Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ja ich bin der Meinung am Anfang als die Wölfe lahmen Hirsches um Pferde brauche man sich keine Sorgen machen, die stehen nicht auf der Beuteliste.

    Ich bin einfach der Meinung das das keine zementieren Wahrheiten sind, sondern ein Temporärer Zustand.

    Man sollte also formulieren Menschen stehen derzeit nicht auf der Beuteliste, wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt, hängt denke ich auch von unserem Verhalten ab.

    Wenn wir dem Wolf eiterigen im übertragenen Sinne zuschreiben :“Menschen sind harmlos !!!“

    Würde ich meine Gand nicht dafür ins Feuerzeugen das wir weiterhin nicht Draufstehen.

    Was hat der Wolf bei der Begegnung mit der Frau im Video gelernt?

    Der Mensch schreit und mir ist nichts passiert...

  • Und während wir es beim Reh niedlich finden, wenn die nicht mehr bei jedem Spaziergänger auf dem Weg die Flucht ergreifen, macht uns das beim Wolf eher Angst.

    Das ist einfach der Unterschied zwischen einem Tier dass mir oder meinem Hund/Pferd/ichweisnichtwas gefährlich werden kann oder eben nicht, weil Pflanzenfresser.

    Ein Reh auf meiner Ponykoppel würde mich nicht in Aufregung versetzen, ein Wolf der nur mal schauen will, schon.

    Wer den Wolf dann auch niedlich findet hat wirklich eine hohe Reizschwelle.

  • Was hat der Wolf bei der Begegnung mit der Frau im Video gelernt?

    Der Mensch schreit und mir ist nichts passiert...

    Wenn ich an diverse Videos "Wolf mit Beutetier" denke, hat er vllt. aber auch gelernt: der Mensch betreibt das Prinzip "stand your ground" und es wäre zu stressig für mich, an diesen Hund zu wollen.

  • Ich finde es sowieso mutig über Tiere so absolute Aussagen zu machen. Es gibt x Kombinationen die möglich sind - diese pauschale Abfertigung erscheint mir da einfach unlogisch. Aber es ist eben auch wirklich oft der gut durchdachte Wortlaut. "Ein gesunder Wolf meidet den Menschen" lässt zum Beispiel Spielraum für kranke Wölfe und Ausnahmen.

    Allgemein sind mir manche da zu leichtgläubig und gedankenlos, vielleicht bin ich aber auch einfach zu vorsichtig und verkopft.

    Interessant finde ich in Niedersachsen ja, dass es immer noch genug Leute gibt, die den Wolf gar nicht auf dem Schirm haben oder als Gefahr erkennen. Ich denke immer noch darüber nach, mir Schafe anzuschaffen und sobald ich das Argument "Wolf" benenne, gucken mich viele an, als hätte ich sie nicht mehr alle und würde völlig übertreiben. In Niedersachen. In der Heide. Leider auch sehr oft andere Hundehalter.

  • Ja Evtl. Aber man weiß es nicht.

    Vielleicht ziehen auch verschiedene Wölfe aus ähnlichen Begegnungen individuelle unterschiedliche Schlüsse.

    Aber ich würde immer noch davon ausgehen das die Beuteliste nicht zu 100% für immer in Stein gemeißelt ist.

    Es wird Ausnahmen geben und unser verhalte wird entscheiden ob aus diesen Ausnahmen die Regel wird oder nicht.

    Wenn wir aber weiterhin nach dem Grundsatz was nicht sein darf kann auch nicht sein Agieren, haben wir denke ich schlechte Karten.

  • Ich weiß, dass ich die Seite schon verlinkt hatte:

    https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/the…ung-199570.html

    Der Vorfall wird aber bei den Empfehlungen tatsächlich aufgegriffen. Wirkliche Ratschläge gibt es für mein Empfinden aber nicht. Es ist immer noch das gängige Klatschen, Rufen, Lärm machen.

    Im Endeffekt wird geraten, sich irgendwie aus der Situation zurückzuziehen. Ich weiß, ich bin da vielleicht zu kritisch und verkopft, aber hier schreibt auch keiner mehr von "scheu". Sondern es wird immer "vorsichtig" gesagt. Ich hab aber grade keine Lust zu recherchieren, wann der Wortlaut geändert wurde.

    Für mich trifft es die Sache schon gut. Mein Fazit ist aber nicht, dass ein Wolf den Menschen meidet, scheu sei oder keine Gefahr ausginge. Die Empfehlungen sagen ganz klar, das ich als Mensch die Situation verlassen und mich zurückziehen soll. Mein Schluss daraus ist nicht, dass ich mich entsprechend sicher und "gefahrlos" fühle.

    Mich beschäftigt das. Vor allem die Frage, wie man sich wehren kann, falls mal was passiert.

  • Mich beschäftigt das. Vor allem die Frage, wie man sich wehren kann, falls mal was passiert.

    Im Teil 1 hatte ich mal geschrieben, daß wenn die Wölfe erstmal hier sind, ich immer mit Machete oder kleiner Axt unterwegs sein werde. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Damals fanden das einige wohl etwas strange.

  • Wir hatten vor kurzem auch eine Begegnung mit einem Wolf und ich wette, dass 99% in dieser Situation nicht mehr souverän sein können! Ich behaupte von mir durchaus mit Mut und Kraft gesegnet zu sein und über den (meisten) Dingen zu stehen. Aber an diesem Abend war ich wirklich überfordert.

    Zuerst mal: Der Hund reagiert total seltsam, man weiß ja zuerst gar nicht was überhaupt los ist. Nur eben das etwas komisch ist. Dann sah ich von weitem einen wirklich großen "Hund", der sich aber ganz anders verhalten hat als ein Hund es tun würde. Ich ging zuerst tatsächlich von einem Hund aus, konnte aber keinen Besitzer feststellen. Kiwi war abwechselnd am Bellen/ Knurren und sich hinter mir am verstecken (sie lässt sich sonst nicht 2 x bitten und ist sicher kein Hund der sich versteckt). Mir wurde das ganze zu komisch und ich ging ein Stück zurück Richtung Auto. Als ich mich wieder umdrehte war der Abstand von vorher ca. 50m auf max. 25 Meter "geschrumpt". Jetzt konnte ich erkennen, dass der vermeintliche Hund irgendwie nicht aussah wie ein Hund. Ich ging ein Stück rückwärts um den Wolf im Auge behalten zu können, aber Kiwi zog sehr stark Richtung Auto und ich drehte mich kurz zu ihr um. Als ich mich wieder zurück drehte war er weg (neben dem Weg sind hohe und sehr dichte Büsche). Auf dem Rückweg zum Auto tauchte er noch einige Male hinter uns auf, der Abstand mal mehr, mal weniger.

    Ich kann wirklich sagen: In dem Moment hatte ich wirklich keine Ahnung was ich tun soll und wie ich mich verhalten soll wenn er näher kommt. Natürlich, einfach so ist es logisch: Die machen nichts, sind scheu, gehen Menschen aus dem Weg usw... Der ist uns nicht aus dem Weg gegangen sondern kam uns ganz klar über eine längere Strecke hinterher... Und jeder der so etwas noch nicht erlebt hat: Außerhalb dieser Situation wüsste ich auch was zu tun ist. In der Situation habe ich mich wirklich überfodert gefühlt.

  • Nachdem hier ein Wolf eine Hh mit Berner Sennenhund verfolgt hatte (ist aber nix passiert), habe ich so aufgerüstet:

    Trillerpfeife (als eher unübliche Geräuschquelle)

    Zwille mit Kieseln (Distanzwaffe)

    Pfefferspray mit Strahl (wenn nix mehr hilft).

    Bisher zum Glück noch nicht gebraucht. Aber es beruhigt meine Nerven.

    LG

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