Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ich finde so schlimm, dass aufgrund dieser Politik wir bei den Nutztieren auf kurz oder lang wieder rückschrittig im "animal welfare" werden müssen.

    Stall statt Offenstall/Koppel für die Pferde, Stall statt Weide für die Schafe und Ziegen, oder eben die Gefahr, dass die eigenen Tiere schwer verletzt und traumatisiert werden :|


    Mega schlimm, der Bericht. Der arme Schäfer, die armen Tiere...


    Zitat

    Insgesamt wurden fünf Schafe und vier Ziegen von den Wölfen gerissen. Zudem sind fünf Schafe und sieben Ziegen schwer verletzt. Dies stellte ein Rissgutachter fest, der die Verletzungen der Tiere untersucht hatte.


    Man ey...

    Zitat

    Selbst die Herdenschutzhunde scheinen unter Schock zu stehen. Sie waren nach dem Angriff völlig apathisch.

    Ist das normal?

  • Ist das normal?

    Die Hunde sind Teil der Herde und haben es im Blut, ihre Herde zu beschützen.
    Wenn das nicht funktioniert - hier in diesem Fall könnte ich mir vorstellen, dass es einfach zu viele Wölfe für 3 Hunde waren - klar, macht denen das zu schaffen.
    Man darf nicht vergessen, dass es in D bisher kaum einmal zu tatsächlichen Kampfhandlungen zwischen Wölfen und HSH gekommen ist. Ein derart heftiger Übergriff kann also natürlich auch die Hunde schocken. Das sind grossartige Hunde, aber doch keine Super-Hunde, auch diese Hunde müssen sich im Fall X einer absoluten Übermacht geschlagen geben. Und das ist für sie mit Sicherheit ein einschneidendes Erlebnis. Es gibt aus anderen Ländern glaubhafte Berichte, dass manch HSH nach einem erfolgreichen Wolfsübergriff auf die Herde nicht mehr einsetzbar war.

    In anderen Ländern werden HSH an Wölfen trainiert, damit sie Erfahrungen für Auseinandersetzungen sammeln können. Das ist hier in D natürlich nicht möglich - entsprechend ist so ein Wolfsübergriff für viele unserer Hunde eine ganze Nummer zu gross, denn Wölfe wissen dank ihres Alltags, wie sie verletzen und töten müssen. Für unsere HSH ist es in so einem Fall das erste Mal, dass blosse Präsenz nicht ausreicht.

    Das ist so, als wenn wir ganz unbedarft das Boxen ausprobieren wollen und ein Profi-Boxer wemmst uns mit 1,5 Hieben gleich krankenhausreif zu Boden. Keine Chance.


    Gibt es so etwas wie eine Faustformel, xhunde pro ytier?

    Die gibt es bisher nur in Bezug auf die Herdengröße, da sinds pro 100 Schafe 1 HSH (wobei die Mindestbesetzung eh 2 HSH ist), aber es leuchtet ein, dass es im Idealfall mindestens so viele HSH wie Wölfe sein sollten, eher mehr.

    LG, Chris

  • Tja, die Krux wird da sein das man ja nie wirklich weiß, wieviel Wölfe angreifen, oder?

    Schwierig echt .... Ich kann leider nix wertvolles hier beitragen, nur interessiert mitlesen um informiert zu sein. :/

  • Und man darf in dem Fall nicht vergessen, dass es wohl das Dobbrikower Rudel war, welches Nutztiere gerne als Beute nimmt und wenn das ganze Rudel dort auftaucht, mit jetzt eventuellem Nachwuchs zum einjagen.. da haben auch drei erfahrene Hunde null Chance. Die können wohl eher froh sein- je nachdem - dass sie noch leben.

  • Tja, die Krux wird da sein das man ja nie wirklich weiß, wieviel Wölfe angreifen,

    Wenn es ein vernünftiges Monitoring gibt, weiss man, wie viele Wölfe da rumturnen.

    Das zahlenmäßig stärkste Rudel bisher war glaub ich das Altengrabower Rudel mit 19 Tieren - da kann @nepolino bestimmt noch was zu sagen, Brandenburg ist ja nicht meine Ecke, ich bin froh, wenn ich hier zeitnah am Wolfsgeschehen dran bleib.

    LG, Chris

  • Altengrabow sind so um die 20 Tiere laut meinem letzten Stand ja. Dobbrikow müssten auch 7-8 sein- plus neuer Nachwuchs. Dazu Nutztiererfahrung...

    Bei einem Rudel von 20 Tieren greifen doch nicht alle zusammen an? Würde da Monitoring helfen, weil immer dieselben zur Futter Beschaffung kommen? Oder gibt es zumindest nen groben Überblick?

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