Katastrophe in Rumänien

  • Zitat

    Korruption und Mafia-strulturen zerstören die Substanz eines Landes. So lange Verbrecher ein Land derart durchsetzen ist jedes Geld das man dahin schickt beinahe kontraproduktiv.


    Nicht nur beinahe. Ich würde sogar behaupten: in hoch korrupten Staaten ist effektiver Tierschutz fast unmöglich. Darüber sollte sich auch jeder klar sein: ohne Schmierung ist da gar nichts möglich, da geht ein Teil der Mittel rein, unweigerlich. Und es ist für Außenstehende fast unmöglich, sich "sichere" Partner zu suchen. Hat man seinen Ansprechpartner vor Ort, kann man sich auch nicht immer sicher sein, dass dieser ständig sauber ist. Achtung; ich sage nicht, dass alle korrupt sind. Ich sage nur, dass es unendlich schwierig ist, die richtigen Partner aufzutun, die dann auch eine ähnliche Geschäftsethik wie ich haben.


    Zitat


    Eine Zivilistin hat in dem BEitrag einen schönen Satz gesagt: 'Der Kommunismus und die Armut haben die Leute roh gemacht.' Es ist lange her, aber ich erinnere mich noch an die Geschichten und die Bilder von den alten rumänischen Kinderheimen. Da haben sich auch viele an dem Leid der Hilflosen bereichert.


    Absolut richtig. Der Sozialismus hat aber auch in bestimmten Generationen ganze Lebensläufe zunichte gemacht, die Menschen ohne Hoffnung in einem "frühkapitalistischen" System zurückgelassen, mit wirklich desolater Altersfürsorge, mit einem völlig altmodischen und reformbedürftigen Gesundheitssystem. Ja, und er hat sicherlich auch manche Seelen verwüstet. An den Folgen knabbert man immer noch.

  • Eigentlich will ich sowas gar nicht lesen...aber wegschauen hilft leider auch nicht. Mir reichen eigentlich die Geschichten aus Izmir. :dead:


    Wenn man jetzt aber ehrlich ist und sieht wie bei uns mit "Nutztier" umgegangen wird weil alles billig billig billig sein muss, dann brauchen wir auch nicht den ersten Stein zu werfen. Ausser man ist Veganer od. Vegetarier :lol:
    Bin leider beides nicht.


    Ich kenne Rumänien von Geschäftsreisen. Die Leute auf dem Land sind bettelarm und was ich in Brasov gesehen habe sah auch nicht viel besser aus. Gibt zwar schöne Ecken aber doch sehr begrenzt. Ich weis nur nicht ob das eine das andere rechtfertigt. Solange man das Problem nicht löst wird man halt auf ewig die Hunde vergiften und töten müssen.


    Leider kostet ein "humanes" Problem lösen erstmal viel mehr Geld als die jetzigen "Maßnahmen". Sieht man ja bei uns. Das Geld fehlt aber leider in Rumänien und wird auch nicht als Problem gesehen weil andere Probleme viel massiver sind.

  • Geisi, laut dem Weltspiegel-beitrag, der auf der vorherigen Seite verlinkt ist, ist kübelweise Geld da. Es kommt nur nicht bei den Hunden an. Ähnlich wie in den krassen italienischen Caniles wird für Leistungen kassiert, die nie bei dem Tier angekommen. Nur dass in Rumänien nur einmal pro Tier abkassiert wird und sie dann irgendwo auf nem Feld erschossen oder angeschossen werden. (Beim Bild einer traurigen, humpelnden Hündin bin ich dann auf Audio gegangen) während in Italien die Hunde jahrelang in caniles unter schlimmstne Bedingungne vor sich hin vergitieren. Eine Firma in Rumänien klaut sogar Hunde, die Besitzer haben, um dann andernorts für sie zu kassieren.
    Das ist organisierte Kriminalität. Weil es nur um Tiere geht und die Gelder aus Europa kommen wird wenig dagegen unternommen.


    Tja, und die Hetzjagd jetzt... Gibt es da 'Kopfprämien' oder lassen die Leute einfach nur ihren Frust an den Tieren ab?

  • Frustrierten Mob wird man wohl überall organisieren können... und wenn es von Polizei und Politik "gestattet" wird, dann toben sich Menschen mit niedriger Hemmschwelle aus. Das wäre hier vermutlich auch nicht viel anders, wenn dann noch der Armutsfrust dazu käme.


    Nicht, dass ich das irgendwie tolerabel finde, in keinster Weise. Ich glaube nur nicht, dass das ein rein rumänisches Mentalitätsproblem ist. Hier bei uns ist der soziale Druck/Strafen, es nicht zu tun momentan höher.

  • Zitat

    Geisi, laut dem Weltspiegel-beitrag, der auf der vorherigen Seite verlinkt ist, ist kübelweise Geld da. Es kommt nur nicht bei den Hunden an. Ähnlich wie in den krassen italienischen Caniles wird für Leistungen kassiert, die nie bei dem Tier angekommen. Nur dass in Rumänien nur einmal pro Tier abkassiert wird und sie dann irgendwo auf nem Feld erschossen oder angeschossen werden. (Beim Bild einer traurigen, humpelnden Hündin bin ich dann auf Audio gegangen) während in Italien die Hunde jahrelang in caniles unter schlimmstne Bedingungne vor sich hin vergitieren. Eine Firma in Rumänien klaut sogar Hunde, die Besitzer haben, um dann andernorts für sie zu kassieren.
    Das ist organisierte Kriminalität. Weil es nur um Tiere geht und die Gelder aus Europa kommen wird wenig dagegen unternommen.


    Tja, und die Hetzjagd jetzt... Gibt es da 'Kopfprämien' oder lassen die Leute einfach nur ihren Frust an den Tieren ab?


    Ich will hier keine Tierquälereien rechtfertigen, ganz im Gegenteil. Nur habe ich in Brasov auch bettelarme Kider gesehen die versucht haben sich Geld mit Scheibenwaschen zu verdienen und von genervten Autofahreren mit den Autos einfach auf die Seite geschoben wurden.(Kind putz hinten die Scheibe, Fahrer legt den Rückwärtsgang ein und fährt einfach nach hinten damit das Kind verschwindet) Das bei soviel Armut kein Verständniss seitens der breiten Bevölkerung da ist das man für Tiere viel Geld ausgibt ist nachvollziehbar. Leider leiden nicht nur die Tiere unter der Armut sondern auch Kinder. Diejenigen halt die sich am wenigsten wehren können. Wie Schnaudel bereits gesagt hat, das ist leider kein rumänisches Kulturproblem.


    Warum manche Menschen den Frust bei Tieren und leider auch bei Kindern ablassen kann ich auch nicht nachvollziehen, finde es auch absolut charakterlos und vorallem feige. Schlimm ist vorallem das es natürlich auch vorgelebt wird und die nächste Generation genausowenig Respekt hat.


    Helfe selbst ein wenig bei einem Tierschutzprojekt in der Türkei und bin regelmäßig fassungslos zu was Menschen fähig sind. Da werden Hunde an den Vorderpfoten aufgehängt und totgeprügelt, Hunde werden vergewaltigt, aufs übelste misshandelt etc etc... bei manchen Bilder wünsche ich mir ich hätte sie niemals gesehen. Die kriegt man ganz schlecht wieder aus dem Kopf.


    Das ganze macht mich traurig und um ehrlich zu sein auch scheisswütend. Wenn ich jemand Live bei Tierquälereien erwischen würde, wüsste ich ehrlich gesagt nicht was ich tun würde. Am liebsten würde ich den Schweinen am eigenen Leib zeigen wie sich das dann so anfühlt.


    Leider ist das einzige was man tun kann im kleinen Rahmen seiner eigenen Möglichkeiten zu helfen. Wenn das ganz viele machen würden könnte man auch was bewegen.


    Man kann eh nix machen ist eigentlich auch nur eine bequeme Ausrede.

  • Es hat doch geholfen, dass ein Aufschrei durch die Menschen ging.


    Rock the Nature Germany hat bei FB folgenden Text gepostet:


    Rock the Nature: JJAAWWOOHHLLLLLLLLLL
    Die Proteste haben gewirkt!!!!
    Rumänischer Staatspräsident bekommt Anschiss VON DER EU
    Die Tötungsanordnung der Straßenhunde verstößt gegen EU Recht!!!


    Von wegen es geht ja doch nicht.
    Das ist die Hammermeldung!!!
    Der rumänische Staatspräsident TRAIAN BAESCU hat einen Anschiss von der EU, genauer gesagt von „The Intergroup on the Welfare and Conservation of Animals“ erhalten. Das ist die Abteilung des Europaparlaments, die für die Einhaltung der Tierschutzgesetze zuständig ist. Nach deren Ansicht verstößt Baescu mit dem Aufruf die Straßenhunde zu töten gegen EU-Vereinbarungen, die auch von Rumänien unterschrieben wurden. In der Deklaration 26/2011 wurde 2011 vom Europäischen Parlament mit großer Mehrheit beschlossen, dass das Problem Straßenhunde EUROPAWEIT über ein sanftes Managementprogramm gelöst werden muss. Dieses Programm basiert auf den von RTN immer wieder erklärten Methoden: Shelter, Kastrationen, Adoptionen, medizinische Versorgung.


    Staatspräsident TRAIAN BAESCU wurde aufgefordert seinen Aufruf zur Massentötung zurückzunehmen. Straßburg erwartet seine Stellungnahme!!


    RTN ist begeistert. Eine größere Ohrfeige hätte dieser Versager, der sich Staatspräsident nennt, nicht bekommen können. Außerdem stärkt es die Position von uns Tierschützern. Organisierte Tötungen verstoßen gegen EU Recht. Damit werden wir in Zukunft alle, die gegen diese Vorschrift verstoßen, als Kriminelle bezeichnen.


    Rock the Nature – weil es DOCH geht.


    Hier geht’s zur offiziellen Mitteilung von „The Intergroup on the Welfare and Conservation of Animals“
    http://www.sirpapietikainen.ne…-to-President-Basescu.pdf


  • Werd mal Ex-Arbeitskollegen in Rumänien direkt zu dder Situation befragen. Aber das ist wenigstens endlich mal eine gute Meldung. Hoffe jetzt das sich das auch bestätigt.

  • Sehr schön. Die EU hat ja nicht nur Nachteile.
    Das ändert aber nichts an dem veruntreuten Geld. Dummerweise ist Korruption im großen Stil selten ein Einzelfall da knirscht es meistens schon ganz gewaltig im gesamten System - und damit sicher auch in der Regierung.


    Ich habe mal drei Monate in Bukarest gearbeitet. Ich habe die Rumänen bewundert für die Chuzpa und den Sinn für Humor mit der sie ihr wirklcih schweres Leben angehen, aber ich war auch etwas schockiert von diesem resignierten 'Ceauscescu hat alles kaputt gemacht, jetzt hat eh nichts mehr Sinn' und diesem bösartigen Kapitalisum, der sich da breit macht. Ich habe selten eine Stadt geshen, die von ihren Bewohnern so wenig geliebt wurde wie Bukarest.
    In Polen habe ich diesen knallharten Kapitalismus auch erlebt. Es gilt 'Survival of the fittest', bzw Survival of the most ruthless' und fast jedes Mittel ist recht - wie rückwarts fahren um Kinder hinterm Auto wegzukriegen. Ayn Rand hätte wahrscheinlich ihre helle Freude dran. :-/


    Ich gestehe, ich bin schon sehr erleichtert in Deutschland zu leben. Ich wäre für das Leben in manch anderen Land einfach nicht hart genug.

  • Ich habe gestern in einem Bericht gelesen, das es Spekulationen darüber gibt, dass das Kind gar nicht von einem Hund getötet wurde sondern durch Vergewaltigung und Gewalteinwirkung. Ein Obduktionsbericht liegt wohl gar nicht vor.


    Ich kann gerade nicht googlen, mein Internet ist so verdammt langsam, ich finde die Quelle nicht und weiß nicht ob das so stimmt :/


    Ob es was bringt wenn der Staatspräsident seinen Aufruf zurück nimmt wird sich ja dann in den nächsten Tagen zeigen, ich hoffe es.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!