Ersthund - Rasse wirklich gut überlegt?

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    Es tut mir ja ein bisschen leid, dass das jetzt hier passiert, aber ich kann die KHC-Angebote wie Sauerbier nicht mehr lesen.

    _Meinen_ Kurzhaarcollie sehe ich nicht 8h im Buero. Dafuer ist der viel zu hektisch, viel zu aktiv. Mit Geordy-Junghund im Buero waer ich nicht zum Arbeiten gekommen. Heute wuerde der das vielleicht mitmachen, aber am Abend duerft ich das sicher ausbaden.

    Ja, der Collie ist fuehrerweich, leichtfuehrig. Er ist auch mit Will-to-please ausgestattet, aber er hat durchaus eigene Vorstellungen und mag die auch mal durchsetzen. Retriever-Willtoplease ist ne andere Hausnummer. Er ist sensibel, kann da aber auch mal zu sensibel sein oder tatsaechlich doch nicht so genau wissen, was sensibel ist. Nicht zu Letzt hat auch der Collie (einen natuerlich deutlich geringer ausgepraegten) Wach- und Schutztrieb und ist dazu passend bellfreudig.

    Der KHC ist nicht Lassie und keine eierlegende Wollmilchsau. Und ich weiss gar nicht, ob eigentlich inzwischen so viele Welpen fallen, wie hier im DF immer angepriesen werden.

    Aber es ist doch eine Tatsache, dass der KHC besser passen würde als der Dobermann. Und da sie sich vom Äußeren ein bisschen ähneln und es dem TE offensichtlich zum Großteil um das Äußere geht (auch wenn er anfangs anderes ausgesagt hatte), ist es doch ok den KHC "anzupreisen".
    Und wenn dein KHC nicht mit ins Büro könnte, dann liegt das erstmal daran, dass du ihn ja auch nicht mit nimmst und gar nicht wüsstest, wie es wäre, wenn du das mit ihm direkt von Anfang an geübt hast. Ich stimme dir dahingehend zu, dass der KHC hier echt sehr häufig (ebenso wie Labbi/Goldie) als Vorschlag genannt wird, aber wieso auch nicht, wenn es doch passen könnte? ;) Und es war ja auch nicht direkt ein Freifahrtschein von wegen "Der KHC ist perfekt für deine Situation" oder so. Mit jeder Rasse muss man so eine "unnatürliche" Situation wie den Büroalltag langsam aufbauen und trainieren, das ist ja vollkommen klar.

    Was die Zucht angeht, bin ich Helfstyna's Meinung. Eine Rasse sollte so weitergezüchtet werden, für was sie steht. Wenn man den Dobermann als Familienhund züchten möchte, fände ich persönlich das ziemlich schade. Denn es gibt eigentlich genug Rassen, die als "Familienhunde" (u.a.) gelten. Dann gibt es Jagd- und Hütehunde, Hunde für Fährtenarbeit oder für den Schutzdienst usw. Wenn man nun anfangen würde alle Hunderassen, die nicht besonders familientauglich sind, familientauglich zu züchten... irgendwann hätte man dann doch nur noch eine Hunderasse (vom Wesen her) übrig?! Und das kann doch kein wirkliches Ziel sein.

    Dem TE würde es gefallen einen halbwegs familientauglichen Dobermann zu bekommen. Mir hätte es gefallen, einen Aussie ohne Schutztrieb und überhaupt ohne seine Rassemerkmale zu bekommen, weil ... schön sind sie ja nunmal! Also entweder ich hätte mich dennoch auf einen Aussie eingelassen mit all den womöglich auftretenden Problemen (zwischen uns) oder ich orientiere mich einfach mal um und lasse von meinem optischen Hundebild mal ab. Ich frage mich, was daran so schlimm ist, wenn man einen "Kompromiss" vor allem für sich selber (!!!) eingeht - eine andere Hunderasse zu wählen, die charakterlich besser passt, aber die man optisch auch schön findet.

    Ok, ich bin etwas abgedriftet. Wollte ja eigentlich schreiben, dass mir persönlich es wichtig ist, dass die unterschiedlichen Rassen auch unterschiedlich und für ihren (ursprünglichen) Zweck erhalten bleiben.

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    Ähm, kein Junghund ist für 8 Stunden im Büro wirklich geeignet. Find ich auch. Aber vor lauter Dobi ausreden kommen wir gar nicht bis zum Welpen ausreden...

    :lachtot:

    Also ich hatte schon mal drauf aufmerksam gemacht, wie schwierig das mit einem jungen Hund überhaupt wird - ganz davon abgesehen welche Rasse.

    Welpen sind süß, aber das war's auch schon. |) Ich bin froh, dass die Zeit bei uns so langsam vorbei ist und mein Hund "vernünfiger" wird (falls man das von einem Labbi behaupten kann). :headbash:

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    Ok, ich bin etwas abgedriftet. Wollte ja eigentlich schreiben, dass mir persönlich es wichtig ist, dass die unterschiedlichen Rassen auch unterschiedlich und für ihren (ursprünglichen) Zweck erhalten bleiben.

    Auch wenn es jetzt vom Thema abweicht. Eigentlich fast alle Hunderassen wurden ursprünglich nicht als Familienhunde gezüchtet und es gibt halt immer weniger Herden zu bewachen Höfe zu Schützen und nicht jeder kann Jäger sein. Daher finde ich es legitim, dass man bei einigen Rassen vom Ursprungszweck abweicht oder neue kreiert, wenn dies mit Verstand geschieht. Ich habe auch einen Rattler obwohl sich der Rattenbefall meiner Wohnung in Grenzen hält :headbash: Labbis sind auch längst nicht mehr in jeder Linie zur Jagt zu gebrauchen, Collies nicht mehr alle für Schafe geeignet...was ich ok finde wenn es dann halt verschiedene Linien gibt oder es sich in zwei Rassen aufspaltet.

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    Auch wenn es jetzt vom Thema abweicht. Eigentlich fast alle Hunderassen wurden ursprünglich nicht als Familienhunde gezüchtet und es gibt halt immer weniger Herden zu bewachen Höfe zu Schützen und nicht jeder kann Jäger sein. Daher finde ich es legitim, dass man bei einigen Rassen vom Ursprungszweck abweicht oder neue kreiert, wenn dies mit Verstand geschieht. Ich habe auch einen Rattler obwohl sich der Rattenbefall meiner Wohnung in Grenzen hält :headbash: Labbis sind auch längst nicht mehr in jeder Linie zur Jagt zu gebrauchen, Collies nicht mehr alle für Schafe geeignet...was ich ok finde wenn es dann halt verschiedene Linien gibt oder es sich in zwei Rassen aufspaltet.

    So "drastisch" wie es jetzt im Nachhinein in meinem Beitrag klingt, sollte es auch gar nicht klingen.
    Ich wollte nur deutlich machen, dass ich mir eben z.B. keinen Aussie holen sollte, wenn ich dessen Eigenschaften gar nicht gebrauchen kann - auch wenn es zeitgleich bei entsprechend richtiger Auslastung ein guter Familienhund sein kann.

    So ist es bei mir eben ein Labrador geworden, weil ich da deutlich mehr Parallelen zu meinen Wünschen und Anforderungen an einen Hund sah und der Labbi es im Umkehrschluss bei mir auch einfach gut hätte, im Gegensatz zu einem Aussie. ^^

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    Eigentlich fast alle Hunderassen wurden ursprünglich nicht als Familienhunde gezüchtet und es gibt halt immer weniger Herden zu bewachen Höfe zu Schützen und nicht jeder kann Jäger sein. Daher finde ich es legitim, dass man bei einigen Rassen vom Ursprungszweck abweicht oder neue kreiert, wenn dies mit Verstand geschieht.


    Es gibt aber immer noch Rassen, die tatsächlich noch bis vor wenigen Jahren ausschließlich für die Arbeit eingesetzt wurden. Wenn ich sehe wieviel Weimaraner und Vizslas zur Zeit auf dem Vormarsch sind - nur als Beispiele - das finde ich nur begrenzt legitim.

    Ich will damit nicht ausschließen, dass solche Hunde nicht von Nicht-Jägern gehalten werden können. Aber statt die Hunde mit Fahrradfahren auszulasten und ihnen ein jahrelanges Anti-Jagd-Training angedeihen zu lassen, sollte man sich lieber vor der Anschaffung schon mal Gedanken drüber machen mit dem Hund rassegerecht arbeiten. Ich muss mir so einen Hund nicht holen, bloß weil sie schön sind und grade in sind - habe ich aber vor mit ihm jagdlich zu arbeiten (auch als Nicht-Jäger), kein Thema. Meine persönliche Meinung.

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    Ich will damit nicht ausschließen, dass solche Hunde nicht von Nicht-Jägern gehalten werden können. Aber statt die Hunde mit Fahrradfahren auszulasten und ihnen ein jahrelanges Anti-Jagd-Training angedeihen zu lassen, sollte man sich lieber vor der Anschaffung schon mal Gedanken drüber machen mit dem Hund rassegerecht arbeiten. Ich muss mir so einen Hund nicht holen, bloß weil sie schön sind und grade in sind - habe ich aber vor mit ihm jagdlich zu arbeiten (auch als Nicht-Jäger), kein Thema. Meine persönliche Meinung.

    Ich wundere mich in letzter Zeit aber wirklich eher verstärkt über solche Hunde, die aber mal so wirklich GAR nix mehr davon in sich tragen bzw. zeigen, wofür sie ursprünglich eigentlich geschaffen sind.
    Ich kann manchmal gar nicht glauben, wie viele Weimaraner, Viszlas und Münsterländer hier rumlatschen und tatsächlich nicht den Hauch von Jagdtrieb zeigen oder zumindest verstärkten Arbeitseifer in der Richtung. Ich lerne anscheinend dauernd die Ausnahmen kennen. :???:

  • Tierliebe kann in meinen Augen bedeuten, dass man auf sein Wunschtier verzichtet. Und das kann auch bedeuten, dass man sich nicht DEN, oder sogar gar keinen Hund holt.

    Ich liebe Dobis über alles - ich habe mit ihnen zusammengelebt. Ich kenne ihr Verhalten und ich weiss, was für eine Arbeit in einem Dobi stecken kann. Aber zum Wohl des Tieres habe ich mich gegen diese Rasse entschieden. Und ich lebe nota bene in einem freistehenden Einfamilienhaus mit Garten, habe Wald, Fluss und Wiese vor der Türe, bin den ganzen Tag zu Hause, könnte mit dem Tier jeden Unfug anstellen... Aber nein, die beiden angesprochenen Eigenschaften des Dobis sind eben auch da. Die kann ich nicht wegzaubern. Diese sind im Tier. Und der Hund wurde vor langer Zeit vom Menschen extra so gezüchtet, dass er diese Eigenschaften in sich trägt. Ein Tier soll in meinem Haus die Eigenschaften leben können, für die es gezüchtet wurde. Ich könnte niemals so egoistisch sein und mir ein Tier ins Haus holen, welches sich ein Leben lang für mich verkrümmen müsste. Das ist nicht fair. Und es ist wieder der Mensch der meint, dass jahrelange Zucht mit einem bisschen "Erziehen" und "Trainieren" aus den Body Pattern eines Tieres ausradiert wird.

    Inzwischen würde ich dir voll und ganz von einem Hund abraten. Der Fokus des Ganzen ist zu sehr auf deine Wünsche und nicht auf die Wünsche des Hundes gerichtet. Du meinst zwar immer wieder, dass "Alles kann, nix muss", aber schlussendlich redest du dir den Dobi immer wieder schön. Seine Body Pattern, das, wofür er gezüchtet wurde, blendest du dabei immer wieder elegant aus. Was will man dazu noch sagen?...

  • Glaube die wichtigen Pkt. wurden alle angesprochen ... was ich für mich klären muss ...

    Nehm ich mir vll doch zu viel vor? (ausgerechnet Dobi im Büro?)
    Wenn ich zw. Jagd- und Wachtrieb entscheiden müsste, doch eher Jagdtrieb?

    Werd mir das in Ruhe durch Kopf gehen lassen. Was ihr davon haltet, weiss ich ja nun BESTENS :)

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    Irgendwie verstehst du uns falsch. Wir wollten nicht DICH vor Unglück bewahren, sondern den Hund. Du kannst aus freien Stücken soviel Blödsinn machen wie du willst. Der Hund muss es ausbaden.


    Grrrr *g* ... wenns ich das anders sehen würde, hätte ich vmtl. schon einen und würde andere blöde Fragen stellen. ;)
    ICH muss (auch in kurzer Zeit) mehr von meinem Hund lernen, als er in seinem ganzen Leben. -> Damit der Hund nichts auszubaden hat!

    Frage zu "Junghund nicht fürs Büro geeignet". Das ich regelmäßig mehr als den einen Homeoffice-Tag machen kann, ist vmtl. nicht drin (wurde mit Chef noch nicht drüber gesprochen). Vom Urlaub sollte nicht mehr viel übrig sein. Paar Tage Sonderurlaub sind vmtl. möglich. Was macht man sonst? Gerade nen Junghund an Freunde/Sitter geben?

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    Ich weiß leider noch nicht, wie die Organisation für Jena abläuft, was für ein Auto, wieviele Hunde mitkommen etc. Aber wenn es sich irgent einrichten lässt, komme ich auch nach Dresden.
    Tue mir bitte einen Gefallen und sage dem Züchter deines Dobe die Wahrheit darüber, dass der Welpe nach deinem Urlaub ganztags mit ins Büro soll.
    Und wenn du Probleme bekommen solltest, scheue dich nicht, doch jemanden mit Dobererfahrung um Hilfe zu bitten. Jemand, der es mit der Rasse ernst meint, wird sich ein "Hab`ich dir ja gleich gesagt" verkneifen und wird versuchen für den Hund das beste zu erreichen.
    Eine Freundin hat ihre Zucht nur 85 km von Dresden entfernt. Ich sehe sie auf der Deutschen und wenn du möchtest, frage ich sie dann, ob du vielleicht mal samstags zu ihr auf den HuPla kommen kannst......nur so zum Gucken.


    Ich werd dem Züchter mit Sicherheit nicht falsches erzählen. Das erwarte ich ja auch von ihm. Falls der Umweg über Dresden wirklich möglich ist, wäre das wirklich natürlich genial. Die Kollegen schonmal drauf einstellen zu können, was ihnen bevorstehen könnte ... k.a. ob die das bisher richtig eingeschätzt haben ;)

    Ist die Zucht deiner Freundin zufällig in der Nähe von Leipzig? 85km?Klar, wenn das machbar ist, komm ich am WE gern mal zum gucken vorbei.


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    Und genau das ist die falsche Einstellung zur Rasse.
    Nur weil Lieschen Müller so einen Hund nicht braucht, bedeutet es nicht, dass "man" so einen Hund nicht mehr braucht.
    Die extreme Linienzucht findest du auch (und ja oftmals ganz besonders) in den "Familienzuchten", auch sind diese Blutlinien vergleichsweise mehr DCM belastet, wie die Leistungslinien. Zu glauben, das Problem sei die Inzucht bei den Leistungshunden ist schlicht falsch, das weitaus größere Problem sind/waren die Populare Sire in der Showzucht.

    Nochmal der Dobermann ist ein Gebrauchshund, das ist es was den Hund ausmacht, nicht die netten Schlappohren, nicht das schöne Fell, der Charakter und der Eignungszweck definieren den Hund.


    Deswegen "bitte nicht falsch verstehen". (Oder mein Denkansatz ist wirklich komplett falsch?)
    Vll haperts auch nur an den Begriffen ...
    "Leistungshunden" ... sind für mich die "drahtigeren", schlankeren Linien
    "Populare Sire in der Showzucht" ... sind für mich die "großen Brocken"

    Es geht auch nicht um Liesche Müller, sondern dass die Nachfrage nach den "Original-Dobi" zurückgegangen ist. Wenn ich mit den Begriffen nicht gänzlich daneben liege, sind wir uns eigentlich einig. Nur ... wenn die Nachfrage, nach "Wach-Dobi" zurückgeht, und man in der Showzucht nicht mehr den Wert auf "Brocken" legt, heissts das doch, dass für die gesunde Zucht eigentlich mehr Blutlinien in Frage kommen. Womit man aber von Charakter und der Eignungszweck abkommt ...


    Edit: "Du meinst zwar immer wieder, dass "Alles kann, nix muss", aber schlussendlich redest du dir den Dobi immer wieder schön." ... überleg ich ja selbst "Nehm ich mir vll doch zu viel vor? (ausgerechnet Dobi im Büro?)"

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    Inzwischen würde ich dir voll und ganz von einem Hund abraten. Der Fokus des Ganzen ist zu sehr auf deine Wünsche und nicht auf die Wünsche des Hundes gerichtet.


    Vorhin wohl überlesen ...

    Hä? :ugly:

    Weil ich mir vorab Gedanken mach, liegt der Fokus auf meinen Wünschen? Verstehs gerade nicht ...

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