Ist der Hund ein Rudeltier?!

  • Zitat

    Nein, ganz klares Nein. Hier geht es ums überleben, wenn es hart auf hart kommt. Hund wird von Listenhund überfallen. Trotz kompletter Unterwerfung lässt Hund nicht ab. Sogar als in Todesangst in den Augen nur noch das Weiße zu sehen ist, hört der Angreifer nicht auf.

    Gestört ist hier der Angreifer der trotz totaler Unterwerfung diese nicht anerkennt und weitermacht. Normalerweise ist dann Schluß.

    Ende vom Lied war, dass der HF des angegriffenen Hundes seinen Hund versuchte zu retten und noch die Hand durchgebissen bekam.

    So, und jetzt kommst du.

    "Komplette Unterwerfung" würde implizieren, dass es eine unkomplette gibt...

    Und das ist keine Unterwerfung, das ist Erstarren/Aushalten/Shut-down, nachdem alle Gegenwehr nichts bringt oder bringen würde. Oder Flucht. Ein Hund, der fast totgebissen wird, kann sich nicht unterwerfen, weder passiv noch aktiv.

    Bestes Beispiel für aktive Unterwerfung ganz ohne Aggressor. Hundehalter kommt nach Hause, der Hund möchte den Halter begrüßen durch Lecken der Mundwinkel und versucht hochzukommen. Willst du damit sagen, dass der Hund sich im menschlichen Sinne unterworfen hat? Es ist eine Geste des Vertrauens und Respekts. Man sollte das in aktive und passive Respekterweisung umbenennen.

    So, das war ich.
    Gerade in diesen Situationen wirst du niemals eine Unterwerfung sehen, weil du das Wort falsch auslegst.


    ***


    Und ja, das erste Mal stimme ich mit hansgeorg überein:
    Es gibt keine Triebe. Das wurde schon vpr Jahren herausgefunden. In der Neurobiologie spricht man von Gefühlen bzw. Motivation.
    Das Lorenz'sche Modell zu den Instinkten hatte schon zu seinerzeit genug Kritiker.

    Aber in der Regenbogenpresse wird auch noch von Triebtätern gesprochen, ansonsten weiß man, dass es diese so nicht gibt...

    Wenn dir zukünftig Männer sagen, sie brauchen es, weil Triebstau, darfst du sie auslachen. Und wenn du selbst ein Mann bist:
    Besser nicht mehr erwähnen ;)

    EDIT
    Wie auch immer ich Überlebensinstinkt schreiben konnte, gerade ich, die immer in anderen Threads geschrieben hat, dass es sowas wie Triebe nicht gibt. Das Forum unterwandert mich. Das ist peinlich.
    "Überlebenswille" - das meinte ich.

    Kein Wunder, dass ich mich nicht mal angesprochen fühlte.

  • Und nur weil ich in der Eile und meiner Unachtsamkeit ein falsches Wort benutzt habe, ist meine gesamte Argumentation nicht hinfällig udn macht dein Altlasten-Wissen zur Unterwerfung nicht richtiger.

  • Zitat

    Ah, du bist ja der Meinung, das er den Hund auf den Rücken gedreht hat (ich versteh euch nicht, die Alpharolle gilt als überholt und Falschbeobachtung/-interpretation!).... oder der Hund hat sich selbst umgedreht, hast du nichts o genau gesehen.

    Die Bezeichnung Alpharolle ist überholt?

    D. h., die Alpharolle als solche gibt es nicht, aber das ein (Alpha) Leittier, aber auch andere aus dem Rudel, das gehört z. B. zu den Funktionskreisen der Sozialisation, die Welpen mal auf den Rücken, oder umgelegt werden, als Erziehungsmaßnahme, einfach dazu.

    Die Frage ist, welchen Namen willst du diesem Kind nun geben?

    Und spätestens hier sind wir bei der situationsbedingten (aggressiven) Unterdrückung und Unterwerfung, nicht nur bei Wölfen, sondern ebenso bei Hunden.


    Zitat


    Pfote heben und anlegen kann genauso gut Beschwichtigung/Beruhigung sein, selbiges gilt für das Auflegen des Fangs. Hat nichts mit Unterwerfung zu tun.
    Auch das dies Dominanzgesten oder Siegerposen sein sollen, ist Altwissen, das auf die Müllhalde gehört. Ruhe in Frieden.
    Es heißt schlicht: "Alles okay. Von mir geht keine Aggression (mehr) aus.

    Auch das ist wieder Unsinn Dominanz, Beschwichtigung, Unterwerfung, Demutsgebärden usw. durchdringen sich gegenseitig, kein Mensch ob Wissenschaftler oder Hundehalter kann dir sagen, was da tatsächlich passiert.
    Das ist alles viel zu beliebig und willkürlich.

    Denn nicht nur Dominanz, sondern Beschwichtigung, Unterdrückung, Unterwerfung, Demutsgebärden, sind ebenso Beziehungsmerkmale.

    Es ist auch falsch zu behaupten, es gäbe keine Dominanzhierarchie, die gibt es sehr wohl, nur ist sie nicht immer linear, sondern auch zirkulär und sie ist kein starres Konstrukt, wie einst angenommen.

    Hier gilt wie überhaupt in der (Evolutions-) Biologie, „nichts ist so beständig wie der Wandel“.


    Alles, was im Kosmos existiert, ist die Frucht von Zufall und Notwendigkeit (Demokrit).

  • Hey


    Zitat

    Ja ich werde Bescheid sagen damit meine Berufsschule sich hansgeorg aus dem Forum anpasst....sorry ich habe das nunmal so gelernt, habe Bücher von Bloch und co hier rum stehen...kareki beschreibt die zwei Arten der Unterwerfung schon richtig. Ob du das nun willst oder nciht ;)

    Und Bloch ist viel Populärwissenschaft, würde ich nicht gerade, als eine Autorität in Sachen Verhaltensbiologie sehen.

    Da kareki "passive" Unterwerfung überlesen hat, sollte sie beim zitat von Feddersen-Petersen (2006) schauen, das habe ich nochmal Fett hervorgehoben, (Schenkel 1967) unterscheidet "passive" und "aktive" Unterwerfung

    Verstehen stellt besondere Anforderungen, Missverstehen nicht (G. Roth).

  • Lass die Zitate am Schluss, die nichts weiter als verdeckte Angriffe sind. Ansonsten werde ich nicht mehr mit dir diskutieren, denn das ist kindisch.

    Hierarchie ist bei Hunden absolut deplatziert. Dominanzbeziehungen (!) sind natürlich nicht linear, haben aber mit Rangordnungen überhaupt nichts zu tun.

    Du vermschst einfach meine Aussagen, konstruierst daraus irgendwelche Falschheiten, die du dann als Unsinn deklarierst, nur um Recht zu behalten.
    Das ist wahre Listigkeit, mein Lieber.

    Ich weiß, Frau Feddersen-Petersen ist dir natürlich ein richtiger Experte, hast sie ja nicht das erste Mal angeführt. Alle anderen, die dir nicht passen, werden irgendwie diskreditiert (Mech, Bloch... obwohl ich letzteren auch nicht sonderlich mag, hast du auch was gegen Dr. Sophia Yin?). Die Unterscheidung der Respekterweisung ist bis heute gültig, da es zwei verschiedene Ausdrucksweisen sind. Das ist schon genau alles.

  • Zitat

    Die Bezeichnung Alpharolle ist überholt?

    D. h., die Alpharolle als solche gibt es nicht, aber das ein (Alpha) Leittier, aber auch andere aus dem Rudel, das gehört z. B. zu den Funktionskreisen der Sozialisation, die Welpen mal auf den Rücken, oder umgelegt werden, als Erziehungsmaßnahme, einfach dazu.

    Die Frage ist, welchen Namen willst du diesem Kind nun geben?

    Und spätestens hier sind wir bei der situationsbedingten (aggressiven) Unterdrückung und Unterwerfung, nicht nur bei Wölfen, sondern ebenso bei Hunden.

    Ernsthaft? Also das ist mir nun langsam zu dumm.
    Das habe ich auch schon erklärt, bei den ganzen Umbolz-Beispielen - ja das gibt es und ich habe darüber auch mehrmals gelesen. Das nennt sich "Pinning" und hat genau gar nichts mit "Auf den Rücken drehen" zu tun. Hund wird umgeworfen, es wird sich drüber gestellt, um den darunterliegenden Hund/Wolf festzunageln. Das ist KEINE Unterwerfungsgeste, sondern um dem Kontrahenten (!) zu zeigen, dass man physisch der Stärkere ist. Das ist keine Erziehungsmaßnahme in diesem Sinne (was soll das den bringen? Soll der kleine Zweg so brutal lernen, dass dies oder jenes nicht geht?) - in einer Wolfsfamilie wird das jedenfalls nicht so gemacht.

  • Zitat

    Schönes Beispiel, dass der auf dem Rücken liegende nicht sofort der Unterworfene ( oder wie auch immer man es nennen mag ) ist:

    Mein damaliger Labrador mit jungen zwei Jahren traf auf einen älteren Eurasiermix. Dieser wollte es wissen, es kam zu einem Kommentkampf. Rein körperlich war meiner überlegen, hatte den Mix in wenigen Sekunden auf den Rücken gedreht. Eurasier lag also auf dem Rücken, mein Lab stand über ihm. Eurasier hat aber in Rückenlage weiter offensiv gedroht, die vordere Zahnreihe entblößt. Der Blick meines Labs wich währenddessen zur Seite, er drehte den Kopf immer weiter weg. Das dauerte eine gefühlte Ewigkeit, ca 10 Sekunden, da stieg mein Lab mit immer noch weggedrehtem Kopf langsam von dem Rüden runter und wollte sich entfernen, der Rüde stand auf, setzte meinem nach und startete noch zwei Scheinbisse in den Nacken meines Labs, welcher darauf nicht mehr reagierte und seinen Weg weg vom Geschehen fortsetzte.

    Meiner Ansicht nach hatte mein Lab hier den Kürzeren gezogen, obwohl der andere unten lag?????


    Ich finde dieses Beispiel wunderbar.
    Dein Junghund hat den anderen umgehauen (Pinning) . Der ältere Hund hat unten gelegen und NICHT freiwillig eine passive Demut gezeigt, weil dein "Raudi" stärker war in dem Moment.
    Dein Hudn bewiess eine Riesenportion soziales Verhalten und korrigierte sich und zeigt aktive Demut, obwohl er "oben" steht. Er schaut weg und tritt den geordneten Rückzug an.

    Habe ich so noch nie erlebt. Der Eurasier wahrt sein Gesicht indem er durch "Scheinattacken" den Angreifer vertreibt. Dein Hund wahrt sein Gesicht indem er langsam davongeht, was sonst nur Sieger tun...
    Beide Hunde bverhalten sich toll (ausser dass Pinning ;) deines übermotivierten Junghundes.

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