Hündin (1 Jahr) fixiert, ist apathisch und verbeisst sich

  • Dass du loyal deinem Hundetrainer gegenüber bist, ist ja eigentlich eine gute Sache. Aber du solltest doch mal kritisch hinterfragen, ob diese Methode die richtige für deinen Hund ist. Ein Hund der solche Anfälle hat und sich in andere verbeißt, dass diese bluten, hat absolut nichts auf einem Platz zu suchen, auf dem sich auch andere Hunde befinden. Was soll dein Hund davon denn lernen? Das Verhalten das er zeigt wird sich nur weiterhin bestätigen, je mehr Chance er dazu bekommt andere anzugreifen.

    Such dir lieber einen Trainer, der nur mit deinem Hund trainiert, nicht im Beisein von anderen Hunden! Dein Hund muss vor allen Dingen erst einmal Vertrauen zu dir aufbauen und lernen, dass er sich auf dich verlassen kann, egal in welcher Situation! Dein Hund greift andere Hunde an, weil sie für ihn eine potenzielle Bedrohung darstellen.
    Wichtig wäre, dass der Hund eine Stresstoleranz aufbaut und das kann er nur, wenn der Stress ganz langsam immer weiter aufgebaut wird. Indem man ihn in eine stressige Situation (mit den vielen Hunden) hineinwirft, erhält man genau das Gegenteil - Stress verfestigt sich und das Verhalten wirst du nicht mehr aus ihm raus bekommen.

  • Zitat


    Bei den Bullterrieren gibt es nun mal Linien, die solches Verhalten genetisch bedingt zeigen, andere dagegen nicht. Wo man zB die Welpen schon früh voneinander trennen muß, damit sie sich nicht blutig beißen, so wie du es von dem Wurf deiner Hündin beschreibst. Fixieren, Packen, Festhalten ist als Verhalten im Hirn sehr weit vorne abgespeichert, und wird deshalb bei Erregung als erstes gewählt. Alternative Verhaltensweisen fallen schwerer und müssen erst mühsam gelernt werden.

    :muede:
    Deshalb ist beim Bullterrier auch die Nase so lang, weil vorn im Hirn so viel Fixieren, Packen, Festhalten abgespeichert ist - das schiebt...

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    Als wir unsre kleine Emma geholt haben, machte der Züchter einen guten Eindruck.

    Welcher Züchter war es denn?
    VdH?

    Zitat


    Leider nur zu Hause…wir waren jetzt in mehrere Hundeschulen und da ist einfach das leidige, Thema dass sie „schwächere“ Hunde richtig fixiert und nicht mehr aus den Augen lässt.

    Das widerspricht für mich der Variante "Jagdverhalten". Da wären es ja eher die kleinen, wuseligen, wuscheligen, halt etwas, was wenigstens etwas mehr Beuteähnlichkeit zeigt.

    Zitat

    Sämtliche Übungen kann man dann mit ihr vergessen. Sie will nur noch zu diesen Hunden und Terror machen!

    Geh auf einen Abstand, der noch funktioniert und lass sie das nicht üben!

    Zitat

    Falls sie es schafft sich los zu reißen oder die Hunde zum Anfang der Stunde frei rumlaufen dürfen…verbeißt sie sich in den „Schwächeren“ Hund so dass auch Blut fließt.

    Örx. Also einmal kann das ja passieren, aber danach weiß man's doch. Erst recht, wenn Du sogar selber siehst, bei welchen Hunden sie Probleme machen wird. Dann nimmst Du eben Geschirr und Halsband und zwei Karabiner an der Leine.
    Dann üb doch den Mist nicht immer wieder.
    Geh auf einen Abstand, der noch klappt und übe da mit ihr. Und zwar anderes, ruhiges Verhalten.
    Versuche so den Abstand immer kleiner hinzukriegen. Irgendwann wirst Du hoffentlich auch Gassigehen können.

    Ich würde auch mal versuchen, wenn die Leute da so kooperativ sind, mit einem der potentiellen "Opferhunde" mich im Feld zu treffen. Nicht, damit ich meinen Hund mal wieder hinbrettern lasse, sondern um zu schauen, ob der Hund sich da wie sonst auf dem Feld verhält oder doch eher wie auf dem HuPla. Sprich: Du siehst, ob der Platz (und die Erregung) das Problem so auftreten lassen - oder vielleicht doch der Typ Hund alleine reicht.

    Zitat

    Ebenso ist es auch mit Bällen…..sie fixiert Bälle richtig und sobald sie einen hat, haut sie ab und lässt sich nicht mehr abrufen!

    Das ist wirklich recht typisch für Bullterrier.
    Ich würde das versuchen ähnlich anzugehen wie mit den Hunden. Ich hätte nämlich keinen Bock auf einen Hund mit "Ballzwangsstörung". Kann sein, dass es lange dauert. Ich hatte so einen, der im TH viel Bällchen bekam, weil das das einzige war, womit man ihn zum Gassigehen brachte. Hat so ca. 2 Jahre gedauert, bis er cool war mit Bällen. Noch paar Jahre später klappte es sogar, dass er ein klitzikleines bisschen Ball spielen konnte, ohne blöd im Kopf zu werden (er hatte ienen gefunden, war also nicht mal Absicht von mir).

    Viele benutzen den Ball (an Schnur z.B.) aber auch zur Motivation. Ich würd's nicht tun, wenn der Hund so extrem ist.

    Ich würde auch versuchen, mit dem Hund Entspannung zu üben (s. synalia). Und auch mal versuchen, konditionierte Entspannung einzusetzen, vielleicht kommt es an. Bei deppertem Festglotzen würde ich auch einen Abbruch versuchen, der aber nicht böse sein sollte (pusht noch mehr), sondern ruhig, reicht, wenn Du "Pfui" (oder was auch immer) sagst (kann auch mal lauter sein, wenn grade alle Kanäle zu sind, aber nicht böse, aufgebracht) und den Hund wegdrehst und dann den Abstand wieder größer machst.

  • Bitte trainiere den Maulkorb kleinschrittig und mit viel Zeit und Geduld auf. Und nimm dir Zeit einen gut passenden, sicheren Maulkorb zu finden.
    Solange du den Maulkorb noch nicht sicher auftrainiert hast, würde ich deinen Hund nicht zu anderen Hunden lassen.
    Ich habe hier auch so eine Kandidatin, die sich gerne unsichere, eher ängstliche Hunde raussucht und die dann auch angeht. Und manchmal beißt sie dabei auch.
    Da sie dieses Verhalten nicht immer und auch nur bei einigen Hunden zeigt, brauchte es leider einige Beißvorfälle bis ich verstanden habe, dass es ohne Maulkorb eben nur bei bekannten Hunden geht.
    Den Maulkorb habe ich kleinschrittig aufgebaut, aber dann doch leider zu schnell bei Hundebegegnungen eingesetzt. Mit dem Ergebnis, dass sie ihn hasst, wie die Pest und bei Hundebegegnungen am liebsten loswerden möchte.

    Vielleicht kannst du diese Fehler vermeiden. Dann habt ihr beiden es leichter, auch wenn es erstmal mehr Zeit in Anspruch nimmt.

    Wenn ich einen ängstlichen Hund hätte, der in der Hundeschule von einem Hund gebissen wird, von dem Bekannt ist, dass er sich in anderen Hunden verbeißt, wäre ich stinksauer. Dann darf nämlich dieser Hund, der ja in der Hundegruppe lernen soll, dass Hunde nicht schlimm sind und es sogar Spaß machen kann, mit ihnen zu spielen, deine Fehler ausbügeln.

    Ich hoffe sehr, dass du an einen guten Trainer geraten bist. Und ihr die Kurve kriegt.

    LG Nele

  • Also ich finde es schonmal gut, dass ihr euch dem Problem widmet und euch der Trainer unter die Arme greift. Zu den Beissvorfällen kann ich nicht viel sagen.

    Zum Thema mit Bällchen finden und nichtmehr hergeben:

    Hab hier auch so eine Kandidatin die einen Hang dazu hat, Beute wie Tennisbälle nichtmehr rauszurücken. Am liebsten würde sie "ein Spiel" daraus machen... Und ins Meiden fällt sie dann auch schnell. Ich kann dir nur raten, Ihr die Beute nicht gewaltsam abzunehmen. Das haben wir auch mal für nötig gehalten, alls Jacky mal ein Stück Wirbelsäule gefunde hat (Oder auch andere Dinge..). Aber sowas macht die Sache nur noch immer schlimmer. Bälle verwende ich nur kontrolliert, als Belohnung und wenn Jacky an der Schleppleine ist, ausser sie hat einen guten Tag.
    Wenn ich nur annähern merke, dass sie kein Bock hat, das Ding herzugeben, ignoriere ich es so gut es geht. Mit Druck komme ich da bei meinem Hund nicht weiter. Bringt sie es zu mir, wird sie gelobt. Wenn irgendwo Bälle im Spiel sind, kommt Jacky an die Leine oder ich nehm das Spiele aus dem Spielfeld.
    Vielleicht hilft dir meine Erfahrung wieter, aber jeder Hund ist ja auch anderst.

    Aber von gewaltsamen aus dem Maul popeln kann ich nur abraten ;-)

  • Ich denke schon, daß Dein Trainer gute Arbeit leistet und sich auch Gedanken macht und daher für Dich und Emma der Richtige ist - Ihr macht Fortschritte und Du fühlst Dich gut aufgehoben!!! Es gibt nicht viele Trainer, die auch die Möglickeit von Homöopathie und Bachblüten als Trainingshilfe in Betracht ziehen - lass Dich deshalb nicht verunsichern.

    Maulkorbtraining ist extrem wichtig, gaaaanz kleinschrittig mit viel Leberwurst und Geduld - dann passts schon. Die Dame von http://www.sofahund.at/index.html könnte Dich wirklich gut beraten, wenn es um einen gut passenden Maulkorb geht. Sie ist "Maulkorbprofi" und kann dir Adressen nennen.

    Weiter oben wurde Dir schonmal die Gesellschaft für Verhaltenstherapie genant: http://www.gtvt.de - das finde ich eine ausgezeichnete Idee. Da kann man sich nach einem TA umschauen, der vielleicht noch andere Ansätze hat.

    Auch Frau Schürmann von http://www.bullterrier-in-not.de würde ich mal anrufen, Bullterrier und deren Verhalten sind ihre Spezialität und vielleicht hat sie ja noch den einen oder anderen Tipp für Dich.

    Zeig doch mal ein Bild von Emma - ich find Bullis in jeder Form toll - doch als Brandenburgerin mit schmalem Geldbeutel muss ich aufgrund dieses unsäglichen Hundegesetzes leider drauf verzichten.

  • Zitat


    Maulkorbtraining ist extrem wichtig, gaaaanz kleinschrittig mit viel Leberwurst und Geduld - dann passts schon. Die Dame von http://www.sofahund.at/index.html könnte Dich wirklich gut beraten, wenn es um einen gut passenden Maulkorb geht. Sie ist "Maulkorbprofi" und kann dir Adressen nennen.

    Die Windhundmaulkörbe sind wirklich prima, wenn man die irgendwie passend kriegt.
    Sie lassen sich breiter machen, indem man sie in heißes Wasser legt, rausnimmt, mit einem Tuck fest ausstopft (eben breiter) und dann so wieder auskühlen lässt.

    Für meine (BT-Parson-Russel) habe ich noch den ersten Plastikstreifen in Richtung Augen rausgeschnitten mit der Heckenschere bei einem, bei einem anderen den hinteren Teil komplett ab und selbst Riemen drangenäht. So passen die auch auf ihre Nase (die aber recht schmal ist - im Vergleich zu ner echten Bullinase).
    Bei meiner Bullihündin (kleines, kompaktes Bodell ;) ) passt der 5er Baskerville Ultra perfekt auf die Nase. Aber für einen echten Gebrauch musst Du bei einem Bulli sicher noch polstern, das Gummi alleine schubbert auf der nackten Nase.
    Und zudem sind die Stege da recht weit, d.h. mit Pech flutscht da mal ein Ohr durch oder bei einem kleinen Hund evtl. eine Pfote. Wenn Dein Hund es checkt, bekommt er auch Haut zwischen die Vorderzähne, wenn er den Maulkorb fest genug an den anderen Hund randrückt. Also so richtig sicher zum Zurücklehen ist der auch nicht. (Allerdings solltest Du Dich auch nicht zurücklehnen bei so ner Aktion. ;) )

    Für die Bullis perfekt passend ist auc hein Bernina-Metall-Maulkorb, den ich habe. Aber damit würde ich sie nicht in eine Konfrontation reinlassen, die so massiv ist, wie es sich bei Dir anhört. Der tut schon schweineweh, wenn man damit gerammt wird. Und bei Metall muss man auch aufpassen, dass keine scharfen Kanten und Ecken dran sind, die dem anderen Hund evtl. die Haut aufreißen.

  • Zitat

    Ich denke schon, daß Dein Trainer gute Arbeit leistet und sich auch Gedanken macht und daher für Dich und Emma der Richtige ist - Ihr macht Fortschritte und Du fühlst Dich gut aufgehoben!!! Es gibt nicht viele Trainer, die auch die Möglickeit von Homöopathie und Bachblüten als Trainingshilfe in Betracht ziehen - lass Dich deshalb nicht verunsichern.

    Maulkorbtraining ist extrem wichtig, gaaaanz kleinschrittig mit viel Leberwurst und Geduld - dann passts schon. Die Dame von http://www.sofahund.at/index.html könnte Dich wirklich gut beraten, wenn es um einen gut passenden Maulkorb geht. Sie ist "Maulkorbprofi" und kann dir Adressen nennen.

    Weiter oben wurde Dir schonmal die Gesellschaft für Verhaltenstherapie genant: http://www.gtvt.de - das finde ich eine ausgezeichnete Idee. Da kann man sich nach einem TA umschauen, der vielleicht noch andere Ansätze hat.

    Auch Frau Schürmann von http://www.bullterrier-in-not.de würde ich mal anrufen, Bullterrier und deren Verhalten sind ihre Spezialität und vielleicht hat sie ja noch den einen oder anderen Tipp für Dich.

    Zeig doch mal ein Bild von Emma - ich find Bullis in jeder Form toll - doch als Brandenburgerin mit schmalem Geldbeutel muss ich aufgrund dieses unsäglichen Hundegesetzes leider drauf verzichten.

    Vortrefflich. Deutlich, aber nicht überheblich, wie die anderen von Seite eins.
    Ich bin immer wieder überrascht, für wie toll sich die Leute halten.
    In Schrift und bei Aufregung und Hilfesuchen kann man sich nur sehr schwer korrekt ausdrücken.
    Beschämend, direkt auf Angriff zu gehen, anstatt mit seiner Erfahrung aus seinem Leben mit Hunden punkten.. ne, da wird lieber gesagt: "Wechsel Trainer, der kann ja wohl nix" .. ekelig.

    Lass dich nicht stören von Derartigen, die findest du immer in solchen Foren.

    Über Balljunkies findest du ausreichend Literatur / renomierte Foren. Gehe einfach jedes Thema einzeln an.
    Ohne genaue Vor Ort Beobachtung ist es schwer, dem Ganzen eine klare Empfehlung zu geben.

    Als Möglichkeit bietet sich eben an, das der Hundetrainer vielleicht einen seiner bekannten Trainerkollegen dazu holt und ihr das Ganze in einer Art Life-Brain-Storming angeht?

    Nicht aufgeben. Auch gegen Bachblüten oder Homöo allgemein ist nichts einzuwenden. Es jedoch als "Lösung" zu verwenden, halte ich ebenfalls für gewagt. Sicherlich reagiert ein durch Medis beruhigter Hund anders und fügiger .. das spiegelt aber die Realität nicht wider.. Verlier die nur nicht :)

    Mir ist ein derartiger noch nicht untergekommen.

    Gruss und Respekt
    Fango

  • Das Problem ist, wie einige bereits bemerkt haben, dass man in so einem Forum nicht alle Aspekte aufgreifen kann. Mit Loyalität zu meinem Trainer hat das nichts zu tun. Und Kommentare wie „Wechsel den Trainer“ finde ich auch etwas zu übertrieben.
    Natürlich habe ich hier in diese Forum mein Problem eingestellt um mir ein paar Tipps zu holen, was ich evtl. ändern kann. Hab hier und da auch super Tipps erhalten die ich evtl. in etwas abgewandelter Form anwenden werde.
    Hab auch ne super Seite gefunden http://www.bullterrier-in-not.de/index.php/akti…it-tragekomfort wo ich für Emma einen Maulkorb anfertigen lassen werde. Und das ich erstmal Zeit invetsieren muss um sie daran zu gewöhnen ist denke ich auch klar!
    Hab mir auch schon überlegt, wenn ich wieder auf dem Hundeplatz bin, sehr viel Abstand zu den Hunde zu halten und mit ihr einige Übungen mache bzw. spiele damit sie auch von ihrem Stress level etwas runter fährt.

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