Würden unseren Hund am liebsten wieder abgeben

  • Vielleicht ist es wirklich für alle Beteiligten am ehrlichsten und besten, wenn Ihr den Hund wieder abgebt.

    Es bringt weder Dir, Deiner Tochter noch dem Hund etwas, so wie es jetzt läuft. Wenn Deine Tochter sich nicht mehr getraut, am Boden zu spielen und richtig Angst vor dem Hund hat, ist das ja wirklich nicht ideal und zwar für beide nicht!

    Ich wünsche Dir/Euch, dass Ihr bald eine Entscheidung treffen könnt: bei "für" Hund schnellstmöglich eine kompetente Begleitung (ein Hunde-Trainer, der sich auch mit Kleinkindern auskennt) heranziehen, bei "gegen" Hund so schnell wie möglich eine Trennung vollziehen.

    Liebe Grüsse Irène

  • Ich kann dich gut verstehen. Auf einmal die volle Verantwortung für einen jungen Hund, noch dazu den ersten, zu tragen, ist bereits eine Herausforderung. Das dann auch noch mit einem kleinen Kind richtig zu koordinieren ist nochmal eine Ecke schwieriger.

    Aber es gibt eine gute Nachricht: Es wird mit der Zeit besser. Für mich hört sich das bei dir ein wenig nach einer Art "Baby Blues" an. Du fühlst dich überfordert, kannst dich gar nicht wirklich an dem Hund erfreuen. So ging es mir bisher mit jedem meiner Hunde. ;)

    Dein Hund ist einfach noch nicht "angekommen", er versteht noch nicht, dass ihr jetzt seine richtige Familie für immer seid, euer gemeinsamer Alltag ist einfach noch nicht eingespielt. Das kann man nach 10 Tagen auch noch nicht erwarten. Nach meiner Erfahrung braucht es schon 1-3 Monate, je nach Hund, damit sich alles gut einpendelt.

    Darum mein Rat an dich: Gib ihn nicht ab. In ganz seltenen Fällen ist es tatsächlich so, dass Hund und Mensch selbst nach Monaten noch keinen richtigen Zugang zueinander finden. Wenn das so sein sollte, dann, aber auch erst dann würde ich für ihn ein schönes neues Zuhause suchen. Jetzt aber ist doch noch alles offen - gib ihm die Chance, sich richtig einzugewöhnen, ich bin sicher, dass du dann in ein paar Monaten nicht mehr nachvollziehen können wirst wie du jemals über eine Abgabe nachdenken konntest. :smile:

  • Hm. Es ist so einfach, Punkte zu finden, die man hätte besser machen können, die man hätte wissen müssen und die man sich hätte überlegen sollen. Das mag alles richtig und wahr sein.
    Aber es ist auch völlig normal, in neuen Situationen zu verzweifeln, die Orientierung zu verlieren und unter dem ganzen zwangsläufigen Stress Frust anzusammeln. Der Wunsch "am liebsten wieder abgeben" ist etwas, das auch dem einen oder der anderen hier im DF mal über die Großhirnrinde geschwappt ist - auch wenn der nächste Gedanke ein ganz anderer war und auch wenn man das nicht offen aussprechen und zugeben möchte.
    Zumindest ich kenne solche Abgrundmomente durchaus... und der wunderbare Junghund, dessen Aufwachsen wir gerade miterleben und -gestalten dürfen, ist ein ganz, ganz tolles Superprinzenschätzchen... trotzdem hatte ich schon die eine oder andere Gedankenblase, an die ich mich nicht gern erinnern mag.
    Kein Wunder, dass bei einer wirklich stressigen und unbequemen Situation, wie hier beschrieben, solche Wünsche nicht nur mal kurz schwappen, sondern Flutwellen bilden können.

    Du beschreibst den Hund als ziemlich unproblematisch, sensibel und anpassungswillig. Es ist nicht so, dass Ihr Euch eine Bestie ins Haus geholt habt, die jetzt nicht zu zügeln wäre, sondern es klingt nach knirschenden Rahmenbedingungen. Die kann man justieren. Den Hund zu "justieren" wäre ungleich schwerer. Erziehung, Liebe und Übung braucht er natürlich... aber da scheint kein grundlegender Programmfehler bereits gespeichert und gesichert zu sein.

    Das mit der "Dominanz" ist (siehe oben) kein Problem. Ein Hund, der mal aufreitet, bis er lernt, das Menschen das nicht wollen, ist nicht auf der Suche nach einer Position "oben". Vielleicht ist er schon auf der Suche nach seiner Position, dabei könnt Ihr ihm aber relativ leicht helfen, ohne einen Gedanken an "oben" und "unten" verlieren zu müssen.

    Der Tipp mit Hundetrainer/in ist gut! Nicht nur, dass jemand mit Erfahrung mal einen Blick wirft und Euch sicher fachlich helfen kann - auch eine Stimme "von außen" kann einfach sehr, sehr gut tun, wenn man Orientierung gebrauchen kann.

    Wenn Du bereits so überschwemmt bist von Zweifeln, dass Du ganz und gar passiv-unglücklich wirst,... ja, dann ist es vielleicht besser, den Hund wieder abzugeben.
    Wenn Du aber nur verunsichert bist und wieder ins Gleichgewicht kommen kannst, dann lohnt es sich, dranzubleiben. Für alle.

    Ich wünsche Euch Kraft, Ideen, Geduld, Zeit und bessere Laune!

  • Mit Buggy und Hund, der nicht leinenführig ist, macht Spazierengehen sicherlich keinen Spaß. Ich kann dir nur empfehlen, dir eine Manduca oder ähnliches zu kaufen, da kannst du dein Kind auf dem Rücken herumtragen und hast beide Hände frei, um den Hund zu händeln.

    Er benimmt sich doch zu Hause recht manierlich? Eure Kleine muss sicherlich erstmal Vertrauen zu ihm fassen, das dauert seine Zeit. Wenn unsere Schäferhündin bei der Kleinen ( 1 1/2 Jahr) zu aufdringlich wird und im Gesicht lecken will, dann fängt die Kleine auch an mit meckern, das ist ganz normal.

    Versuch mal, das ganze aus der Sicht des Hundes zu sehen. Er ist gerade bei Euch eingezogen, er ist ja keine Maschine, er muss sich auch erstmal an die neue Situation gewöhnen und Euch kennenlernen, um zu wissen, dass er euch vertrauen kann. Das dauert seine Zeit.

  • [quote="tweetie78"Und nun bin ich so unsicher, ob es richtig war ?! Habe das Gefühl, dass es einfach doch nicht passt und würde ihn am liebsten wieder zurückgeben... [color=#FF8040]Dachten nach ein paar Tagen wird es besser aber es immer noch unverändert[/color]...Außerdem ist das spazieren gehen auch nicht so toll, da ich noch mit Buggy unterwegs bin und es teilweise echt umständlich ist. Vor allem wenn uns Hunde begegnen..[/quote]

    Bin gerade hin und hergerissen zwischen euch Mut zusprechen (dem Hund zuliebe) oder dich wahllos beleidigen (wie kann man bitteschön so dumm und naiv sein zu erwarten das es direkt von anfang an der Himmel auf Erden ist ? Der Hund und deine Familie brauchen einfach zeit sich aufeinander einzuspielen und dann direkt noch so charakterschwach zu sein direkt wieder auf den gedanken zu kommen das tier abzugeben...) Ich kann dir nur den Tipp geben ein dich entweder weiterzuentwickeln und Lebewesen nicht wie einen Gegenstand zu behandeln oder schnellstmöglich ein neues Zuhause für den Hund zu finden bevor er sich an euch bindet. Sorry für den beleidigenden Ton aber ich kann nicht verstehen wie man sich von Lebewesen wie von irgendeiner sache trennen kann.

  • Mag nun unsensibel sein, aber... bitte wieder abgeben. Ist mein erster Impuls. Und sowas kommt selten bei mir.

    Ich sehe da nicht nur einen Funken, wirklich auf den Hund eingehen zu wollen und mit ihm zusammenzuleben.

  • Zitat

    Hallo zusammen,

    seit ca. 10 Tagen haben wir einen einjährigen Labrador in unsere Familie aufgenommen. Wir haben uns lange mit dem Thema beschäftigt und lange gesucht. Es war also keine spontane Entscheidung.

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    Mir kommt sofort der Gedanke, wie hast Du dich mit dem Thema beschäftigt und was hast Du dir vorgestellt ?
    Wie sah Dein Tagesablauf mit Kind und einem jungen Hund gedanklich aus ?

    Ich möchte Dir wirklich nicht zu nahe treten, aber für mich hört sich das so nach "Kind, Auto, Haus und Hund" und das am Besten alles auf einmal, an. Wir wohnen in der Nähe eines Neubaugebiets und da kann man diesen Trend feststellen.

    Hund und Kind machen Arbeit und zwar in unterschiedlicher Weise. Beide haben vollkommen voneinander unterschiedliche Bedürfnisse.

    Ich denke mal, Deine Entscheidung kann dir keiner Abnehmen und Du solltest Dir Rat und Unterstützung in einer Hundeschule suchen.

    Nichts für ungut,
    lG

  • Zitat

    Bin gerade hin und hergerissen zwischen euch Mut zusprechen (dem Hund zuliebe) oder dich wahllos beleidigen (wie kann man bitteschön so dumm und naiv sein zu erwarten das es direkt von anfang an der Himmel auf Erden ist ? Der Hund und deine Familie brauchen einfach zeit sich aufeinander einzuspielen und dann direkt noch so charakterschwach zu sein direkt wieder auf den gedanken zu kommen das tier abzugeben...) Ich kann dir nur den Tipp geben ein dich entweder weiterzuentwickeln und Lebewesen nicht wie einen Gegenstand zu behandeln oder schnellstmöglich ein neues Zuhause für den Hund zu finden bevor er sich an euch bindet. Sorry für den beleidigenden Ton aber ich kann nicht verstehen wie man sich von Lebewesen wie von irgendeiner sache trennen kann.

    Wenn Du Deinen Rat"schlag" wie einen Tip verpackt hättest, und nicht wie einen Schlag ins Gesicht, wäre er gar nicht schlecht. Was soll dieser Ton und was bringt das der TS?

    tweetie78: Die Theorie ist oft anders als die Praxis und manchmal kann man nur durch Erfahrung wissen, was man wirklich möchte. Ich würde das mit Leuten im Reallife besprechen, Freunden und auch mit den Hundeleuten, woher du den Hund hast. Hier im Thread besteht die Gefahr, dass Du wie oben "runtergemacht" wirst.

    Das Wichtigste finde ich Deine Tochter: kann sie ihre Angst überwinden? Aber auch Du selbst: kannst Du damit leben, sehr viel (!) Zeit und Mühe für Kind und Hund aufzubringen? Ein grosser Junghund macht echt viel Arbeit - ich habe auch grad einen und wenn ich "nebenbei" ein Kind hätte - das mag ich mir gar nicht vorstellen :verzweifelt: .

    Jeder ist anders - wissen kannst es nur Du. Nur schau nach einem guten passenden Platz für den Racker, wenn Du ihn abgibst. Der wird sich schon umgewöhnen, wenn Du nicht so lange abwartest und er dann einen Platz hat, wo man ihm genügend Zeit widmen kann - nicht als Vorwurf gemeint :smile: .

  • Das kannst du verstehen oder nicht, mir geht es darum, dass tweetie78 es versteht. ;) Hier den Moralapostel zu spielen, ist wieder mal total deplatziert.

    Und nee, nett ist anders und niemand muss sich beleidigen lassen, weil er eine evtl. falsche Entscheidung getroffen hat. Dass Du da eine seltsame Wertung hast, ist mir schon klar, so nach dem Motto: erst der Hund, dann der Mensch. Ich teile diese Einstellung NICHT.

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