Gassi gehen ein Muss?

  • Das hat sie doch schon bejaht, Brizo.


    Gassistrecken ändern sich ständig, alleine schon, weil dort Artgenossen entlang gegangen sind. Im Garten ändert sich kaum was, außerdem nehmen Hunde den Garten sehr schnell als "erweiterte Wohnung" wahr. Wie interessant ist denn deine Wohnung nach einer gewissen Zeit, selbst, wenn du was Neues anschleppst?

  • Ich bin auch der Meinung, dass regelmäßiges Verlassen des Grundstückes zur möglichst artgerechten Hundehaltung einfach dazugehört.


    Unsere Hunde müssen sich teilweise auch mal nur mit dem Garten begnügen, aber wenn das mal ein paar Tage geht, kommen die einfach auch schon auf die blödesten Ideen, so wird dann z.B. einfach überall nach Mäusen gebuddelt, auch da, wo es eher sehr ungünstig ist, oder der Garten wird nach Ausbruchsmöglichkeiten inspiziert.
    Außerdem neigen sie dazu, wenn man mal nur kurz auf den Feldweg direkt hier am Haus geht, damit sie sich dort lösen können, vorzulaufen und nicht umdrehen zu wollen, wenn sie eben ein paar Tage nicht wirklich unterwegs waren.
    Und für unsere Beiden ist beim Gassi Gehen einfach auch das Schnuppern und Markieren unglaublich wichtig. Die müssen dabei weder großartig bespaßt werden, noch muss man flott unterwegs sein (die kommen z.B. lieber zum Joggen als zum Rad Fahren mit, da beim Fahrrad Fahren nicht so viel Zeit zum Schnuppern und Markieren ist), Hauptsache sie können schön "Zeitung lesen" und eigene Marken hinterlassen.


    Ich kenne auch durchaus Hunde, die nur den Garten zur Verfügung haben, auch nicht alleine sind, sondern mehrere Hundekumpel zur Bespaßung im Garten haben, die ich ab und an, wenn ich Zeit habe, zum Spazieren mitnehme und bei denen ist die Freude einfach so riesig, wenn die merken, dass ich die Leinen hole, sodass ich mir sehr sicher bin, dass ihnen das regelmäßige Spazieren Gehen einfach unglaublich fehlt.


    So wie die TS es betreibt, finde ich es zwar nicht optimal, aber auch nicht extrem tragisch, da sie ja schon mit den Hunden öfters in der Woche das Grundstück verlässt, wobei hier für mich auch die Frage ist, wie lange sie spazieren geht, wenn sie es macht, denn 2 - 3 mal die Woche eben 15 Minuten spazieren zu gehen (das ist nur ein Beispiel und soll keine Unterstellung sein) fände ich z.B. sehr mau, wenn es längere Spaziergänge sind, würde ich eher sagen, dass es akzeptabel ist.
    Vor allem scheint die TS aber auch eine schwierige Ausgangssituation zu haben, wenn bei ihr überall Leinenpflicht herrscht und die Situation ist vermutlich mit der Situation hier in Deutschland nur zum Teil vergleichbar.

  • Als ich heute früh mit meinen Hunden unterwegs war, dachte ich an diesen Thread. Und daran, was ich meinen Hunden, so unterschiedlich sie auch sind, verwehren würde, würden wir auf diese Art der Spaziergänge verzichten.
    Wir fahren raus aus der Stadt, laufen teils über Feldwege oder jetzt im Herbst auch über die abgeernteten Felder und teils durch den Wald. Die Hunde - Hündinnen wie Rüden - markieren, schnüffeln, knabbern Gras, verfolgen Spuren der anderen Hunde und der Wildtiere. Sie rennen, springen über die Gräben, stecken die Nasen in die aufgestapelten Baumstämme und stehen manchmal einfach nur da und halten die Nase in den Wind, wenn ein anscheinend besonders guter Duft durchs Land weht.


    Andere Hunde treffen wir ganz selten, aber Nordic Walker, Jogger, Spaziergänger, Fahrradfahrer. Dann natürlich die Landwirte, die ihre Felder und Wiesen bearbeiten und auch die Jagdpächter, die die Arbeit des Harvesters beaufsichtigen. Morgens laufen wir aus Zeitgründen täglich die gleiche Strecke, die doch immer so unterschiedlich ist. Kein Tag ist wie der andere, was ja auch schon am Wetter liegt, wodurch die Gerüche mal stärker und mal weniger stark sind. Abends hingegen fahren wir mal hierhin oder mal dahin oder laufen hier durch den Ort.


    Am Samstag waren wir vom frühen Nachmittag bis zum Abend bei einer Freundin und deren 5 Hunden. Großes eingezäuntes Grundstück und unsere Hündin ist immer wieder am Zaun patroulliert. Zig Runden hat sie so gedreht. Selbst meine Freunde erkannten, dass sie lieber raus wollte. Denn im Garten war es immer gleich. Nichts neues. Die Wege gleich, die Gräser gleich, die Gerüche gleich. Trist ohne Ende. Als wir an diesem Abend nach Hause kamen, sind wir nicht mehr gelaufen. Eine Ausnahme, weil ich finde, das, was Spaziergänge Hunden geben, können sie einfach nicht in einem Garten haben.


    Auch da mag es Unterschiede bei den Hunden geben, aber die TS hat Labradore. Und die gehören für mich raus in die Natur. Hundeschule ist sicher eine willkommene Abwechslung, für meine Hunde auch. Auch mal das Spielen und Toben und Kräfte messen mit anderen Hunden. Oder mal ein Spaziergang durch den Ort. Aber all das ersetzt meiner Meinung nach keinen Spaziergang außerhalb.


    Außerdem - das ist einfach meine Meinung beim Lesen der Beiträge der TS - redet sie sich einfach das Leben ihrer Hunde schön. Der eigenen Bequemlichkeit wegen. Auch Hunde im Tierheim, die tagein tagaus in den Zwinger sitzen, zeigen oft keine Auffälligkeiten, scheinen "zufrieden". Aber sind sie es wirklich? Wohl kaum.

  • Hallo,
    ich werde hier wahrscheinlich auch gesteinigt.
    Ich finde zwar auch nicht das ein normal großer Garten ausreichend ist aber wir gehen auch nur selten spazieren.
    Wenn wir spazieren gehen dann freut er sich und findet es auch klasse aber er ist auch glücklich ohne tägliche Spaziergänge.
    Wir haben einen Hof und der Hund ist gerade im Sommer den ganzen Tag mit uns draußen. Die Pferde versorgen, Wiesen stecken, Garten machen, essbares suchen....
    Und sicher hat er auch neue Gerüche. Da läuft mal Wild über unsere Wiesen oder die Pferdemädels bringen Freunde mit.
    Man kann den Hund doch auch super auf dem Hof arbeiten. Jegliche Auslastung ist möglich.
    Wir fahren 2-3x/Woche zum Hundesport. Und da kommt er ja auch raus.
    Ganz ohne Spaziergänge ist natürlich auch doof aber eher für mich.


    Ich weiß gar nicht warum ihr Euch so aufregt. Manchmal ist das DF ganz schön eingefahren und nur Eure Meinung zählt.
    Ziehen bald gegenüber vom Hof und bekomme dann nen Aussie und auch der wird nicht täglich große Spaziergänge machen.
    Glaube unsere Hunde sind glücklich so.

  • Zitat

    Das hat sie doch schon bejaht, Brizo.


    Gassistrecken ändern sich ständig, alleine schon, weil dort Artgenossen entlang gegangen sind. Im Garten ändert sich kaum was, außerdem nehmen Hunde den Garten sehr schnell als "erweiterte Wohnung" wahr. Wie interessant ist denn deine Wohnung nach einer gewissen Zeit, selbst, wenn du was Neues anschleppst?


    Aus diesem Grund betonte ich inzwischen mehrmals dass das Verlassen des Grundstücks, Abwechslung und Auslastung ein Muss sind und nur im Garten halt nicht geht ;)


    Deshalb keine Frage ob alles außerhalb des Grundstücks in euren Augen als Gassigehen zu verbuchen ist ;)
    Weil es ja durchaus möglich ist, dass ich mir unter "Gassi gehen" einfach etwas anderes vorstelle.

  • Zitat


    Spaziergänge sind für mich und die Hunde ein tägliches schönes Erlebnis zum Entspannen und ein wenig durch die Gegend dümpeln, aber nicht der Hauptlebensinhalt oder ein Grundbedürfnis der Hunde.


    Ich habe da immer wieder das Gefühl, dass Ausflüge, wo sie einen begleiten dürfen, den Hunden einfach mehr gibt als ein Spaziergang.


    Aus Sicht des Menschen oder des Hundes?


  • Genau soetwas meine ich zum Beispiel.
    Immer neue Eindrücke, neue Sozialkontakte, viel Bewegung, immer mal was neues.
    Dazu vielleicht noch einmal am Tag mitkommen, wenn die Pferde ausgeritten werden und sonst halt einfach den Alltag begleiten dürfen.
    Gerade da sehe ich zum Beispiel gar kein "Muss" extra Spazieren zu gehen. Es kommt ja immer auf den Alltag des Menschen an, wie spannend der Tag der Hunde ist.


    Wäre ja mein kleiner Traum auf so einem Hof <3



  • Auch hier wurde schon gesagt,dass es einen Unterschied macht ob der Hund die meiste Zeit des Tages am Hofleben mit beteiligt ist oder ob der Hund tagein tagaus immer im selben Garten ist über Stunden,Tage,Wochen,Monate und es kaum Input von aussen gibt (überspitzt und nicht auf die TS oder sonst wem bezogen)

  • Zitat

    Auch hier wurde schon gesagt,dass es einen Unterschied macht ob der Hund die meiste Zeit des Tages am Hofleben mit beteiligt ist oder ob der Hund tagein tagaus immer im selben Garten ist über Stunden,Tage,Wochen,Monate und es kaum Input von aussen gibt (überspitzt und nicht auf die TS oder sonst wem bezogen)


    Gut, dann redet man in diesem Thread also mal wieder aneinander vorbei.
    Von kaum Imput und immer im Garten, ohne Abwechslung, ohne Ausflüge, etc. hat hier ja bisher noch niemand der "Ich finde Gassigehen ist kein muss" geredet.

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