Echte Wölfe und blöde Fragen

  • "Ausreichend gesichert" - wenn das die Zäune sind, die den Nutztierhaltern offiziell empfohlen werden und die dann auch nicht mehr genügen - was dann?

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/n…-a-1050179.html

    Morgen kommt meine Lieferung an Schafsnetzen. 1,08 m, dazu Pfosten, um 2 Reihen E-Zaun extra über dem Schafsnetz anzubringen. Ist es jetzt eine Beruhigung für mich, dass ich damit über den empfohlenen Maßen bin?

    LG, Chris

  • ich hatte ja schon in meinem letzten Post gschrieben, das ich diesen Wolfsriss auch weil es so viele Schafe sind schon beunruhigend finde und einen 100 %ugen Schutz für Nutztiere gibt es wohl leider nicht, was mich allerdings im Zusammnehang mit den aktuellen Zahlen über Wolfsrisse interessieren würde , wie viel Weidetiere sterben im selben Zeitraum durch wildernde Hunde oder Weideunfälle (ausbrüche oder so) ?

  • Für´s erste vielleicht. Aber Wölfe sind ja schlau. Und sicher werden sie so einiges über die Zäune lernen, daß die irgendwann kein Problem mehr sind.
    Wie schon mal geschrieben: Früher war immer ein Schäfer / Hirte bei der Herde, der sofort zur Stelle war, wenn die HSH angeschlagen haben - auch nachts im Schäferkarren. Und wenn sich ein Wolf partout nicht trollen wollte ... nun ja ... Das ist halt ein Unterschied. Auch, daß Wölfe wußten, daß mit Menschen nicht zu spaßen ist.
    Wenn Deutschland, wie in den Medien geschrieben, Milliarden Überschüsse hat - warum wird da nicht was für den Herdenschutz abgezweigt? Aber nein, Geld geht in Form von Subventionen an die Massentierhaltungen, wenn man mal bei der Tierhaltung bleibt.

  • und in NS schreien Jägerverbände und der Bund der Steuerzahler Zeter und Mordio weil das neu eingerichtete Wolfsbüro ( u.a. mit 2 Veterinären dauerhaft besetzt damit die Wolfsrisse schneller bearbeitet werden) eine Verschwendung von Steuergeldern sei...

  • http://www.tagesspiegel.de/themen/reporta…e/12253750.html

    Lesenswert, finde ich.

    Hat mich auch prompt dran erinnert, dass ich als Kind im Grundschulsportunterricht tatsächlich noch "Wer hat Angst vorm bösen Wolf?" gespielt habe. Gibts das heute auch noch? Wär wohl unpassend ;) Aber dann würde mich so einiges auch nicht mehr wundern.

    Und auch der Zusammenhang "Migranten und Wölfe" ist mir leider schon aufgefallen. Hab ich vor Kurzem schon hier erwähnt.

  • Lesenswert ja - aber so ganz stimmig finde ich den Artikel nun auch nicht.
    Vor allem, wem nützt dieser Artikel? Und was soll er bezwecken?


    Die Furcht vor dem Unbekannten ist doch etwas völlig Normales.
    Und unbekannt ist alles, was man noch nicht selbst erlebt hat. Natürlich kann man auf die Erfahrungswerte anderer zurückgreifen, aber da fehlt dann immer noch das entscheidende Quentchen Wissen, wie es tatsächlich ist, in Situation XY zu stecken. Wer da nicht zumindest dieses besondere Kribbeln im Nacken spürt, der ist vermutlich bereits klinisch tot.

    Der Satz

    Wenn der Wolf wirklich das Ende der Weidetierhaltung wäre, gäbe es in Rumänien oder Kroatien keine Bauern und Schäfer mehr.

    ist irgendwie....süß. Ob der Autor weiss, dass die Bestandszahlen der kroatischen Wölfe durch Abschuss dramatisch zurückgegangen waren und sich erst allmählich wieder erholen konnten, als zusätzliche Maßnahmen zum Herdenschutz eingeführt wurden?

    Und zur Wolfslage in Rumänien ein Zitat aus einem anderen Zeitungsartikel:

    In Rumänien, wo etwa 4.000 Wölfe leben, kommt es deshalb so selten zu heftigen Begegnungen, weil Menschen die Tiere verjagen, sobald die sich nähern. Nicht in allen Fällen bleibt das Gewehr im Schrank. Man muss Wölfen, die ihre Scheu aufgeben, einen Grund liefern, sich wieder scheu zu verhalten. Der beste Grund ist ein Mensch, der seine eigenen Reviergrenzen ernster nimmt als die der Wölfe

    Andere Länder gehen einfach noch ein wenig anders damit um - soweit, dass hier Wölfe gezielt gleich präventiv aus bestimmten Regionen vergrämt werden, ist D noch lange nicht. Und das ist eines der Dinge, die mich persönlich stören. Man kann die Entwicklungen in anderen Ländern verfolgen und läßt dennoch hier erst einmal alles so vor sich hindümpeln, bis die ersten Probleme auftauchen. Dann erst wird - wieder mal zu spät - gehandelt.

    Der Wolf ist nicht das Ende der Weidetierhaltung. Mit Sicherheit nicht.
    Aber die Weidetierhaltung wird um Klassen komplizierter durch ihn.
    Teurer.
    Arbeitsintensiver.
    Dass man da nicht grad freudestrahlend drauf reagiert, ist doch wohl verständlich.

    Das ist kein Vorwurf, schon gar nicht an den Wolf - sondern einfach eine Feststellung.

    LG, Chris

  • Der Artikel ist ganz gut. Bei uns hieß das Spiel "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?" (Damit war aber eher ein Köhler gemeint)

    Chris: Ja, genau das sage ich auch immer, daß andere Länder nicht so zimperlich sind. Ich habe schon fast den Eindruck, als würden die Wölfe irgendwie merken, daß ihnen nichts passieren kann. Man müßte Abschreckungsmaßnahmen machen, damit der Wolf die Scheu behält.

  • @mittendrin bei uns hiess es noch : Wer hat Angst vorm schwarzen Mann ? Das war dann politisch nicht mehr korrekt,bei meinem Bruder hiess es schon :Wer hat Angst vorm bösen Wolf ? Das scheint aber nu auch nich mehr ok....mein Sohn spielt in der Schule jetzt:Wer hat Angst vorm schwarzen Schaf ?

  • Allmählich wird in Sachen Einzäunung und Schutz immer mehr "aufgerüstet" - in der Salami-Taktik, Scheibchen für Scheibchen, die ich für völlig verkehrt halte. Denn ein Wolf, der bereits einmal Erfolg mit der Überwindung eines Zaunes hatte, wird es eher immer wieder probieren, als einer, dem der allererste Versuch absolut nachhaltig verleidet wurde.

    http://www.ndr.de/nachrichten/ni…ck,esel246.html

    Ist doch klar, dass Wölfe dazulernen - wären sie "blöd" und nicht lernfähig, würden sie nicht lange überleben. Mich wundert immer nur die Überraschung derer, die glauben, Wölfe mit kleinen, leichten Maßnahmen fernhalten zu können.

    LG, Chris

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