Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Mein Rechner ist im Moment der Meinung, ich müsse mich kurz fassen. Das dogforum wird, vor allem beim Antworten, derart langsam.... deshalb muß ich jetzt grad noch was nachschieben.


    Die Pferdehalterin hier, die hatte schon Besuch vom Wolf, als die Pferde in ihren Boxen waren. Die Pferde haben die Boxen wohl halbwegs auseinandergenommen. Von daher ist ihre Sorge für mich nachvollziehbar. Wenn man allein mit Pferd im Wald ist und bei einer Wolfsbegegnung ein Pferd durchgeht, stelle ich mir das nicht so prickelnd vor. Und ich hab keine Ahnung, ob das beeinflussbar, trainierbar oder so wäre oder ob sich Verhalten ohne Box drumrum anders gestalten würde.


    Das ist ja auch eine meiner Sorgen, weil ich bei einer tatsächlichen Sichtbegegnung mit einem durchtillernden Eddie rechne und den kann ich ja bei ganz normalen Begegnungen mit Menschen und Hunden manchmal nicht mal kontrollieren. Hatte ich neulich erst wieder. Von rechts kam ein Mann mit Cowboy-Hut (boah... geht ja gar nicht), direkt neben uns mitten im Wald parkte ein Auto (das ist auch schon frech, geht aber, wenns das einzige Problem ist) und von links kam ein Paar mit Hund (unbekannt, Touris, also gaaanz böse). Ich bin nicht einen Schritt vorwärts gekommen. Eddie schreiend wie am Spieß und strampelnd festbetoniert. Da ist es dann mit wolfsabwehrendem Verhalten meinerseits (Steine schmeißen und Co.) irgendwie auch Essig. Da kann man nur hoffen, dass es entweder Eddie die Sprache verschlägt, oder der Wolf Kopfschmerzen bekommt und freiwillig türmt.

  • Ich kenne nur die erwähnte Pferdehalterin, die nicht mehr spazierengeht. Ein Jäger hat mir auch mal erzählt, dass er seine Hündin nur noch auf 2 (viel zu kurzen für meine Begriffe) Strecken aus dem Auto aussteigen läßt. Aber ob er damit nicht nur sein Revier freihalten wollte, weiß ich nicht so genau einzuschätzen.


    Alle anderen laufen nachwievor. Leute, mit eher komplizierten Hunden, weichen gerne dahin aus, wo es quasi "wolfverpönt" ist. Da haben sie ihre Ruhe vor "Tut-nix-Hunden". Sichtungen mit Hund, die für mich vertrauenswürdig sind, gibt es aber auch in Häusernähe. Also ist es eigentlich wirklich egal wo man läuft.


    Aber so lange kein MT6 unterwegs ist, der gerade einen angeleinten Hund in den Hintern gebissen hat, sind eigentlich die Leute ganz normal. Man hat ja schließlich auch Spaziergänge, die so wie immer ablaufen. Generell gibt es aber fast nie mehr Hunde, die nicht hören. Wer frei läuft, der hört auch und ist unter Kontrolle. Zumindest da, wo ich so unterwegs bin.


    Ich meine ja inzwischen, dass ich es an den Collies bemerke, ob Wolf anwesend ist. Und dann läuft man eben ein bißchen anders. Dann fühle ich mal, ob ich das Handy auch nicht vergessen und griffbereit habe, ob ichs Pfefferspray habe, wappne mich innerlich, glotze in den Wald und überprüfe meine Körperhaltung.


    Momentan ist Leinenzwang, da sind die Collies an den Flexis. Aber ansonsten haben die Freilauf. Die haben einen geringen Radius und ich bestehe auf einen Rückruf ohne Zögern. Das können sie, die sind ja auch nicht mehr pubertär oder so. Manchmal sorge ich mich, wie man das bei einem neuen Hund dann macht. In der Junghundphase passieren nun mal Fehler. Sei es, weil Mensch den Hund noch nicht gut genug kennt oder weil Hund eben mal einen Fehler machen muß, woraus er dann lernen kann.

  • Ich denke auch, dass der Thread hier als Information super ist, dass heißt aber nicht, dass 90% der Hundehalter nun Angst haben.


    Ich habe ja nun mehrfach geschrieben, dass ich aus einem Gebiet, indem es gar keine Wölfe gibt in die Nähe von Hannover gezogen bin. Und hier ist nun einmal Wolfsgebiet.
    Ich habe meine Gassegewohnheiten überhaupt nicht geändert. Ich habe aber weder in Erfurt noch hier auf meinen großen Runden Leute getroffen. Die meisten Menschen, die ich so kenne, gehen aufs Feld, werfen Ball oder Stöckchen und dann geht es wieder heim. Solche stundenlangen Gassitouren durch schöne Wälder oder an Flüssen und Feldern entlang ist nicht so beliebt. Völlig Wolfsunabhängig.
    Weder in Erfurt am Truppenübungsplatz noch hier bei 10km Feldwegen treffe ich Menschen.
    Im Gegensatz zu Erfurt ist hier aber alles voll mit Rehen und Hasen die mich und benni ignorieren und 20m entfernt grasen.

  • Im Gegensatz zu Erfurt ist hier aber alles voll mit Rehen und Hasen die mich und benni ignorieren und 20m entfernt grasen.

    Das war hier früher auch so. Völlig entspanntes Wild, was man auf jedem Spaziergang xfach treffen konnte.
    Wenn sich das ändert, Du nur noch Spuren siehst und Wild alle 3 Wochen mal... dann ist der Wolf wirklich da und Du kannst Dir ein paar mehr Gedanken machen. So lange Wild sichtbar und entspannt da ist, wäre ich total relaxt.

  • also wir reiten weiterhin ganz normal aus. bisher haben wir auch noch keinen Wolf während des Ausreitens gesichtet.
    Kürzlich haben wir aber bunte (!) Frischlinge getroffen, ich dachte erst, das wären Kaninchen.
    Fanden die Pferde gar nicht lustig.

  • Da kann man nur hoffen, dass es entweder Eddie die Sprache verschlägt, oder der Wolf Kopfschmerzen bekommt und freiwillig türmt.

    Ich würde denken, bei einzelnen Wölfen hast du mit 3 Hunden - einem davon wild tobend - und Dir als Mensch gute Chancen, dass der sich lieber trollt. Ein Rudel dagegen... je nach Situation.


    Grundsätzlich wären mir die Wölfe "egaler", wenn einige nicht so wenig scheu wären, wie sie es in D wegen der fehlenden Vergrämung nun mal sind. In anderen Ländern, wo die auch mal bejagt werden, wenn sie sich daneben benehmen, sieht das anders aus.


    Und ganz ehrlich - ein Wolf, der einen Jungbullen angreift, macht auch vor einem Isi, Araber oder einem WB nicht halt.


    Man wird sehen, wie das weitergeht...

  • Ich würde denken, bei einzelnen Wölfen hast du mit 3 Hunden - einem davon wild tobend - und Dir als Mensch gute Chancen, dass der sich lieber trollt. Ein Rudel dagegen... je nach Situation.
    Grundsätzlich wären mir die Wölfe "egaler", wenn einige nicht so wenig scheu wären, wie sie es in D wegen der fehlenden Vergrämung nun mal sind. In anderen Ländern, wo die auch mal bejagt werden, wenn sie sich daneben benehmen, sieht das anders aus.


    Und ganz ehrlich - ein Wolf, der einen Jungbullen angreift, macht auch vor einem Isi, Araber oder einem WB nicht halt.


    Man wird sehen, wie das weitergeht...

    Naja... ich glaube nicht, dass Eddie auf einen Wolf Eindruck macht. Der schreit ja in panischer Angst, nicht, weil er irgendwen angehen möchte. Mit seinen 15 kg ist er auch wohl auch nur ein müdes Lächeln wert. Möglicherweise ist er schneller als ein Wolf, aber ob ich mich trauen würde, ihn notfalls einfach abzuleinen... eher nicht.
    Ganz auf den ersten Seiten dieses Threads, hatte dragonwog mal einen Auszug verlinkt, gepostet, woraus hervorgeht, dass die hohen Lautäußerungen von (kleinen) Hunden den Wolf eher animieren, da "tätig" zu werden. Mir wärs also deutlich lieber, er könnte die Klappe halten, aber das ist bei Eddie wohl nicht mehr schaffbar.


    Von direkten Begegnungen mit Einzelwölfen weiß ich aber tatsächlich nur von Einzelhundhaltern. Ich habe auch schon mal irgendwann geschrieben, dass ich hoffe, dass Wolf 3 Hunde plus Mensch anders bewertet und wir deshalb vielleicht verschont bleiben. Wobei ich mir da nichts einbilde. Geordy ist auch kein Held und hat nur 18-19 kg. Nichts, was Eindruck schindet. Am ehesten macht Fin das, der so zumindest immer ordentlich Körperhaltung zeigt und sich sehr selbstbewußt gibt (isser grundsätzlich auch). Aber der wäre im Ernstfall ja auch keinem Wolf gewachsen. Gewinnen könnten die höchstens, wenn sie zusammenhalten und evtl. überlegt sich ein Wolf das auch so.


    Aber so weit würde ich es ja gerne gar nicht erst kommen lassen. Lieber wäre mir das so, wie man es auch bei auf Krawall gebürsteten Fremdrüden macht: Einheit demonstrieren und verjagen. Das geht aber sicher besser ohne Eddie.

  • Wenn es nach flüchtendem Wild geht ist die wolfsfreie Zone Erfurt scheinbar viel gefährlicher. Die Tiere sind da so vorsichtig und mal sieht, wenn überhaupt, mal eine Herde aus 500m Entfernung.
    Hier sind ja sogar die bekannten Schilder aufgehängt und das Wild stromert entspannt rum (oder rennt wie bekloppt an uns in 10m Entfernung vorbei weil es uns nicht einmal mitbekommen hat und plötzlich dann doch erschreckt).


    Ich hoffe auf jeden Fall auf vernünftige Vergrämungsaktionen, dann kann der Wolf von mir aus hier leben, solange ich den eben nicht zu Gesicht bekomme und er scheu bleibt.

  • Also: Steine mitnehmen, die man notfalls werfen kann; die Reserve-Kottüten aufblasen und dann laut platzen lassen.
    Das wäre wohl meine Strategie im Fall der Fälle, den ich hoffentlich nie erleben werde!!!
    Ein Wolf ganz klein von weitem zu sehen, ja, wäre schon faszinierend. Aber näher als zwanzig Meter will ich einen Wolf nicht bei mir haben (jedenfalls nicht, wenn ich mit Hund unterwegs bin).
    Und das, wo ich Wölfe ja eigentlich faszinierend finde und mich zu den Wolfsfreunden zähle (aber ohne rosarote Brille).

  • Wenn ich durch Wälder laufe schaue ich immer mal nach Bäumen, an denen man gut hochklettern kann, falls ich doch mal nem wütenden Schwein begegne. Jetzt schaue ich zusätzlich nach großen Ästen um im Zweifel damit krach zu machen. Obwohl Benni dann wohl eher mitspielen wöllte. :ugly:
    Ich denke beides ist unsinnig, aber da kann ich nicht aus meiner Haut. xD

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