Echte Wölfe und blöde Fragen

  • @Chris2406 Leider wird in den deutschen Medien aber sofort wieder ein Filmchen gegengesetzt, in dem darauf hingewiesen wird, dass es ein Glücksfall sei, wenn Menschen auf Wölfe treffen und sie diese filmen sollen und dass Wölfe ja generell scheu seien. (Ist 2 Tage her, im Rahmen einer Dokumentation über drei junge Wanderwölfe, die über Polen nach Deutschland aufgebrochen sind).

    Ich frage mich immer wieder, was die Leute denken, warum früher Märchen über den Wolf erzählt wurden und wie es zu solchen Wolfsplagen im Gevaudon gekommen sei. Wie entfremdet von unserer Geschichte und auch unserer NAtur müssen wir sein, um nicht zu erkennen, dass der Wolf zwar prinzipiell unter uns gelitten hat und im Sinne der Arterhaltung schützenswert ist, aber dass ein Zusammenleben, das auf der Prämisse aufbaut, Wölfe seien scheu, absolut unrealistisch ist.

  • Ich frage mich immer wieder, was die Leute denken, warum früher Märchen über den Wolf erzählt wurden und wie es zu solchen Wolfsplagen im Gevaudon gekommen sei. Wie entfremdet von unserer Geschichte und auch unserer NAtur müssen wir sein, um nicht zu erkennen, dass der Wolf zwar prinzipiell unter uns gelitten hat und im Sinne der Arterhaltung schützenswert ist, aber dass ein Zusammenleben, das auf der Prämisse aufbaut, Wölfe seien scheu, absolut unrealistisch ist.


    Keinen Kilometer von unserer Fläche entfernt, ist vor glaub ich 2 Jahren die Wolfsgrube wieder freigebuddelt worden. Genauer 2 Wolfsgruben.
    Wer weiß, dass ich hier pro Zaunpfosten etwa 20 Minuten mit Brechstange brauche, um das Loch zum setzen in den Boden zu kriegen, kann sich ungefähr vorstellen, was es zu damaligen Zeiten, so ganz ohne Bagger und so, für ein Aufwand gewesen sein muss, 2 tiefe Wolfsgruben aus diesem steinigen Boden hier herauszugraben. Alles von einer Bevölkerung, die körperlich eh schon sehr gefordert war, weil Landwirtschaft in dieser Region damals keine leichte Sache war.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nur aus einem "die Wölfe nerven einfach" heraus stattgefunden hat. Dazu sind die Menschen hier viel zu pragmatisch. Sondern ich bin davon überzeugt, dass diese Plackerei nur auf sich genommen worden ist, weil es anders nicht mehr ging, um sich, bzw. vor allem das Vieh zu schützen.

    LG, Chris

  • So von wegen ländlicher Netzanbindung habe ich das Video erst jetzt vollständig ansehen können. Schaut man in diesem Thread zurück, ist es genau dass, was ich und andere hier geschrieben haben.
    Ich bin gespannt, ob solche Stimmen eine weitere Verbreitung finden werden.

  • Hochinteressantes Video @Chris2406! Endlich mal jemand, der realistisch Tacheles redet. Es braucht aber wohl keine übernatürlichen Fähigkeiten, um zu prophezeien, dass es in Deutschland erstmal zum Supergau kommen muss, bevor manche Leute den Kopf aus dem A... ziehen. Ich verstehe nach wie vor nicht, was an einer jadlichen Regulierung des Wolfes auszusetzen ist. Nicht, dass ich das machen wollte. Erstens würd's mir schwerfallen, auf einen zu schießen, zweitens hab ich wenig Lust, mich anschließend mit den ganzen Morddrohungen auseinanderzusetzen.

    Aber Fakt ist, man würde damit drei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Man reguliert die Bestände auf ein verträgliches Maß, erhält die natürliche Scheu und vermindert/verhindert damit wiederum weitere Übergriffe auf Weidetiere.

    Aber öffentlich vertreten darf man dieses simple Konzept natürlich nicht, weil die meisten Leute gesunde Regulierung und Ausrottung nicht auseinanderhalten können. Fällt mir immer wieder auf, dass wenn ich von Regulierung spreche, die Leute so eine Art mittelalterliche Hexenjagd vor Augen haben, bei der nicht gestoppt wird, eh nicht auch der letzte böse Wolf kaputt gekloppt worden ist. Ich geb's auf. Und da ich keine Weidetiere halte und zur Not sogar bewaffnet im Wald rumlaufen darf, gehöre ich zu den Leuten, die das Privileg haben, sich die Entwicklung mit Spannung einfach weiter anzuschauen. Das Experiment "Großraubtier ohne Regulierung in Industrieland" ist so ziemlich das Spannendste, was man einem Ökologen vorsetzen kann.

    So, und jetzt beruhigen wir uns mal alle wieder! Das reguliert sich alles von selbst. Rufen und klatschen, einfach rufen und klatschen... Muahaha! :lol:

  • Mich nervt auf Wolfskuschler-Seiten immer dieses Bild, das da vermittelt wird, dass nämlich die Tierhalter zu faul, zu blöd sind, um ihre Tiere richtig zu schützen

    wirklich teils teils! wenn z.B. der Zaun nur an drei Seiten aufgebaut wird, die 4.Seite ist ja ein Wassergraben, Bach, Fluß etc. Und das in Gebieten wo der Wolf schon länger da ist.

  • wirklich teils teils! wenn z.B. der Zaun nur an drei Seiten aufgebaut wird, die 4.Seite ist ja ein Wassergraben, Bach, Fluß etc. Und das in Gebieten wo der Wolf schon länger da ist.

    Je nach Bach, Fluß, etc darf man da nichtmal nen Zaun anbringen.
    Es wäre wirklich hilfreich wenn man, bzw du, endlich mal akzeptieren würde das es a) ziemlich irrsinnige behördliche Einschränkungen gibt und b) nicht auf jedem Untergrund einfach mal nen Zaun gezogen werden kann.

  • Ja, genau so sieht es aus - wir dürfen an manchen Ufern keine Zäune oder Netze setzen. Ich darf das nicht einmal auf meinem höchst-eigenen Grundstück und habe dann auch schon die untere Wasserbehörde zu Besuch gehabt, weil wir zum Schutz der Tiere auch wasserseitig Netze hatten.

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