Kurierdienst mit Zughund

  • Das hier finde ich sehr Interessant:

    Zitat

    Welche Hunde eignen sich zum Wagenziehen?
    Im Prinzip fast alle großen Rassen (Pinscher, Dackel u.s.w. diese Hunde kann man sehr wohl anders beschäftigen) der zu ziehende Wagen sollte nur dem Hund angepasst sein. In der Schweiz, Österreich, Belgien und weiteren Ländern, wo Zughundeprüfungen stattfinden, wird verlangt die Widerrishöhe des Hundes muss mindestens 50 cm betragen.

  • Der Bollerwagen hat mehr Widerstand beim Ziehen als das Hadhi-Trike oder ein Scooter, aber meine Husky-Hündin zieht den Bollerwagen samt Einkäufen auch nach Hause (ich unterstütze sie natürlich bergauf). Unser Bollerwagen hat eine Handbremse (inkl. Feststellfunktion), die auf die Vorderräder wirkt. Ich halte es nicht für realistisch, dass ein 14 kg-Hund einen beladenen Bollerwagen bergab "im Griff" hat, da solltest du unterstützen können.

  • Also mach doch mal selber den Test einmal trägst du deine Zeitungen mit dem Zeitungstrolly aus und das nächste mal nimmst du den Bollerwagen und ziehst den. Du wirst den Unterschied merken.


    So ein Bollerwagen lässt sich echt schwerer ziehen, ich weiß das aus Erfahrung wir haben öfters einen dabei wenn wir mit den Kindern auf unser Gartenstück laufen und ich würde nie auf die Idee kommen dass mein Hund ( Appenzeller-Labbimix 24Kg 61cm) den zieht. Und er hat auch Spaß am ziehen er zieht im Winter mit Freude die leeren Schlitten den Berg hoch. Oder unsere kleine Tochter auch mal Heim auf dem Schlitten.

  • Bevor du zu viele Überlegungen anstellst.............um mal auf den Kurierdienst zurück zu kommen, wie soll das ausschauen? Meinst du z.B. Lebensmittel den Leuten bringen? Bedarf des täglichen Lebens ausfahren? Das wirst du gar nicht dürfen. Es ist nicht gewährleistet, dass die Lebensmittel dem Lebensmittelgesetz entsprechend transportiert werden. Die Sachen werden nicht kühl gelagert. Von der Hygiene beim offenen Wagen ganz abgesehen. Hunde haben im Bereich von Lebensmitteln nichts verloren.
    Du wirst ein solches Gewerbe nicht anmelden können und wenn du es nicht anmeldest wird mit Sicherheit schnellstens jemand dafür sorgen, dass es public wird.


    Das einzige was ich mir vorstellen kann wäre morgens die Zeitungen auszutragen. Mehr wird nicht drin sein.

  • Zitat


    Würdet ihr einem Hundegespann überhaupt etwas anvertrauen (Einkäufe, Umzugskisten, Briefe, Medikamente…)?


    Habs nochmal nachgelesen:


    - Einkäufe darfst du nicht transportieren
    - eine Umzugskiste hat schon ein enormes Gewicht, würde ich meinem Hund nicht zumuten und wenn du Umzugskiste für Umzugskiste fährst, dauert der Umzug ja eine Woche
    - Briefe darfst du nicht befördern (ausser deinen eigenen zum Briefkasten zu bringen)
    - Medikamente darfst du erst recht nicht befördern


    Ganz ehrlich gesagt finde ich die Idee sehr naiv.


    Den Bollerwagen selber finde ich viel zu sperrig für einen 14kg Hund. Würde ich so ein Gespann sehen, noch dazu regelmäßig und erwerbsmäßig eingesetzt wäre das für mich hart an der tierschutzrelevanten Grenze.

  • Zitat


    Mir kam der Gedanke, dass der Bollerwagen jedoch die meiste Zeit nicht genutzt wird und dafür, dass mich das Dingens 400 Euro kostet, ist das doch irgendwie schade. Also kam mir die Idee, diesen Wagen als "Kurierfahrzeug" zu nutzen und natürlich den Hund ziehen zu lassen. So kann ich ein wenig Geld verdienen und mein Hund hat eine Aufgabe.


    Den Gedankengang kann ich durchaus nachvollziehen.

    Zitat


    Ich wohne in einem Dorf mit etwa 5000 Einwohnern, also ziemlich überschaubar und habe den Eckla Easy Fun in der kleinsten Ausführung (bestellt). Ob ein Kurierdienst sich hier im Dorf letztlich wirklich lohnen würde, das muss ich noch in Erfahrung bringen, ich möchte jedoch zuerst einmal eure Gedanken und vor allem Bedenken dazu hören.


    Von wirklich organisierten Kurierdiensten habe ich bisher nur in Grossstaedten gehoert. Auf dem Land wird das, wenn es bei Postsendungen (Briefe, Zustellungen, Kataloge, Buechersendungen, kleine Pakete) bleibt, von den privaten, regionalen Postfirmen erledigt. Auftraggeber sind dabei hauptsaechlich grosse Versandhaendler (Kataloge), Kommunen, Justizbehoerden, Arbeitsaemter, Krankenkassen, Arztpraxen, Firmen. Privat kommst Du an diese Auftraege nicht dran. Du koenntest natuerlich bei solcher Firma vorstellig werden und einen geringfuegig entlohnten Job annehmen. Der Hund bekommt zwar kein Gehalt, darf aber mitarbeiten.

    Zitat


    Es versteht sich von selbst, dass ich meine Hündin nicht zu viel Gewicht ziehen lasse. Sie wiegt 14 kg und der Bollerwagen soll alleine schon 20 kg wiegen (wobei ich skeptisch bin, ob das wirklich stimmt). Mehr als 40 kg insgesamt möchte ich sie nicht "bollern" lassen. Für mich ist es auch selbstverständlich, dass ich in schwierigen Passagen mithelfe, oder den Wagen gleich selbst ziehe. Ebenso ist zu warmes Wetter tabu um zu ziehen und ich höre damit auf, BEVOR mein Hund keine Lust mehr hat.


    Ich kenne das Gefaehrt nicht, aber wenn der Hersteller 20kg Gewicht angibt, wuerde ich davon auch ausgehen. Du glaubst nicht, was Lastenfahrraeder wiegen.... solche Geraetschaften, die Gewicht transportieren sollen, sind einfach anders gebaut als moderne Trekkingraeder.
    Briefe sind leicht, da kannst aber sinnigerweise auch den Bollerwagen gleich zuhause lassen. Kataloge werden in Menge verdammt schwer, zu schwer wahrscheinlich.
    Waehrend Du im Sommer mit zu hohen Temperaturen Probleme bekommst, hast Du im Winter oft Eis und Schnee auf der Strasse. Eis ist gefaehrlich, Schnee macht ein Durchkommen mit Bollerwagen unmoeglich.

    Zitat


    Glaubt ihr, dass ein mittelgroßer Hund, der sonst nicht müde zu kriegen ist, die tägliche Kurierarbeit erledigen kann?


    14kg hab ich gelesen, also mein Eddie. Eddie ist hier auch der ziehende Sprinter. Aber der will durchziehen, Strecke machen und nicht Stop and Go mit Pausen. Stop and Go geht verdammt auf die Gelenke, mit Gewicht erst recht, da kann ich selbst ein Lied von singen. Eingespannt in den Bollerwagen, wird Hund diverse Male auf der Strasse stehen und warten muessen, waehrend Du einen Briefkasten suchst, etwas an der Haustuer zustellst. Das sollte dann so funktionieren, dass Autos, Menschen, Katzen, Eichhoernchen und sonstiges Getier gefahrlos passieren koennen.

    Zitat


    Würdet ihr einem Hundegespann überhaupt etwas anvertrauen (Einkäufe, Umzugskisten, Briefe, Medikamente…)?


    Umzugskisten wuerd ich mal gleich von der Liste streichen, das wird nix mit 14kg Hund. Briefe siehe oben. Apotheken haben ihren eigenen Lieferdienst und imho lohnt es sich nicht, das auf dem Land mit Bollerwagen und zu Fuss zu machen. Einkaeufe von aelteren Menschen.... das koennte ich mir noch vorstellen.

    Zitat


    Kennt ihr Hundehalter, die etwas in der Richtung mit ihren Hunden praktizieren? Ich selbst habe noch nie davon gehört.


    Nicht wirklich. Ich trage seit x Jahren Zeitungen aus und habe heute die Collies freilaufend dabei. Ich traeume zwar manchmal davon, die beiden mit Bollerwagen und Zeitungen allein loszuschicken... aber :hust: das wird wohl nix. Gar nicht selten stelle ich auch Post zu, weil das bei uns quasi dieselbe Firma macht. Aber ich mache das nur vertretungsweise, weil ich die Kollegen persoenlich kenne und ihnen ihren Urlaub goenne. Lohnen tut sich das naemlich nicht. Auf dem Land sind die Postbezirke oft flaechenmaessig sehr gross, damit sich die Stueckzahl ueberhaupt irgendwie lohnt. Da bist Du sehr lange (zu Fuss wuerd ich das im Leben nicht machen!) unterwegs fuer die paar Kroeten. Zwischendrin gibts dann Tage, wo irgendwelche Firmen ihre flaechendeckende Werbung verschicken.... da sortierst Du stundenlang die Post und Dein Stundenlohn ist deshalb schlecht.


    Eddie habe ich postzustellend schon mitgenommen, wenn wenig Post in weitlaeufigen Gebieten (Wochenendgebiete, die heute oft auch den 1. Wohnsitz erlauben) zuzustellen war. Das hat mich dann entlastet, weil Eddie Tempo macht und ich hoechstens bremsen muss, aber nicht treten. Macht man das nur gelegentlich, dreht man aber zeitmaessig trotzdem ne lange Nase, weil in solchen Gebieten, die logische Folge von Hausnummern meist gaenzlich fehlt und darueber hinaus auch die Anbringung derselben plus Namen an Briefkaesten und Haustueren. Da sucht man mehr und raet, welches Haus das wohl ist.


    Also, mal ganz platt, ich wuerd die Idee wieder streichen ;) Wenn Du mit Hund irgendwas zustellen willst, dann nimm gerade auf dem Land wenigstens ein Fahrrad und transportier das Gewicht selbst. Sorge dafuer, dass der Hund die meiste Strecke freilaufen kann, sonst strengt das viel zu sehr an und ist gleichzeitig zu oede. Der Hund muss dafuer dann natuerlich "verkehrssicher" sein, was fuer meine Begriffe mehr ist, als normaler Gehorsam. Auf dem Land musst Du auch immer mit Hunden rechnen, die territorial gesinnt aus ihren Toreinfahrten geschossen kommen. Nicht lustig, wenn Dein Hund da Probleme hat oder nicht sicher lenkbar ist.


    Vom finanziellen Aspekt her lohnen sich in unserer Region nur Zeitungen, alles andere darfst Dir niemals auf den Stundenlohn ausrechnen.

  • Einen 14 kg leichten Hund würde ich keinesfalls einen 20 kg Wagen samt Zugbügel und Ladung im stop-and-go ziehen lassen. Ich hätte für so einen schmächtigen Hund sowieso einen leichteren Klapp-Bollerwagen gekauft.


    Wenn, würde ich in einem Bollerwagen kleinere Kinder mitnehmen oder Welpen oder alte Hunde, die keine langen Strecken mehr laufen können. Als Nachbarschaftshilfe den Leuten die Einkäufe nach Hause fahren, würde wohl angenommen werden, aber eben nicht in Form eines Gewerbes.

  • Ok, da hab ich ja doch recht viele Antworten bekommen. Dafür erstmal vielen Dank.


    Mein Hirn verabschiedet sich zunehmend von der Idee, von daher hat sich die Frage erledigt. Aber ich möchte trotzdem noch auf ein, zwei Dinge antworten.


    mittendrin


    Bei uns funktioniert das ähnlich wie bei dir. Der Zeitungszusteller stellt auch Briefe zu, allerdings nicht von der Post, sondern einem anderen Unternehmen, was weniger Briefe bedeutet. Ich habe für meine Zeitungsrunden nur 1 1/2 Stunden gebraucht, inkl. Briefsortierung. Werbung gab es zum Glück nur selten und Kataloge kaum. Der poplige Zeitungstrolley hat mir schnell vom Platz her nicht gereicht und ich hab nen Fahrradanhänger gekauft. Verteilt habe ich aber zu Fuß. Vom Gewicht her waren das in etwa 30 kg insgesamt. Ich hab geschoben, nicht gezogen und ja, der Start war schwer. Ist man dann aber in seinem Trott, dann geht's und mit jedem Mal werden es weniger Zeitungen. :smile:


    Mit Eis und Schnee kennen wir uns hier nicht so aus, das haben wir höchstens drei Mal im Winter, hier sind die warmen Temperaturen eher das Problem, aber das hatte ich ja schon geschrieben.


    Freilaufend geht bei mir gar nicht. Nicht, weil mein Hund nicht hört, sondern, weil es einfach verboten ist und weil, wie du selbst sagst, hier sehr viele Hunde unterwegs sind, die auch gerne mal auf die Straße rennen (wie ich das HASSE!)


    schara


    Vielen Dank auch für deine Antworten.


    Allerdings stimmt das, was du sagst nicht ganz. Sicher dürfte ich als Kurierdienst Briefe zustellen. Das ist ja Sinn und Zweck eines Kuriers. Fahrradkuriere machen das ja ebenfalls den ganzen Tag. Dass ich keine Briefe von der Post zustellen kann, das stimmt - sofern ich da nicht angestellt bin. Aber ich meinte eher Sendungen, die innerhalb verschickt werden sollen. Was weiß ich, Wahlunterlagen von der Gemeinde, Rechnungen vom Arzt, oder auch mal ne kleine Nachlieferung vom Schreibwarenladen. Sowas in die Richtung hatte ich gemeint.


    Medikamente, stimmt, die darf ich nicht, da hab ich nicht dran gedacht.


    Gleiches Spiel mit den Einkäufen. Dass ich ne tiefgefrorene Pizza nicht transportieren kann, ist klar, wobei es ja Mittel und Wege gibt, um etwas kühl zu halten und ich ja maximal eine halbe Stunde brauche, um vom Supermarkt zu einem Haus zu kommen. Aber wenn mir eine ältere Dame ihren Einkauf anvertraut und ich den vor die Haustür bringe, breche ich keine Gesetze. Ich hätte Einkäufe in ne Box gepackt, sodass die auch nicht irgendwelchem Dreck, Hundehaaren und was weiß ich ausgesetzt wären, sprich, die sind besser verpackt, als im AOK-Shopper von meiner Oma, in dem die Gießkanne neben den Kirschen steht. :D


    So und dann noch Pirschelbär


    Also ich hab diese Dissertation noch nicht gelesen, aber mir Teile davon angesehen. Die Zusammenfassung und die Schlussfolgerung sind wenig aufschlussreich. Sie teilen lediglich mit, dass die getesteten Hunderasse (Appenzeller und Berner Senne) zum Ziehen von Lasten geeignet sind. Zwischendrin gibt's Tabellen, auf denen die Zugkraft bei verschiedenen Lasten gemessen wurde. Aber alles andere sind Irgendwelche Blutuntersuchungen die zumindest mir zu weit gehen. Mathe ist easy, aber Bio war nie mein Ding :pfeif:

  • Wakkelohr, wenn du das gewerblich machen willst, brauchst du eine Genehmigung für den Transport von Lebensmitteln.
    Aber nachdem du dich so langsam von der Idee verabschiedest ist es ja egal.

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