Frust bei Fütterung

  • Ich finde schon, ich nenne es mal frech "Schikane", was mit dem Futter betrieben wird, dass die Vorgehensweise den Charakter eines Futterentzuges hat, was im gewissen Sinne schlimmstenfalls eine Futteraggression nach sich ziehen könnte.

    Natürlich sollte ein Hund lernen, sich gesittet zu verhalten, bevor der Napf gefüllt auf dem Boden steht.
    Ich denke, darin sind wir uns doch alle einig.

    Was ich bedenklich finde, ist der Zeitraum und was dem Hund mittlerweile abverlangt wird.
    Nämlich, "Sitz, Platz, Blickkontakt, in einem anderen Raum bleiben".

    Nehmen wir an, Hund 2 und 3 leben bereits im Haushalt und würden bereits fressen (oder auch nicht) und mit dem hungrigen Hund wird so ein Gewese um den gefüllten Futternapf betrieben, der entwickelt Stress und ggf. Angst um eine lebenswichtige Ressource.
    Während dieser Disziplinierungsmaßnahme kreuzen weitere Hunde den Weg...
    Ruck zuck verteidigt er etwas, was er lediglich gerochen und nicht mal angerührt hat, da er schon dermaßen Schmacht und Stress entwickelt hat, dass er ein Ventil braucht.

    Diese Maßnahmen sind absurd, stressen den Hund noch mehr, was eine Futteraggression, unentspanntes Schlingen oder sogar Futterverweigerung nach sich ziehen könnte.

    Gruß
    Themis

  • Wenn du doch bitte ordentlich lesen würdest.
    Da steht nirgends, dass es die unvermeidliche Konsequenz daraus ist, dass der Hund futteraggressiv wird. Und das noch auf alle Fälle. Da steht "können".
    Und ja, das ist sogar der klassische Werdegang. Und ich meine keinen Hund, der Ressourcen verteidigt, sondern einen, der gelernt hat, dass man dem Menschen bei Futter misstrauen muss. Das liegt nicht nur am Wegnehmen des Futters, sondern am von der TS geschilderten Frust, der als unschöne Emotion vom Hund empfunden wird. Gepaart mit dem ständigen Wegnehmen des Futters, wäre mir die Gefahr zu groß.

    Wenn du das als Pöbeln empfindest, dann tut mir das sehr leid für dich, ich sehe da einen Hund, der wahrscheinlich nicht mehr warten kann, weil sich die Situation schon so eingespielt hat - meine Vermutung nach wie vor: Impulskontrolle aufgebraucht.

    Wenn man so weiter macht setzt man die Frustrationstoleranz auch nich herab, schürt Misstrauen und ja, die Futteraggression ist nur eine mögliche Konsequenz. Ich denke, der Hund ist überfordert - sonst würde ers ja nicht machen.

  • Zitat


    Wenn du das als Pöbeln empfindest, dann tut mir das sehr leid für dich, ich sehe da einen Hund, der wahrscheinlich nicht mehr warten kann, weil sich die Situation schon so eingespielt hat - meine Vermutung nach wie vor: Impulskontrolle aufgebraucht.

    Da stimmt ich dir sogar zu.
    Natürlich pöbelt der Hund der Threaderstellerin nicht, das war lediglich ein Zukunftsszenario wenn man sich auch das Gemaule einfach einlässt und den Napf hinstellt.

    Diese Art von Warten ist sicherlich hart für einen verfressenen Hund und vermutlich ist nach kurzer Zeit die Impulskontrolle einfach aufgebraucht so das ein ruhiges Warten einfach unmöglich wird...
    Dann hast du genau drei (vernünftige) Wege, die alle vor und Nachteile haben:
    1) du belohnst das ruhige Warten vor den Napf
    2) du verkürzt das Warten auf ein Maß das der Hund leisten kann
    3) du löst die angespannte Situation einfach auf in dem du den Napf entfernst und sobald wieder Ruhe da ist versuchst du es erneut

    Da der Hund der Threaderstellerin keine Resourcenaggression im Bezug auf Futter zeigt und scheinbar noch nicht mal annähernd über die nötige Impulskontrolle verfügt, wäre meine erste Wahl fürs Training der 3. Weg.
    ABER: Nicht jeder Ansatz funktioniert bei jedem Hund (und Halter) !

  • Zitat

    kareki:

    Sowas in der Art wollte ich auch schreiben. Ich find das total nachvollziehbar, was du und Themis beschreiben. Das wären auch meine Bedenken.

    Im Bereich "Hunde misstrauen Menschen" habe ich einfach Erfahrung, gerade auch bei Nordischen (nicht nur bei Shibas).

    Und den Eröffnungspost fand ich alleine schon von der Formulierung her erschreckend. Ich empfinde so ein Vorgehen genau als das Gegenteil von "entspanntem Fressen". Dass der Hund solche negativen Verknüpfungen mit seinem Futter macht, kann gerade bei geplanten anderen Hunden, nach hinten losgehen. Muss natürlich nicht (damit hier alle zufrieden sind).

    Ich füttere hier zur Zeit auch drei. Der mit der größten Frustrationstoleranz bekommt den Napf als letztes, dabei der Ressourcenverteidiger (und ex-futteraggressive Hund) neben mir, wird aus der Hand gefüttert und bekommt OHNE zu warten. Währen die anderen beiden fressen - und sie haben ein unterschiedliches Tempo - guckt Akuma auf Signal "Wo ist...?" zu den Fressenden und bekommt dafür ein Bröckchen Futter. Das hat uns soweit gebracht, dass der Hund keine Aufregung während des Fressens hat.
    Ich glaube, da sind sehr viele Logikfehler.
    Der Hund wird nicht entspannter, je länger er warten muss. Er wird irgendwann aufgeben, aber "Entspannung" definiere ich anders. Entspannt ist er, wenn er sein Bedürfnis befriedigen durfte.
    Genauso ist das auch beim Hundefüttern, wenn es mehrere sind. Der Fehler liegt, meiner Meinung nach, daran, dass der Hund, der eh schon Schwierigkeiten hat sich zurückzuhalten, am längsten auf die Folter gespannt wird... kleinschrittig vorgehen.
    Wie bei allen Dingen, die die Impulskontrolle (und Frustrationstoleranz) betreffen.

    Wenn der Hund schon vorher noch ein komisches, sinnloses "Kommando" ausführen muss, dann würde ich das so trainieren, dass der Hund die Chance hat, seine Impulskontrolle langsam zu verbessern. Allerdings würde ich sinnlose Gehorsamsübungen lassen, der Hund ist eh schon aufgeregt genug, wenn er Hunger hat und fressen will.
    Anschauen kann, wie bereits gesagt, sinnvoll sein. Aber ein Hund, der sowieso "brav" ist, braucht auch das nicht.

  • Ich fütter ebenfalls 3 Hunde. Die dürfen bei der Zubereitung neben mir stehen und gierig gucken. Solange sie nicht hochspringen oder drängeln oder so ist alles in Butter.
    Einer legt sich in der Regel von selber in einiger Entferung hin, die anderen beiden stehen links und rechts neben mir und beobachten jede Bewegung mit Argusaugen.

    Sobald das Futter fertig ist nehme ich die ersten zwei Näpfe, sage die Namen der jeweiligen Hunde (ich halte immer die gleiche Reihenfolge ein), gehe an ihre festen Futterplätze, stelle den ersten Napf hin, sage mehr oder weniger gleichzeitig "Fass!" :lol: und dann darf Nr.1 auch schon fressen. Ebenso danach mit Nr. 2 und anschließend mit Nr. 3.
    Von "Napf von der Arbeitsplatte nehmen" bis "Hund fängt an zu fressen" dauert es jeweils vielleicht 3-5 Sekunden.

    Wenn einer gar zu wild ist, hochspringt oder die Nase schon in den Napf stecken will wenn der noch nicht steht, dann gibts halt ein "Nein, lass das" oder so und ich stelle den Napf erst hin, wenn der Hund sich gesittet benimmt (und wenn es nur für nen Sekundenbruchteil ist).
    Aber ich kann mich gar nicht erinnern, wann das das letzte mal ein Problem war.


    Klar sind sie freudig erregt und "unter Spannung" wenn es Futter gibt, das ist aber auch der einzige Stress dabei. Finde ich normal, die Fütterung ist schließlich immer wieder ein Highlight und meine fressen alle gern, in diesem Haus gibts keine Mäkler (mehr).

    Kloppen tut sich hier keiner und immer unverschämter und drängeliger werden die auch nicht. Eher im Gegenteil.
    Ich denke die haben gelernt, dass sie ihr Futter so schnell wie möglich serviert kriegen, es ihnen nicht unnötig vorenthalten wird und jeder in Ruhe fressen kann.
    Mal in nen Napf reinzugreifen oder ihn wieder wegzunehmen ist kein Problem, war es auch nie.


    Mag nicht die Universalmethode sein, für mich hat es bisher gut funktioniert, ich bin wohl ebenfalls ein Fan von "So wenige Aufstand ums Futter wie möglich!"


    Ich glaub es ist aber relativ egal ob der Hund vorher noch kurz "Sitz" macht (auch wenn ich es unnötig finde), solange er jeden Tag das selbe Ritual hat das er gut einschätzen kann und es bitte schnell geht, nicht noch ewig auf die Folter spannen.
    Zwei bis drei Sekunden warten sind denke ich dicke genug, so in die Richtung "2-3-4-Nimm`s!"

  • Ich hatte bislang irgendwie andere Hunde :???: Obwohl in den letzten Jahren zahlreiche Hunde, mal einer, mal mehrere, bei uns lebten, habe ich nie wegen der Fütterung so einen Terz veranstaltet. Für mich hat das was mit Verlässlichkeit zu tun. Wenn ich zum Füttern in die Küche gehe und den ersten Napf in die Hand nehme, wissen die Hunde, dass es nun auch Futter gibt. Da werden keine Kunststückchen geübt und ich habe auch nicht nötig, Macht zu demonstrieren, indem ich das Futter nicht gebe oder wieder wegnehme. Wozu auch? Entsprechend ruhig läuft die Fütterung bei uns ab. Ob bei einem Hund oder bei fünf Hunden.

  • Zitat

    Ich hatte bislang irgendwie andere Hunde :???: Obwohl in den letzten Jahren zahlreiche Hunde, mal einer, mal mehrere, bei uns lebten, habe ich nie wegen der Fütterung so einen Terz veranstaltet. Für mich hat das was mit Verlässlichkeit zu tun. Wenn ich zum Füttern in die Küche gehe und den ersten Napf in die Hand nehme, wissen die Hunde, dass es nun auch Futter gibt. Da werden keine Kunststückchen geübt und ich habe auch nicht nötig, Macht zu demonstrieren, indem ich das Futter nicht gebe oder wieder wegnehme. Wozu auch? Entsprechend ruhig läuft die Fütterung bei uns ab. Ob bei einem Hund oder bei fünf Hunden.


    Prinzipiell stimme ich dir zu (vor einem Jahr hätte ich es auch wirklich so unterschrieben), aber lass mal einen Ressourcenverteidiger dazu kommen, der alleine schon beim Klang eines Futternapfs auf Habacht geht.

  • Zitat

    Prinzipiell stimme ich dir zu (vor einem Jahr hätte ich es auch wirklich so unterschrieben), aber lass mal einen Ressourcenverteidiger dazu kommen, der alleine schon beim Klang eines Futternapfs auf Habacht geht.

    So einen hatte ich vor Jahren :smile: . Da ich aber bei mehreren Hunde immer in getrennten Räumen füttere, wusste der genau, wo sein Raum, sein Platz ist und es gab von daher keinen Stress. Er wartete dort auf sein Futter und bekam es auch zuerst. Die anderen Hunde blieben in den anderen Räumen, bis sie ihr Futter hatten und die Näpfe leer und wieder weggeräumt waren, so dass es auch von daher zu keinen Streitereien kommen konnte.

  • Vielen Dank für eure Posts.

    Ich habe die Ursache für dieses Janken und nervös werden gefunden,glaube ich zumindest.

    Ich hatte ja die Hündin einer Freundin ,die Tage da.
    Ich habe die in 2 Räumen gefüttert,man weiß ja nie und bevor Fremdhund o. eigener ,Schaden machen o. erleiden ....die andere Hündin war läufig... hab ich sie ebend gleich getrennt.
    Die Hündin wurde heute morgen abgeholt und beim Füttern saß Ari wieder wie immer ,war relaxed und fraß dann ganz normal.


    Ich werde meine MACHT natürlich weiter ausleben und sie sitz o. platz machen lassen,bevor es Futter gibt. :roll:
    Wenn ich ihr draußen ein ganzes Huhn o. Kaninchen gebe,lasse ich sie genauso sitzen o. liegen,bevor ich es freigebe,frage mich wo das was mit Machtgehabe zu tun hat.
    Ich kann ihr problemlos son Futtertier wegnehmen ,ohne das es da auch nur ein Anzeichen von Aggressivität gibt,genauso bei Kaustangen usw.
    Da funktioniert sogar das Bring! und sie legt es mir in die Hände.

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