Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Weiss gar nicht (bzw. bezweifle stark), ob die Forumulierung: "Der Wolf hat eine natürlich Scheu vor dem Menschen" das Verhältnis Mensch zu Wolf treffend beschreibt oder schon eine Falschdarstellung bedeutet. Würde Scheu eher mit Vorsicht ersetzen, wobei der Satz dann schon etwas an Sinnhaftigkeit einbüsst (weil man es so nicht mehr kombinieren würde).

    Ja das hört sich nach genetisch verankerte Furcht vor dem Menschen an. Aber es stimmt eben nicht. Der Wolf ist, denke ich, jahrhunderte von jahren, seit der mensch waffen hat, vor diesem auf der Hut. Davor war Mensch einfach nur ein nackter Affe, der ähnlich wie Schwein schmeckte. ^^ Warum sollte er jetzt, wo Mensch wieder unbewaffnet ist, und nicht im stande sich effektiv zu schützen, vor ihm und seinem Besitz Angst haben... oder Scheu...

  • Anmerkung der Redaktion: Mein Rechtsverständnis und Einschätzung der politischen Lage sind eine andere.


    Auf meine Frage, was bei dem Falle eines getöteten Hundes passiert, kam folgende Antwort:


    Der Hund stelle keine wirtschaftliche Bedeutung dar und man müsse das dann, ebenso wie "diverse weitere, in der Natur vorkommende" Gefahren akzeptieren.
    Der Hund könne ebenso durch andere Wildtiere verletzt/getötet werden, bei denen es ebenso keinen Ersatz geben würde. (Bis auf Wildschweine und Luchse fallen mir keine größeren Tiere ein, die heimisch sind und z.B. meine Schäferhunde töten würden)


    Anders wäre es, und auch dort müsse man stets den Einzelfall prüfen, bei Hunden im eigenständigen Einsatz. Sei es Jagd, Suche o.ä. Da wollte sie mir keine eindeutige Antwort geben.
    Zudem sei der beste Schutz für einen Hund die Nähe des Menschen. ( :hust: , um auf die Scheu-Theorie zu setzen)


    Die Mitarbeiterin teilte mir mit, dass nicht alle Fälle negativ ausgehen, der Wolf auch positiv/neugierig an den Hund herantreten könnte.


    Sie verwies mich auf die Internetseite des NLWKNs und den Verhaltenstipps:
    Wenn Sie einem Wolf begegnen | Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz




    Es wird dem Wolf, wenn er lernt, der Mensch tut nichts und Siedlungsstrukturen sind klasse, nicht gut kommen, wenn das Land diesen Unterschied macht, gleichzeitig aber eine effektive Abwehr (ohne Entnahme) nicht möglich ist.


    Na, vielleicht sollte ich mich intern auf eine andere Stelle bewerben. :|

  • Die Mitarbeiterin teilte mir mit, dass nicht alle Fälle negativ ausgehen, der Wolf auch positiv/neugierig an den Hund herantreten könnte.

    kam diese Antwort vom Sachverständigen? Ich habe jetzt nicht alles genau nachgelesen :ops:
    Aber das ist echt, neben vielen anderen Schmankerln, der Hit in Tüten :barbar:

  • Der Vorfall in Molfsee. Tatsächlich habe ich in der Ecke mal 5 Jahre gewohnt und ich kenne das Gebiet sehr gut. Das ist ja schon ein gut ausgebauter Speckgürtel von Kiel. Molfsee ist schon fast ein lückenlos angeschlossener Vorort von Kiel. Drumherum mit viel Land- und Bundestraßen, Dörfer, Infrastruktur....aber auch grünen Schneisen. Das ist definitiv nicht mehr wilde weite schleswig-holsteinische Landschaft wie in Dithmarschen oder so, sondern recht gut besiedelt.


    Ich bin doch froh, dass ich da nicht mehr bin. Ich hatte meine Pferde 5km Luftlinie von Molfsee entfernt im Außenbereich im Offenstall. Mit einem gut genährten Shetty...was aber zumindest meine Schäferhündin gerne über die Weide gejagt hat. xD

  • kam diese Antwort vom Sachverständigen? Ich habe jetzt nicht alles genau nachgelesen :ops: Aber das ist echt, neben vielen anderen Schmankerln, der Hit in Tüten :barbar:

    Das war die Mitarbeiterin des Wolfsbüros. Ich habe noch den letzten Absatz nach der größeren Pause hinzugefügt


    :rollsmile:

  • Sicher ist es ein Unterschied ob ein Hund in einem siedlungsgebiet von einem wolf getötet wird oder in einem Wald.
    Für kleinhundehalter besteht eine reale Gefahr von greifvögel. Die Nähe zum Menschen und leine verringern das Risiko aber schließen diese nicht aus. Halter deren Hund von einem greifvogel getötet wurden haben keine Entschädigung bekommen. Warum sollte das beim wolf anders sein? Weil bei den greifvögel die Akzeptanz gegeben Ist?
    Und für mich macht es ein Unterschied ob weidetiere getötet werden oder ein Hund. Die Haltung von Tieren auf weiden ist für mich schützenswert und erhaltungswert. Die weidetierhalter können such das nicht aussuchen außer sie gehen von der weidehaltung weg. Die sind darauf angewiesen dass es einen Schutz gibt und auch Entschädigung. Da soll das Geld auch hin kommen.

  • Zum Thema " natürliche Scheu":
    Ich glaube nicht, dass da irgendein Gen verantwortlich ist, sondern eher die Selektion auf vorsichtige Individuen durch jahrhundertelange Jagd. (siehe die Ellsmeerwölfe, die kaum Scheu gegenüber Menschen zeigen).
    Aktuell ist in D diese Selektion auf 0 gestellt, so dass die Lernerfahrung sein wird: Mensch ist ein Tutnix.
    Frohe Weihnachten trotzdem!
    LG

  • @CharlieCharles
    Danke schön!

    kam diese Antwort vom Sachverständigen? Ich habe jetzt nicht alles genau nachgelesen :ops: Aber das ist echt, neben vielen anderen Schmankerln, der Hit in Tüten :barbar:

    Naja, das stimmt aber schon. Da gab es z.B. das umstrittene Video eines Jagdhundehalters, der seine 2 Hunde zum Wolf schickte und die tollten da rum. War sicher ein sehr junger Wolf und intelligent war das auch nicht, aber passiert ist nichts.
    Ich wiederhole mich einfach zum xten Mal: nicht jeder Wolf da draußen ist eine Gefahr für Hunde.

    Sicher ist es ein Unterschied ob ein Hund in einem siedlungsgebiet von einem wolf getötet wird oder in einem Wald.

    Ja, das sehe ich auch so. Ich will einfach keinen Wolf vor meinem Gartenzaun oder auf der Straße treffen. Punkt. Da ist für mich eine Grenze überschritten, die mein normales Leben über Gebühr strapaziert.
    Ich würde kein Faß aufmachen, wenn man Hund wildern gehen würde und dabei vom Wolf gerissen wird. Da kann ich nur trauern und mir selbst die Schuld geben.
    Aber wenn ich und meine Hunde artig im Wald spazierengehen, dann möchte ich dabei auch nicht auf Wölfi treffen, der meine Hunde anknabbert.
    Dabei gehts mir dann aber gar nicht um Schadensersatz, sondern viel miehr darum, dass solche Wölfe bitteschön als Problemwölfe angesehen und entsprechend zügig so behandelt werden. Es ist ein Unding, dass das immer noch eher meine Schuld wäre und ich mich immer weiter einschränken soll, Wölfi aber alles darf.


    Na, vielleicht sollte ich mich intern auf eine andere Stelle bewerben.

    Das hätte ich wohl schon längst. Du hast meinen REspekt.

  • Ja wie soll man einen Hund auch wertmäßig ersetzen? Gebt mir 5000€ weil mein Hund im Garten gefressen wurde und der Wolf darf im nächsten Garten beuten gehen? Nein danke, dass Geld kann man sich echt schenken, ich möchte genau wie mittendrin, dass ich mich einfach in einem normalen Rahmen bewegen kann.


    Charlie Charles, ich würde ehrlich auch sehen, dass du einen unverfänglicheren Job bekommst. In deiner Zwickmühle möchte ich nicht stecken, entweder man glaubt den Murks den in deinem Fall Hannover erzählt und vertritt ihn voll Überzeugung oder eben nicht. Im Fall eben nicht, hängt man zwischen Pflicht und Anstand und sowas zermürbt. Kannst ja jemanden am Telefon auch schlecht sagen, sorry ich bin voll bei ihnen aber meine Chefs.. ich habs gemacht aber die Diskussionen danach sind nicht erfreulich. :hust:

  • Aber wenn ich und meine Hunde artig im Wald spazierengehen, dann möchte ich dabei auch nicht auf Wölfi treffen, der meine Hunde anknabbert.
    Dabei gehts mir dann aber gar nicht um Schadensersatz, sondern viel miehr darum, dass solche Wölfe bitteschön als Problemwölfe angesehen und entsprechend zügig so behandelt werden. Es ist ein Unding, dass das immer noch eher meine Schuld wäre und ich mich immer weiter einschränken soll, Wölfi aber alles darf.

    Wenn es so weiter geht, wie ich befürchte, hieße es vermutlich "selbst Schuld, was gehst Du auch mit Hunden ins Wolfsgebiet", selbst wenn Deine Hunde angeleint angegangen wurden (was in anderen Ländern ja durchaus schon passiert ist).
    Da interessiert es auch nicht, ob die Gegend jahrzehntelang als "Naherholungsgebiet" oder "Urlaubs-Wander-Region" beworben wurde.

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