Echte Wölfe und blöde Fragen
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mittendrin -
27. Juli 2013 um 09:58 -
Geschlossen
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Auch Tiere die weit von Natürlichkeit und Ursprünglichkeit entfernt sind , besitzen diesen Instinkt noch.
Man nehme unsere Holsteiner Stute. Hunde am Reitplatz oder am Pferd beim Ausritt.... kein Problem.In der Nähe ihres Fohlens waren die selben Hunde in Lebensgefahr, wenn sie den Sicherheitsabstand unterschritten.
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Hi,
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Dieser Instinkt war aber in den letzten Jahrhunderten ein negatives Selektionsmerkmal. Er läßt sich nämlich nur schlecht differenziert an- und ausknipsen. Ich beziehe mich mal auf Mutterkühe, weil die hier die Hauptweidetiere sind, zusammen mit Schafen.
Hier im Mittelgebirge wird das absolute Grünland der geschützten Biotope sehr häufig extensiv von kleinen Mutterkuhgruppen beweidet. Die stehen auf der großzügig bemessenen Weidefläche mindestens ein halbes Jahr, bestimmte Standorte werden ganzjährig beweidet. Auf eine Kuh kommen etwa 2 ha Grünland. 10 Kühe, eine häufige Gruppengröße, benötigen demzufolge dauerhaft etwa 20 ha Bergweide. Vom Idealfall einer kompakt geschnittenen Fläche ausgehend (400 m lang * 500 m breit) hat diese eine Weide einen Umfang von 1800 m absolutes Minimum, welches aber durch den Reichtum an Landschaftselementen (Bäume, Gräben, Hecken, Wälle, Terassen, Feuchtflächen, Bäche, Quellgebiete) sich auch locker verdoppeln kann.
Man kann also wöchentlich mit sehr knapp gerechnet 2000 m Weidezaunpflege/10 Mutterkühe rechnen, wenn die Drähte zum Schutz gegen Wölfe sehr eng gezogen und sehr tief angebracht sind, also der Bewuchs in kurzem Zeitabstand beseitigt werden muß. Ein mir bekannter Bauer besitzt eine Herde von 60 Mutterkühen, aufgeteilt in 2 bis 3 Gruppen in mehreren Kilometer Entfernung auf naturschutzfachlich sehr wertvollen Streu- und Splitterflächen (einige Rote Liste-Arten nachgewiesen). Für ihn konkret heißt das, das sein durch den niedrigen Fleischpreis erzieltes Einkommen durch die Bindung zusätzlicher Arbeitszeit zur permanenten und aufwändigen Zaunpflege weiter sinken wird, weil er in dieser Zeit natürlich keine höher vergütete Tätigkeit ausüben kann. Da sind die finanziellen Aufwendungen für den teureren Zaun aber noch nicht gerechnet, gehen wir mal davon aus, daß "der Staat" da generös war.
Die bisher grenzwertige Wirtschaftlichkeit ist also bereits durch die Instandhaltung des Zaunes in Frage gestellt.
Zweites Problem ist, daß er 20 Jahre lang strikt auf Umgänglichkeit seiner Tiere selektiert hat. Nach EU-Forderung müssen Rinder dauerhaft und ständig eindeutig gekennzeichnet sein. Es ist also notwendig, sich bei asaisonaler Abkalbung ständig gefahrlos in der Herde bewegen und Kälber markieren/behandeln zu können. Das ist für Kälber nicht gerade schön, die Ohrmarken eingezogen zu bekommen. Das Letzte, was ein Mutterkuhhalter dabei brauchen kann, ist eine Kuh, die ihr Kalb beschützen will und auf den Menschen losgeht. Hier im Gebiet gab es in den vergangenen Jahrzehnten mehrere Todesfälle durch mitlaufende Zuchtbullen, die ihre Herde angegriffen sahen. Der "Instinkt" war absolut kontraproduktiv und wurde ausselektiert. Sollen jetzt Mutterkühe aktiv gegen Wölfe vorgehen, heißt das eine Abkehr von der bisherigen Zuchtstrategie und extremes Ansteigen der Gefahr von Arbeitsunfällen, aber auch Gefährdung von Touristen, speziell mit Hunden, weil die Differenzierung von den Tieren nicht mit 100 % Sicherheit erfolgen kann und wird.
Die Haftung bei Unfällen liegt beim Tierhalter, das Ansteigen der Versicherungsprämien wird die Wirtschaftlichkeit weiter schmälern, genau wie erhöhter Arbeitsaufwand, wenn die Sicherheitsvorkehrungen bei der Arbeit mit den Tieren durch Fangstände oder zusätzliche Arbeitskräfte erhöht werden müssen.
Es ist auch keine Lösung, dann eben die Landwirtschaft aufzugeben. Erstens wird hier hochwertiges Fleisch auf absolutem Grünland ohne Konkurrenz zu menschlicher Nahrungsproduktion, ohne Importsoja oder Maismonokulturen erzeugt, dazu noch absolut tiergerecht und auch ohne offizielle Biozertifizierung weit über die Anforderungen der ökologischen Landwirtschaft hinausgehend. Das wollen wir doch alle, oder nicht? Weg von der tierquälerischen, antibiotikaverseuchten Massentierhaltung, lautet doch der Schlachtruf der Anständigen! Zweitens ist es jahrtausendalte Kulturlandschaft und Rückzugsort sehr vieler sehr seltener, bis zum Aussterben bedrohter Pflanzen- und Tierarten, die dringend auf den Erhalt der traditionellen Landbewirtschaftung angewiesen sind und verschwinden, wenn der Mensch die Flächen sich selbst überläßt. Was unter anderem übrigens von der EU sanktioniert würde... Vielleicht nicht so spektakuläre Arten wie der Wolf, mit geringerem Identifizierungspotential, aber DIESES Kriterium sollte ja wohl die allergeringste Rolle spielen.
Drittens gibt es auch noch eine heuchlerische, verlogene Komponente bei der Debatte. Es wird nämlich, der Energiewende geschuldet, trotz Wolfs- und Naturliebe in Großenordnungen weiter intakte Lebensräume geschützter Arten vernichtet, um unseren energiefressenden Lebenstil aufrecht erhalten zu können. Das ist genau hier z.B. die Vernichtung eines Hochmoores mit Auerhuhnpopulation für ein Pumpspeicherwerk-Oberbecken, das Roden hunderter Hektar Wald für eine Hochspannungsleitung quer durch bisher unzerschnittene Waldgebiete und das Aufstellen von Windparks in Rotmilan-Brutrevieren bzw. Fledermaushabitaten. Wer also die Einschränkungen, die Landwirte durch den Wolf erfahren, im Sinne des Naturschutzes als "alternativlos" und dem höheren Ziel geschuldet ansieht, der möge in sich gehen und seine Stromversorgung abklemmen und so bedürfnislos und mittelalterlich leben, wie es oft von Landwirten mit Verweis auf die Hirtentradition der Karpaten oder des Balkans oder Afghanistan etc. gefordert wird, wo das Zusammenleben mit dem Wolf doch so harmonisch wäre.
Es GIBT keine einfache, billige Lösung, und entweder wird die Last auf ALLE Schultern verteilt, oder über kurz oder lang muß die Wiedereinbürgerung des Wolfes als gescheitert angesehen werden! Das sich-in-die-Tasche-Lügen muß dabei als Erstes aufhören! Der Wolf ist kein Kuschelhündchen, das man nur ganz doll liebhaben muß, damit es sich integriert.
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Auch Tiere die weit von Natürlichkeit und Ursprünglichkeit entfernt sind , besitzen diesen Instinkt noch.
Auch, wenn ich mich wiederhole, die Sache mit den Instinkten interessiert mich im Zusammenhang mit dem Thema "Wolf", aber auch sonst, angeregt durch diese Diskussion sehr.
Bedeutet das Vorhandensein des Instinktes, den Nachwuchs zu schützen, auch automatisch, dass das "richtige Know-How" für das "wie" vorhanden ist?
Und gleich noch eine Frage - jetzt nicht nur an Dich Raphaela - warum ist dieser Instinkt bei den Stuten so extrem ausgeprägt, dass sie Hunde auch dann angreifen, wenn diese nur in die Nähe ihres Nachwuchses kommen, wenn man in zahlreichen Reportagen zum Thema Wolf sehen kann, dass das Wild recht gelassen bleibt, solange die Wölfe sich leidlich ruhig verhalten und tatsächlich erst bei Angriffen durch die Wölfe dann aber sehr aktiv werden? Auch da wieder sicherheitshalber - ich will niemanden damit nerven, sondern diese Fragen beschäftigen mich wirklich grad sehr. Unsere Kühe bleiben ziemlich gelassen bei sich ruhig verhaltenden Hunden ausserhalb der Koppeln (rein kommt ja keiner mehr...
), bei manchen Hunden, wobei ich noch keinen Rasse-Zusammenhang oder Verhaltenszusammenhang feststellen konnte, rufen sie die Kälber mit diesem speziellen Alarm-Muhen zu sich und beobachten die Hunde, bis diese aus der Sicht sind. Die eigenen Oldie-Hunde sind mir schon zu klapprig und tüdelig, als dass ich da "Experimente" wagen würde, aber auch da wird, wenn die Oldies mit mir unterwegs sind, ruhig weitergefressen.
Auch fremde Menschen dürfen bei uns auf die Rinderweide. Immer in Begleitung der Bezugsperson natürlich, ohne dass die Kühe "doof" werden. Nun sind Hinterwälder allerdings traditionsgemäß auf Dreinutzigkeit gezogen - neben der Fleisch- und Milchproduktion lag bei ihnen der dritte Schwerpunkt bei dem Einsatz als Zugtier - also etwas, was in die Richtung geht, die @Quarus da unten beschreibt, nämlich das konsequente Ausmerzen von Tieren, die in irgendeiner Art und Weise als besonders leicht reizbar oder angriffslustig auffallen. Entsprechend kann man diese Instinkte also wohl doch züchterisch beeinflussen, bzw. gibt es Individuen, bei denen diese Instinkte deutlicher zu Tage treten als bei anderen.Zweites Problem ist, daß er 20 Jahre lang strikt auf Umgänglichkeit seiner Tiere selektiert hat. Nach EU-Forderung müssen Rinder dauerhaft und ständig eindeutig gekennzeichnet sein. Es ist also notwendig, sich bei asaisonaler Abkalbung ständig gefahrlos in der Herde bewegen und Kälber markieren/behandeln zu können. Das ist für Kälber nicht gerade schön, die Ohrmarken eingezogen zu bekommen. Das Letzte, was ein Mutterkuhhalter dabei brauchen kann, ist eine Kuh, die ihr Kalb beschützen will und auf den Menschen losgeht. Hier im Gebiet gab es in den vergangenen Jahrzehnten mehrere Todesfälle durch mitlaufende Zuchtbullen, die ihre Herde angegriffen sahen. Der "Instinkt" war absolut kontraproduktiv und wurde ausselektiert. Sollen jetzt Mutterkühe aktiv gegen Wölfe vorgehen, heißt das eine Abkehr von der bisherigen Zuchtstrategie und extremes Ansteigen der Gefahr von Arbeitsunfällen, aber auch Gefährdung von Touristen, speziell mit Hunden, weil die Differenzierung von den Tieren nicht mit 100 % Sicherheit erfolgen kann und wird.
Man kann also wöchentlich mit sehr knapp gerechnet 2000 m Weidezaunpflege/10 Mutterkühe rechnen, wenn die Drähte zum Schutz gegen Wölfe sehr eng gezogen und sehr tief angebracht sind, also der Bewuchs in kurzem Zeitabstand beseitigt werden muß. Ein mir bekannter Bauer besitzt eine Herde von 60 Mutterkühen, aufgeteilt in 2 bis 3 Gruppen in mehreren Kilometer Entfernung auf naturschutzfachlich sehr wertvollen Streu- und Splitterflächen (einige Rote Liste-Arten nachgewiesen). Für ihn konkret heißt das, das sein durch den niedrigen Fleischpreis erzieltes Einkommen durch die Bindung zusätzlicher Arbeitszeit zur permanenten und aufwändigen Zaunpflege weiter sinken wird,
Der Landwirt, den Du da beispielhaft nennst, dürfte den Rest seines Lebens mit Mähen beschäftigt sein. Praktikabel ist das nicht.
LG, Chris
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Bedeutet das Vorhandensein des Instinktes, den Nachwuchs zu schützen, auch automatisch, dass das "richtige Know-How" für das "wie" vorhanden ist?
Ich denke, dass die Tatsache, dass der Instinkt bzw. seine Anwendung "verkümmert" ist, dazu führt, dass einige Stuten extrem heftig über reagieren.
Ich kenne Stuten, die im Alltag und im Umgang kreuzbrav sind, großes Vertrauen in Menschen allgemein und im Besonderen haben..... aber die ersten 3 Tage mit Fohlen bei Fuß wirklich lebensgefährlich sind! Sie gehen dann absolut kompromisslos auf alles los, was sich dem Fohlen nähert und nehmen dabei das Töten des "Feindes" in Kauf.
Nach 3 Tagen sind es wieder die freundlichen netten Stuten, die ihrem Besitzer ganz stolz das Fohlen vorzeigen.
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Und gleich noch eine Frage - jetzt nicht nur an Dich Raphaela - warum ist dieser Instinkt bei den Stuten so extrem ausgeprägt, dass sie Hunde auch dann angreifen, wenn diese nur in die Nähe ihres Nachwuchses kommen, wenn man in zahlreichen Reportagen zum Thema Wolf sehen kann, dass das Wild recht gelassen bleibt, solange die Wölfe sich leidlich ruhig verhalten und tatsächlich erst bei Angriffen durch die Wölfe dann aber sehr aktiv werden? Auch da wieder sicherheitshalber - ich will niemanden damit nerven, sondern diese Fragen beschäftigen mich wirklich grad sehr.
Ich denke - wie bei den Hunden - ist es für Tiere in Menschenhand nicht immer ganz einfach die wahre Gefahr von der eingebildeten zu unterscheiden. Mein Lieblingsbeispiel sind da immer das Pferd und die Plastiktüte...Meiner Erfahrung nach fehlt den Tieren in der heutigen Zeit oft das Gefühl wo die Linie zwischen entspanntem Raubtier und Raubtier auf der Pirsch verläuft. Wobei ich jetzt sagen würde, dass die Haustiere dann eher zur Überreaktion neigen, als zum nicht erkennen einer Gefahr.
Zumindest auf das Fluchttierpferd bezogen. Von Kühen und Co habe ich keine Ahnung. -
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Sorry ich hab mich mit den Zäunen vertan, Haftpflicht und Gesetzgeber fordern für Pferdeweiden 3 Litzen bei denen der Abstand nicht mehr als 30 cm betragen darf, die untere Litze darf nicht höher als 45 cm sein ( steht ausdrücklich so in meiner Haftpflichtpolice), d.h. also man ist bei den wolfssicherern Zäunen mindestens doppelt so häufig am ausmähen...
das mit den Instinkten ist schwer zu sagen was ist angelernt , was angeboren, Pferde scheuen ja häufig vor etwas das still am Boden liegt wie große Steine ( mich hat kürzlich ein in einer Senke aufgeschichtetes Mäuerchen fast vom Pferd befördert), das ist denke ich auf den Imstinkt"was still am Boden liegt und lauert ist gefährlich" zurückzuführen, das die Stuten die ich erwähnt habe ihre Fohlen so vehemant verteidigt haben , war sicher auch Erfahrung , wir hatten damals große Probleme mit wildernden Hunden, meine jetzt 30 Jahre alte Stute ist eine zeitlang auf jeden Hund losgegangen( auch beim Reiten)
Meine beiden Zebus gehen auf jeden fremden Hund los der ihnen zu nahe kommt, ich glaube aber kaum, das sie einem Wolf gewachsen wären ( eine ganze Herde Zebus vermutlich schon) -
kann irgenwie nicht editieren
also : ich bin nicht der Meinung das der Wolf ein harmloses Kuscheltier ist, aber hier wird niemand des Wolfes wegen seine Existenz verlieren und wenn wir als reiches Land es nicht hinkregen mit dem WOlf zu leben, dann haben wir kein Recht von wesentlich ärmeren Ländern zu erwarten das sie mit wesentlich gefährlicheren Tieren klarkommen
übrigens sind solche Szenanrien wie "das Ende der artgerechten Nutztierhaltung" und "Lebensgefahr für unsere Kinder" auch bei der Auswilderung der Luchse im Harz heraufbeschworen worden und nix davon traf zu........ -
Ich denke, dass die Tatsache, dass der Instinkt bzw. seine Anwendung "verkümmert" ist, dazu führt, dass einige Stuten extrem heftig über reagieren.
Könnte es da genau andersrum nicht ab und an mal genauso passieren - der grundlegende Instinkt ist zwar da, aber der Auslösemoment oder wie man das dann nennen soll, ist bei unterschiedlichen Tieren einfach ein anderer Level? Die einen reagieren sozusagen hyper-instinktiv, indem sie alles angehen, was ihrem Nachwuchs zu nahe kommt und die anderen reagieren eher hypo-instinktiv, sei es durch Gewöhnung an gewisse Reize oder sei es durch ein phlegmatisches Grundwesen und merken erst spät oder zu spät, dass jetzt mal tatsächlich ähm, die K...am Dampfen ist?
Oder aber ist es vielleicht auch möglich, dass der Instinkt, den Nachwuchs zu schützen, zwar bei allen da ist, aber eben doch ein wenig Übung benötigt wird, um wirklich angemessen reagieren zu können? Wildtiere, die in unmittelbarer Nähe von Beutegreifern leben, würden vermutlich vor Schwäche eingehen, wenn sie auf die blosse Anwesenheit von Beutegreifern derart über-reagieren würden. Deshalb macht es da ja wirklich Sinn, immer erst mal zu schauen, was die Herrschaften Beutegreifer grad vorhaben, statt jedes Mal in Flucht- oder Angriffsverhalten umzuschalten.Was man in den Reportagen auch häufig sehen kann, ist, dass eine Herde von was auch immer oft so lange geschlossen auftritt, bis die Wölfe sich ihr Opfer herausgepickt haben - also solange noch nicht feststeht, wer heute dran ist. Ab dem Moment, in dem ein Tier wirklich angegangen wird, sieht man häufig, dass die anderen Tiere entweder fliehen oder sich zurückziehen. Spätestens dann, wenn das Beutetier zum Liegen kommt, kommts mir dann immer vor, als wenn der Rest der Herde betreten von dannen schleicht.
Und noch eine - für heute
- letzte Frage, besonders an die Stutenhalter mit regelmäßigen Fohlen. Wißt Ihr, ob eine Stute die Nachgeburt in einem Stressmoment aufhalten kann? Sprich, Fohlen da, die Nachwehen zur Nachgeburt setzen ein, Stute und Fohlen sind noch von der Herde auf Abstand (bei den Kühen ist das wegen der Prägephase so, bei Pferden wirds ähnlich sein?) und genau in dem Moment erfolgt ein Angriff? Können die Stuten das "zukneifen", oder sind sie in dem Moment hilflos, wenn auch nur für kurze Zeit? Dazu gehört auch die Frage, wenn der Instinkt den Tieren sagt, sich zur Geburt von der Herde zurückzuziehen, inwieweit dann tatsächlich davon auszugehen ist, dass eine Herde sich um den Schutz von Muttertier und Neugeborenen kümmert?
Jetzt hab ich Euch aber wirklich erst mal genug Löcher in den Bauch gefragt.
LG, Ch
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ich bin nicht der Meinung das der Wolf ein harmloses Kuscheltier ist, aber hier wird niemand des Wolfes wegen seine Existenz verlieren und wenn wir als reiches Land es nicht hinkregen mit dem WOlf zu leben, dann haben wir kein Recht von wesentlich ärmeren Ländern zu erwarten das sie mit wesentlich gefährlicheren Tieren klarkommen
übrigens sind solche Szenanrien wie "das Ende der artgerechten Nutztierhaltung" und "Lebensgefahr für unsere Kinder" auch bei der Auswilderung der Luchse im Harz heraufbeschworen worden und nix davon traf zu........Woher kanst du da so sicher sein, dass kein Schafzüchter, kein Wanderschäfer o.ä. aufgibt, weil er wegen der gestiegenen Kosten schlicht nicht mehr leben kann davon? Pferdehaltung und Pferdezucht ist auch ein Wirtschaftsfaktor in manchen Gegenden, doch wenn die Kosten durchs Dach gehen und nicht einfach an Reittouristen und Käufer überwälzt werden können, werden einige Angestellte und auch ihre Bosse den Job verlieren. Ich sehe bisher noch in keinem Land hier die Tendenz, dass die Allgemeinheit für die Folgekosten der Wolfshege aufkommen will - man verteilt Pflästerchen. Und selbst die gehen davon aus, dass das gerissene Tier nur eine anonyme, beliebig ersetzbare Grossvieheinheit ist, kein Individuum mit einer Persönlichkeit. Ist zumindest bei Pferden nicht so, aber die fallen eh durch den Raster zwischen Heim- und Nutztieren.
Und was den Vergleich mit dem Luchs betrifft: das ist wirklich lächerlich. Klar gab es panische Leserbriefschreiber, aber ihre Befürchtungen entbehrten wirklich jeder reellen Grundlage. Das zeigt auch der Blick zu den Erfahrungen anderer Länder, sowie ein Vergleich der Jagdweisen der beiden Grossraubtiere. Die Probleme mit Wölfen hingegen sind über Jahrhunderte dokumentiert, und inallen vergleichbaren Ländern aktuell.
Interessant in dem Zusammenhang übrigens, dass die explosionsartige Vermehrung der Wölfe im schwedischen Värmland die Luchspopulation einbrechen liess - der in Koexistenz mit dem Menschen absolut unproblematische Luchs hat da offenbar wenig Chancen gegen viel weniger scheuen Zivilisationsfolger und Meutejäger Wolf.
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@naijra liefere doch bitte mal Belege für Deine Behauptungen anstatt andere Beiträge als "lächerlich" zu qualifizieren
vielleicht wird es einige höhere Kosten geben , möglicherweise sogar der eine oder andere seinen Job verlieren ( was ich nicht bagtellisieren will), aber hier ist keiner in seiner materiellen Existenz bedroht( wie in Drittweltländern von denen erwartet wird das sie ihre Tierwelt mit erheblich gefährlicheren Beutegreifern schützen) und seltsam nachdem sich in der Lausitz genau dieselbe Panikmache abgespielt hat wie jetzt in Niedersachsen , hat man sich dort jetzt recht gut mit dem Wolf arrangiert
mir ist wenn hier jetzt die Wolfssichtungen zunehmen auch bange um meine Pferde, aber übrigens längst nicht so wie letzes Jahr als hier wieder ein Pferderipper sein Unwesen trieb
@Chris2406 Stuten können die eigentliche Geburt zurückhalten , die Nachgeburt nicht ( im Gegenteil ein Nachgeburtsverhalt wird innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich), Pferde sondern sich auch meistens etwas ab bis das Fohlen steht, normalerweise verteidigt die Herde aber bei Gefahr , insbesondere wenn noch ein Hengst dabei steht - Vor einem Moment
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