Hund mit 4,5 Monaten kastriert


  • Und du kennst jeden Menschen auf der ganzen Welt? :???:
    Ich kenne durchaus Leute, die krankheitsbedingt "ausgeräumt" wurden, und keine Medikamente nehmen müssen.


    Und du glaubst wirklich, dass du damit die Welt verändern kannst? Denn ich denke, dass Hundehalter, die das "immer schon so gemacht" haben, von deiner Meinung relativ unbeeindruckt sein werden und einfach zu einem anderen Tierarzt gehen werden. Aufpassen solltest du allemal, denn wenn sich herumspricht, dass "der Tierarzt (also du) nicht kastriert" kann es passieren, dass dir die Leute generell ausbleiben... wenn du dein eigener Chef sein wirst, wirst du dir das nicht lange leisten können. Und wenn du nicht dein eigener Chef sein wirst, ist die Frage, ob du jemanden findest, der dich mit dieser Einstellung einstellt...
    Ich finde es gut, dass du Aufklärungsarbeit leisten willst, aber wie gesagt, glaube ich nicht, dass das in der heutigen Zeit so radikal möglich ist, wie du dir das vorstellst...


  • Echt beeindruckend, was Du so alles zu wissen glaubst :roll:
    Vielleicht guckst Du mal über den Tellerrand. Es gibt nämlich durchaus Dinge, die Du Dir zwar nicht vorstellen kannst, abwegig, schräg und wahnsinnig findest, aber dennoch geschehen. Selbstbestimmt und von klar denkenden Menschen. So ganz nebenbei bemerkt finde ich Deine Aussagen auch durchaus beleidigend und verletzend.


    Edit: Wir wären mit unseren Hunden später keine Kunden bei Dir, was Dich vermutlich nicht stören dürfte.

  • Nabend,

    Zitat


    Und du kennst jeden Menschen auf der ganzen Welt? .


    Das ist keine Frage des "kennens" sondern etwas grundsätzliches.
    Ich habe immerhin NICHT behauptet, dass "kein Mensch sich freiwillig kastrieren lassen würde" sondern, dass kein Mensch sich kastrieren lassen würde, wenn es ihm NUR um Empfängnisverhütung geht. Und das hat auch nichts mit Kastration und Geburtenkontrolle zutun sondern ist eine grundsätzliche Sache:
    Wenn ein Mensch etwas erreichen will (in diesem Fall keine Kinder zu bekommen), dann sucht er sich eine Vorgehensweise, die genau dieses Ziel erreicht und das ist im radikalsten Falle die Sterilisation, die das Risiko Kinder in die Welt zu setzen ausschaltet.
    Entscheidet sich ein Mensch für eine weitreichendere Lösung (Kastration) obwohl es eine auf das eigentliche Ziel begrenzte Lösung gibt, dann tut er das eben nicht "Nur" um das Ziel zu erreichen, das er auch mit dem kleineren, einfacheren, billigeren Eingriff hätte haben können, sondern weil er sich von den Effekten, die über die Geburtenkontrolle hinaus reichen einen Vorteil verspricht.
    So funktionieren Menschen nunmal.
    Mal vereinfacht:
    Wenn ein Mensch wirklich nur Hunger hat und ein Brot 2m neben ihm liegt, wird er es greifen und nicht erst Pizza holen gehen, wenn es denn tatsächlich nur darum geht jetzt den Hunger zu stillen. Geht der Mensch dennoch Pizza holen oder sonstewas, dann geht es ihm nichtmehr darum "irgendwas zu essen um den Hunger zu stillen", sondern darum etwas zu essen das ihm schmeckt/ihn länger satt macht oder oder oder. Nichts anderes meine ich und denke eben, das es nicht falsch wäre, wenn man bei Tieren auch darüber nachdenkt, was man WIRKLICH erreichen will ehe man sich für solch tiefgreifende Eingriffe entscheidet.
    Denn nur darum gehts mir:
    Eine Kastration macht mehr als nur unfruchtbar und ich finde es wie gesagt nicht zuviel verlangt wenn Halter/TA und Tierschützer das bedenken. Man zieht ja auch nicht alle Zähne nur weils im Alter Zahnstein geben könnte.


    Zitat


    Und du glaubst wirklich, dass du damit die Welt verändern kannst?.


    Bedingt, was ich aber mit Sicherheit glaube ist dass meine Chancen die Welt zu verändern nur dann vorhanden sind, wenn ich es auch versuche bzw anpacke.
    Wenn ich morgens bei Mistwetter aufstehe um die Krötenzäune abzugehen, dann weiß ich doch auch, dass ich das Aussterben der Kröten damit nicht verhindern werde. ABER die Kröten, die ich über die Straße trage bleiben auf dieser Welt und haben zumindest eine Chance, die sie ohne den Krötenzaun sehr wahrscheinlich nicht hätten.
    "Tu nichts für die Umwelt, denn die ist eh schon tot." und "Du kannst die Welt nicht verändern, also versuchs erst gar nicht." sind mit Sicherheit eins:
    Selbsterfüllende Prophezeihungen.


    Zitat


    Denn ich denke, dass Hundehalter, die das "immer schon so gemacht" haben, von deiner Meinung relativ unbeeindruckt sein werden und einfach zu einem anderen Tierarzt gehen werden.


    Manche ja, manche nein. Aber das trifft auf jede Neuerung zu. Zumindest kenne ich das beruflich nicht anders. Wenn man Tierhaltern, die IMMER "weil darum" entwurmt haben erzählt, dass man Wurmkur nur nach positiver Kotprobe oder auf einen Wurmbefall hindeutende Symptome verkauft, dann gehen manche einfach woanders Wurmkur kaufen und andere finden das gut und bleiben da.

    Zitat


    Aufpassen solltest du allemal, denn wenn sich herumspricht, dass "der Tierarzt (also du) nicht kastriert" kann es passieren, dass dir die Leute generell ausbleiben...


    Darauf kann ich nicht aufpassen. Im Gegenteil. Ist doch fein, wenn die Leute nicht in falscher Erwartung in meine Praxis kommen.
    Aufpassen muss ich meiner Meinung nach nur darauf, dass ich niemals meine eigene Ethik verkaufe und zwar für kein Geld der Welt.

    Zitat


    wenn du dein eigener Chef sein wirst, wirst du dir das nicht lange leisten können. .


    Leisten KANN sich das jeder, aber die meisten wollen das nicht. Seine eigen ethische Grundhaltung zu vertreten hat seinen Preis und den wollen viele nicht zahlen.
    Die letzten Monate vor dem Studium, also frisch umgezogen war ich arbeitslos und das Arbeitsamt vermittelte mir einen tollen Job in einer Zoohandlung mit großer Tierverkaufsabteilung. Ich habe dankend abgelehnt und diese Monate damit verbracht am Fließband irgendwelche Dinge in Pakete zu packen:
    - längerer Anfahrtsweg
    - weniger Gehalt
    - stupide Arbeit:
    Aber das gute Gefühl nichts getan zu haben was ich nicht mit mir vereinbaren kann.


    Tiermedizin ist ein hartes Studium und ich muss verdammt viel arbeiten um es mir leisten zu können. Der einzige Grund warum ich mich da durchquäle ist der, dass ich fest daran glaube, dass ich die Welt verändern kann.
    Nicht die ganze Welt im globalen Sinne. Aber die Welt für einige Tiere und Menschen. Ich quäle mich da nicht durch um anschließend für Geld Dinge zu tun, die mir einen zufriedenen Blick in den Spiegel verwehren...
    Es gibt Tierärzte, die verdienen einen Teil ihres Geldes damit, dass sie englische Bulldoggen Rüden absamen, weil diese aufgrund ihrer kurzen Beinchen die Hündin nichtmehr decken können. Einen anderen Teil ihres Geldes verdienen sie dann damit, die Hündinnen künstlich zu besamen und sichern sich damit ihr Einkommen einige Wochen später, wenn sie bei der Hündin einen Kaiserschnitt durchführen, weil die Köpfe der Welpen gar nicht durch das Becken der Hündin passen.
    Ganz ehrlich:
    Ich habe zwar grundsätzlich den Plan, meine jetzigen Tätigkeiten(Hauptsächlcih die Erstellung von Rohfutterplänen, das Schreiben von Fachartikeln, Anschaffungs-, Haltungs- und Verhaltensberatung) mit denen ich mein Leben und mein Studium finanziere nach dem Studium zugunsten einer eigenen Praxis "ausschleiche" aber ich bin nicht bereit dafür meine Seele zu verkaufen und ehe ich eine Hündin besame von der ich schon weiss, dass sie nicht regulär gebären kann, ungeeignetes Diätfutter verkaufe oder eben gegen meine Überzeugung Kastrationen durchführe führe ich oben genannte Tätigkeiten lieber bis an mein Lebensende fort, gehe putzen oder stelle mich an irgendein Fließband.
    Aber ich quäle mich definitiv nicht durch dieses Studium um hinterher Tieren zu schaden nur weil ihre Halter mich bezahlen.

    Zitat


    Und wenn du nicht dein eigener Chef sein wirst, ist die Frage, ob du jemanden findest, der dich mit dieser Einstellung einstellt...


    Wenn man von seinen Idealen nicht abrücken kann, dann kommt man um eine Selbstständigkeit nicht herum.
    Nach dem Studium werde ich mir zwar zunächst ne Stelle suchen, aber das hat eher den Grund, dass ich es meinen zukünftigen Patienten schuldig bin von erfahrenen Kollegen noch wichtige Dinge zu lernen. Das sehe ich aber als Teil meiner Ausbildung an und kann da bis zu einer gewissen Grenze damit leben, wenn der Arbeitsalltag unter meinen Lehrmeister ein Stück weit von meinen eigenen Idealen abweicht, im Studium gefällt mir ja nu auch nicht alles.

    Zitat


    Ich finde es gut, dass du Aufklärungsarbeit leisten willst, aber wie gesagt, glaube ich nicht, dass das in der heutigen Zeit so radikal möglich ist, wie du dir das vorstellst...


    Ich glaube nicht nur, dass es möglich ist, sondern sogar dass es nötig, nein: Unumgänglich ist, denn wenn nun selbst (Tier)ÄRZTE bereit sind all ihre Ideale und Wertvorstellungen für Geld zu verkaufen, was soll denn dann aus dieser Welt noch werden?


    lg
    Fraukie

  • Zitat

    Man zieht ja auch nicht alle Zähne nur weils im Alter Zahnstein geben könnte.


    Nur ein Beispiel, was durchaus möglich ist, auch wenn DU es Dir nicht vorstellen kannst :roll:


    Wie war das doch gleich mit dem Blick über den Tellerrand? Er fehlt Dir eindeutig! Und das ist im Leben nie gut. Da mag man noch so vermeintlich ehrenvolle Ziele erreichen wollen.


    Mir ist ein zu jung kastrierter Hund allemal lieber als eine unkastrierte Hündin, die aufgrund der Unaufmerksamkeit oder auch Absicht ihrer Halter viel zu jung Welpen bekommt, von denen vielleicht ein viertel letztendlich im Tierheim landet.

  • Wieso regt sich eigentlich keiner auf, dass die Staelle in (fast) allen Laendern dieser Welt voll mit Wallachen stehen, die in der Regel schon mit 6 Monaten bis zwei Jahren gelegt wurden?
    Weil alle Alternativen schlechter waeren, und nicht zuletzt zum Schutz der Menschen, die mit diesen Tieren umgehen.


    Als ich ein Kind war herrschte die Meinung, es sei fuer alle Huendinnen besser, mindestens einmal im Leben Welpen zu haben. DAS finde ich tierschutzwidrig...

  • Über die Wallache kann man sich vielleicht im Pferdeforum aufregen oder nichtaufregen? :???:


    Außerdem hat es da noch ganz andere Probleme bei der realen Haltung von Hengsten,
    das kann aber im Pferdeforum ausdiskutiert werden, okay?

  • Zitat

    Wieso regt sich eigentlich keiner auf, dass die Staelle in (fast) allen Laendern dieser Welt voll mit Wallachen stehen, die in der Regel schon mit 6 Monaten bis zwei Jahren gelegt wurden?
    Weil alle Alternativen schlechter waeren, und nicht zuletzt zum Schutz der Menschen, die mit diesen Tieren umgehen.


    Als ich ein Kind war herrschte die Meinung, es sei fuer alle Huendinnen besser, mindestens einmal im Leben Welpen zu haben. DAS finde ich tierschutzwidrig...


    Oh da motze ich auch. Allerdings ist die Kastration da die meist einzige Moeglichkeit das Pferd artgerecht zu halten... Unsere Staelle hier die Hengste aufnehmen und gescheit halten haben ewig lange Wartelisten..





    Zitat


    Was ist am ertraenken der Welpen nun schlimmer als das massenhafte einschlaefern von Hunden? Hunden die vielleicht nicht ganz perfekt sind und es z.B. wagen, eine Futteraggression zu haben? Klar Euthanasie geht schneller. Aber beides ist aetzend! Was da in Italien nun schlimmer sein soll, erschliesst sich mir nicht.


    Wuerde die Methode 'einschlaefern was nach x Tagen noch da ist, weil immer neue Tiere kommen und alles was rausgeht wird vorher kastriert, egal wie alt' funktioniert, haette sich die Situation laengst gebessert. Hat sie aber nicht. Es werden immer noch zig tausend Tiere eingeschlaefert..


    Nur weil es einen geringen Prozentsatz gibt, bei denen eine Sterilisation nicht gewuenschten Erfolg hatte, wird es komplett abgelehnt? Was ist das denn? Ich kenne auch Huendinnen, bei denen der Stumpf 'vergessen' wurde. Klar es gab keine Welpen, aber eine Pyometra. Und nu?



    Ich habe gar kein Thema mit der Kastration, wenn man sich gescheit mit dem Thema befasst hat.
    Aber ich habe sehr wohl ein Problem damit Welpen zu kastrieren, weil man meint es geht nicht anders.



    Bzgl. Puppy Mills, etc. Exakt da fehlt es doch an Wissen und deswegen sollte eben man dringend an der Einstellung der Leute zu den Tieren gearbeitet werden (allein dieses Freilaufverbot in vielen Gegenden, das 'Gassi' im Garten, das Leben in Boxen, ... ). Und eben eine Aenderung der Gesetze...auch im Bezug auf das toeten gesunder Hunde. Sorry fuer mich gehoert das alles komplett ueberarbeitet.

  • Moin,

    Zitat


    Wie war das doch gleich mit dem Blick über den Tellerrand? Er fehlt Dir eindeutig! Und das ist im Leben nie gut. Da mag man noch so vermeintlich ehrenvolle Ziele erreichen wollen.


    ahja :) wenn man nicht versteht was das Gegenüber meint bzw einem die sachlichen Argumente ausgehen, dann wird man persönlich und urteilt lustig über Leute die man gar nicht kennt. coole Technik, wen die wohl beeindruckt?
    Leider kann ich auf dem Niveau nicht mithalten, so tief kann ich grad irgendwie nicht runter, habs im Rücken..... ach ne, doch nicht, ich will nur einfach nicht so tief runter ;) Da isses dann doch einfacher auf sowas gar nimmer zu reagieren und mich ausschließlich mit Sachargumenten zum Thema zu befassen.


    Ich denke all die Leute, die an einer sachlichen Diskussion interessiert sind und ihren Lebensinhalt nicht darin sehen jemandem den sie gar nicht kennen um jeden Preis zu beweisen, dass er dooof ist (solche selbstherrlichen "siehste-" und "Stell Dir mal vor-Menschen" fand ich schon im Kindergarten unerträglich ;)) haben schon verstanden wodrum es in meinen Beispielen geht:


    Darum, dass die Leute, die sich hier gegen diese Massenkastrationen und insbesondere gegen Frühkastrationen aussprechen nie behauptet haben, dass es eine gute Lösung ist keinerlei chirurgische Maßnahmen zur Geburtenkontrolle im Tierschutz zu machen sondern lediglich zu bedenken geben, dass Kastrationen insbesondere bei Welpen einfach ganz weit über das Ziel "Unfruchtbarmachen" hinaus geht, dass man dieses Ziel auch mit der deutlich weniger invasiven Sterilisation erreichen kann und es da doch wirklich sinnvoll und tiergerecht wäre sich vor jeder Kastration zu überlegen und zu beurteilen ob all die Effekte, die eine Kastration über die Geburtenkontrolle hinaus hat/haben kann im vorliegenden Fall sinnvoll/hilfreich sind oder ob man sich eingestehen muss, dass man eigentlich tatsächlich nur verhindern möchte, dass mit dem Tier gezüchtet wird und dann ggf eine Sterilisation wählt.
    Mir passiert es einfach sehr häufig, dass Menschen, die sich bei mir beraten lassen ob und wann ihr Hund zu kastrieren sei tatsächlich nur über diesen Eingriff nachdenken, weil:
    - eine unkastrierte Hündin in einem Wohngebiet halten in dem sehr viele intakte Rüden auch mal einfach ungeleint rumrennen und sie Angst haben, dass ihnen die Dame doch mal entwischt
    - sie ein Rassetier vermitteln, dass z.B. eine gesundheitliche Problematik hat und sie deswegen ganz klipp und klar ausschließen wollen, dass mit diesem Tier gezüchtet wird (das betrifft auch häufig sehr junge Tiere)
    - sie einen intakten Rüden/unkastrierte Hündin haben und ab und zu den Hundesitter für Verwandte oder Bekannte machen, derjenige einen Hund des anderen Geschlechtes besitzt und sie besorgt sind, dass sie einmal nicht ausreichend zuverlässig trennen können, wenn sich das Sitting in der Läufigkeit nicht umorganisieren läßt


    Das sind nur so einige Beispiele bei denen ich meinen Kunden nahelege, dass eine Sterilisation für ihr Ziel eigentlich völlig ausreichend ist. Oft reagieren die Kunden dann überascht, weil sie gar nicht wußten, dass es die Möglichkeit einer Sterilisation bei Tieren überhaupt gibt und nach kurzem Nachdenken kommt dann üblicherweise ein "Aber stimmt schon, macht man bei Menschen ja auch so."
    Auch die Tierärzte, die sie dann mit diesem Eingriff betrauen reagieren längst nicht mehr so oft, so "fassungslos", wie ich es noch vor 3 oder 4 Jahren oft erlebt habe.
    Ich sehe einfach, dass die EInstellung vieler Halter und auch der Tierärzte da flexibel ist, wenn sie sich nur mal näher mit dem Thema beschäftigen.


    Von daher ist es, wenn man gegen Frühkastrationen argumentieren möchte wichtig vorher rauszukriegen, welche Ziele damit verfolgt werden. Wenn ein Tierheim sagt "Wir kastrieren auch die Welpen vor der Vermittlung um jede Zucht mit unseren Tieren auszuschließen." Dann können alle Beteiligten, die Aktiven im Tierschutz, der Tierarzt und auch Welpeninteressenten sich informieren, sich zusammensetzen und möglicher Weise zu dem Schluss kommen, dass es in solchen Fällen möglicherweise tierfreundlicher ist zu sterilisieren.


    Immer öfter wird aber auch ganz anders für diese Frühkastrationen argumentiert. Ich habe auf Nachfrage auch schon Antworten enthalten wie: "Das beugt ganz dolle zuverlässig Krebs vor" oder "Wenn der Hund gar nicht erst weiß ob er männlein oder weiblein ist, dann ist er später viel verträglicher...."
    Das sind dann die Fälle in denen es schwerer wird dagegen zu halten, weil man da wieder im Bereich der Meinungen ist.


    Dennoch sind mir persönlich Tierärzte/Tierhalter/Tierschützer, die Welpen kastrieren (lassen), weil sie glauben der Hund hat dann später weniger soziale Schwierigkeiten hundertmal lieber, als solche, die "weil darum" kastrieren lassen oder eben nur zur Geburtenkontrolle.
    Denn mir geht es gar nicht darum, dass alle meine Meinung teilen, sondern darum, dass die Leute sich überhaupt eine Meinung bilden ehe sie solch einen Eingriff durchführen oder veranlassen.
    Deswegen sind mir Leute, die einfach nur eine andere Meinung haben und damit eine (Früh)Kastration begründen deutlich lieber als solche die selbst gar nicht sagen können, warum denn nun das Ziel "soll sich nicht vermehren" mit einem Eingrff erfolgen soll, der meilenweit über eben dieses Ziel hinaus schießt.



    Zitat

    Wieso regt sich eigentlich keiner auf, dass die Staelle in (fast) allen Laendern dieser Welt voll mit Wallachen stehen, die in der Regel schon mit 6 Monaten bis zwei Jahren gelegt wurden?


    Wenn die "Abneigung" gegen das Kastrieren nur daher rührt, dass es eben ein ziemlich heftiger Eingriff ist, wenn wirklich nur der Nachwuchs verhindert werden soll, dann ist die Antwort vermutlich wirklich:

    Zitat


    Weil alle Alternativen schlechter waeren, und nicht zuletzt zum Schutz der Menschen, die mit diesen Tieren umgehen.


    Also einfach die, das man bei Pferden auf die Nachfrage "Warum wurde der Hengst gelegt." nur in äußerst wenigen Fällen die alleinige Antwort "Damit der keine Fohlen zeugt." erhält, sondern die Gründe sich ziemlich umfassend um die Haltung und Handling drehen und in der Regel ganz deutlich erklären warum es bei diesen Kastrationen gar nicht vorrangig um die Unfruchtbarkeit ging sondern das eigentliche Ziel genau in dem lag, was man erreicht, wenn man die Keimdrüsen entfernt.
    Über diese Gründe kann man dann zwar immernoch geteilter Meinung sein, aber sie beschränken sich eben nicht auf die Erklärung "Geburtenkontrolle".
    Gleiches hat man auch z.B. bei Kaninchen, wo man bei Böcken bis auf ganz wenige Ausnahmen tatsächlich die Wahl zwischen einem dauerträchtigen Weibchen, Einzelhaltung oder eben der Kastration hat.


    Ich halte ja auch einen Wallach und einen mitlerweile 5 jährigen Hengst zusammen, den ich niemals aus Gründen der Geburtenkontrolle legen lassen könnte, weil ich gar keine Stute habe. Auch das Handling mit Menschen ist für mich kein Grund, da ich mich in der Verantwortung ihn zu erziehen sehe. Sollte einmal die Entscheidung fallen ihn zu legen, dann tatsächlich nur um ihm das Schicksal vieler Hengste zu ersparen, die nicht (wie er) mit Pferdekumpel im Offenstall leben können, also wenn ich heftiegere Unverträglichkeiten beobachte oder befürchten muss, dass eine Vergesellschaftung mit einem neuen Pferd nicht gelingen wird, sollte sein Kumpelwallach mal versterben. Einen Einfluss auf meine Einstellung zur Kastration bei Hunden hat aber weder die Vorgehensweise bei Pferden, Kaninchen oder Katzen, einfach weil Hunde hier echt eine Sonderstellung einnehmen, indem man bei Hunden tatsächlich differenzieren kann und sollte ob nur Geburtenkontrolle das Ziel ist, dann sollte eine Sterilisation zumindest in Erwägung gezogen werden oder ob man die zahlreichen Nebeneffekte einer Kastration tatsächlich benötigt bzw in Kauf nehmen will.


    lg
    Fraukie

  • Zitat

    ..ahja :) wenn man nicht versteht was das Gegenüber meint bzw einem die sachlichen Argumente ausgehen, dann wird man persönlich und urteilt lustig über Leute die man gar nicht kennt.
    Leider kann ich auf dem Niveau nicht mithalten, so tief kann ich grad irgendwie nicht runter, habs im Rücken..... ach ne, doch nicht, ich will nur einfach nicht so tief runter ;)


    Du warst schon viel früher ganz unten. Genau auf diesem Niveau, das Du mir nun anzukreiden versuchst. Du sprachst davon, was Menschen sind, die sich kastrieren lassen, weil sie keine Nachkommen haben möchten. Und Du hast über diese Menschen geurteilt, mit Worten, die ich nun weder zitieren noch wiederholen mag. Weil sie beleidigend sind. Vielleicht solltest Du nochmal lesen, was Du geschrieben hast. Ich habe es gelesen UND verstanden.

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