischwelpen produzieren...
    Aber viele arbeiten wirklich seriös! In dem Tierheim bei uns (hab selbst dort gearbeitet) wurde jedes Tier dem Tierarzt vor einer Vermittlung vorgestellt. Klar der hat nicht bei jeden ein großes Blutbild gemacht, aber auch jedes gesund scheinende Tier wurde angeschaut. Außerdem kenne ich es so, dass Tiere, wenn sie in den ersten zwei Wochen nach der Vermittlung krank werden noch beim Tierheim-TA kostenlos behandelt werden. Damit finde ich ist doch alles im möglichen stehende getan.
    Außerdem darf man nie vergessen, dass Geld einfach fehlt, weil so viele Tiere versorgt werden müssen, die Züchter produzieren um die gewinnbringenden süßen Welpen dann für tausende von Euros zu verkaufen. Ein Tierheim kann für einen Hund eben nicht mehr soviel verlangen, also woher das ganze Geld?

    Ich finde es super für jeden der sich der Verantwortung die wir haben stellt und nicht für sich produzieren lässt, sondern adoptiert. Jedes Tier kann Probleme machen oder krank werden....

    Soviel von mir,

  • @Steffi Falls du die Giardien von unserem Kater meinst,das erste mal heftigen Durchfall hatte er schon in der Transportbox wir waren direkt am selben Abend noch beim Tierarzt weil es so heftig war.Das ist definitiv nicht von der Umstellung gekommen.

    Sicher gibt es auch viele positive Bespiele aber hier geht es doch um die vom Tierheim krank vermittelten Hunde/Tiere. :???:
    Es wurde hier ja auch geschrieben,das die neuen Halter quasi nicht genau genug hingesehen haben.Wir haben uns beide male für sehr scheue ,schwer vermittelbare Katzen entschieden.Um diese nicht noch mehr zu verstören,mussten wir uns auf die Aussagen der Tierheimmitarbeiter verlassen.Sie waren in einem Gehege/Zwinger mit vielen Versteckmöglichkeiten wurden rausgeholt,direkt in die Box verfrachtet und die Box direkt mit einer Decke zugedeckt.
    Vorher gab es ein ausführliches Beratungsgespräch,bei dem wir natürlich auch ganz genau nachgefragt haben.
    Dabei sind die Erkrankungen schlicht verschwiegen worden und das ist nicht o.k.

    Das man mit einem Tier Verantwortung übernimmt ist klar,das es krank werden kann auch.Genau so klar ist aber auch,dass man nur ein gesundes Tier vermittelt bzw.offen mit einer (chronischen) Erkrankung umgeht.

    Leider haben ich auch im Bekanntenkreis schon oft ähnliche Dinge gehört.Ich denke um mehr Leute zu überzeugen einen Hund aus dem Tierheim zu nehmen,wäre es doch sinnvoll fair mit potenziellen neuen Besitzern (Kunden) umzugehen.

  • Hallo Bettina,

    nein, tut mir leid, ich meinte nicht euren Kater, wollte auch nicht dich angreifen oder so...

    Grüße

  • Zitat

    [...]
    Leider haben ich auch im Bekanntenkreis schon oft ähnliche Dinge gehört.Ich denke um mehr Leute zu überzeugen einen Hund aus dem Tierheim zu nehmen,wäre es doch sinnvoll fair mit potenziellen neuen Besitzern (Kunden) umzugehen.

    Genau das ist denke ich der Punkt.
    Interessenten sind keine Bittsteller. Sie haben doch ein Recht auf die Wahrheit, wenn sie sich auf Jahre an einen Hund binden.
    Kommt irgendwie die Fama auf, dass mit der Wahrheit kreativ umgegangen wird, dann sägt man an dem Ast, auf dem man sitzt.
    Ich denke auch nicht, dass man sagen kann, die dummen Konsumenten wollen nur den funktionierenden Hund. Sie wollen ernst genommen werden und sich entscheiden dürfen.

    Um auf das genannte Inkontinenz-Beispiel zu kommen. Ich denke schon, dass man so etwas im TH feststellen kann, denn eigentlich müsste dann bisweilen die eigene Lagerstätte durchnässt sein.
    Natürlich kann jeder Hund inkontinent werden, und ich denke, wenn so etwas im Hundeleben eintritt, werden die meisten Hundehalter damit umgehen können.
    Anders ist es doch, wenn so etwas bewusst verschwiegen wird, in der Hoffnung, dass der neue Halter sich so an das Tier gebunden hat, dass er es nicht wieder abgeben mag. Da bleibt ein übler Nachgeschmack.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!