Übungsleiter / Trainer -Austausch

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich leite seit Frühjahr diesen Jahres die Basis- / Junghundegruppe unseres Vereins. Es klappt sehr gut obwohl ich kein ausgebildeter Trainer bin, der Trainerschein beim swhv wird aber derzeit angestrebt, zumindest erarbeite ich mir gerade die Voraussetzungen.

    Allerdings gehen mir manchmal die Ideen aus, und es gibt auch so den ein oder anderen Problemfall mit dem ich nicht so richtig weiter komme. Keine schlimmen Probleme, da verweise ich dann immer an einen professionellen Trainer, aber so ein paar kleine Dinge.

    Nun hatte ich mich gefragt, ob es noch mehr solche ehrenamtliche oder auch bezahlte Trainer / Übungsleiter wie mich gibt und ob es irgendwo eine "Plattform" gibt wo man sich austauschen könnte, d.h. Ideen sammeln für Trainingsstunden, Rat bei bestimmten Problemen usw.

    Wäre es sinnvoll, hier ein Thema auf zu machen? Oder gibt es spezielle Foren für Übungsleiter im Netz?

    Vielen Dank

  • Zitat

    Kuck mal, hier gibts schon ein paar Ideen https://www.dogforum.de/spiele-fur-die…lit=hundestunde

    Vielen Dank für Eure Antworten. Ja, das Buch habe ich bereits zur Verfügung und ich finde es klasse.

    Aber - gibt es nicht so einen generellen Übungsleiter-Austausch?

    Nur mal als Beispiel: Ich habe einen jetzt einjährigen Golden Retriever in der Stunde, der absolut kein Interesse an seinem Herrchen hat, ganz egal was dieser mit ihm macht. Leckerlies, naja, Spielzeug, naja, Rennspiele - nöö, blöd.

    Er hängt nur in der Leine und zieht sein Herrchen durch die Gegend. Er ist jetzt schon ein halbes Jahr bei mir, die anderen machen gute Fortschritte, der Goldie kann keine 5 Schritte bei Fuß gehen ohne sich irgendwo fest zu schnüffeln. Und - er sieht sein Herrchen vielleicht insgesamt die ganze Stunde durch 15 Sekunden an.
    Ich weiß gar nicht was ich ihm noch raten soll weil sich der Hund für nix interessiert als für die anderen Hunde oder für den Platz selbst, also schnüffeln. Und bei garantiert jeder Übung ohne Leine geht er stiften und spielt die anderen Hunde an.
    Auf Nachfrage sagt der Besitzer, dass er beim Gassi ähnliche Probleme hat. Auf genauere Nachfragen hin sagt er, die Kinder würden dem Hund zu Hause wohl wenig Ruhe gönnen, aber er meinte das hätte sich mittlerweile geändert.

    Was macht man da?

  • Ich würde erstmal nachfragen wie der Alltag von Hund und Herrchen aussieht. Was unternimmt der Hundeführer mit seinem Hund? Wo gehen die beiden spazieren/üben (nur aufm Feld ohne Ablenkung, Stadt etc.).

    Ohne daß ich die beiden kenn würde ich als erstes drauf tippen, daß der Hund keine großartige Bindung zu seinem Herrchen hat. Daran müßte man arbeiten.

    Die Goldies, die ich kenn wollen arbeiten. Viele werden aber als "Familienhund" angeschafft, weil die ja dafür geschaffen wurden. :ugly: Oft haben die Hunde keine Aufgabe und suchen sich deshalb selbst ne Beschäftigung.

  • Ich finde die Idee eines solchen Threads an sich gar nicht so schlecht.
    Allerdings muß man sich darauf gefaßt machen, daß man gerade in einem Forum recht flugs als einer von diesen "unfähigen Trainern" abgestempelt wird.
    Oder auch, daß die Erziehungstips an sich von den Forenkoriphäen auseinander gepflückt werden.
    Und da entscheidet bei mir (auch ehrenamtlich in einem Verein als Trainer tätig) die Tagesform, ob ich mich dem stellen und antworten mag, oder nicht. Da bin ich jetzt mal ganz ehrlich.

    Bei dem von Dir geschilderten Fall stellt sich wahrscheinlich die allgemeine Vereins-Problematik: Vereinstrainer gehen meistens nicht ins häusliche Umfeld sondern arbeiten fast nur auf dem Platz. Können da also nur das glauben, was man ihnen erzählt.
    Deshalb können wir eigentlich auch nur die Oberfläche die Probleme auf dem Platz bearbeiten und hoffen, daß die zwei dann auch im Alltag davon profitieren.

    Und für mehr Erklärungen fehlt mir grad die Zeit, weil ich nun von der Arbeit nach Hause darf / muß. :roll:

  • Zitat

    Was macht man da?

    Es gibt im Grunde zwei Varianten:

    Du verweist an jemanden, der sich professionell mit Hunden beschäftigt oder Du lässt es weiter laufen.

    Nicht böse sein, aber man muss auch seine Grenzen kennen. Ich habe absolut nichts gegen Hundesportvereine, wo Menschen und Hunde Spaß haben, Dinge lernen usw... Doch einen Hundehalter samt Hund ein halbes Jahr auf der Stelle treten lassen, das ist nicht sehr nett. Da muss man sich vielleicht mal auf die Finger hauen und an andere Stellen verweisen.

    Das ist so ähnlich wie bei Tierärzten... es gibt welche, die wissen bei einem Problem nicht weiter und probieren ewig rum. Und dann gibt es welche, die sehen ihre Grenzen (die sie als Allgemeinmediziner natürlich haben!) und verweisen zu passender Zeit an einen Spezialisten.

    Ich würde es als Hundehalter etwas befremdlich finden, wenn sich mein Trainer in einem Hundeforum Ratschläge holt, damit er mit mir und meinem Hund klar kommt...

    Viele Grüße
    Corinna

  • Ich bin nicht böse. Aber ich muss mich doch mal kurz rechtfertigen:

    1. Jeder, der zu mir ins Vereinstraining kommt weiß, dass ich Ersthundehalter bin, dass ich kein ausgebildeter Hundetrainer bin und dass ich ehrenamtlich arbeite

    2. Sage ich jedem, der neu zu mir in die Gruppe kommt klar und deutlich, dass ich nur für die Ausbildung auf dem Hundeplatz da bin, gravierende Probleme zu Hause müssen mit einem ordentlichen Hundetrainer gelöst werden.

    3. kenne ich meine Grenzen sehr gut und habe dem HH auch schon gesagt, dass ich im Moment nicht weiß was ich ihm raten soll.

    4. Ist es meine Aufgabe, die HH und ihre Hunde auf die späteren Sportgruppen vorzubereiten, d.h. zu meiner Aufgabe gehört natürlich neben den Alltagsdingen wie Leinenführigkeit, Rückruf usw. vor allem das Lehren der turniermäßigen Unterordnung und der Einstieg in THS und Agility, natürlich immer genau abgestimmt auf das Alter und die Entwicklung des Hundes.

    5. Lasse ich den HH sicher nicht einfach so auf der Stelle treten, denn dass es nicht funktioniert merkt er ja selbst. Wie gesagt, es ist Vereinstraining, da darf man kommen oder weg bleiben wie man möchte. Und bis jetzt steht er regelmäßig seit einem halben Jahr auf dem Platz. Aber - es gibt auch keinen Grund ihn weg zu schicken, denn bis auf die paar Mal, die der Goldie stiften geht - und er ist sehr freundlich zu den anderen Hunden, es besteht also keine Gefahr - stört er das Training nicht wirklich.

    6. Gehe ich sicher nicht am Samstag zu dem HH hin und sage ihm, duuuu, ich hab jetzt mal im Forum gefragt. Und wenn doch - siehe oben - er weiß dass ich mich zu manchen Themen erst einlesen muss, wo dürfte ja egal sein.

    Testbild: Genau das ist das Problem. Ich bin zuständig für das Training und den Spaß auf dem Platz, die HH dürfen sich gerne mit Alltagsproblemen an mich wenden, ich versuche auch nach bestem Wissen und Gewissen zu helfen bzw. Fragen zu beantworten, allerdings sage ich jedem absolut ehrlich, dass ich kein Profi bin, und oft genug sage ich auch, dass ich mich bis zum nächsten Mal schlau machen werde.

    Trotzdem kommen die Leute gerne zu mir, der HH mit dem Goldie auch, sonst wäre er glaube ich schon lange wieder weg. Ich messe den Wert meines Trainings derzeit daran, wie die Leute erstens weiter kommen und zweitens wieder kommen. Und das passt bis auf ein paar wenige, die halt nicht jeden Samstagnachmittag Zeit haben ganz gut.

  • Zitat


    4. Ist es meine Aufgabe, die HH und ihre Hunde auf die späteren Sportgruppen vorzubereiten, d.h. zu meiner Aufgabe gehört natürlich neben den Alltagsdingen wie Leinenführigkeit, Rückruf usw. vor allem das Lehren der turniermäßigen Unterordnung und der Einstieg in THS und Agility, natürlich immer genau abgestimmt auf das Alter und die Entwicklung des Hundes.
    Wie soll das gehen, wenn der Goldie sao gar nicht auf seinen Besitzer reagiert?
    5. Lasse ich den HH sicher nicht einfach so auf der Stelle treten, denn dass es nicht funktioniert merkt er ja selbst. Wie gesagt, es ist Vereinstraining, da darf man kommen oder weg bleiben wie man möchte. Und bis jetzt steht er regelmäßig seit einem halben Jahr auf dem Platz. Aber - es gibt auch keinen Grund ihn weg zu schicken, denn bis auf die paar Mal, die der Goldie stiften geht - und er ist sehr freundlich zu den anderen Hunden, es besteht also keine Gefahr - stört er das Training nicht wirklich.


    Bis er mal an einen Kandidaten gerät, der sich nicht anspielen lassen will, und eine gepflegte Beißerei bricht vom Zaun! Dann ist das Geschrei groß!

  • zu dem Goldie fallen mir mehrere Möglichkeiten ein:

    1. Nur noch draußen für erfüllte Kommandos oder Blickkontakt füttern

    2. Unter geringerer Ablenkung anfangen, Blickkontakt zu belohnen (zB mit dem Clicker) und dann Ablenkung langsam steigern

    Klappen denn Kommandos? Reagiert der Hund darauf?

    -> wenn nein, Ablenkung zu hoch!!

    -> wenn ja, Hund durch wechselnde Kommandos dazu bekommen, aufmerksamer zu werden (zB HH läuft mit seinem Hund und stoppt zwischendurch, wo der Hund sitzt machen soll; Sitzt-Platz-Steh-Übungen, etc.)

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