Kastration ohne Aggression

  • Hallo zusammen,

    folgendes Problem..

    Ich habe hier jetzt schon einige Threads zum Thema Kastration durchgelesen. Immer wieder wollen HH ihre Hunde aufgrund von aggressivem Verhalten kastrieren lassen.

    Nun ist es so dass mein 4 Jahre alter Rüde absolut nicht aggressiv ist sondern eher in Richtung Angsthund geht..
    Ich möchte ihn nun kastrieren lassen, da er wirklich zwanghaft markiert. Überall und ständig. Ich traue mich ihn nichtmal mehr irgendwo hin mitzunehmen weil ich Angst habe er hebt irgendwo an Möbeln oder so das Bein (was durchaus öfters vorkommt :sad2: ).
    Ich probiere es ihm nun schon seit ich ihn vor einem Jahr bekommen hab (aus dem TH geholt) abzugewöhnen. Ohne nennenswerten Erfolg.

    Jetzt zur Frage. Bringt die Kastration wirklich was gegen das zwanghafte Markieren? Ich meine klar ist dass das nach 4 Jahren eingebrannt ist und trotz allem nicht ganz verschwinden wird.

    Wird mein Hund durch den Hormonentzug noch ängstlicher bzw. wird sich sein Verhalten stark verändern?

    Vielen Dank schonmal im Vorraus!

    Gruß Ralf :)

  • Hallo Ralf,

    es kann passieren, dass ein ängstlicher Hund durch eine Kastration noch ängstlicher wird.

    Zitat

    Ich möchte ihn nun kastrieren lassen, da er wirklich zwanghaft markiert. Überall und ständig.

    Warum lässt Du das zu?

    Wir haben auch 2 Rüden und sie markieren, allerdings weder die Wohnung noch das Dorf. Ich denke, Du kannst das ändern, in dem Du Deinem Hund zeigst, dass das Markieren nicht angesagt ist.

    Was machst Du denn, wenn Dein Hund überall markiert? Bleibst Du neben ihm stehen und lässt das zu?

  • Hallo,

    mein Hund markiert zwar nicht in der Wohnung, aber draußen pieselt er wirklich alles an, was geht. Er ist übrigens kastriert (hab ihn bereits so bekommen). Wenn's nach ihm ginge, auch Hausecken, rumstehende Radl, ja sogar Kinderwägen, aber das konnte ich ihm aberziehen :)

    Einen gesunden Hund würde ich nicht kastrieren lassen, einen ängstlichen erst recht nicht.. Auf was reagiert deiner denn ängstlich?

    Meiner braucht z.B. keine anderen Hunde, auf aufdringliche Hunde reagiert er ängstlich und als Kastrat riecht er scheinbar absolut verführerisch und nicht wenige wollen ihn dann auch noch besteigen, was ich allerdings konsequent verhindere

  • Zitat


    Jetzt zur Frage. Bringt die Kastration wirklich was gegen das zwanghafte Markieren? Ich meine klar ist dass das nach 4 Jahren eingebrannt ist und trotz allem nicht ganz verschwinden wird.

    Wird mein Hund durch den Hormonentzug noch ängstlicher bzw. wird sich sein Verhalten stark verändern?

    Vielen Dank schonmal im Vorraus!

    Gruß Ralf :)


    Das kann die hier niemand voraussagen. Dafür gibt es aber den Suprelorin-Stick, der die Produktion von Sexualhormonen lahmlegt. Damit kann man recht gut die Wirkung einer chirurgischen Kastration testen. Im Gegensatz zu dieser ist es aber reversibel: wenn sich dein Rüde zum schlechteren verändert, kannst du ihm die Kastration erparen, und nach Ablauf der Wirkungsdauer (ca. 6 Monate) kehrt er wieder zum Normalzustand wie vorher zurück.

  • An der Leine hab ichs mittlerweile echt im Griff, wenn er schnuppert und ich merke er will markieren, kurzer Ruck an der Leine, klares "Nein", dann gehts weiter... Ist auch echt in Ordnung so, kann ich mit leben.

    Dann aber wieder solche Aktionen, kurzes Beispiel.
    Ich war gestern mit ihm beim Futterhändler unseres Vertrauens, hatte Balu dabei weil wir dort immer alle 4 Wochen wenn wir nen Sack HuFu holen, den Hund durchchecken lassen, bietet unser Händler an, Gewicht checken etc.
    Nun gut, ich lass ihn aus dem Auto raus, geh mit ihm 5 Minuten auf die Wiese nebenan damit er seine Blase leeren kann, weil ich weiß dass er eh muss. Dann gehen wir rein, ich war noch nichtmal richtig drin, hat er schon das erste Regal mit Futter angepinkelt. Zwar hab ich noch reagiert aber es kamen natürlich trotzdem einige Tropfen. Sowas ist extrem peinlich, nervig und frustrierend.
    Soviel dazu.

    Nunja ich geh mit ihm sehr sehr oft Rad fahren, so 50-70km die Woche und dort lasse ich ihn fast immer frei laufen da er sichtlich seinen Spaß hat und die Bewegung auch definitiv braucht. Nur hier kann er halt machen was er will und so pinkelt er auch extrem oft. Das kann ich nicht unterbinden, da ich ich ihm nicht antun will 20km am Stück nur stur neben dem Rad herzulaufen weil ich ihn anbinden muss.

    Zum Thema Angst: Also Angst zeigt er öfters vor Männer mit tiefer Stimme und (im schlimmsten Fall) mit Gehstock. Ich gehe davon aus dass der Vorbesitzer ihn geschlagen hat. Fremde Personen sind ihm immer suspekt und er geht ihnen lieber aus dem Weg.
    Panik bekommt er bei Feuer. Keine AHnung wo das herkommt, ist aber auch nicht so schlimm.

    Nicht direkt Angst, aber definitiv großen Respekt hat er vor der Schäferhündin meiner Mutter. Diese ist sehr dominant so dass er ihr auch aus dem Weg geht und nur in ihrer Nähe ist wenn er wirklich muss (z.B. am Fahrrad, beide an der Leine)

  • Auch kastrierte Rüden markieren!!!

    Ich würde einem unsicheren Hund keine Kastration antun, auch nicht für 6 Monate durch den Chip.

    Vorsichtshalber würde ich mal eine Urinprobe beim Tierarzt abgeben, um eine körperliche Ursache auszuschliessen.

    Das Markieren würde ich in diesem Fall als Übersprungshandlung einordnen.

    Zitat

    Ersatzhandlungen erkennen

    Stellen Sie sich vor, Sie können sich zwischen zwei Aufgaben die Sie sich vorgenommen haben nicht entscheiden. Stellen Sie die Mülltonne raus, oder waschen Sie das Auto? Sie bleiben stehen, verfallen in Gedanken und kratzen sich dabei im Kopf. Dieses Kratzen ist eine Ersatzhandlung, auch Über sprunghandlung genannt, sie bauen Ihre inneren Spannungen ab.

    Wenn diese Übersprunghandlungen beim Hund auftauchen, müssen sie nach der Ursache forschen.

    Der Hund zeigt typische Übersprunghandlungen,
    wie Schütteln, Kratzen, Scharren, Markieren, Lecken, Knibbeln, Fiepen, oder Fressen.

    http://www.hammerhundefreunde.de/verhalten.html

  • Zitat

    ich lass ihn aus dem Auto raus, geh mit ihm 5 Minuten auf die Wiese nebenan damit er seine Blase leeren kann, weil ich weiß dass er eh muss[


    Ein Rüde, der markiert, leert auch nicht innerhalb von 5 min seine Blase


    Ist seine Blase oder sein Urin mal untersucht worden?

    Ansonsten schließe ich mich Bubuka an

  • Zitat


    Das kann die hier niemand voraussagen. Dafür gibt es aber den Suprelorin-Stick, der die Produktion von Sexualhormonen lahmlegt. Damit kann man recht gut die Wirkung einer chirurgischen Kastration testen. Im Gegensatz zu dieser ist es aber reversibel: wenn sich dein Rüde zum schlechteren verändert, kannst du ihm die Kastration erparen, und nach Ablauf der Wirkungsdauer (ca. 6 Monate) kehrt er wieder zum Normalzustand wie vorher zurück.


    Würde ich so nicht unbedingt zustimmen!
    Meiner hat den Chip sehr gut vertragen, auch keine Wesensänderung gezeigt, nach der operativen Kastra bekam er dann epilepsieähnliche Anfälle!

  • Hi,

    also wie schon geschrieben, wird eine Kastration zu keiner merklichen Abnahme des markierens führen. Das mit der Ersatzhandlung hört sich für mich logisch an, finde ich aber schwierig, sowas wirklich zu konstatieren, aus der Ferne, es ist zumindest eine plausible Möglichkeit.

    Aber mal ehrlich : macht dein Hundi das immer ? In Geschäften etc. ? Auch in der Wohnung ? wie bist Du bisher dagegen vorgegangen ? Ich meine ich hatte zum Glück noch nie das Vergügen, dass meiner der Ansicht war, einem Geschäft seine Persönliche Note verleihen zu müssen, ich kann mir nur gut vorstellen, dass wenn er es täte, richtig was los wäre ;)


    beste Grüße

  • Janosch wurde mit 2 Jahren kastriert. Er hat davor viel markiert und tut es jetzt immer noch genauso. Er markiert auch in Wohnungen/Gebäuden wenn es nach anderen Hunden riecht.
    Was man da machen kann? Aufpassen wie ein Schießhund, aber eine Kastra wird da meiner Meinung nach nix ändern. Gerade wenn dein Hund 4 Jahre alt ist. Das Verhalten ist so gefestigt, das bekommst du nur mit intensivem Training weg wenn überhaupt.

    Mit einem Chip könntest du es trotzdem vorher testen.

    Sind gesundheitliche Probleme bei ihm ausgeschlossen worden?

    Vielleicht sollte man mal so kleine Fußfesseln erfinden, damit die Rüden zwar laufen können, aber nicht mehr das Beinchen heben :denken:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!