Silvester 2013 - Der Angsthundethread
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Ich habe auch einen gaaanz großen Angsthasen. Egal ob Böller oder ein Gewitter... Sie ist dann gar nicht mehr ansprechbar, hechelt stark, geht nicht mehr vor die Tür, zittert am ganzen Körper und frisst und säuft nichts mehr.
Kann mich mal bitte jemand darüber aufklären was ein Thundershirt ist bzw welche Wirkung das auf den Hund hat? Ich habe eben mal gegoogelt und kann mir nur schwer vorstellen, wie so ein "Mantel" einem Hund die Angst nehmen soll.
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Ich versuch es mal: Es soll dem Hund helfen sich selber wieder zu spüren. Wenn er sich und seine körperlichen Grenzen spürt, dann ist er wohl auch weniger ängstlich und ansprechbarer.
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Zitat
Kann mich mal bitte jemand darüber aufklären was ein Thundershirt ist bzw welche Wirkung das auf den Hund hat? Ich habe eben mal gegoogelt und kann mir nur schwer vorstellen, wie so ein "Mantel" einem Hund die Angst nehmen soll.Ich hab da noch die lange Erklärung für Dich
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ZitatAls Tierphysiotherapeutin habe ich einzig aus dem Grund noch nie mit dem Thundershirt gearbeitet, weil wegen des nicht gerade Schnäppchenpreises jeweils im Vorfeld ein Versuch mit Bandagen gemacht wurde, um zu testen, wie der jeweilige Hund darauf reagiert. Wenn der Test positiv verläuft, sind die HH auch bereits so mit der "Wickeltechnik" vertraut, dass das Mitnehmen einer Körperbandage i. d. R. wesentlich handlicher ist, als die Mitnahme des Thundershirts. Unterwegs im "Notfall" wäre das Beschaffen einer elastischen Wickel auch meist unproblematisch...
Die Wirkweise des Thundershirts und auch der Körperbandagen beruht auf den ausgeübten taktilen Reizen - Berührungsreizen, die dem Tier helfen, die Ausmasse seines eigenen Körpers besser wahr zu nehmen. Sozusagen das absolut körperlich gemeinte "Selbstbewußtsein".
Ein Hund, der sich selbst in seiner Gesamtheit nicht richtig wahrnehmen kann, hat im Normalfall auch Defizite in dem, was wir als mentales Selbstbewußtsein kennen.
Und von diesen Hunden (auch andere Tiere und Menschen), die sich selbst im Gesamten nicht richtig wahrnehmen können, gibt es mehr, als man im Allgemeinen so denkt...
Zum einen sind das kranke Hunde, die aufgrund neurologische Probleme Mißempfindungen und Sensibilitätsstörungen haben, auf der anderen Seite sind das Hunde, die besonders "trampelig" erscheinen, häufig irgendwo gegendonnern, stolpern, sich häufig verletzen, ohne dass man dafür eine medizinische Ursache finden könnte.
Viele dieser Hunde aus der 2. Gruppe haben auch irgendwelche Angstprobleme.Durch die Stimulation von bestimmten Körperregionen hilft man den Tieren bei der Selbstwahrnehmung - ein Hund, der z. B. ohne Körperbandagen wie ein Tornado über einen kleinen Cavaletti-Parcour gestürmt ist und auch einen tornado-ähnlichen Stangensalat hinterläßt, kann beim 2. Versuch mit Körperbandagen plötzlich auch die Hinterbeine koordiniert einsetzen, weil er durch taktile Reize (abstreichen mit einer Gerte/Körperband) daran "erinnert" wurde, dass da ja auch noch Hinterbeine sind. Selbstwahrnehmung, Sensorik, Koordination können mit solchen Übungen deutlich verbessert werden.
Gleichzeitig arbeiten die Körperbandagen/das Thundershirt über eine Art "gate control" - dieser Begriff wird normalerweise in der Schmerztherapie genutzt, paßt aber auch zu Angstsituationen. Durch die ausgeprägten Berührungsreize entsteht situativ eine Überstimulation am Körper. Und das Hunde-Nervensystem kann nicht eine x-beliebige Anzahl an Nervenimpulsen gleichzeitig verarbeiten. Somit "verwischt" sich der Angstimpuls in einer Fülle von Berührungsimpulsen und wird allein dadurch schon ein wenig abgemildert.
Die Wirkungsweise von Thundershirt und Co hat also durchaus einen sehr nachvollziehbaren, medizinischen Hintergrund.
In der Angsthund-Therapie wird mit reiner Körperarbeit (gern nach Tellington) sehr viel erreicht.
Mit etwas Geschick kann man das Körperband/Thundershirt gleichzeitig als ankonditionierten Entspannungsmarker nutzen - die Einsatzmöglichkeiten sind wirklich genial.
Eine schöne Unterstützung (auch zu sonstigen Körperarbeiten) bietet das Buch "Tellington-Training für Hunde".
Linda Tellington hat das Rad in der Hinsicht nicht neu erfunden, aber sie hat diese Form der Arbeit mit Tieren "wiederbelebt" und in gut praktikable, leicht zu lernende Übungen verpackt.
Auch gibt es fast ständig und überall Kurse zum Tellington-Training, in denen für Teilnehmerhunde ganz individuelle Übungen zusammengestellt werden können, um die ganz eigene Problematik angehen zu können. So kann der Halter die Techniken nach Anleitung am eigenen Hund lernen und hat für den Eigenbedarf dann das nötige "Handwerkszeug".LG, Chris
LG, Chris
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Ähm... Danke
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Hallo zusammen,
hier gibt es an Silvester das Medikament Alprazolam.
Wenn Thundershirt, Zylkene, Homöopathie, Bachblüten o.ä. an Silvester helfen können, ist das super und allem anderen vorzuziehen. Ist hier leider nicht der Fall.
Darum gibt's hier, an einem Tag im Jahr, dieses Medikament - was uns wirklich hilft und wofür ich echt dankbar bin :flehan: . Angst, Zittern, Speicheln usw. ist trotzdem vorhanden. Auch die Nacht wird schlaflos bleiben.
Aber es wird zumindest abgeschwächt, so dass der Dicke keinen Herzkasper bekommt.Möchte an dieser Stelle auch kurz vor dem Medikament "Vetranquil" warnen- stellt die Muskulatur ruhig, so dass der Hund sich nicht bewegt (bewegen kann), aber alle Ängste trotzdem voll durchlebt. Finger weg!
Nachdem mein Hund an Silvester 2010 zusammen geklappt ist und wir wirklich dachten, das war's jetzt!
- und ich mich danach im Netz belesen hab, sind wir zu Alprazolam gekommen. Würde ich -wenn natürliche Mittel nicht helfen! - jedem empfehlen!
Liebe Grüße
Britta -
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Ich bin gespannt wie es hier wird. Wir sind erst letzten Monat umgezogen.
In Nürnberg (dort wohnten wir vorher) wird schon eifrig geballert....hier im Dorf hab ich noch nicht einen Böller gehört! Wäre schön wenn das vorher-nachher-geballer wegbleibt.
Dafür wird hier aber um 12 auch schon richtig gefeiert, hab ich mir sagen lassen. -
Wir probieren dieses Jahr auch zum ersten Mal Alprazolam aus. Die vorerst beste Lösung, nachdem Lucy's erstes Silvester für meine Maus die Hölle war, weil wir mit Böllern beworfen wurden (mein Hund war vorher schussfest
). Für Zylkene war ich leider zu spät dran, das probieren wir dann nächstes Jahr.
Momentan wird bei uns schon wieder wie bekloppt geknallt. Lucy liegt im Badezimmer, weil ich ihr dort eine Höhle eingerichtet habe. Ist aber halbwegs entspannt und knautscht auf ihrem Kong rum. Zumindest hechelt und sabbert sie nicht. Zwischendurch kommt sie immer mal wieder zu mir kuscheln...bis es wieder scheppert.
Dafür macht sie nach Einbruch der Dunkelheit ihr Geschäft nicht mehr. Irgendwas muss da ungünstig verknüpft sein, denn tagsüber macht sie es ja auch, selbst wenn es ne Minute vorher geknallt hat.
Ich hoffe, ich kriege sie nachher noch zum Lösen, sonst sollte ich die Decken von den Fliesen im Bad wohl wegräumenIch wünsche jedenfalls allen hier schon mal einen guten Rutsch und hoffe, dass ihr und eure Wuffels gut und einigermaßen angstfrei rüber rutscht :-)
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Das Shirt hat Amy die letzten Tage immer wieder stundenweise an, heute auch zum Spaziergang und jetzt abends in der Wohnung. Morgen evtl den ganzen Tag, zumindest aber ab 6 abends
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Finden eure Hunde das Ausziehen des Shirts auch so schrecklich? Amy hat total Schiss vor dem Klett
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Amy interessiert sich tagsüber überhaupt nicht für Böller. Wenn es dunkel ist komischerweise schon. Wirklich panisch ist sie Gott sei Dank nicht, aber ängstlich schon.
Früher war das anders.. Da wollte sie sogar um Mitternacht mit raus.
Noch böllert hier niemand.
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