Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Müßte etwas sein, was es noch überhaupt nicht in die Medien geschafft hat, was im Umkehrschluß bedeuten müßte, die machen da alle Schotten dicht und das finde ich


    Ja, das macht mich auch stutzig - bisher war die Devise immer mehr so in Richtung "beschwichtigen, alles gar nicht so schlimm" und das auch bei Begegnungen, die man als bekennender Wolfslaie doch schon ziemlich "örks" fand. Wenn sie es gleich komplett totschweigen, muss man ja automatisch befürchten, dass sie da die Wahrheit ganz, ganz leise drehen wollen, so wie sie sich bisher im Umgang mit der Öffentlichkeit präsentiert haben.


    Ich wünsche mir einfach nur einen offenen Umgang mit dem Thema Wolf.


    LG, Chris

  • Im NDR-Bericht steht jetzt Schneverdingen:
    Umweltminister erwägt Abschuss eines weiteren Wolfes | NDR.de - Nachrichten - Niedersachsen - Lüneburg/Heide/Unterelbe


    Eigentlich :lol: wollte sich Bremen ja an das niedersächsische Wolfsmanagement anhängen, aber nach den ersten Stadt-Wölfis, scheint ein gewisses Umdenken stattzufinden.
    Positionspapier vom Landesjagdverband und den landwirtschaftlichen Verbänden:
    positionen_wolf_blv_lwkb_ljb_170306_1491476432.pdf


    LG, Chris

  • Dieses Papier klingt zu vernünftig um in der Realität umgesetzt zu werden. :hust: Also schön wäre es ja aber ich glaube wenn, dann versuch ich es auch mal mit einem Wunschzettel zu Weihnachten. :pfeif:

  • Im NDR-Bericht steht jetzt Schneverdingen:

    Schneverdingen, Undeloh, Amelinghausen und einige Orte mehr - das ist die Creme de la Creme der Touristenorte in der Lüneburger Heide.
    Da kann man es sich natürlich überhaupt nicht leisten, dass ein vorwitziger Wolf (der er garantiert anderswo wäre... sag ich jetzt mal einfach so aus der Erfahrung heraus) frei herum läuft und Touristen verschreckt. Und durch die Medien darf das natürlich auch nicht gehen, dann buchen die gar nicht erst.


    Es tut mir leid, ich kann grad mit Deiner gewählten Aussprache (mit der Du ja grundsätzlich Recht hast) nicht mithalten. Ich möchte immer noch den brechenden Smiley benutzen.

  • Und durch die Medien darf das natürlich auch nicht gehen, dann buchen die gar nicht erst

    Ist für die Wölfis aber auch schwer - dem Landvolk darf er auf die Pelle rücken, muss sich aber von urlaubenden Städtern fernhalten. :lol:
    Hier war heut auch die erste Oster-Ferien-Gäste-Anreisewelle. :ugly: Die Mc`s freuen sich über viele, viele Ferienhunde, die kreuz und quer durch die Gegend flitzen....

    Ich möchte immer noch den brechenden Smiley benutzen.

    Mach halt. :lol:



    Nicht nur bei den Wölfis kann man sich an alte Klassiker wie "Denn sie wissen nicht, was sie tun...." erinnert fühlen, auch bei den Bären lernt man ja immer gern noch dazu:


    Der Bär hält Urner Wildhüter auf Trab | Uri | Luzerner Zeitung


    Zitat

    Der Bär hat uns wieder überrascht, genauso wie letztes Jahr, als er bei uns gleich mehrfach für Überraschungen sorgte», mit diesen Worten eröffnete der Urner Jagdverwalter Josef Walker eine Infoveranstaltung,



    Zitat

    Während der Jagdzeit hatten wir mit vielen Meldungen gerechnet. Aber das pure Gegenteil war der Fall. Es ist gar nichts über den Bären reingekommen. Das hat uns sehr überrascht», sagte Urs Herger, der noch anfügte: «Verblüfft hat uns die enorme Berggängigkeit dieses doch recht schweren Tiers. Zum Teil haben wir in extrem steilem Gelände, wo sich sonst nur Gämsen bewegen, Fussspuren gefunden. Überhaupt scheint es für den Bären kaum Hindernisse zu geben.

    Ähm, ich mein, das sollen Experten sein - also Leute, die uns bekennenden Beutegreifer-Laien erklären sollen, wie die ticken.


    Wie soll man denen noch irgendwas glauben können, wenn die selbst keinen Plan haben?


    LG, Chris

  • Die Damen und Herren lernen halt auch täglich dazu. :D Ich mein Bücher sind dass eine aber faszinierend was Mann/Frau alles lernt, wenn das Objekt der Expertise plötzlich vor der Haustür rumschlawenzelt. :pfeif:


    Mein Highlight aus dem hiesigen Infoabend ist ja immer noch "es ist völlig normal, dass Wölfe durch Dörfer laufen" - ja wenn man nach Rumänien und co guckt, überrascht einen diese Aussage nicht, dass kommt tatsächlich vor aber vor dem Hintergrund, dass solch Vorkommnisse vor zwei Jahren noch für völlig unmöglich erklärt wurden wirds spannend. :hust:

  • Ich treibe mich nun wirklich sowohl in Vechta als auch in Goldenstedt sehr regelmäßig im Wald herum. Eine Freundin von mir ebenfalls, die wohnt sogar sehr dicht am Waldrand. Und ich kann versichern, dass es hier weder im Tierschutz noch bei TASSO oder bei der einfachen Bevölkerung irgendwelche Berichte über wild lebende, Rinder reißende Streunerhunde gibt

    Hast Du am 25.04. schon was vor??? :lol:


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    Aber ich glaub eine reine Pro-Wölfler-Veranstaltung ist gar nicht so leicht zu überstehen....



    Deutschland und seine Lotto-Gewinner. :D
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    permalink.php?story_fbid=1504793772864597&id=263255040351816


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    Ich hätte ja lieber das Geld. Dann kann man sich den Anblick eines Wolfes nämlich auch leisten, als Tierhalter....



    Ein Brandenburger Wolfsberater Ist nicht so wirklich neutral:
    Brandenburgs Wolfsriss-Gutachter: „Zu voreingenommen“ - taz.de


    Es gibt so Leute, die würden hier achtkantig vom Hof fliegen. :shocked:


    LG, Chris

  • Hier sind einige der Vorträge vom Symposium "Herdenschutz vor dem Wolf" von 11/16 in Sachsen:
    hsh_symposium_neustadt_14_03_2017.pdf


    Herdenschutz in der Slowakei von Michaela Skuban


    Erfahrungen zu HSH von Jean-Marc Landry, leider nur kurz zusammengefasst, dieser Vortrag war mit der spannendste, weil dort über Interaktionen von Wölfen, Herde und HSH berichtet wurde, aber überwiegend anhand von kommentierten Videoaufzeichnungen. Einige der Videos kann man hier Accueil - IPRA LANDRY finden, das ist sehr spannend - lebendiger war es aber mit "Übersetzung".



    Tierschutzrechtliche Aspekte bei der Haltung von Herdenschutzhunden
    Vortrag von Dr. Sandra Schönreiter


    LG, Chris

  • Ähm, ich mein, das sollen Experten sein - also Leute, die uns bekennenden Beutegreifer-Laien erklären sollen, wie die ticken.


    Wie soll man denen noch irgendwas glauben können, wenn die selbst keinen Plan haben?

    Ehm, das sind Wildhüter in einem Land, in dem es bis vor ganz kurzem keine Bären mehr gab! Sprich, die können nur angelesene Erfahrungen haben. Und je nach Topographie des Landes, aus dem die Berichte stammen, kann das schon etwas irreführend sein. Uri ist grösstenteils wirklich saumässig zerklüftet und unzugänglich - ich hätte jetzt auch nicht erwartet, dass ein Bär wie eine Gemse Steilwände hochklettert.


    Kommt noch dazu, dass die Wildhut auch ohne Bär eigentlich genug zu tun hat - das sind (noch) keine Bärenspezialisten, sondern kümmern sich hauptamtlich um sie traditionellen einheimischen Wildarten und deren Bejagung. Auch das Ende der Winterruhe ist heuer sehr früh. Es macht sich einfach die fehlende Erfahrung mit Bären im Revier bemerkbar. Mit Luchsen sind sie inzwischen vertrauter.

  • Ehm, das sind Wildhüter in einem Land, in dem es bis vor ganz kurzem keine Bären mehr gab! Sprich, die können nur angelesene Erfahrungen haben.

    Man muss aber doch mit den Bären nicht genau die Fehler machen, die man schon mit den Wölfen gemacht hat. Nämlich nur ein wenig rumlesen und sich in der Praxis dann total überraschen lassen.


    Wölfe und Bären gibt es in allen möglichen anderen Regionen der Erde, dort waren sie nie weg, so wie hier. Das wissen wir - das könnten die Offiziellen also auch wissen.


    Wenn ich mich als Tierhalter beim Wolfsthema mit dem Thema HSH beschäftige, was mach ich dann in einem Land, das noch nicht mal eine eigene HSH-Rasse hat? Richtig - ich schau mich in Ländern um - wenn auch nicht persönlich, das kann man als Tierhalter meist nicht - und frage dort diejenigen, die langjährig Erfahrungen damit haben, Internet sei Dank. Und dann schau ich, was von deren Erfahrungen auf meine Bedingungen hier passt oder überhaupt nicht passt.


    Warum machen die Offiziellen in Sachen Wolf und Bär das nicht, oder viel zu selten zumindest? Bei Kurti haben sie es ja immerhin geschafft, nach monatelangem Rumgedödel einen schwedischen Experten zwecks Vergrämung heranzuziehen (Schweden hat weniger Wölfe als wir....).
    Das sind doch keine Goldfische, sondern Tierarten, die bestimmten Bevölkerungsgruppen grosse Probleme bereiten können und die, wenn man es nur dumm genug anstellt, auch gefährlich sein können. Da kommt die Kinder-Überraschung irgendwie so gar nicht gut.


    Nicht, dass das falsch rüberkommt - ich werfe das den Wildhütern selbst nicht vor, sonderm dem allgemeinen offiziellem Umgang mit großen Beutegreifern. Das läuft hier und da dermaßen stümperhaft ab, dass sich niemand wundern muss, wenn das Vertrauen der Bevölkerung in die Aussagen von offiziellen Stellen unendlich gegen Null geht.


    LG, Chris

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