Echte Wölfe und blöde Fragen

  • @mittendrin


    Ein schöner Beitrag, der trotz persönlicher Betroffenheit in meinen Augen immer noch ziemlich sachlich ist :gut:


    Ich bin absoluter Wolfsfan, aber ich gehöre trotzdem (oder gerade deshalb :???: ) zu den Befürwortern des "der Wolf muss menschenscheu bleiben", und dafür muss man rechtzeitig vergrämen und evtl. auch mal einen Wolf wie MT6 erlegen (aber bitte nicht durch Polizisten, die dafür nicht ausgebildet sind...)


    Bei dem Tempo, in dem sich die Wölfe in Deutschland ausbreiten, wird man mMn. auf Dauer nicht umhin kommen, die Population zu regulieren :gott:

  • Ich sehe das wie @mittendrin und @QueenyQ


    Wölfe sind faszinierende Tiere und ich habe mich gefreut, als die Mauern und Zäune fielen und die ersten zu uns nach Deutschland kamen. Und gerade, weil ich möchte, daß er bei uns bleibt, muß er den Menschen und des Nähe wieder meiden lernen.


    Gerade hier in den Randbezirken Berlins erleben wir es doch hautnah, was es bedeutet, wenn Wildtiere ihre Scheu vor Menschen ablegen. Was wir hier mit den Wildschweinen erleben, ist auch nicht immer "nett". Gerade gestern ist wieder ein Spaziergänger mit Hund von einer Bache angegriffen worden. Nein, nicht im Wald, sondern hier 20 m von meinem Grundstück entfernt.


    Und ich weiß, wie es enden wird. Wir werden in Kürze wieder von Schüssen in der Nacht wach werden.

  • Ich schätze, Kurti soll durch die Polizei erlegt werden, da die Jäger das ja rechtlich gesehen, gar nicht dürfen. Der Wolf darf derzeit jagdrechtlich nicht bejagt werden - dazu müssten wohl erst einige Gesetze geändert werden. Und da sowas nicht von heute auf morgen geht (nicht, dass man da schon lange Zeit zu gehabt hätte....), ist hier die Polizei wohl am Drücker.

  • Boah, wenn ich so etwas lese wird mir ganz übel.... die Polizei hat meistens nicht die richtige Munition für solche Handlungen, nur deshalb liest man dann eben auch "Kampfhund mit 8 Schüssen getötet" die Vollmantelgeschosse sollen stoppen aber eigentlich nicht töten.


    Ich halte da Jäger (bestellte staatliche Jäger) für weitaus geeigneter. Da genügt ein guter Schuss.


    Und ja, wenn wir mit Wolf und Co. (ich will) leben wollen, müssen wir beide lernen, Mensch und Wolf - Scheu und Menschen meident ist etwas, das Wölfe unbedingt lernen müssen.


    Abgesehen von den Jungwölfen, die immer mal wieder neugierig Grenzen überschreiten, das tun alle jungen Wildtiere, ich kenn es besonders von Fuchsjungen und ehrlich, solche Begegnungen sind bezaubernd.


    Aber Wölfe die ein Verhalten zeigen, das wir nicht wollen müssen vergrämt werden oder aber eben auch aus der Natur entnommen werden, Fähen die ihren Jungen die Jagd auf Schafe beibringen sind eine Gefahr für die Umwelt und nicht tragbar.


    Es gilt eben doch zu selektieren, noch braucht`s den Menschen.


    Sundri

  • Wenn hier bei uns ein Wildtier durch die Polizei erschossen werden muß, Förster nicht erreichbar, dann machen sie das mit einer Langwaffe und nicht mit ihren Pistolen. Ausgenommen natürlich Gefahr im Verzug.


    In der Regel wird ein Polizist vom Revier angefordert, der dann das Tier mit einem Gewehr und ich nehme an entsprechender Munition, erschießt.


    So zum Beispiel geschehen, als sich ein angefahrenes Wildschwein auf einen Supermarktplatz geflüchtet hatte oder als mein Nachbar einen schwer verletzten Waschbären in seinem Garten fand.

  • Moin,


    dann hab Ihr vorbildliche Polizisten - glaub mir, ich hab das hier durchaus anders erlebt.... vor allem wenn Polizisten ein verletztes Tier, (Autounfall etc.) töten sollen und nichts außer ihrer Dienstpistole dabei haben - nein, nicht schön..... ganz im Gegenteil.


    Dann hat die Stadt auch durch das hohe Wildaufkommen gelernt, nicht jedes Revier hat Langwaffen und Jagdmunition. Hier bei uns, auf dem Land würde ich das in den meisten Fällen ausschließen.


    Nun ja, so einfach wird sich auch ein Wolf nicht in Positon stellen und schießen lassen, warten wir das mal ab.


    Sundri

  • Bezog sich beispielsweise auf diesen Post.
    Nach dem lesen einiger Beiträge hier bekommt man das Gefühl, man müsse jetzt da der Wolf wieder da ist, um sein Leben fürchten und in ständiger Angst sein das "etwas" passiert.


    Für mich liest sich hier einiges so als wenn mit einem Schulterzucken gemeint ist " tja, dann wird das Vieh halt abgeschossen, einer weniger ist ohnehin besser"


    Ich weiß nicht, unter den Jägern wird auch sehr rational von "Stück" gesprochen wenn sich über Wild unterhalten wird, aber weswegen hier teilweise so abgestumpft geschrieben wird verstehe ich nicht.

    Warum nennst du das abgestumpft? Du nimmst aber das richtige Wort in den Mund "rational" - man sollte halt rational und nicht emotional die Sache bewerten. Sind wir ehrlich wissen wir, dass der Wolf nicht gehen wird. Das braucht er auch nicht. Aber wird ein Tier zum Problem oder gefährlich ist ein Schulterzucken und ein Lösen das Problems das was am besten ist. Lange Debatten, Emotionen und Abwägungen bringen nichts wenn hinten raus Eigentum beschädigt (also Hunde verletzt) oder gar Menschen zu schaden kommen.
    Und am Ende argumentiert auch keiner so bei Wildschweinen die durch die Großstädte rennen - gibts Blei und daraus wird ein Braten.
    Wenn eine Ratte die Vorräte plündert wird ne Falle aufgestellt die die Ratte beseitigt (oder gar Gift ausgelegt).
    Nur weil ein Wolf wie ein Hund aussieht ist er nicht damit zu vergleichen und hat deswegen auch keine größeren Sympathien verdient.

  • Ich persönlich fände es besser man erschießt ihn.
    Vergrämen bringt da nix mehr, im Gehege wird er leiden weil es nichtmal annähernd die Weite bieten kann die er ja nun schon gewöhnt ist.
    Vermutlich wird das arme Vieh langsam vor sich hinvegetieren.


    Weil keiner in der Politik den Arsch in der Hose hat ihn erschießen zu lassen und weil sie alle vorher gepennt haben!
    Vor nem Jahr hätte man schon richtig vergrämen sollen, aber nein.... Ich ahne das die Gehege sich schnell füllen werden. Arme Viecher.

    Ganz deiner Meinung.
    Davon abgesehen, wäre ein einfangen und in ein Gehege bringen nichts anderes als ein Wildfang, was ja verboten ist.


    Selbst ich als Wolfsbefürworter bin der Meinung, daß dieser Wolf (und alle anderen, die sich so verhalten) abgeschossen gehört.


    Wenn es wirklich dieser "Kurti" war, dann sind auch im gewissen Sinn alle mitschuld, die die Petition unterschrieben haben, daß ihm nichts geschieht.


    Zu meinem Link, daß im Harz ein Wolf gesichtet wurde: Es war angeblich doch kein Wolf, sondern nur wieder ein abgehauener Wolfshund. Äh, langsam kann ich das auch nicht mehr glauben. Wie oft war das jetzt schon, daß Wolfsichtungen sich als falsch rausgestellt haben, daß es Wolfshunde waren. Laufen wirklich so viele Wolfshunde weg? Oder will man nur die Leute beruhigen?

  • Es soll ja nun nicht die Polizei losgehen und den Wolf erschießen. Geplant ist ja erstmal, MT6 zu betäuben und nach Springe ins Gehege zu bringen (und von dort in ein anderes geeignetes Gehege) . Das halte ich zwar auch nicht für richtig, aber dass die Polizei schießt, ist ja wohl nur eine angedachte Notfallgeschichte.


    Sicher könnte man einen Jäger mit der Erlaubnis ausstatten, den Wolf zu schießen. Die Entnahme eines auffälligen Tieres ist ja gesetzlich durchaus vorgesehen und möglich. Das hat mit dem Jagdrecht erstmal nichts zu tun.
    Aber die Jägerschaft will aus verständlichen Gründen nicht der Buhmann in einer solchen Sache sein. Hab ich schon ausführlicher gelesen, aber hier ist es erwähnt:
    http://www.ndr.de/nachrichten/…abschiessen,wolf2314.html


    MT6 kann man noch orten, aber wie schnell der nun gefunden wird und überhaupt von irgendwem mit was auch immer geschossen werden kann, ist ja auch noch die Frage. Vielleicht trollt er sich jetzt ja erstmal wieder in sein Revier und bleibt unsichtbar.


    Laut CZ-Artikel von heute soll er sich am Sonntag erst einem Rentnerehepaar in den Weg gestellt haben (auch mit HUnd, die konnten in ihr Auto flüchten) und kurze Zeit später den Hund der Familie angegriffen haben. Diese Begegnung soll mehrere Minuten gedauert haben, weil der Wolf sich nicht abschütteln ließ. Hierfür gibt es einen weiteren Zeugen. Der Hund war ein Labrador-Golden Retriever-Mix, der zwischen der Familie lief und plötzlich quiekte. Die Familie drehte sich um und sah den Wolf in 1,5 - 2m Entfernung. Er hat den angeleinten Hund zwischen Bein und After gebissen. Die Tochter hat prompt einen mitgeführten Stock fallen lassen. Der Vater hat Frau und Tochter weggeschickt und sich dem Wolf irgendwie in den Weg gestellt. Der Vater hat mehrfach mit dem Stock auf den Boden geschlagen und geschrien. Der Wolf hat den Kopf gesenkt und geknurrt (?). Der Vater hat weiterhin mit dem Stock auf den Boden geschlagen und dabei den Rückzug angetreten. Der Wolf ist ihm noch 50m weit gefolgt, bevor er in den Wald abgezogen ist.


    Es soll noch einen weiteren Vorfall mit einer Gruppe Spaziergänger gegeben haben, der aber nicht weiter beschrieben wird.


    Bedauerlicherweise wurde bei der tierärztlichen Versorgung des Hundes wieder keine DNA-Probe genommen. Aber dass es ein Wolf war, wird nicht bezweifelt und die Vermutung, dass es MT6 war, liegt nahe. Die besenderte Fähe zeigt ja schon ein ganz anderes Bewegungsprofil.

  • Ich hätte wohl eher mit dem Stock auf den Wolf eingeschlagen als auf den Boden (jedenfalls, wenn der Stock lang genug gewesen wäre).
    Das hört sich ja heftig an. Eigentlich bleibt da nichts anderes, als ihn zu erschießen. Denn so bringt er nur die Menschen gegen die (friedlich lebenden) Wölfe auf und heizt den Haß an. Da ist es für die Wölfe besser, wenn die Wölfe, die sich "nicht benehmen", abgeschossen werden. Das ist mehr Wolfsschutz als alles andere. Schon tausendmal geschrieben, aber immer wieder aktuell.

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