Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Und das ist, was mich an der ganzen Wolfs-Thematik von Anfang an furchtbar ärgert: es wird nicht die Wahrheit gesprochen, es wird nicht im vollen Umfang informiert, es wird immer nur zugegeben, was man nicht mehr abstreiten kann. Das ist echt so das Allerletzte und führt bei mir dazu, dass ich eigentlich gar nichts mehr glauben mag. Übrigens überträgt sich dieses Mißtrauen dann auch auf alle anderen Bereiche der Politik. Nie war ich so mißtrauisch wie heute. Die erfüllen sich wirklich einen Bärendienst mit so einem Vorgehen.

    Ja, so ist es.


    Und ich kann mir - nachdem ich nun seit Jahren die Wolfs- und Herdenschutzgeschichte verfolge - einfach nicht vorstellen, dass explizit gegenüber dem HH geäussert wurde, dass der Hund nie wieder, auch nicht für wenige Minuten allein im Garten sein darf - ob angebunden oder nicht. Kann ich mir nicht vorstellen, weil ich weiss, dass das nach Übergriffen auf Nutztieren eben auch nicht so klar geäussert wird.


    Ja, ich denke auch immer noch "Wie kann man nur", das beruht aber schlichtweg darauf, dass ich WEISS, was ich in Sachen Wolf zu erwarten habe.
    Wenn Yorkie mich nachts weckt, weil er raus muss, lass ich ihn schon lange nicht mehr zum Gärtchen vorlaufen (5 Meter), sondern er wartet, bis ich mir die alte-Hunde-Gummischlappen angezogen habe und mitgehe.




    Sven Kellers Rinder hatten den Vorteil, dass sie seine "normalen" Sport-Hunde im Alltag schon kannten, weil die ihn immer auf die Flächen begleitet haben. Die bloss 4 Wochen Anlaufzeit sind also nicht als Durchschnitt zu werten:
    Schutz vor Wolfsangriffen - Ausbildung von Herdenschutzhunden | rbb Rundfunk Berlin-Brandenburg


    LG, Chris

  • Ja, ich denke auch immer noch "Wie kann man nur", das beruht aber schlichtweg darauf, dass ich WEISS, was ich in Sachen Wolf zu erwarten habe.
    Wenn Yorkie mich nachts weckt, weil er raus muss, lass ich ihn schon lange nicht mehr zum Gärtchen vorlaufen (5 Meter), sondern er wartet, bis ich mir die alte-Hunde-Gummischlappen angezogen habe und mitgehe.

    Da bist Du schon weiter als ich. Ich mußte nämlich tatsächlich heute um Mitternacht aufstehen, weil Herr Eddie raus wollte. Ich war nicht erfreut, Wecker klingelt schon um 2:35 h schnief, und stand dann halbnackt an der Tür und habe auf Eddie gewartet. Während ich da stand, habe ich überlegt, ob ich mir das eigentlich noch leisten kann. Habe durch den Zaun die nächtliche Beleuchtung beim Nachbarn beguckt und überlegt, ob wir jetzt auch "Rundum-Beleuchtung" installieren müssen und die die ganze Nacht anhaben müssen (Nachbar hat furchtbar Angst vor Einbrechern). Nun, Eddie geht wirklich nur 5m weit, aber wahrscheinlich müssen wir mindestens die kleine Pforte zur Sackgasse erhöhen, die ist nur nen Meter hoch.


    Sven Kellers Rinder hatten den Vorteil, dass sie seine "normalen" Sport-Hunde im Alltag schon kannten, weil die ihn immer auf die Flächen begleitet haben. Die bloss 4 Wochen Anlaufzeit sind also nicht als Durchschnitt zu werten:
    Schutz vor Wolfsangriffen - Ausbildung von Herdenschutzhunden | rbb Rundfunk Berlin-Brandenburg

    Danke für die Info. Ich hab das vorhin angeguckt und überlegt, ob das wohl an der Hunderasse liegt, dass das so schnell ging.

  • Danke für die Info. Ich hab das vorhin angeguckt und überlegt, ob das wohl an der Hunderasse liegt, dass das so schnell ging.

    Nee, der ist neben Hundetrainer auch Hundesportler und die Hunde haben ihn immer begleitet (ich weiß das, weil wir nach dem bösen Riss bei ihm wegen der HSH telefoniert haben, das war ein Zwillingskälberriss mit totgehetzter Mutterkuh). Also anders als bei Schafen, die arbeitende Hütehunde schon als "doof" kennen, hatten die Rinder nur neutrale, regelmäßige Hundekontakte im Vorfeld, die die Integration der HSH deutlich vereinfacht haben.


    Wenn man als durchschnittliche Eingewöhnungszeit bis zum effizient möglichen Herdenschutz 6 Monate bei der Kombi HSH und Rind annimmt, macht man nix falsch und schürt keine falschen Erwartungen. Es kann auch mal länger dauern, je nach Rinderrasse und wenns schneller geht, kann man sich freuen.


    LG, Chris

  • Ich gestehe, dass ich in Sachen getötetem Hund der gleichen Meinung wie @Lurchers bin. Man braucht kein spezielles Wissen haben, um seinen Hund wenige Tage nach einem Angriff, der durch einen TA behandelt werden musste, nicht unbeaufsichtigt draußen zu lassen.
    Da kann man reden wie man will - ich kann diese Fahrlässigkeit nicht akzeptieren. Und damit halte ich mich nicht für schlauer als Andere. Jeder, dem seine Hunde wertvoll sind, müsste null komma null über Wölfe wissen und würde trotzdem nicht so handeln.

  • Ich würde sagen, einmal auf die heisse Herdplatte fassen sollte reichen.

    Und dann sagt man di9r das die Herdplatte nur dieses eine Mal heiß war weil das ne Fehlfunktion war.
    Das sagt nicht irgendjemand, sondern ein Fachmann der (so nimmt ja an) deutlich mehr Ahnung hat. Und schon hat man die Hand eben doch nochmal aufm Herd...


    wir reden nicht über irgendwelche Ottoweissnichts. Das sind HUNDEHALTER, die dort schon eine Weile leben.

    :lachtot: Hui, der war gut! Die meisten Hundehalter sind nicht intelligenter als andere Menschen, die Haltung eines Hundes vergrößert nicht die Intelligenz und macht einen nicht automatisch zu einem besseren, informierteren Menschen.
    Wär schön, is aber nicht so.


    Man braucht kein spezielles Wissen haben, um seinen Hund wenige Tage nach einem Angriff, der durch einen TA behandelt werden musste, nicht unbeaufsichtigt draußen zu lassen.

    Ach nein? Und wenn der Hund eben Panik beim Staubsaugen hat, dann würdest du den auch nicht schnell rausbringen damit er sich zusätzlich nicht aufregt?
    Oder vielleicht wird der gebarft, gepreyt, da füttern doch auch viele draußen.
    Oder ganz simpel: Der brauchte mal frische Luft, sollte sich einfach mal draußen entspannen so wie es halt immer war.
    Denn ich geh jede Wette ein: Dem Halter wurde nicht klargemacht was danach kommt. Der ist einfach ein ganz normaler Mensch mit wenig Wissen über den Wolf. Einer von den tausenden da draußen, die glauben das Wölfe scheu und harmlos sind.


    Jeder, dem seine Hunde wertvoll sind, müsste null komma null über Wölfe wissen und würde trotzdem nicht so handeln.

    Natürlich. In einer perfekten Welt.
    Wir leben nur nicht in einer perfekten Welt und niemand von uns ist perfekt.

  • Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, wie ich das wirklich weiterhin handhaben möchte. Ist ja erst ein paar Thread-Seiten her, dass ein Wolf hier durch den Ort lief und der Winter und die Ranz-Zeit fangen auch gerade erst an. Momentan ist eher mit noch mehr Vorfällen zu rechnen.
    Aber eigentlich will ich schlicht nicht, dass ich meinen Garten nicht mehr so nutzen kann, wie ich das immer getan habe. Ist schließlich nicht so, als wären meine Hunde stundenlang allein im Garten und niemand wäre zuhause und würde sich kümmern. Das ist ja eher ein: Mensch hat auch noch was anderes zu tun und Hund vertreibt sich halt die Zeit nach seiner eigenen Vorliebe. Der guckt halt lieber im Garten rum, als in die Glotze zu gucken. Und ich finde auch gar nicht, dass ich da nicht kompromißbereit wäre oder, wie es ja gerne heißt, der Mensch da alles nur für sich will und nicht bereit ist, zu teilen. Ich will nur meine paar Meter Land für mich und meine Lieben nutzen. Damit beeinträchtige ich weder den Nachbarn, noch den Wolf. Wolf braucht meine paar Meter Land nicht und genauso, wie er sein Territorium markiert und ggf. verteidigt, will ich das auch. Ist einfach meins, was drauf ist, ist auch meins und der hat da gefälligst nichts zu beanspruchen. Fertig. Ansonsten können die uns ja tatsächlich enteignen und uns sonstwohin schicken, wenn doch "alles für den Wolf!" ist.

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