Hund hat nach Schreck geschnappt
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Das vorbeugen ist eine drohende Haltung für den Hund, daher das Verhalten. Er vertraut euch noch nicht genug, dass ihr die Situation händeln könnt und musste daer für sich selbst handeln
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Diese Ferndiagnosen sind doch Quatsch. Vielleicht wird sich das Verhalten bei dem Hund niemals ändern nur weil er sich eingewöhnt. Hört doch auf da alles drauf zu schieben. Fakt ist hier war keine was weiß ich wie furchtbare Situation, wo Hund in die Enge gedrängt wurde o.ä.
Klar, für den Hund hat sich das vielleicht so angefühlt, aber dann sollte man auch dran arbeiten. Nach eurer Logik könnte ich meine Hündin meinen Eltern zwar überlassen für den Urlaub, aber sie dürften weder Essen gehen mit ihr, noch Besuch empfangen oder sonstiges - Hund hat sich ja noch nicht eingewöhnt. Ich bin auch dafür, dass man es langsam angehen soll, aber sooooo außerordentlich waren diese Situationen jetzt halt auch nicht.Wir wissen doch alle nichts über den Hund, es ist doch viel passender, wenn sich das jemand vor Ort anschauen kann.
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Vorab, ich finde es gut, dass du dir von einem Trainer helfen lassen willst. Das wird dir mehr Sicherheit im Umgang mit deinem Hund geben und möglicherweise wird das schon reichen, um sein Verhalten zu verändern.
Ich erzähle dir mal kurz die Geschichte meiner Hündin, ich sehe da nämlich einige Parallelen.
Meine Hündin ist auch aus dem Auslandstierschutz. Ich kannte damals schon einige andere TS-Hunde und alle waren ziemlich problemlos und alltagstauglich. Mit der arg naiven Annahme, meine Hündin würde wohl genauso easy mit der neuen Lebenssituation umgehen, habe ich sie ziemlich schnell überall mithingenommen.
An den Badesee - sie knurrte zwei kleine Jungs an, die sich huckepack trugen und an unserer Decke vorbeigingen. Ich hab mir da gar keinen Kopf gemacht, sie kannte sowas halt nicht und damit hab ich alles entschuldigt. Sie knurrte Besucher in unserer Wohnung an. Fand ich auch noch normal, ich schickte sie auf ihren Platz und ignorierte sie. Sie verbellte "komische" Leute auf den Gassi-Gängen (also mit Mantel, Hut etc.), irgendwann flitschte sie mir unterm Stuhl raus und kläffte Kinder im Restaurant an, naja... es steigerte sich eben.
Nach ca. einem halben Jahr brach sich die Schwester meines Freundes ein Bein und lief auf Krücken. Wir waren dort zu Besuch und mein 9-kg-Hund hat die Arme wirklich an die Wand gestellt. Da hab ich dann zum ersten Mal die Tragweite erkannt und gemerkt, dass dieses Verhalten für meinen Hund offensichtlich funktioniert und sich immer weiter steigert. Bei einem größeren Hund wäre das vielleicht schon früher unangenehm geworden, aber so hab ich mir halt immer gedacht, das renkt sich schon von alleine ein... Wir waren zwar auch die ganze Zeit in einer Hundeschule, aber diese Alltagssituationen (Enge, viele Menschen, Geräusche, Stöcke/Krücken, bei uns eben auch Kinder) kamen da ja nie vor. Mein Hund konnte nach einem halben Jahr Hundeschule das gesamte Gehorsamsprogramm, was ich für nötig halte, war aber null umweltsicher und trug immer noch sein unaufgearbeitetes Trauma mit sich herum.
Da habe ich meinen Umgang mit ihr komplett verändert. Wir hatten eine Weile Einzeltraining und ich habe gelernt, besser mit ihrer Angst umzugehen und die Anzeichen zu erkennen, sie sie aussendet, bevor sie nach vorne geht. In Situationen, die sie überfordern (Restaurant und Familienfeiern gehören bis heute dazu) nehme ich sie überhaupt nicht mehr mit. Draußen übernehme ich die Führung. Wenn da zehn Kinder durcheinanderrennen und schreien, gehen wir einen Bogen, der für sie groß genug ist. In Bus und Bahn fährt sie in einer Box.
Sie lebt jetzt seit seit dreieinhalb Jahren bei mir und ihr Verhalten hat sich mittlerweile stark gebessert, Besuch bei uns ist z.B. gar kein Problem mehr. Wenn sie die Leute kennt, sind auch größere Gruppen und damit verbundener Geräusch- und Aktivitätslevel in unserer Wohnung kein Thema mehr.
Wir üben weiter, aber ich habe auch akzeptiert, dass dieser Hund manche Sachen niemals mitmachen wird. Sie wird sich nie von einer Kindergartengruppe reihum streicheln lassen, sie wird nie mit aufs Straßenfest gehen, sie wird nie entspannt bleiben, wenn jemand fremdes sie unverhofft anpacken will etc. Das ist das Risiko beim Tierschutzhund und damit komme ich klar.Ich will dir keine Angst machen, aber es gibt Verhaltenstendenzen, die man nie komplett wegbekommt. Aus einem Hund, der von Kindern misshandelt und mit Steinen beworfen wurde (so wie ich es im Nachhinein über meine Hündin erfahren habe), wirst du keinen Kindergartenhund mehr machen können. Man erreicht einen höheren Level, vielleicht Toleranz durch Vertrauen und Gehorsam, aber die Belastbarkeit in manchen Bereichen wird immer begrenzt bleiben. Ich weiß nicht, ob es sich bei deinem Hund um einen ähnlichen Fall handelt, aber ich rate dir, diese Unsicherheit nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und so früh wie möglich dagegen anzuarbeiten.
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Für das Gesamtbild würde ich es immer noch interessant finden, warum er seine erste Endstelle verlassen musste und ob er dort auch ähnliches Verhalten gezeigt hat. Hast Du die Orga eigentlich mal angesprochen, vielleicht können die Dir auch noch einen Rat geben - denn die kennen ihn ja schon etwas länger.
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Zitat
Für das Gesamtbild würde ich es immer noch interessant finden, warum er seine erste Endstelle verlassen musste und ob er dort auch ähnliches Verhalten gezeigt hat. Hast Du die Orga eigentlich mal angesprochen, vielleicht können die Dir auch noch einen Rat geben - denn die kennen ihn ja schon etwas länger.
Die Vermittlerin die ihn damals aus Rumänien geholt und auch jetzt an uns vermittelt hat hat nur erzählt er wäre bei den Vorbesitzern über den Zaun gegangen weil die ihn über Stunden im Garten gelassen hätten.
Ich hab da inzwischen so meine Zweifel dran, er muss dort ziemlich derbe behandelt worden sein.
Er wirft sich manchmal winselnd hin wenn ich unbewusst zu streng reagiere (also von der Stimme her ich würde ihn niemals hauen).
Als würde er Prügel erwarten. Armer Kerl -
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Zitat
Die Vermittlerin die ihn damals aus Rumänien geholt und auch jetzt an uns vermittelt hat hat nur erzählt er wäre bei den Vorbesitzern über den Zaun gegangen weil die ihn über Stunden im Garten gelassen hätten.
Ich hab da inzwischen so meine Zweifel dran, er muss dort ziemlich derbe behandelt worden sein.
Er wirft sich manchmal winselnd hin wenn ich unbewusst zu streng reagiere (also von der Stimme her ich würde ihn niemals hauen).
Als würde er Prügel erwarten. Armer KerlSchwer zu sagen. Solche Verhaltensweisen können ja auch aus der rumänischen Vorgeschichte stammen (also um jetzt nicht gleich die Vorbesitzer als die Bösen hinzustellen). Vielleicht waren die mit ihm überfordert und kriegen den schwarzen Peter zugeschoben. Man hat sehr schnell "Misshandlungsphantasien" (ich kenne das auch) - aber die müssen nicht immer stimmen.
Kriegst Du von der Vermittlerin denn Unterstützung? Was sagt sie zu den Verhaltensweisen? -
Er ist im rumänischen TH geboren.
Klar ich kann nicht in seinen Kopf gucken und weiß nicht was passiert ist.
Aber die Vermittlerin hat was davon gesagt dass der Vorbesitzer sehr laut und harsch war.Die Vermittlerin hat mir auf meine Nachfrage gesagt dass er niemals nach vorne gehen würde.
Hat sie ausgeschlossen.
Aber im nachhinein muss ich auch sagen, so wie er dort gewohnt hat ("Einzelzimmer", nur zum Gassi raus, ab und an mal 10 minuten Kontakt zu Interessenten) kann sie solche Reibungspunkte nicht gesehen haben. -
Und du fandest diese Vorbedingungen (TH-Einzelzelle usw.) für deine Situation, in der der Hund einzieht und für deine Vorstellungen von einem Hund passend?
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Ich erzähl dir mal wies bei uns so war/ ist.
Meine Hündin hab ich mit 9 Wochen bekommen, vom Super Züchter und wir haben sie von Anfang an überall mithin genommen und mit allem bekannt gemacht.
Sie war ein sehr freundlicher und neugieriger Hund, irre selbstständig, Folgetrieb hatte sie z.B. nie.
Sie ist immer auf alle zugegangen, ich fand das fast schon nervig, eher wie ein LabradorwelpeMit 6 Monaten hat sie dann bei einer Ausstellung die Richterin angebellt, mit 7 Monaten 2 mal nach Richtern geschnappt.
Ab dem Zeitpunkt hat sie oft abgeschnappt, wenn ihr was zuviel wurde.
Leider habe ich ihr dann auch das Knurren verboten (mittlerweile knurrt sie zum Glück wieder) und sie hat dann immer sofort abgeschnappt.
Da sie auch auf Menschen zugeht und dabei vorsichtig wedelt, würden alle glauben das sie sie ja in Ruhe streicheln können, aber eine falsche Stelle berühren und sie würde abschnappen.
Ich erkenne das sehr gut an den Ohren und den Augen, hat aber auch lange gedauert, bis ich das wußte.Ich muss gestehen, ich habe mir meinen Hund anfangs anders vorgestellt. Fremde findet sie einfach doof, egal ob Mensch oder Hund.
Hat sie jemanden aber einmal wirklich gerne, dann kann derjenige auch alles mit ihr machen, die liebt sie dann abgöttisch.
Alle anderen lasse ich zuerst mal nicht an meinem Hund ran.
Ist es mir zu eng oder ich kann nicht die ganze Zeit schauen, hat sie einen Maulkorb drauf.
Ansonsten entscheide immer ich für sie, sie vertraut mir da jetzt viel mehr und weiß das ich für sie regle.
Bei uns war das ausschlaggebende, das ich sie genau so akzeptiert habe, wie sie ist und seitdem funktioniert es.Es ist manchmal schon hart, das Kinder sie nicht streicheln dürfen und einen Teil meiner Verwandtschaft mag sie auch nicht, aber da bleibe ich hart, es ist mein Hund und ihr Recht, in Ruhe gelassen zu werden.
Vielleicht hilft dir ja mein Text etwas
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BigJoy
Also bei unseren TH ist das eigentlich immer so.
Ich hab ihn ja mit anderen Hunden gesehen auf dem Freigelände und das klappt prima.
Und uns gegenüber war er ja auch sofort super freundlich und ist es auch bis heute.
Wir können alles mit ihm machen und er liebt uns abgöttisch.
Ich muss mich ja auch irgendwie auf das Urteil der Vermittlerin verlassen.Danke für deine Geschichte.
Ich werde es respektieren dass er eben kein großer Menschwnfreund wird.
Ich verlange von meinem Hund eh nicht dass er mit mir in riesen Menschenmengen kommt.
Ich würde gerne dahin kommen dass er mit der Familie und engen Freunden klar kommt bzw sie meidet wenn er seine Ruhe will.
Das wäre toll, wenn nicht...liebe ich ihn auch nicht weniger. Es würde allerdings bedeuten dass er bei bestimmten Sachen zuhause bleiben muss. -
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