Echte Wölfe und blöde Fragen

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    Tino Barth in Bautzen zu Herdenschutzmaßnahmen. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen.

  • Tja, Sachsen-Anhalt läßt die Rinderhalter dann mit dem Thema Wolf wohl im Regen stehen:
    Zwölf fehlende Kälber in Schopsdorf

    „Der finanzielle Aufwand dieser ‚Aufrüstung‘ der Weidehaltung wäre sehr hoch und stünde in keinem Verhältnis zum Schutzgut.“ In der Regel schütze die Mutter ihre Kälber vor Übergriffen. „Selbst der Einsatz von Herdenschutzhunden ist hier nicht zielführend“, macht Röper deutlich

    Das Land kann und will die Weiderinder also nicht schützen, weil zu teuer, fordert von den Tierhaltern dann aber:


    Die Behörde nimmt aber die Weidetierhalter selbst in die Pflicht. „Tiere, die nicht in Gebäuden untergebracht sind, sind vor Raubtieren und sonstigen Gefahren für die Gesundheit zu schützen“, betont Sprecherin Röper.


    Hmpf. Ja, nee ist klar - wie denn bitte schön, Frau Röper? Ihr sagt doch selbst, dass das nicht geht.....


    Zum Thema HSH und Mutterkühe:

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    Für Umweltminister und Co - links vorne im Bild: das ist eine Mutterkuh, rechts hinten im Bild: das sind zwei Herdenschutzhunde. Der zusammengewürfelte Zaun entstand notfallmäßig und wird noch ausgetauscht. Nicht, dass die FB-Deppen da wieder rummaulen.

    Das ist mit Sicherheit keine schnelle und auch keine einfache Lösung - wenn es aber läuft, dann ist es eine sehr effiziente Lösung.

    LG, Chris

  • Tino Barth in Bautzen zu Herdenschutzmaßnahmen. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen.

    Der würde bei der Meldung hier wahrscheinlich selbst lachen:
    Wolfssicher war nicht genug | Bad Bevensen

    Ich frag mich immer, ob ich die Einzige bin, die es ziemlich merkwürdig findet, dass nur Grundschutzmaßnahmen gefördert werden, die erfahrungsgemäß eben nicht wolfssicher sind oder wie in Sachsen erst Festzäune gefördert werden und den Tierhaltern dann hinterher erklärt wird, dass es doch wohl klar ist, dass die Festzäune nix bringen. Eigentlich müsste die Fördersumme für Festzäune den Tierhaltern wieder "gut geschrieben" werden, damit sie auf E-Zaun umstellen können.

    LG, Chris

  • Chris, da bist du nicht die einzige.

    Ich kann es nicht verstehen, warum nicht richtige Massnahmen gefördert werden.
    Warum fördert man nicht die Sicherung mit HSH?

    Kein Wunder, dass sich die Leute über den Wolf aufregen....

    Und natürlich gibt es dann auch noch gerissenes Getier, aber nicht in dem Masse wie es jetzt ist.

  • Warum fördert man nicht die Sicherung mit HSH?

    Naja, in einigen deutschen BL wird das ja schon gemacht. Für Schafhalter.
    In Brandenburg werden HSH seit 6/16 gefördert, wenn einzelne Rinderbetriebe Probleme mit Wölfen haben, wird da nach individuellen Lösungen gesucht. In Niedersachsen werden HSH für Schafhalter schon länger gefördert, für bestimmte Regionen (Unterelbe/Cuxland und Wietzendorf), in denen es bereits mehrfach Übergriffe auf Rinder/Mutterkuhherden gegeben hat, werden dann regionsweise Förderkulissen für Rinderhalter ausgerufen, die dann auch HSH beinhalten. Nur halt immer spät. In Wietzendorf, die als Erste so große Probleme mit rinderreissenden Wölfen hatten, hats sehr lang gedauert, die Region Cuxland ist dafür dann sehr schnell nachgezogen, da war der Weg durch Wietzendorf halt schon vorgebahnt.

    Da kommt man nur mit der de minimis-Regelung (15.000 € in 3 Betriebsjahren, wobei auch die Agrardiesel-Förderung, etc. darunter fällt) eben bei den Rinderflächen ganz schnell an Grenzen.

    In Sachsen werden HSH ebenfalls gefördert, halt immer für Schafhalter.
    In Sachsen-Anhalt soweit ich weiss, gibts keine HSH-Förderung, für keinen.

    Jedes Bundesland kocht da sein eigenes Süppchen, die Anträge sind wirklich sehr unhandlich und nervtötend, die Kriterien, welche Betriebe gefördert werden und welche nicht, sind in jedem BL unterschiedlich, ebenso, wie es sehr unterschiedlich ist, was überhaupt gefördert wird. In einigen genügt die BG-Pflicht, dort können auch Hobby-Tierhalter mit entsprechender Flächengröße demnach Förderungen beantragen, in anderen brauchts ne Betriebsnummer - das ist nervenaufreibend, weil man ja eigentlich anderes zu tun hat, wenn die Wölfis kommen. Und Wölfe scheren sich im Normalfall eher nicht um Bundesland-Grenzen.
    Ein Bundesland (ich weiß grad gar nicht welches, eines, das noch Wolfserwartungsland ist) sagt sogar: Hier gibts keine Förderkulisse, der Wolf ist als normales Umweltrisiko anzusehen. Ja, danke fürs Gespräch. :muede:

    Sehr viel fangen hier in D die beiden grossen Wolfsvereine auf - die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe z. B. hat schon für zahlreiche Tierhalter Material und Hunde finanziert, ebenso der Freundeskreis freilebender Wölfe, über den ja auch unser Projekt mit den HSH bei Rindern läuft. Auch der IFAW unterstützt Tierhalter.
    Über solche Organisationen laufen sehr viele Fortbildungsveranstaltungen und Fachtagungen. Auch einige Stiftungen beteiligen sich an zahlreichen Aktionen - füllen die finanziellen Lücken bei Riss-Erstattungen auf, etc. Ich nenn solche Vereine immer "realistische Wolfsbefürworter", weil sie eben die Probleme der Tierhalter nicht kleinreden, sondern im Gegenteil, diese aktiv unterstützen.

    Es gibt aber leider keine deutschlandweite klare Linie, kein einheitliches Herdenschutzkonzept und es gibt in D kein Herdenschutzkompetenzzentrum.
    Wolf und Herdenschutz sollten Bundessache und nicht Ländersache sein.

    LG, Chris

  • Danke Chris für die ausführliche Antwort. :smile:

    Die liebe Politik......
    Sie legen einem Steine in den Weg.....
    Tragisch, besonders wenn man selbst betroffen ist.
    Ich befürchte dass wird whs ewig so weitergehen, aber Hauptsache die Maut kommt.

    Man verdient kein Geld, im Gegenteil man müsste ja investieren, wo doch die Länder so arm dran sind...

  • Ich glaub ich zieh um. |) 33Rudel. Eins -was ich schon vermutet habe - nur 5km Luftlinie entfernt und einige Rudel in Wolfstageslaufweite.

    Mein seltsames Erlebnis mit merkwürdigen Geräuschen, die sonst nicht zu hören sind und merkwürdigem Verhalten der Vierbeiner, hatte eine Stallfreundin heut auch, als sie in der Abenddämmerung unterwegs war. Hat auch schnell den Rückweg angetreten. :lol: Und nein ich hatte ihr nichts erzählt, als ich heute heim kam wurde ich nur ganz aufgeregt empfangen und mir wurde berichtet was geschehen. Nun überlegen wir ob wir einfach zu fantasiereich oder ob wir den Wald nur noch zu mehreren und am besten mit Knüppeln bewaffnet... :ugly: oh mann. Ich bin dafür, die Truppenübungsplätze einzuzäunen und da alle Wölfe rein. Billiger als Weiden und Dörfer verbarrikadieren und die Soldaten haben was zum spielen. :applaus:

    Uuuund... man könnte - für viel Geld freilich - Abenteuercamping anbieten. Das Geld wiederum käme dem Zaunerhalt zugute und gelegentlichem Wolfaustausch wegen Inzucht usw.

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