Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Mann muss sich das nur mal vorstellen, mit dem Hirsch. Einfach mal Bildlich wenn so in Hirsch auf einen zukommt, schnell... Oder wenn man die Tür aufmacht und der ist plötzlich da. Subjektiv für mich gesprochen, in dem Moment ist mir der Wolf egal, der hat nur 4 "kleine Messer" dabei, son Hirsch hat fast schon Speere einstecken, mehr als 4 und ist schon in Bewegung.

    Ich finde es immer wieder fantastisch wie behauptet wird der, das Wolf nicht in die nähe von Menschen geht. Es gibt genug festgehaltene Fälle in denen der Wolf in Städte und Dörfer eindringt. Schweden und Russland. Aber ich kann mir gut vorstellen wie das zu stande kommt. Denn wenn der Wolf auf dem Land quasi büffiert wird durch Schafe die nicht geschützt werden können, warum sollte er in die Stadt ziehen.

    Oder bezieht man diese Erkenntsnis, das der Wolf nicht zu Menschen geht, von den Beobachtungen der letzten Wölfe, die es in Deutschland gab, nachdem diese ja auch einen Grund hatten den Menschen zu meiden - und überträgt das jetzt auf die neuen Wölfe?

    Hab mal ein Video von zweifelhafter Quelle gesehen da haben Wölfe Einkaufstüten von Menschen geklaut, die gerade aus dem Supermark kommen. :D Die Quelle ist zwar zweifelhaft, aber vorstellbar ist das schon.

  • Ich predige gar nicht. Ich bin konfessionslos. ;)

    Aber ja - ich gehe aufgrund meiner Beschäftigung mit dem Thema Herdenschutz davon aus, dass Zäune auf Dauer alleine nicht ausreichen. Auch bei Rindern nicht.
    Zum einen sind sie furchtbar anfällig (die Zäune mein ich jetzt) - zum anderen lernen Wölfe nun mal sehr schnell.

    Was Du zum Thema Herdenschutz bei Rindern für D vllt. wissen solltest, @rinski ist, dass es keine pauschalen Förderungen für den Herdenschutz bei Rindern in D gibt.
    Der Grund ist einfach: es ist einfach zu teuer. Die Flächengrößen für Rinder sind enorm, die Zaunlängen entsprechend - DAS will dann auch keiner flächendeckend fördern. Förderungen gibt es je nach Bundesland, wenn es in bestimmtem Radius um die Rinderhaltung bereits Rinderrisse gegeben hat. Dann sind die Wölfis aber schon auf den Geschmack gekommen und versuchen es auch unter erschwerteren Bedingungen gern wieder - der übliche Teufelskreis, weil die offiziellen Stellen den Begriff "Prävention" einfach nicht verstehen.

    Ich habe immer noch die Mails vom Kontaktbüro Lausitz und von Herrn Wotschikowsky, die mir schrieben, dass eine kälbersichere Einzäunung für Rinder genügt. Das sind 3, je nach Risikolage auch 4 Reihen Elektrozaun. Ich bräuchte mir um meine Rinder keine Sorgen machen - steht da.

    Es wurde sehr, sehr lange in D so getan, als wären Rinderhalter nicht von der Wolfsrückkehr betroffen, das Problem wurde kleingeredet noch und nöcher - von den offiziellen Stellen und von Wolfsexperten. Man könnte, wenn man zynisch veranlagt ist und das wird man im Laufe der Zeit bei diesem Thema fast automatisch, auch auf die Idee kommen, dass da entweder bewusst die Wahrheit ein wenig leiser gedreht wurde, um die Akzeptanz für den Wolf zu verbessern oder unsere Wolfsexperten eben doch nicht so ne Experten sind, wie sie immer tun, wenn sie DAS nicht vorher wussten.

    Da im Fassatal geht ja ganz offensichtlich der Wanderweg durch die eingezäunte Fläche - wie stellst Du Dir das dort mit HSH vor, @rinski ?
    Das ist keine provozierende, sondern eine ernstgemeinte Frage.
    1/3 "Meiner" Wanderer hier kriegt schon Schnappatmung, wenn es an eingezäunten HSH vorbei soll. Und je merkwürdiger sich einer benimmt, desto mißtrauischer macht er die Hunde, das ist völlig normal und u. a. das, was den Job der Hunde ausmacht.

    Lies die Schweizer Jahresberichte zum Herdenschutz - die Akzeptanz für Herdenschutzmaßnahmen von Seiten der Bevölkerung ist einfach noch nicht vorhanden in dem Ausmaß, in dem man sie haben müsste, um ohne noch mehr Sorgen HSH auf solchen Flächen einsetzen zu können. Da wurde bei den Untersuchungen der Beissvorfälle mit HSH festgestellt, dass ein Großteil der Wanderer sich den Hunden gegenüber so richtig Kacke verhält: Fuchteln mit Stöcken, Steine schmeissen, Einsatz von Pfefferspray.
    Im aktuellen Bericht wird sogar festgestellt, dass die Hunde aufgrund der immensen Belastung durch den Tourismus mit Wanderern, Mountain-Bikern und Co noch und nöcher auf den beliebten Almen, im Verlauf der Sömmerung zunehmend Nerven zeigen. Kein Wunder - ihre Haupteinsatzzeit ist nachts und tagsüber sollen sie sich mit tausenden von Touris rumplagen, die sich z. T. auch noch total daneben benehmen.

    Wie soll das gehen mit HSH auf solchen Flächen?
    HSH sind grossartig - dort, wo man sie problemlos einsetzen kann, dort, wo die Bevölkerung mitzieht.

    Aber kein universell einsetzbares Allheilmittel.

    LG, Chris

  • @Chris2406: Wenn jetzt Leute etwas zu Fressen für die MC´s über den Zaun werfen, würden die MC´s das fressen? Es gibt ja viele verrückte Menschen bzw Menschen die verrückte Sachen machen auf der Welt. Machst du dir Sorgen das mal ein Wanderer, Skifahrer, Mountain-Bikern usw. mal etwas vergiftetes Fressen über den Zaun werfen? Oder brauchst du dir das nciht machen weil die MC´s das nicht fressen würden?

    LG
    Sacco

  • Trotz HSH....
    Nach Wolfsangriff bei Lenzen: Bauernbund verlangt Stopp aller Herdenschutzprogramme

    Da bin ich mal gespannt, was den Wolfsbefürwortern da als Erklärung einfällt, was der Schäfer da man bloss falsch gemacht hat.
    Das ist übrigens der Schäfer mit dem lustigen Schild von den Badenden vor ein paar Seiten.

    Französische Schäfer, also die aus der Heimat der Pyris, setzen mittlerweile verstärkt auf Kangals, da gab es kürzlich einen Artikel zu.

    LG, Chris

  • @Chris2406: Wenn jetzt Leute etwas zu Fressen für die MC´s über den Zaun werfen, würden die MC´s das fressen? Es gibt ja viele verrückte Menschen bzw Menschen die verrückte Sachen machen auf der Welt. Machst du dir Sorgen das mal ein Wanderer, Skifahrer, Mountain-Bikern usw. mal etwas vergiftetes Fressen über den Zaun werfen? Oder brauchst du dir das nciht machen weil die MC´s das nicht fressen würden?

    LG
    Sacco

    Nein, die meisten hier kennen mich zu gut dafür. Mehr sag ich dazu nicht.

    LG, Chris

  • Wenn man die HSH jetzt auf den stark frequentierten Almen (und das ist richtig stark frequentiert, dagegen ist im Fassatal tote Hose) großzieht sollten sie sich an Touris gewöhnen? Zumindest sind die Tiere -also Pferd, Schaf, Kuh, Esel- auf diesen Almen ziemlich tiefenentspannt, selbst wenn Hunde zwischendurch Kühe hetzen, Wanderer mit Steinen werfen, Kälbchen antatschen...

    Wie immer denke ich, dass wir Menschen lernen müssen. Wir müssen lernen mit Wolf, Bär, HSH klar zu kommen, genau so wie mit Muttervieh... Da benehmen sich die Wanderer ebenfalls wie die letzten Idioten und provozieren Unfälle (und trotzdem stellen die Bauern die Tiere auf Almen wo Wanderwege durch gehen).
    Wie gesagt, in Frankreich und Spanien stehen HSH auf genau solchen Flächen, wie es hier in Südtirol ist, wo sollten die Hunde denn besser arbeiten können? Genau so werden Kangals doch auch in der Türkei eingesetzt?

    Die Handhabung in D ist sicher bescheuert, vermutlich ist es hier von offizieller Seite eher noch schlimmer. Zumindest würde das mein Vorurteil über Italien bestätigen ;)

  • Ich habe immer noch die Mails vom Kontaktbüro Lausitz und von Herrn Wotschikowsky, die mir schrieben, dass eine kälbersichere Einzäunung für Rinder genügt. Das sind 3, je nach Risikolage auch 4 Reihen Elektrozaun. Ich bräuchte mir um meine Rinder keine Sorgen machen - steht da.

    Sowas ist zum kotzen, ich denke das so ein Zaun selbst meine Hunde nicht abhalten würde, die sich zu Hause satt fressen können...
    Auch das Märchen vom Wolf, der sich von Menschen fern hält stimmt so nicht. Zumindest kenne ich einen Menschen persönlich, der einen Wolfsangriff nur deshalb überlebt hat, weil seine HSH dazwischen gegangen sind (die recht schwer verletzt wurden bei dem Übergriff).
    Warum ein großes Raubtier verharmlost wird leuchtet mir auch nicht ein. Das bringt sicher gar nichts im Bezug auf das zukünftige Zusammenleben.

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