Überlegungen zum Kauf eines Vizslas-Bitte um Rat

  • Ja, anfangs habe ich etwa 3-4 Wochen Urlaub eingeplant, würde aber zwischendrin schon mal ins Büro fahren, damit er sich gewöhnen könnte-so der Plan.
    Ich kann meine Pause so nehmen wie ich möchte-ich kann sie klar auch stückeln (inoffiziell natürlich :-)) Ich wäre zumindest in der Anfangszeit da wirklich sehr flexibel. Ich verteile meine Pause auch gerne-müsste also auch nicht verzichten.
    Vielleicht ist auch mein etwas ungewöhnlicherer Büroalltag einigen hier anfangs nicht so klar gewesen. Ist ja keine Selbstverständlichkeit, dass es so geht.
    Nur für sowas muss man sich die Zeit nehmen, mich auch mal bis zum Ende anzuhören. Einige Züchter halten dies offensichtlich auch nicht für nötig und haben ihr 08/15 Schema im Kopf.
    Ich war mir organisatorisch sehr sehr sicher, aber eben mit den Ansprüchen der Rasse nicht, weil sie so verschieden ausfallen. Kann ein Züchter mit 8 Wochen schon in etwa sagen, wo das Naturell so hingeht? Das wäre ja auch eine Chance, wenn der das einschätzen kann, oder?


    Und vielen Dank für die vielen Antworten, so muss ich mich auch noch mal ganz detailliert mit allem auseinandersetzen.

  • Zitat

    Ich kann die Züchterin nicht verstehen, wenn Sie ohne eine Antwort einfach auflegt-sorry, aber das ist nicht ok.
    Die Bedenken verstehe ich ja sogar. Aber den Jagdtrieb kann man beim Liegen/Warten wohl beim besten Willen nicht anführen-was meint ihr denn, was die Hunde bei der Jagd am meisten machen müssen? Im Auto oder unterm Hochsitz liegen und warten-ganz normaler Jagdhundalltag. Aber wenn ich den Jagdtrieb mal außer acht lasse-ist es schlimm für den Hund? Ich habe darüber nachgedacht und es ist eine ehrliche Frage. Ich kann durchaus innerhalb der 8 Stunden mit ihm spielen und auch raus gehen-direkt neben dem Büro gibt es ein schönes Spaziergelände. Ist es wirklich gar nicht machbar einen Hund zu halten, wenn man einen 8 Stunden Arbeitstag hat?
    Karin du würdest komplett abraten, ist es denn so? sind alle Jagdhunde (bzw alle Vizslas und Weimeraner) in Nicht-Jäger-Händen unglücklich, nicht ausgelastet und fehl am Platze? Hast Du da Erfahrungen?
    Ich möchte gerne einen Welpen, denn ich denke es ist eine Chance, dass der Hund von Anfang an an die Lebensumstände gewöhnt wird und ich sehe den Hund auch als "Familienmitglied", den ich gerne über eine lange Zeit in meinem Leben hätte.
    Und Danke schon mal für Antworten.


    Kathrinsche, ich habe selber einen jagdlich extrem ambitionierten Hund, allerdings aus dem Tierschutz. Wir haben jahrelang versucht, an dem Jagdtrieb zu arbeiten, mit Umlenkung durch Fährten, Dummytraining, Abruftraining, im Nachhinein muß ich sagen, erfolglos. Heute haben wir uns damit abgefunden, Woody da anzuleinen, wo Wild vermutet wird. Er ist ein Sichtjäger und nicht zu halten, wenn Rehe auftauchen.


    Ich würde deswegen von einem Jagdhund abraten, vor allem, wenn er doch relativ viele Stunden im Büro verbringen soll.


    Ich weiß nicht, in welchem Kontext Du arbeitest, aber spielen im Büro mit Hund hat sich für mich immer schwierig gestaltet. Die Ablenkung und der Gedanke im Hinterkopf, Hund könnte Langeweile haben, haben mich immer beschäftigt. Zwischendurch Spaziergänge im Park nebenan, schon wieder den Arbeitsvorgang unterbrochen, ich fand das stressig. Heute arbeite ich Teilzeit, und unsere beiden Hunde warten zufrieden zuhause.

  • Zitat


    Ich würde deswegen von einem Jagdhund abraten, vor allem, wenn er doch relativ viele Stunden im Büro verbringen soll.


    Was hat Jagdhund oder nicht mit pennen im Büro zu tun? Die muss man drinnen nicht auslasten, die Action passiert draussen. Und dazu brauchen sie auch kein tägliches 5-Stunden-Programm - das lässt sie eher hohl drehen.


    Katrinsche, einiges über den Charakter der Welpen kann ein Züchter da schon sagen, aber letztlich nicht mit Sicherheit. Überraschungen kann es geben. Ich würde aber eher nach einem Züchter schauen, der die Welpen bis mindestens 10 Wochen behält. Da geht es dann meist schon leichter mit der Stubenreinheit und Beisshemmung. Die extra Zeit im Familienverband kann für die Welpen sehr wichtig sein.

  • Hi,



    ich sehe die Jagdhund Thematik etwas anders. Hier geht es um Vorstehhunde. Und das ist ein grosser Unterschied zu allen anderen jagenden Hunden.


    Denn sie sind dafür gezüchtet worden nicht selbstständig zu jagen. Bzw. erst dann wenn der Hundeführer ihn los schickt. Natürlich gehört da auch eine Menge Training zu. Gar keine Frage. Und wenn man das nicht hinkriegt, hat man einen Hund der seine Entscheidungen alleine trifft.


    Ich durfte in der Hundeschule viele Nichtjagdhunde kennen lernen die bei der kleinsten Bewegung im Unterholz losgeprescht sind. Ein Vorstehhund zeigt das Wild erstmal an bevor er los rennt. Das ist der Moment (wenn auch ein kurzer) wo man eingreifen muss.


    Allerdings sollte man beachten das es bei Vorstehhunden genug andere Baustellen gibt die zu beachten sind.


    Ich denke da an die Mannschärfe beim Weimaraner. Davon kann ich nämlich ein Lied singen.

  • Zitat


    Was hat Jagdhund oder nicht mit pennen im Büro zu tun? Die muss man drinnen nicht auslasten, die Action passiert draussen. Und dazu brauchen sie auch kein tägliches 5-Stunden-Programm - das lässt sie eher hohl drehen.


    Es mag sein, dass manche Hunde für einen 8-Stunden Bürotag geeignet sind und sich in den Arbeitsablauf integrieren können. Ich habe andere Erfahrungen gemacht, und über die habe ich berichtet.


    Katrinsche, einiges über den Charakter der Welpen kann ein Züchter da schon sagen, aber letztlich nicht mit Sicherheit. Überraschungen kann es geben. Ich würde aber eher nach einem Züchter schauen, der die Welpen bis mindestens 10 Wochen behält. Da geht es dann meist schon leichter mit der Stubenreinheit und Beisshemmung. Die extra Zeit im Familienverband kann für die Welpen sehr wichtig sein.

  • Also ich finde deine Voraussetzungen nicht schlecht.
    Ich kenne mehrere Vizslas die nicht jagdlich geführt werden, aber alternativ ihren Anlagen entsprechend ausgelastet werden. D.h. Fährten, Dummy usw. Unglücklich scheinen mir diese nicht zu sein.
    Allerdings ist der Jagdtrieb bei allen noch gut ausgeprägt, einige davon laufen nicht offline, trotzt Training und alternativer Auslastung.


    Situation im Büro halte ich mit einem ganz keinen Welpen (8 Wochen) für ziemlich stressig. Falls der Hund so früh zu dir kommt würde ich erstmal Urlaub nehmen.
    Meine zwei waren beide mit ca. 12-16Wochen direkt mit im Büro und es war kein Problem. Allerdings arbeite ich mit meinem Lebensgefährten zusammen und wir haben ein gemeinsames Büro bei dem man die Türe schließen kann. D.h. die Hunde konnten sich trotzdem frei bewegen. Allerdings muss man natürlich mit einem Auge & einem Ohr immer beim Hund sein. Kaut er nichts an, muss er nicht raus usw. Das ist schon stressig und man ist mich Sicherheit nicht mit 100% bei der Arbeit. Wenn man sich seine Pausen selbst einteilen kann ist das natürlich praktisch, wir haben in den 8 Stunden Arbeitszeit am Anfang 4x 15min Pause gemacht. Kurz raus, etwas spielen und wieder rein. Zwischen drin mal etwas zum Kauen gegeben, nochmal kurz gestreichelt.
    Die Zwei haben sehr schnell verstanden dass im Büro Ruhe herrscht, d.h. heute verschlafen sie von den 8 Stunden 6-7 Stunden. Manchmal wird mal kurz auf ihrer Decke miteinander gespielt oder etwas gekaut. Aber im Großen und Ganzen ist Ruhe. Inzwischen nehmen wir unsere einstündige Mittagspause auch komplett & gehen da eine Stunde Gassi. Das Selbe dann auch vor der Arbeit und wenn wir Feierabend haben ebenso. Bei uns klappt das sehr gut, aber wie gesagt, die Hunde waren nicht ganz klein und wir haben ein Büro bei dem wir einfach die Türe schließen können ohne viel Kundenkontakt usw.

  • Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen.
    Bezüglich eines Vizslas würde ich mich an http://www.jagdgefaehrten.de wenden.


    Die Leute dort kennen sich sehr gut mit der Rasse aus und vermitteln hauptsächlich Vizslas aus dem Ursprungsland.


    Bezüglich der Rasseauswahl oder der Auswahl des passenden Hundes können die Dich sicherlich optimal beraten.
    Der Verein macht eine sehr gute Arbeit.


    Meine persönliche Meinung zu der Rasse ist, dass es schwierig ist, hier in Deutschland einen guten Hund zu bekommen. Zum einen, weil viele wirklich nur an Jäger abgegeben werden und die die in normale Haushalte gehen, sind oftmals nicht mehr so, wie die Rasse eigentlich sein soll.


    Insgesamt ist der Vizsla aus meiner Sicht aber ein recht leichtführiger Jagdhund, der auch in einem Normalhaushalt gut zu handhaben ist.

  • Ich find das hört sich super an!


    Würde allerdings den Welpen schon an eine Box gewöhnen, denn erfahrungsgemäß ist es auch für den Welpen/erwachsenen Hund gut mal absolute Pause zu haben. Das heisst nicht, dass er stundenlang da drin sitzen soll, sondern, dass du ihm mal den Riegel vorschiebst und er Ruhe lernt.


    Ein Welpen muss doch nicht dauerbespaßt werden.. und schon gar nicht sofort rausgelassen werden, wenn ihm gerade nach spielen ist. Ich würde von Anfang an schon klare Spiel- und Ruhezeiten einfordern. (Ist ja meist eh so.. nach dem Essen: Ruhe.. dann kurz raus... dann: Ruhe.. dann nach dem Schlafen: Spielen.. usw).


    Von demher finde ich die Voraussetzungen sehr gut!

  • Hallo,


    da muss ich mich jetzt doch auch mal zu Wort melden.


    Das erinnert mich doch sehr an mich vor ca. genau einem Jahr. Da war nämlich unser Vischi kurz vorm Einzug und ich kurz vorm Nervenzusammenbruch. Was hab ich mir Sorgen gemacht, Welpe und Büro, Stubenreinheit, Jagdtrieb, werd ich so einem Jagdhund überhaupt gerecht blablabla. Man hört ja auch von so einigen vermeintlichen Hundekenner ziemlich blöde Sachen, die dann das Kopfkino so richtig zum Laufen bringen.


    Ich erzählt dir einfach mal wie ich das ganze damals gehandhabt habe.


    Mein Vischi kommt aus einer nicht jagdlich geführte Zucht (wobei ich auch Vischis kenne, die aus jagdlichen Zuchten stammen und super brav sind). Als wir den Kleinen damals abholten, habe wir uns 4 Wochen Urlaub genehmigt, die auch von Nöten waren, weil es schon ne riesen Umstellung mit so einem kleinen Wurm ist. Unser Hund war von der ersten Minute an, ein wahrer Traumhund.


    Ich habe mich im Vorhinein schon sehr viel informiert, Bücher gelesen, hier im Forum gelesen, mich mit anderen Vizslahaltern unterhalten und schon mal ne geeignete Welpengruppe gesucht.


    Die 4 Wochen Urlaub habe ich dazu genutzt ihn bei uns ankommen zu lassen, wir haben Stubenreinheit geübt und auch mal 2 Minuten alleine lassen, wenn ich den Müll oder so rausgebracht habe.


    Ich hatte den irrwitzgen Plan, dass es toll wäre, wenn der Hund schon stubenrein ist wenns ins Büro geht,,,, hat jetzt nich sooo optimal geklappt, ich glaub ein mal hat er auch Pipi ins Büro gemacht.


    Ich habe einen Arbeitsplatz mit Publikumsverkehr und es war mir von Anfang an wichtig, dass der Hund sich nicht an den Menschen zu stören hat, d.h. niemand von meinen KOllegen und niemand von der Kundschaft soll den Hund ansprechen oder sich mit ihm beschäftigen, sonst hat er immer dies Erwartungshaltung, dass was tolles passiert. Ich habe auch von Anfang an mich nur sehr sehr wenig mit ihm auf der Arbeit beschäftigt. Er soll lernen, dass es da so was von pupslangweilig ist, dass man am besten schläft und das hat auch super geklappt. Meinen Arbeitsbereich habe ich durch ein Kaninchengitter abgetrennt, somit konnte er nicht einfach irgendwo hin rennen, ich hab sein Körbchen unter mein Schreibtisch gestellt und noch auf Vetbed auf den Boden gelegt, mit ein paar Spielsachen. Ab und zu hat er mal was zu knabbern bekommen. Natürlich musste ich so alle Stunde mit ihm raus, aber das ist ja nur ne Zeiterscheinung. Die Mittagsstunde war dann natürlich für den Hund reserviert, also raus in den Wald mit anderen Hunden spielen oder Suchpiele machen und was erleben. Danach war er immer so müde, dass die letzten 4 Stunden dann auch verschlafen wurden.


    Mein Hund ist jetzt etwas über ein Jahr und ich würde sagen, ein sehr glücklicher, wahnsinnig lieber und gut verträglicher Hund geworden. Ich glaube er lebt unter dem Motto "Hauptsache dabei". Klar hat er zu Anfang auch mal im Büro gejammert oder gebellt, weil ihm langweilig war. Ich habs einfach ignoriert und dann hatte sich das auch recht schnell.


    Ich möchte meinen Wuff nicht mehr missen und bin froh, dass ich mich damals nicht von irgendwelchen Leuten abschrecken gelassen hab

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