Echte Wölfe und blöde Fragen
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Wir waren gestern an einer Weide spazieren, wo wir sonst eigentlich nicht lang gehen. Da konnten wir „Wolfsschutzmaßnahmen“ besichtigen. So weit ist er ja nicht mehr weg.
Bewohner sind fünf Schafe, Trainingsobjekte für eine örtliche BC-Züchterin. Im Sommer ist ein Italiener eingezogen. Weide ist im
Nirgendwo, da wohnt im 1000m Umkreis keinerDer Hund ist um die neun Monate alt, lebt natürlich ganztags bei den Schafen.
Wir sind da gestern mit den beiden angeleinten Dobis vorbei gegangen. Unsere sind Schafen gegenüber ignorant, die Mähs standen eh weit weg.
Der Hund hat unsere angekläfft, als wir (dem Weg folgend) näher kamen sprang er so panisch weg, dass er in der Tränke landete (kreischend).Irgendwie tut mir der Hund leid. Steht da als jungspund allein vor seine Familie zu beschützen...
Auch ein Aspekt der „Willkommen Wolf Kultur“. -
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Irgendwie tut mir der Hund leid. Steht da als jungspund allein vor seine Familie zu beschützen...
Auch ein Aspekt der „Willkommen Wolf Kultur“.Ja, das ist einfach nur furchtbar. So ein unerfahrener Junghund wäre der Erste, der dran glauben müsste. Und davon gibt es viel zu viele, die einfach irgendwo hingeknallt werden unter dem Deckmantel des Herdenschutzes. Das alles ist staatlicherseits so gewollt, das darf man nicht vergessen. Denn wäre es nicht so gewollt, gäbe es ja z. B. Kompetenzzentren für das Herdenschutzhund-Wesen. Gibt es aber nicht.
Es wird billigend in Kauf genommen von den offiziellen Stellen, dass viel zu junge, viel zu unerfahrene Hunde eingesetzt werden MÜSSEN, Auslöser dafür sind solche VO wie die Brandenburger, wenn HSH als zumutbare Maßnahme gelten, es aber keinen vorhandenen Hunde-Pool aus erfahrenen, erwachsenen Hunden gibt.
Statt in der Tierschutz-Hundeverordnung Hütten für HSH im Einsatz zu fordern, sollte es das Gesetz geben, dass diese Hunde nicht allein und vor dem Erreichen des 2. Lebensjahres nicht als hauptverantwortlicher Hund an der Herde eingesetzt werden dürfen.LG, Chris
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Danke für diesen Beitrag! @Chris2406.
Sie werden so spät erwachsen, entwickeln sich nur wie es sein sollte, wenn sie die richtigen Bedingungen haben...
Es lässt ja auch keiner nen Grundschüler das Abi schreiben!
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Ich finde Dein Fazit extrem traurig, aber leider sehr wahr
Ich habe gerade auch wieder eine extrem verzweifelte Phase, weil ich allmählich nicht mehr weiter weiß.
Ich bin bloss Frührentner mit entsprechend geringem Einkommen und stoße allmählich an meine finanziellen Grenzen. Als Hobby-Tierhalter brauche ich nicht auf finanzielle Unterstützung rechnen.Das Problem ist - es hängt so viel dran am Thema Herdenschutz.
Ich kann nur beten, dass unser Bau-Antrag für eine Betonplatte für einen fixen Stellplatz für die Weidehütte vorne am Hof positiv beschieden wird. Genauso kann ich nur hoffen, dass ich einen Wildschutzzaun für den Nacht-Auslauf genehmigt bekomme. Denn rein auf E-Zaun wie bisher kann ich künftig nicht mehr setzen - das war früher ohne Wolf im Winter kein Thema, das was aus dem Schnee rausgeschaut hat, hat immer genügt, meine Tiere drin zu halten, aber darum geht es ja nicht mehr.
Dadurch, dass ich wegen der Hunde, im vergangenen Sommer die Rinder zur Nacht immer nach vorne an den Hof geholt habe, habe ich deutlich größere Mengen an Heu und Stroh verbraucht, als die Jahre davor. Ich musste ja zur Nacht füttern, das geht bei Wiederkäuern nun mal nicht anders. Ich musste mehr Misten und mehr Einstreuen als sonst im Sommer. Das schafft neben E-Zaun-Aufrüsten, dem Unterhalt für die Hunde zusätzliche Kosten, die man nicht unterschätzen darf.
Für einen ganzjährigen Bedarf an Heu und Stroh reichen unsere Lagerkapazitäten überhaupt nicht aus - was bedeutet, dass wir immer wieder lustige Winterexpeditionen starten müssen, um zwischendurch auch bei der Schneelage im Mittelgebirge Rund- und Quaderballen heranzubekommen. Auch die Mistplatte ist knapp, wenn sich die Mistmenge ganzjährig deutlich erhöht. Dieses Jahr kommt noch hinzu, dass wir es mit Hängen und Würgen geschafft haben, weil die monatelange nasse Witterung es einfach nicht hergab, den Festmist zwar nach hinten zu fahren, aber ich konnte ihn vor dem ersten Schnee nicht mehr aufsetzen.
Da kann ich an dem Daumen einer Hand abzählen, wann die UNB auf der Matte steht deshalb. Im Frühjahr muss ich dann entscheiden, ob ich den Mist aufsetze und dabei die darin überwinternden Ringelnattern "übersehe", damit ich keinen Ärger bekomme. Oder ob ich - was eher meines ist - warte, bis die Ringelnattern raus sind. Ich kann da nur verlieren.
Ach, ja - die UNB war ja auch die, die seit dem Sommer und immer noch das Projekt "Aufklärung von Wanderern in Bezug auf Herdenschutzhunde" boykottiert, weil ich mein Land zwar für Wintersport und Wanderweg hergeben muss, aber bloss ja kein Schild aufstellen darf.
Dazu kommen noch Dauer-Probleme mit unmittelbaren Nachbarn wegen der Hunde - nicht falsch verstehen, die Hunde atmen eigentlich nur - es geht da ums Prinzip und auch da kann ich darauf warten, wann es das erste Mal zu Klagen wegen nächtlichem Herdenschutz-Gebell kommt.Mit Sicherheit KÖNNTE ich meine Rinder schützen - man bloss müsste ich dann auch so dürfen, wie ich müsste. Und das darf ich nicht.
Deshalb türmen sich hier grad neben Schnee auch Frust und Verzweiflung meterhoch auf.
LG, Chris
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Gestern habe ich einen einsamen Esel in einer Schafherde auf der Wiese gesehen. Die Wiesen hier sind gerade sehr nass und matschig.
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Deshalb türmen sich hier grad neben Schnee auch Frust und Verzweiflung meterhoch auf.
Das tut mir wahnsinnig leid, ich lese Deine Berichte immer so gerne und schaue die Fotos an und habe soviel Neues und Wissenswertes erfahren.
Unsereiner hat ja keine Ahnung, was sich an Hindernissen für Dich und Deine Familie und die Tiere auftürmt.Hoffentlich könnt Ihr die Feiertage in Ruhe verbringen, das wünsche ich Euch!
Fröhliche Weihnachten trotz allem!
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Das tut mir schrecklich leid Chris - ich kann nur sehr die Daumen drücken, dass für euch letztlich alles nicht so erdrückend werden wird, wie es sich jetzt auftürmt!
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Oh, sorry, das sollte nicht in mimimi ausarten - nur mal verdeutlichen, was da z. T. noch so alles mit dran hängt.
Ich sags mal so - ich bin schlichtweg zu stur, um mir mein Leben von den Wölfis streitig machen zu lassen. Es ist nur eben deutlich schwieriger, als immer getan wird.
Wenn meine gute Fee man nicht diesen Hörschaden hätte und ich dürfte, was Sinn machen würde, wäre es um Klassen einfacher. Immer noch mit Arbeit für mehrere verbunden und immer noch mit einem enormen Zeit- und Kraftaufwand verbunden, aber machbar.Es gäbe grossartig einfache Lösungen - z. B. Treibgang-Panel-Elemente zum Nachbarn hin oder gar komplett um den Nachtauslauf - die sind mit Blech verkleidet, fallen nicht unter das Baurecht, weil sowas von mobil einsetzbar, nach aussen hin noch gut gegen Überklettern zu sichern - aber finanziell grad einfach in den benötigten Mengen nicht drin. Für die günstigen Lösungen brauche ich Bauanträge und da ab Scheunenkante Aussenbereich ist, wird das schwierig.
LG, Chris
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Da kann man schon verzweifeln, Chris.
Traurig ist das.LG, Friederike
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Das Traurigste ist wirklich die ganze bürokratische Dummheit.
Hier wär dann wieder ein Beispiel: Motto: was man nicht zählt, existiert nicht:
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