Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ich spende jedes Jahr das 10-fache für die Erforschung (Monitoring,...) da haben auch die Landwirte was von, nämlich das sie wissen, wo sich was so rumtreibt,...

    Frage mich warum es die "Pro Wolf" Fraktion im Privaten treffen muss und nicht die Regierung, deren Aufgabe es wäre da umfassender unterstützend einzugreifen. Aber es muss ja dann immer auf die persönliche Schiene laufen.
    Habe heute keine Lust mehr.

  • da haben auch die Landwirte was von, nämlich das sie wissen, wo sich was so rumtreibt,...

    Und das ist wirklich wichtig. Deshalb finde ich besonders in noch-nicht-so-Wolfsregionen wichtig, wenn in den Zeitungen Meldungen wie "Schaf bei DorfX gerissen" gebracht werden, denn so bekommt man es als Tierhalter wenigstens mit.

    LG, Chris

  • Ich werfe hier nochmal ein, dass das keine Dinge sind, die wir betroffenen Niedersachsen nicht schon seit langem prophezeien und immer wieder anführen. Ich habe meine Haltung da nicht ohne Grund aufgegeben.

    Es wird kein Umdenken stattfinden. Es werden einfach mehr Festställe gebaut, wieder ein paar Halter aufgeben und andere ausbauen. Manche Tierarten werden mehr oder minder aus der örtlichen Haltung verschwinden. Klar müssten ganz dringend weniger Tiere in Niedersachsen gezogen werden. Die Gewässer leiden extrem, aber das sollte nicht durch den Wolf herbeigeführt werden.

    Es werden auch nicht alle Beteiligten ins Boot geholt. Z.B. die untere Naturschutzbehörde, Wasserbehörde, div. Baubehörden etc. werden bei Fragen des Zaunbaus außen vor gelassen. Es wussten und wissen alle, dass ein E-Zaun keinen adäquaten Schutz gegen Wölfe bietet. Mangelnde Rudelgröße schon eher, denn 2 Einzeltiere vergreifen sich nicht so schnell an wehrhaften Rindern, wie ein echtes Rudel. Es herrscht auch nicht der gleiche Futterbedarf.

    Wie sollen denn die Landwirte einzäunen und mit welchem Geld und welche Gesetze und Vorschriften dürfen sie "ignorieren"? Ich bleibe dabei, dass das gar nicht gewünscht wird. Die betroffenen Landwirte geben irgendwann auf, wenn sie können und in ein paar Jahren gibt es das Problem nicht mehr, weil dann auch dem letzten Tierschützer klar ist, dass die Viecher im Aktivstall ja sicher und gut beschäftigt sind und daher der Aktivstall / der Stall ja VIEEEEEEEEL besser ist, als eine Weidehaltung.

  • Wie sollen denn die Landwirte einzäunen und mit welchem Geld und welche Gesetze und Vorschriften dürfen sie "ignorieren"? I

    Es fängt doch schon damit an, dass in einigen BL Herdenschutzhunde gefördert werden, aber die Tierschutzhunde-Verordnung nicht auf die dringenden Bedürfnisse der HSH-Betriebe abgestimmt wird. Man wird quasi vom Land dafür gefördert, gegen geltendes Recht verstossen zu müssen. Total bescheuert. Und nur machbar, weil viele Amtsveterinäre genügend Menschenverstand haben und einem da keinen Strick draus drehen.

    LG, Chris

  • Aber es muss ja dann immer auf die persönliche Schiene laufen.

    :ka: Also, wenn ich so lese was manche Pro Wolf von sich geben (und nein, dich habe ich garnicht angesprochen) dann fänd ich ne Abgabe echt gut.
    Denn viele brüllen nur, wollen aber nicht beteiligt werden.

    Ich bin weiterhin der Meinung das es so nicht klappt hier in Deutschland. Der Wof wird hier auf Dauer zuviel Schaden anrichten und alles wird auf Kosten der Tiere gehen, in diesem Fall eben keine Weidehaltung mehr.

  • Und selbst, wenn kein Riss stattfindet, was ist mit in Panik versetzten Herden, die ausbrechen und dabei zu Schaden kommen oder Schaden verursachen?

    passiert hier auch, ohne Wolf, und gar nicht so selten.

    Die betroffenen Landwirte geben irgendwann auf,

    geben dauernd welche auf, meist ist keiner da der den Hof übernimmt oder der Hof ist zu klein

    Es fängt doch schon damit an, dass in einigen BL Herdenschutzhunde gefördert werden, aber die Tierschutzhunde-Verordnung nicht auf die dringenden Bedürfnisse der HSH-Betriebe abgestimmt wird. Man wird quasi vom Land dafür gefördert, gegen geltendes Recht verstossen zu müssen.

    begünde das mal genauer

  • passiert hier auch, ohne Wolf, und gar nicht so selten.

    geben dauernd welche auf, meist ist keiner da der den Hof übernimmt oder der Hof ist zu klein


    Für mich ist das immer so ein wenig eine Art der Argumentation, die stattfindet, wenn wirkliche Argumente ausgehen.
    Das ist weng so, als wenn man sagt: "Ich geh nicht zur Darmkrebsvorsorge, weil man ja auf viele tausend Arten ins Gras beissen kann." Das ist doch überhaupt nicht zielführend, so zu argumentieren. Für mich jedenfalls nicht.
    So wie im Moment bei Wjb zig Beispiele dafür genannt werden, wie Schafe und Rinder auf andere Arten zu Tode kommen können - was soll das bringen?
    Ich halte es für wenig sinnvoll, auf diese Art vom Wolf und der Herdenschutzproblematik abzulenken.

    Man könnte die obigen Argumente auch anderweitig nutzen - nämlich indem man sagt, dass es eh schon schwierig genug ist, Weidetiere sicher einzuzäunen und man den Wolf als Bonus dann nicht auch noch braucht.
    Und dass es eh schon schwierig genug für die kleineren Betirebe ist, ihre Existenz aufrecht zu erhalten und immense Kosten für den Herdenschutz einfach nicht drin sind. Auf der einen Seite sind so viele Menschen gegen eine weitere Industriealisierung der Landwirtschaft, auf der anderen Seite wird dann mit der Schulter gezucht, wenn die kleinen Betriebe kaputt gehen? Da stimmt doch was nicht.

    Für mich ist der bessere Weg, wenn sich die verschiedenen Seiten zusammentun und wirklich offen darüber reden. Dazu gehört auf der einen Seite dann, dass zugegeben wird, dass der Wolf den Weidetierhaltern natürlich grosse Probleme beschert und auf der anderen Seite genauso, dass Möglichkeiten gesucht werden, die Herden da draussen zu schützen und nicht einfach nur "der Wolf ist doof, den will ich nicht" zu sagen. Beiden Seiten tut eine "Verweigerungshaltung", die die Problematik ignoriert nicht gut.

    Die beiden größeren Wolfs-Vereine hier in D - der Freundeskreis freilebender Wölfe und die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe nehmen die Belange der Tierhalter sehr sehr ernst und helfen ihnen, wo sie nur können. Dazu gehört ein Dialog auf Augenhöhe und kein "stellt Euch nicht so an", oder "Ihr müsst doch nur mal eben schnell" und werner-mäßig "ach, was, das tüdeln wir mit etwas Schweissdraht hin".

    LG, Chris

  • Lies und mach Dir doch selbst mal Gedanken dazu, wie unglaublich sinnvoll und wie unglaublich praktikabel das im Weidetieralltag ist.

    ich sehe dort nicht was dagegen spricht! die Herdenschutzhunde sind für das arbeiten im Freien gezüchtet. Anscheinend ist mensch sich der Problematik durchaus bewußt siehe hier: 151112_SchA_TierschutzhundeVO.png. Schließlich darf (muss) ein Schutzhund auch beißen im rahmen seiner Aufgaben ohne gleich als gefährlich abgestempelt zu werden. Hier liest doch wer mit Rinder hat und davor steht sich Herdenschutzhunde zuzulegen (Balin)

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