Echte Wölfe und blöde Fragen
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mittendrin -
27. Juli 2013 um 09:58 -
Geschlossen
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(...)Cuxhavener Nachrichten schrieb:(...)
5 Reihen "Wolfszaun" bedeutet Elektro-Draht-Reihen bei 20, 40, 60, 80 und 100 Zentimeter. Das ist mehr, als die üblichen Schafsnetze, bei denen immer noch Modelle mit 90 cm Höhe als wolfssicherer Grundschutz postuliert werden.
(...)LG, Chris
Naja, bei den Schafnetzen werden im bürokratischen Wirrwarr die höheren Netze nicht gefördert, so denn überhaupt gefördert wird. Meine Netze sind 1,3m hoch und haben eine weitaus höhere Maschen- und Litzendichte, weil es Geflügelnetze sind. Wolfsicher sind die trotzdem nur in der Theorie. Es gibt einfach keine sicheren Netze oder Litzen.
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Bei uns gibt es auch seit Ewigkeiten Luchse, seit sie hier im Harz ausgesetzt worden sind. Die meiste Zeit hört man hier auch nichts. Aber es gab vor vielen, vielen Jahren - quasi zur Anfangszeit - einen Übergriff auf einen Hund, und auch den ein oder anderen Übergriff auf anderes Getier. Aber ansonsten kann man sagen, daß es doch eher ruhig ist und zu 98 % nichts passiert ist.
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Gestern im MDR-Fernsehen: "Harzluchse und Heidewölfe"
War von 2013, aber irgendwie muß das damals an mir vorbeigegangen sein.
Ein doch sehr objektiver Bericht, wie ich finde. Alle Seiten beleuchtet, kein Heititei, keine Hetze. -
In Niedersachsen werden endlich Konsequenzen gezogen - wenn auch nur in einem 30-km-Radius rund um Wietzendorf:
Wolfsschutz für Rinderhalter im Raum Wietzendorf | Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und NaturschutzVoraussetzung ist wieder die BG-Mitgliedschaft, aber da ist man bei der benötigten Flächengröße und als Rinderhalter automatisch drin.
LG, Chris
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Aber immerhin tut sich in die Richtung mal was
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In Niedersachsen werden endlich Konsequenzen gezogen - wenn auch nur in einem 30-km-Radius rund um Wietzendorf:
Wolfsschutz für Rinderhalter im Raum Wietzendorf | Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und NaturschutzVoraussetzung ist wieder die BG-Mitgliedschaft, aber da ist man bei der benötigten Flächengröße und als Rinderhalter automatisch drin.
LG, Chris
Hatte letztens gehört, dass es völlig unverhältnismäßig wäre, sich um die Wölfe bezüglich Rindern Gedanken zu machen, weil die Sterblichkeit bei Kälbern in Freihaltung enorm hoch ist, sodass die Wolfsopfer bisher völlig statistisch vernachlässigbar wären.
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Das glaube ich nicht. Hier ist die Weideabkalbung bei Mutterkühen üblich, und lt. Aussage eines Betriebsinhabers vorige Woche in anderem Zusammenhang wurde extra die Stallabkalbung aufgegeben, weil der Gesundheitsstatus draußen einfach besser und die Krankheitsfälle einschließlich Verluste geringer sind. Die selektieren allerdings schon seit 20 Jahren auf Leichtkalbigkeit.
Hier in der Nähe wurde vor etwa 2 Wochen ein gerissener 250 kg Rothirsch gefunden. Die frisch entnommene Probe zur Feststellung des Verursachers wurde vom zuständigen Landeslabor aber zurückgewiesen. Begründung: das Land wäre nur verpflichtet, Nutztierrisse zu untersuchen, nicht Wolfsnachweise zu führen. Nach offizieller ministerieller Verlautbarung sollen nun Hunde den Rothirsch gerissen haben.
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Hatte letztens gehört, dass es völlig unverhältnismäßig wäre, sich um die Wölfe bezüglich Rindern Gedanken zu machen, weil die Sterblichkeit bei Kälbern in Freihaltung enorm hoch ist, sodass die Wolfsopfer bisher völlig statistisch vernachlässigbar wären.die es da geht.
Das wird der Artikel von Ulrich Wotschikowsky gewesen sein.
Der bezieht sich aber rein auf Zahlen bzgl. der Kälbersterblichkeit (und da auch nur in einem BL) und nicht auf das, was Wolfsübergriffe in der Rinderhaltung sonst noch bedeuten: nämlich hochgradig verstörte Rinderherden, die zu Ausbrüchen neigen, kaum noch in Zäunen zu halten sind und im Umgang für die betreuenden Menschen lebensgefährlich sind. Ich glaub nicht, dass er schon mal 3 Wochen nach einem Wolfsübergriff versuchen musste, für die Tierseuchenkasse bei so einer Herde Blut abzunehmen oder sie zum Verkauf zu verladen. Sonst würde er vielleicht ja auch anders darüber denken, wer weiss das schon.
Ich ganz persönlich mag diese Zahlenspielereien, die Statistik als rhetorisches Mittel, eh nicht so. Schlicht deshalb, weil man, wenn man nur lange genug mit Zahlen spielt und Dinge miteinander vergleicht, eigentlich alles so hindrehen kann, wie man es braucht.
So, wie Niedersachsen es handhabt - dort zu fördern, wo es bereits Wolfsübergriffe auf Rinderherden gegeben hat, wo man also davon ausgehen muss, dass die Wölfe in dieser Region da allmählich ihre Technik auch immer mehr verfeinern werden, halte ich für einen guten Kompromiß. Dass kein Bundesland in Sachen Förderung von Herdenschutzmaßnahmen "HIER" brüllt, wenn es um Rinder und die damit verbundenen Flächen geht, finde ich sogar nachvollziehbar.
Ulrich Wotschikowsky spricht in seinem Beitrag von 568.000 Rindern in 2014 in Brandenburg in Freilandhaltung. Rechnet man pro Rind mit mindestens 1/2 ha Fläche, realistischer aber ist 1 ha, sind das 234.000 - 568.000 ha an Fläche, die es wolfssicher einzuzäunen gälte. Rechnet man günstig mit €3.000,- pro Hektar an wolfssicherer Einzäung, es werden aber auch Zahlen bis zu €5.000,-/ha genannt, kommt da schon ordentlich was zusammen an Geld, was nötig wäre.
Nicht alle Wölfe werden sich auf große Nutztiere "einschiessen", aber dort, wo es passiert, muss auch Hilfe für die betroffenen Tierhalter stattfinden.
LG, Chris
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In Brandenburg kannst du aufgrund der sandigen Böden von einem Hektar je Rind mindestens ausgehen Chris.
Und Freilandhaltung ist hier wirklich sehr stark verbreitet, weil der Platz da ist und die Böden Ackerbau eher unrentabel sein lassen. Was liegt also näher als artgerechte Haltung?
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In Brandenburg kannst du aufgrund der sandigen Böden von einem Hektar je Rind mindestens ausgehen Chris.
Wobei sandige Böden dann noch mal besonders viel Spaß machen, wenn es darum geht, einen gescheit geerdeten Zaun zu bekommen oder für Draht-Zäune die super-stabilen Eckpfosten fest in den Boden zu bekommen.
Je nach Bio-Modell oder Naturschutzprogramm ist der Tierbesatz pro Fläche sogar noch deutlich geringer - das sollte nur ein leicht nachvollziehbares Rechenbeispiel mit annähernd realistischen Zahlen darstellen.Jeder Betrieb, egal, ob Gehegewildhalter, Schafhalter, Rinder- oder Pferdehalter hat seine ganz eigenen Herdenschutz-Probleme, die abhängig von Betriebsart und -größe sind, abhängig von der Lage, dem Boden und geologischen Bedingungen. Das wird in den Förderungskatalogen leider nicht mit einbezogen.
LG, Chris
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