Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Interessante Entwicklung in Brandenburg: das Altengrabower Rudel wird immer größer und größer, bis zu 20 Tiere wurden nachgewiesen.

    Nachwuchs auf dem Übungsplatz – Altengrabower Wolfsrudel wird immer größer – MAZ - Märkische Allgemeine

    Eine Besonderheit gibt es neuerdings im Grenzgebiet zwischen Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Normalerweise lösen sich etwa einjährige Jungwölfe vom elterlichen Rudel, um sich weit entfernt eigene Reviere zu suchen. So jedenfalls die bisherige Lehrmeinung. Dagegen wurde nachgewiesen, dass sich im Monitoringjahr 2014/15 auch mehrjährige Wölfe aus dem selben Rudel immer noch in Altengrabow aufhalten. „Zeitweilig handelt es sich um bis zu 20 verschiedene Wölfe, die genetisch alle aus einer Linie stammen“, teilte Wolfsbeauftragter Puffer mit. Damit dürfte das Altengrabower Rudel zahlenmäßig das stärkste Rudel in Deutschland sein. Was das bedeutet, ist noch unklar. Möglicherweise stößt die Reviersuche der Jungwölfe langsam aber sicher an flächenmäßige Grenzen.

    Und hier gibts den Folge-Bericht zu unserem Projekt "HSH bei Rindern":
    2. Bericht Projekt "Herdenschutzhunde bei Rindern"

    Für 20-köpfige Rudel brauch ich dann aber ein paar mehr Kangals.... :lol:

    LG, Chris

  • Die Sommerpause der Wölfis scheint vorbei zu sein, allmählich häufen sich wieder die Riss-Meldungen bei Schafen und Rindern.

    Wieder ein Rinder-Riss in Lamstedt:
    Wieder ein Wolfsangriff in Lamstedt? - Cuxhavener Nachrichten

    Der letzte Riss dort ist grad mal 4 Wochen her.
    Diesmal scheint der Wolf durch die Reihen durch zu sein, an einer Stelle, an der der Abstand etwas größer war. Das passiert übrigens mal, egal, wie sehr man beim Bauen aufpasst. Der Boden unterm Zaun, auf dem der Zollstock aufgestellt wird, ist ja nicht asphaltiert. Ein wenig "Spiel" in Sachen Zentimetern ist da völlig normal.

    Ob Lamstedt das 2. Wietzendorf wird?

    LG, Chris

  • Und hier gibts den Folge-Bericht zu unserem Projekt "HSH bei Rindern":
    2. Bericht Projekt "Herdenschutzhunde bei Rindern"

    Hallo Chris, das war noch ein Grund, mich in diesem Forum anzumelden: Ich möchte dir meine Hochachtung und ein ganz großes Lob aussprechen dafür, dass du dich so konstruktiv um deine Tiere kümmerst. Solche guten Tierhalter und Landwirte brauchen wir und nicht solche, die nur rumjammern und glauben, sie wären allein auf der Welt und die Welt (Flächen/Tiere/"Verbraucher") wäre nur ihre Produktionsgrundlage (Stichpunkt "nützlich/"schädlich"/"was habe ich davon"). Echt großartig wie ihr das angeht! Danke und viel Erfolg!

  • Hallo Chris, das war noch ein Grund, mich in diesem Forum anzumelden: Ich möchte dir meine Hochachtung und ein ganz großes Lob aussprechen dafür, dass du dich so konstruktiv um deine Tiere kümmerst. Solche guten Tierhalter und Landwirte brauchen wir und nicht solche, die nur rumjammern und glauben, sie wären allein auf der Welt und die Welt (Flächen/Tiere/"Verbraucher") wäre nur ihre Produktionsgrundlage (Stichpunkt "nützlich/"schädlich"/"was habe ich davon"). Echt großartig wie ihr das angeht! Danke und viel Erfolg!

    Das Lob an Chris unterstreiche ich voll und ganz, aber der restliche Post ist in meinen Augen ziemlich daneben.

  • Es ist einfach recht- wie sag ichs?- schwarz/weiß gedacht. Landwirt sein ist halt nicht "nur" Tierchen streicheln, gemütlich mitm Trecker übers Land fahren und die Sonne genießen.

    Landwirtschaft ist ein 24/7 Job, der miserabele Erträge für die Knochenarbeit bringt. Um überhaupt davon leben zu können, muss man die Felder schon irgendwo als Produktionsflächen sehen, die Tiere als Produktionsgüter usw. Und ja man muss sich auch fragen, rechnet sich ein Herdenschutzhundteam, rechnet sich die Sache noch, wenn ich 100Hektar "wolfssicher" (dass das nicht hundertpro möglich ist, weiß man ja) einzäune oder bau ich den Stall lieber größer und lass die Tiere drin. Oder geb ich den Betrieb ganz auf...

    Landwirtschaft ist einfach auch immer wieder ein Spagat und Kompromiss aus Tierwohl/Umweltschutz und schlichter Betriebswirtschaft. Dein Post ging sehr in die Bresche "die bösen Bauern, die nur Profit wollen". Meist sind diese Menschen auch eng verwandt mit den "der Wolf ist absolut scheu und lieb" Vertretern. :D

  • Genau so kam das an. Diejenigen, die sehr wirtschaftsoptimiert denke, sind überdies selten Halter, deren Tiere vom Wolf bedroht sind, denn wirklich wirtschaftlich und umwelttechnisch bedenklich sind keine Anlagen, auf denen Tiere tatsächlich in Weidehaltung leben.

    Kaum ein Landwirt oder Hobbyhalter tut nichts. Man hängt an seinen Tieren. Allein unser Herdenschutz kostet ein Vielfaches des rein monetären Wertes unserer Schafe und da ist Zeit nicht mitgerechnet. Es sind nicht für alle Hunde geeignet und auch die teuren Zäune nicht. Es gibt Haltungen, da schafft einzig Präsenz Schutz und den darf man den Tieren fast nicht gewähren, mal ganz ab davon, dass das bei Haltungen mit Tieren, die sich nur in der zweistelligen und dreistelligen Größenordnung bewegen, selten machbar sein dürfte, da davon keiner leben kann.

    Der Wolf heute wird aus einem Blickwinkel betrachtet, der einer Zeit entstammt, in der es kaum noch Wölfe bei uns gab. Das halte ich für falsch. Auch der Standpunkt derer, die ihn nicht wiederansiedeln wollen, hat seine Berechtigung, aber so lange es tatsächlich Zeitungsberichte gibt, in denen zu lesen ist, dass ein fehlender Untergrabschutz heißt, man habe seine Tiere dem Wolf angeboten, wundert es mich auch nicht, dass schneller auf die Landwirte mit dem Finger gezeigt wird, als man bis drei zählen kann.

    Passend dazu, die Idee die Steuer auf tierische Lebensmittel anzuheben, soll natürlich nur dazu diesen, was für die Umwelt zu tun und den Fleischkonsum einzuschränken. Wer es glaubt ....

  • Kaum ein Landwirt oder Hobbyhalter tut nichts. Man hängt an seinen Tieren. Allein unser Herdenschutz kostet ein Vielfaches des rein monetären Wertes unserer Schafe und da ist Zeit nicht mitgerechnet. Es sind nicht für alle Hunde geeignet und auch die teuren Zäune nicht. Es gibt Haltungen, da schafft einzig Präsenz Schutz und den darf man den Tieren fast nicht gewähren, mal ganz ab davon, dass das bei Haltungen mit Tieren, die sich nur in der zweistelligen und dreistelligen Größenordnung bewegen, selten machbar sein dürfte, da davon keiner leben kann.

    wo ist denn die Trennung zum Hobbyhalter?
    Ntürlich sind nicht alle Hunde geeignet. DU schreibst von Größenordnungen im zwei und dreistelligen bereich, ok, hier hane die Schäfer so um die 800 Tiere, also deutlich im dreistelligen Bereich, aber keine Hobbyhaltung. Der Verdienst hat setzt sich nicht aus dem reinen Wert der Tiere zusammen, sondern der Schäfer wird hauptsächlich für sein Tun bezahlt, hab ich weiter oben ja schon angeführt. Der Schäfer ist Landschaftspfleger und sollte so bezahlt werden

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    Davon spreche ich, zur Verdeutlichung. das ist eine von 8 Herden mit insgesamt ca. 250 Mutterkühen, die der Weidewärter betreut, auf etwa 250 ha Bergweide. Die dargestellte Weide ist ca. 11 ha groß und wird etwa 1 Woche genutzt. Dann geht es durch den Wald weiter zur nächsten Weide. Die hat nur 2 ha, liegt allerdings extrem langgestreckt in einem Kerbsohlental ohne Zufahrtsmöglichkeit. Alle Flächen des Ökobetriebes (etwa 800 ha, 500 Mutterkühe in 16 Herden) befinden sich innerhalb eines Naturparkes, viele Wiesen und Weiden unterliegen weiteren Schutzkategorien (FFH-Gebiet, Naturschutzgebiet, Geschützter Landschaftsbestandteil, Geschütztes Biotop, Trinkwassereinzugegebiet) - damit sind bauliche Maßnahmen fast unmöglich, selbst der Weidezaundraht muß zum Vegetationsende abgebaut werden.

    Was soll ich den Landwirten sagen, wenn die mir ihre Bedenken bezüglich des Wolfes mitteilen. Bau eines untergrab- und übersprungsicheren Zaunes? 32 Herdenschutzhunde?

    Ich weiß es nicht, keinen interessiert es.

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