Echte Wölfe und blöde Fragen
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mittendrin -
27. Juli 2013 um 09:58 -
Geschlossen
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Die Tiere ziehen sich zur Geburt und zum Bindungsaufbau mit dem Kalb von der Herde zurück. Beides macht Sinn, ersteres, um die Herde nicht zu gefährden, zweiteres, damit Mutter und Kalb einander später im Getümmel wiederfinden können.
Oder ist das auch bei den Robustrassen nicht mehr drin?
War es denn je "drin"? Ich such mir ja nen Wolf (
) nach Videos und Co über das Verhalten von Rindern bei solchen Attacken, aber wirklich viel gibt es dazu nicht.
"Draussen" würde es wohl eher wenig Sinn machen, für ein Einzeltier die ganze Herde zu gefährden. Das "Zusammenrotten" z. B. von Bison-Herden kann man in Videos immer erst sehen, wenn die Kälber schon so groß und geschickt sind, dass sie mit der Herde mitlaufen können, dann werden Strategien angewandt, die Kälber in die Mitte zu nehmen. Aber auch diese "Strategien" werden erst im Laufe der Zeit entwickelt, sind also nicht automatisch verankert.
Irgendwo habe ich übe Przewalski-Pferde gelesen, die ja nun an Ursprünglichkeit einiges zu bieten haben, die frei in Wolfsregionen leben - auch die mussten erst lernen, wie sie mit Angriffen von mehreren grossen Beutegreifern am besten zurechtkommen.
Die Strategien der Beutetiere müssen sich ja sowohl an die vorhandene Umgebung als auch an die Beutegreifer selbst anpassen. "Ein Abwasch" gibts da nicht.
Was ich allerdings noch nie irgendwo gesehen habe (auf Videos), ist dass sich eine Herde was auch immer um ein gebärendes Tier scharrt, um es vor Beutegreifern zu schützen.
LG, Chris
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Ich kann hier bei meinem Nachbarbauern immer wieder beobachten , dass die Kuh vor der Geburt sich von der Herde absondert. In irgendeiner Ecke der 10 ha-Koppel bekommt sie dann das Kalb, leckt es sauber, und wenn es schliesslich aufstehen und herumstolpern kann, weden die anderen Kühe aufmerksam und kommen neugierig näher.
Allerdings sind das keine Robustrinder, sondern Schwarzbunte.
Das Absondern hat den Sinn, dass Mutter und Kind ihre Bindung ungestört aufbauen können.
(Ist übrigens bei Rotwild genauso).
LG -
Die Fachstelle Herdenschutz hat laut Mitteilung alle Landwirte in der Gemeinde Pfäfers informiert und empfiehlt ihnen, keine Kühe im Freien abkalben zu lassen.
Dazu noch.
Das liest sich ja ganz fluffig und einleuchtend so auf den ersten Blick.
Man bloss - eine extensive Rinderhaltung ist in vielen Fällen überhaupt nicht darauf eingerichtet. Es ist das eine, Unterstände oder Wind- und Wetterschutz in Form von hecken/Bäumen, etc. parat zu halten, damit die Tiere sich an trockenen Stellen zum Wiederkäuen ablegen können, aber man kann nicht von jetzt auf gleich ganze Herden aufstallen, schlicht aus dem Grund, weil in der extensiven Rinderhaltung oft die dazu benötigten Gebäude gar nicht vorhanden sind. Die paar Männeckes hier in der Region, die überhaupt Rinder draussen halten, nutzen die Cover-it-Leichtbau-Hallen als Unterstände, diese erfüllen das Kriterium der raschen Rückbaubarkeit im Aussenbereich. Da kann man Rinder prima vor Wetterunbilden schützen - aber Wölfe hält man damit nicht fern.
Für viele kleine Mutterkuh-Haltungen - unserer inklusive - würde eine dauerhafte Anwesenheit von Wölfen das Aus bedeuten. Landwirt ist nicht gleich Landwirt - wenns ums Zahlen von Geldern für Berufsgenossenschaft und Co geht oder die Allgemeinheit die Flächen für den Wintersport nutzen will, ist man ganz schnell ein Landwirt, wenn es aber darum geht, auf extensiv bewirtschafteten Flächen feste Gebäude zu errichten, um die Tiere dort geschützt unterbringen zu können, oder Fördergelder für den Herdenschutz zu bekommen, ist man um Lichtjahre vom Landwirt entfernt.
Ich weiss hier überhaupt nicht, wie das in Zukunft weitergehen soll.
LG, Chris
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Ist schon ein paar Jahre her, da fuhr ich täglich zum Bauern mit noch ein paar wenig Kühen. Der hatte die Kuh in ein kleines Extragatter direkt vor seiner Haustür verfrachtet. Hat mich sehr erfreut, weil ich dann ein paar Tage lang, jeden Morgen Zwillingskälbchen begucken konnte.
Aber das geht wahrscheinlich nur, wenn man nur eine tragende Kuh hat. -
ich will auch nichts verharmlosen , aber wie läuft das in Ländern in denen Wölfe immer heimisch waren? natürlich sind die meist dünner besiedelt, aber auch in den skandinavischen Ländern oder in Polen wird es zu Nutztierrissen kommen, wie leben die mit dem Wolf?
und was stellt Ihr Euch vor, wie (und ob?) wir mit dem Wolf leben sollen? -
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ich will auch nichts verharmlosen , aber wie läuft das in Ländern in denen Wölfe immer heimisch waren? natürlich sind die meist dünner besiedelt, aber auch in den skandinavischen Ländern oder in Polen wird es zu Nutztierrissen kommen, wie leben die mit dem Wolf?
und was stellt Ihr Euch vor, wie (und ob?) wir mit dem Wolf leben sollen?In den meisten dieser Länder wird eben auch durch Maßnahmen dafür gesorgt, dass der Wolf den Menschen tatsächlich eher meidet. Sprich: werden die Wölfe zu aufdringlich, werden sie geschossen.
Und: in Ländern, in denen Wölfe eh die ganze Zeit heimisch waren, wissen die Menschen das auch. Sprich: Wenn ich in Polen mitten im Wald im Nirgendwo in einem kleinen Dorf lebe (oder hinziehe), weiß ich, dass da u.U. Wölfe auch leben.
Hier ist es ja so, dass der Wolf gar nicht mehr da war und nun in den Lebensraum drängt, in dem sich der Mensch sicher und zu Hause gefühlt hat. -
und was stellt Ihr Euch vor, wie (und ob?) wir mit dem Wolf leben sollen?
Ich stelle mir das recht einfach vor - dass nämlich die Tierhalter nicht mit den Kosten allein gelassen werden. Und damit meine ich nicht nur die "großen" Landwirte, sondern ich fordere einen Bestandsschutz auch für Hobbytierhalter oder Kleinstbestände, die den Landwirten in Sachen Herdenschutz gleichgestellt sein müssen.
Wer schon vor der Ausweisung von Wolfsgebieten in diesen Gebieten Tiere gehalten hat, muss den Landwirten in Sachen Herdenschutz gleichgestellt werden.
Dazu gehören neben Förderungen für den Herdenschutz auch Einzelfall-Ausnahmeregelungen in Sachen Baurecht per Eilentscheid. Sprich - es muss den Tierhaltern ermöglicht werden, rasch und unmittelbar zu reagieren und z. B. wenigstens sichere Nachtpferche, die z. B. Rindern auch standhalten, notfalls auch im Aussenbereich bauen zu dürfen. Das geht derzeit nämlich nicht.
Wenn hier heute ein Wolf um die Tiere schleicht, hat man kein halbes Jahr Zeit, um den normalen Gang der Baubehörden abzuwarten. Da muss sofort etwas geschehen können.
LG, Chris
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Bekannte von mir haben hier eine Weide für ihre Pferde gepachtet, wo die Tiere den ganzen Sommer drauf stehen.
Da hier ja auch das ein oder andere Wolfsrudel rumschleicht, hatten sie überlegt, einen verschließbaren Unterstand für die Nacht zu bauen, damit die Pferde dort über nacht sicher untergebracht werden können. Es handelt sich um 4 Pferde.
Das Problem:
die bekommen keine Erlaubnis für den Unterstand. Unterstände auf Weiden dürfen hier nur Landwirte bauen, und auch das nur, wenn die "begründet" sind. Wenn ich ne Weide gepachtet habe, bin ich aber kein Landwirt.
Jetzt müsste als oder Landwirt, dem die Weide gehört, nen Antrag stellen. Das ist aber langwierig und im Ergebnis schwierig, weil er die Weide verpachtet hat.
Das ist echt total bescheuert.... -
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Jo, und bis es dazu kommt, muss noch ne Menge passieren:
http://daserste.ndr.de/beckmann/sendu…issinfo100.html -
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