
HSH als Herdenbewacher?
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MrsFrontAngel -
9. August 2013 um 12:31
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Zitat
Jetzt verstehe ich auch die Eingangsfrage von Andrea, die mich nun auch interessieren würde. Geht das einfach so, selbst wenn derjenige eine Zulassung als Schäfer hat? Das ist doch mehr als gefährlich und man könnte sagen fahrlässig, oder? Was passiert, wenn was passiert?
Ich hab mal nen TV-Bericht aus der Schweiz gesehen. Da haben die oben auf den Almen (naja, so unzugaengliche Wiesen halt), Schafe mit HSHen und meist ohne Mensch, wenn ich mich recht erinnere. Da sind Warnschilder angebracht, wie Mensch und ggf Hund sich zu verhalten hat. Naemlich Abstand halten und vorbei gehen. Keinesfalls zu den Schafen gehen oder die Hunde irgendwie locken oder aehnliches. _Dann_ passiert da genau nix, die HSH verfolgen hoechstens mit den Augen, verlassen aber ihre Herde nicht.Na und das sind fuer mich voellig normale Verhaltensregeln. Wenn man hier bei uns durch die Heide laeuft und auf den Schaefer trifft, will der auch nicht, dass man mal eben seine Herde aufmischt. Hunde hat der auch dabei, muss jetzt halbwegs luegen... irgendwas Altdeutsches tipp ich mal... wuerd ich meinen Hund auch nicht wirklich hinschicken, wenn die im Arbeitsmodus sind. Und diese Riesen-Ziegen.... waah, die sehen auch nicht gerade so aus, als wuerden die den Rueckzug antreten. Die Heide ist Touristenattraktion schlechthin, da treten sich die Leute ja fast schon auf die Fuesse und muessen sich in der Hinsicht benehmen.
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mittendrin
du meinst dieses Video, oder?http://www.youtube.com/watch?v=5flIqb-hyU4
Finde ich sehr Interessant,
wie allerdings die Regelung in Deutschland ist, weiß ich auch nicht.LG
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mittendrin
du meinst dieses Video, oder?
Nee, direkt das war es nicht. War eine Sendung auf Arte, umfangreicher. Aber dieselben Warnschilder kamen auf jeden Fall vor.Ich kann mir ja vorstellen, dass so mancher Mensch da wirklich gen Herzinfarkt segelt. Aber will man Woelfe, Luchse, Baeren wieder in unseren Landen haben, dann muss man mit solchen Schutzmassnahmen leben lernen. Find ich absolut ok.
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Ich hab da noch was gefunden, auf die Schnelle aber keine gesetzlichen Bestimmungen. Vielleicht will sich da ja jemand interessehalber durchwuehlen.
http://schaeferinformationsdienst.jimdo.com/herdenschutz/Und eine Frage an die Schafhalter:
Wenn man eine geringe Zahl an Schafen haelt (20 mal angenommen) ist es dann problematisch, die Nachts in ihren Stall zu verbringen?
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Was meinst Du mit problematisch?
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Was meinst Du mit problematisch?
Weiss ich nichtIch frage mich, was vielleicht dagegen spricht... warum das nicht praktiziert wird... Ich hab von Schafhaltung ueberhaupt keine Ahnung, weiss also ueberhaupt nicht, ob da irgendwas doof dran ist.
Vor ein paar Tagen sind hier 8 Schafe von Woelfen laut Tageszeitungsueberschrift, laut Artikel auf jeden Fall Caniden, gerissen worden. Die Naehe zu Woelfen macht die natuerlich sehr wahrscheinlich. Mein spontaner Gedanke war "selbst Schuld", wir wissen doch alle, dass die Woelfe hier leben... Huehnerhalter muessen ihre Huehner wegen Fuechsen und Mardern ja auch nachts in den Stall sperren. Aber nach der spontanen Reaktion frage ich mich, ob das aus irgendwelchen nachvollziehbaren Gruenden nicht praktiziert wird.
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Für mich gäbe es folgende Gründe das nicht zu praktizieren:
Höhere Kosten (bei der Schafhaltung legt man eh ordentlich drauf) für Heu und Einstreu (und der Zeitaufwand das Zeug ranzukarren)
Erheblich höherer zeitlicher Arbeitsaufwand: Schafe abends reinholen, morgens rausbringen (bei mir wären das immer ordentliche Strecken, da ich keine Standweiden haben wegen des Parasitenbefalls - sprich, ich habe Flächen, die ruhen sollen, damit dort die Wurmeier etc. absterben.) - für Viele gar nicht machbar, da die die Schafe nicht über frei Wege bugsieren können, dann noch der Zeitaufwand den Stall zu misten
Dann: Wohin mit dem zusätzlichen Mist (Wiesen überdüngen, damit man es los wird ist auch keine Option)
Außerdem erhöhte Gefahr des Außenparasitenbefalls wegen der schlechten Luftbedingungen im Stall (wenn er sicher sein soll, dann muss er zu sein) und dem Problem mit der Bewollung: Im Stall ist zu warm, wenn die Wolle drauf bleibt, draußen evtl. zu kalt, wenn sie ab ist. Lässt man dann doch scheren, kostet das auch noch zusätzlich Zeit UND Geld.Viele Grüße
Corinna -
Zitat
Wenn sich ein Wolfsrudel dadurch abschrecken lässt, gut, wenn sich ein Wolf dadurch nicht abschrecken lässt, Pech gehabt, denn dann war's das mit ihm wohl, da kennt ein HSH eher keine Gnade und reagiert blitzschnell (sollte man nicht glauben, wenn man diese Hunde eher als tröge und rumgammelnd erlebt hat), wenn seine "Familie" ernsthaft bedroht wird.
ein einzelner hund wird sich jedoch nicht stellen...
dazu braucht es immer mehrere hsh um eine komplette herde effektiv zu schützen. diese betreiben arbeitsteilung mit absicherung von mehreren flanken.
als schutz für eine herde ist ein hund alleine jedoch kein schutz. leider.
wölfe sind strategen...
und greifen in so einem falle von mehreren seiten an.
sie werden den herdi "ablenken" und andere greifen von anderen seiten an. wie sollte das ein herdi alleine bewältigen können?effektiver herdenschutz mit dementsprechenden hunden ist eine teure und sehr aufwändige sache. einer alleine reicht eben nicht aus.
die hunde müssen von klein an auf "ihre herde" sozialisiert werden und nach strengen kriterien werden sie auch (bei nichteignung) aussortiert.
keine leichte aufgabe für jeden, welcher sich ernsthaft mit dem thema beschäftigt. -
Zitat
Für mich gäbe es folgende Gründe das nicht zu praktizieren:
Danke fuer die ausfuehrliche Erklaerung, Corinna.Da siehste mal, was ich alles nicht weiss. Ich haette gedacht, es waere deutlich kostenguenstiger, die Schafe in den Stall zu bringen, als einen sicheren Zaun zu bauen. Und ueber Parasiten und das Wollproblem weiss ich natuerlich auch nichts.
Ja, die Schafhalter sind wohl wirklich arm dran. Ist die Frage, ob sich der finanzielle Aufwand fuer Wolfsschutz, bei so kleiner Schafzahl lohnt. Wahrscheinlich geht das nur mit sehr viel Idealismus.
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Jede kleine Herde wird gehalten, weil die Leute Spaß dran haben, vielleicht aus moralischen Gründen selbst gezogenes Fleisch essen wollen, Schafe mögen... und ihr Geld, was sie an anderer Stelle verdienen, in die Viecher stecken.
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