Ressourcenverteidigung: Essbare Sachen

  • Er war jetzt 7 Wochen bei der Pflegefamilie. Und ich hole ihn in 2,5 Wochen wieder ab.

    Und ich denke, das war das letzte Mal, wo ich ihn weggebe (obwohl die Familie echt toll ist/war). Das war eigentlich gut gedacht und so, aber das es so wird wusste ich nicht. Es hat ihn wohl echt aus seinem Rahmen gerissen... :/

    Unsere Zukunft schaut so aus: noch 1 bis 1,5 Jahre Russland und dann geht's wieder nach Deutschland. Da wartet auf Carlos ein Häuschen im Grünen. ;)

  • Zitat

    Stopp! Carlos liegt nicht kontinuierlich auf dem Sofa oder im Bett. Sondern nur mit unserer Erlaubnis und nur auf seiner Decke - ist die Decke weg, geht er da nicht drauf! Sonst liegt er auf seinem Platz (auf dem Boden).

    Was soll ich denn nach deiner Meinung machen? Ich muss mir erst ein persönliches Bild machen (und ich kann mich nicht einfach nach Deutschland beamen). Aber es stimmt mich schon etwas positiver, dass die Trainerin die das beobachtet hat, als zwar unschön, aber nicht ganz dramatisch eingeschätzt.

    Nur weil er aufm Sofa liegt, übernimmt er auch nicht die Weltherrschaft. Das sind mittelalterliche Ansichten, die man ganz schnell vergessen sollte.

  • Zitat

    Nur weil er aufm Sofa liegt, übernimmt er auch nicht die Weltherrschaft. Das sind mittelalterliche Ansichten, die man ganz schnell vergessen sollte.


    Das ist wohl wahr. Aber es geht in der Aussage doch nur nebensächlich um Sofa und Bett, sondern vielmehr um die Augehöhe, die ein momentan futteraggressiver Hund mit einem nicht einmal zweijährigen Kind hat und genau das sind meine Bedenken. :denken:

  • Zitat

    Das ist wohl wahr. Aber es geht in der Aussage doch nur nebensächlich um Sofa und Bett, sondern vielmehr um die Augehöhe, die ein momentan futteraggressiver Hund mit einem nicht einmal zweijährigen Kind hat und genau das sind meine Bedenken. :denken:

    Ich kenne den Hund nicht und weiß nicht, wie er zu dem Kind steht. Es steht außer Frage, dass man immer mit Hund und Kleinkind aufpassen muss.

  • Vor der Pflegestellenzeit waren sie sehr innig miteinander. Er war immer sehr vorsichtig mit ihr. Und wenn er genug von ihr hatte, ging er auf sein Platz im Schlafzimmer und dort habe ich die Kleine auch nie hingelassen.

    Von der Seite aus ein idealer Familienhund.

  • Ich blicke nicht mehr durch:

    Trat dieses Verhalten denn schon auf, als der Hund noch bei Euch war? Und wie darf man sich das vorstellen: Ihr seid in Russland, und der Hund wird währenddessen an wechselnden Stellen - u. a. Deine Familie? - geparkt, und Du besuchst ihn ab und an? Oder holst Du ihn jetzt nach nach Russland?

    Mich machte stutzig, als Du schriebst, Carlos sei "der faulste Appenzeller"... Wenn ein junger Hund schon den Eindruck erweckt, er sei faul, dann steckte meiner Erfahrung nach bisher immer eine relativ schwerwiegende Erkrankung dahinter, in Eurem Fall HD.

    Daher denke ich, dass Deine Einschätzung, der Hund sei wieder fit, nicht so ganz stimmt, vor allem, wenn der Hund schon neurologische Ausfälle hatte. Und bis er wieder ganz bei Euch in einem endgültigen Zuhause ist, dürften seine besten Jahre vorbei sein.

    Meiner Einschätzung nach werdet Ihr Euch dann neu zusammenraufen müssen, und Du wirst einen ganz anderen Hund vorfinden.

    Nur mal so als Anmerkung: Wir haben ja hier einen arbeitenden Cattle Dog, der seit ca. 2 Jahren relativ stark durch Arthrose beeinträchtigt ist. Je weniger sie ihr Mütchen am Vieh kühlen kann und will - sie lässt z. B. Herrchen laufen und bleibt am Fangwagen stehen, wo sie nach wie vor die Tiere hineinsortiert -, desto widerlicher wird sie zu Menschen, bei denen sie es sich leisten kann.

    So lässt sie z.B. Herrchens Mutter und Herrchens Angestellten nicht mehr ins Haus, ohne dass irgend etwas vorgefallen wäre - wenn wir nicht da sind, wohlgemerkt! Seither wird sie eben auf meinen Büroflügel begrenzt, und der Garten wird abgeschlossen, damit niemand in unserer Abwesenheit an den Hund kann.

    Sie zieht quasi aus dem Nichts heraus eine Show ab und knurrt diese Menschen so richtig böse an (und würde sie auch beißen), weil sie es KANN...

    Auch bei Herrchens Vater schlägt sie mittlerweile an, als wenn ein Fremder käme, aber bisher beschränkt sie sich aufs Melden.

    Es ist den alten Herrschaften ums Verrecken nicht beizubiegen, dass der Hund nicht plötzlich "bösartig" oder "blutrüstig" geworden ist und dass er deswegen auch nicht "weg gehört"... Wir geben ihr einfach keine Gelegenheit dazu, ihr Programm durchzuziehen, und in unserer Anwesenheit bekommt sie es verboten, Punkt, aus.

    Will sagen: Ich würde durchaus in Betracht ziehen, dass die eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit das Verhalten des Hundes beeinflusst, evtl. auch, dass derzeit eine Hündin dabei ist.

    Caterina

  • Nein, Carlos war die erste Zeit mit uns in Russland. Nur es ist eine Großstadt und der Dicke hat sich nicht wirklich wohl gefühlt, da keine vernünftigen Auslaufflächen vorhanden sind (die sind hier nicht wirklich hundefreundlich) und das Wetter (sehr heiß) nicht wirklich appifreundlich sind. Normalerweise ist es noch tief in den November um die 25 Grad (dieses Jahr ist es hier sehr kalt). Deswegen war Carlos bei einer Pflegestelle. Und wir wollten ihn dann im November wieder abholen und im Januar wieder zusammen zurückfliegen.

    Nur ist in der Zwischenzeit etwas unschönes passiert. Die Situation zwischen Pflegeherrchen und Carlos ist eskaliert. Abends, als er Carlos aus dem Wohnzimmer führen wollte, hat Carlos ihn angegangen. Es war kein Essen oder so im Spiel. Er wollte nur nicht aus dem Zimmer (was abends immer verschlossen wird). Das Pflegeherrchen konnte gerade noch einen Stuhl zwischen sich und Carlos bringen. Als sich die Fronten beruhigt hatten, fing Carlos aber an ihn zu fixieren und ihn zu maßregeln, wenn er was "falsch" machte. Ich habe gestern früh die Nachricht bekommen. :( Daraufhin hatten die beiden richtig Angst vor Carlos und wir alle haben schleunigst einen anderen Platz für Carlos gesucht. Jetzt ist er bei einer anderen Stelle, die Erfahrung mit "eskalierenden und schwierigen" Hunden haben.

    Und ich sitze hier und bin nicht nur geschockt, sondern ich weiß auch nicht, wie ich weiter verfahren soll. Kann ich mir Carlos noch einmal zumuten? Alleine schon - aber besonders mit der Kleinen? Ein Training mit einem erfahrenen Trainer dauert Monate - und hier im fernen Russland kann ich das nicht leisten. Ist es überhaupt gut, dass Carlos immer wieder einen Wechsel der Orte mitbekommt? Er braucht jetzt nichts mehr als eine ruhige, souveräne Hand, die ihn führt und ihn trainiert. Kann ich das leisten? Oder ist Carlos bei einer Familie ohne kleinem Kind besser aufgehoben? Was soll ich machen??

    Ich bin fix und fertig und weiß nicht, was ich machen soll. Meine Bedenken: wenn ich ihn wieder aufnehme und nun wirklich was passiert - z.B. weil Hanni gerade das in der Hand hat, was er will - und sie eine Verletzung davonträgt, ist er die Bestie, die er in Wirklichkeit nicht ist. Aber es braucht so lange, bis er es gelernt hat, dass er mit nicht bösartigem Verhalten auch ans Ziel kommt.

    Ich habe auch mit der Trainerin gesprochen, die Carlos gesehen hat. Sie meinte, neurologische Geschichten wie ein Tumor sind keine Erklärung für sein Verhalten - er geht zu geplant und taktisch vor.

  • Was spricht eigentlich dagegen, Carlos immer den Maulkorb aufzulassen? Also nachts würde ich ihn abmachen, aber tagsüber könnte er ihn doch durchgehend tragen.

    Ich denke ja, dass es für Carlos wichtiger ist, bei seiner Familie (also euch) zu sein, als immer am gleichen Ort.
    Ist zwar nicht wirklich vergleichbar, aber ich war eine zeit lang jedes Wochenende bei meinen Eltern zu Besuch, das sind ca. 2 Std fahrt. Die Wochenenden sind besonders für Diego dann sehr anstrengend, aber er war trotzdem glücklich dabei sein zu dürfen... verstehst du was ich meine? ;)

  • Es ist ein Appi, was erwartest du? Retrieververhalten? Wenn die Pflegis ihn falsch behandeln, dann kann sowas passieten. Du weißt doch gar nicht, was sie mit ihm gemacht haben bzw ob sie sich von ihm beeindrucken lassen.

    Mir hat man mal einreden wollen, ich hätte einen aggressiven Hund bis mir jemand klar erklärte, dass ich einen völlig normalen Hund hätte und nur mein Umfeld eben einen Plüschhund sehen wollte.

    Ein Appi ist eine eigene Hausnummer, der eigenständig denkt und handelt. So ein Hund braucht klare Regeln, Ansagen und Grenzen mit Konsequenz, ohne Druck und Zwangmittel.

  • Eigentlich schreiben wir nicht mehr in diesem Forum, weil die Diskussionskultur zu wünschen übrig lässt. Aber hier eine Ausnahme, nach der auch kein weiterer Beitrag erfolgt. Bei Fragen bitte PN.

    Hallo Schoppenhauer. Hier ist einer "der Pflegis", das Herrchen. Carlos Regeln und auch die der Trainerin wurden alle konsequent und ohne Ausnahme befolgt. Nach den ersten 2 Vorfällen haben wir penibel auf alles geachtet, was Konfliktpotential haben könnte. Dein letzter Satz trifft es ziemlich genau. Christiane hat über jeden Vorfall und jede Schwierigkeit sofort Rückmeldung bekommen. Fast täglich. Da wir nicht von Anfang an mit diesem Problem konfrontiert worden sind, hat Carlos sicher am Anfang ein paar Privilegien zuviel bekommen, die man hätte nicht geben sollen. Da es aber für keine Partei absehbar war, dass es sich so entwickelt, weil Carlos ansonsten eine echte Knutschkugel ist, der menschliche Nähe sucht, gab es auch keine wirklichen Anlass dafür. Allen Vorfällen ging ein Aufbau vorraus, nur beim letzten nicht, zumindest nicht ersichtlich.

    Also doch: sie weiß ziemlich genau Bescheid über alles.

    Im Nachhinein ist man leider immer schlauer. Die ganze Geschichte lässt uns auch nicht kalt und nimmt uns ziemlich mit.

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